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M A R K M A RX H E I LU N G AU F D E R ST R A S S E
S C H ATZ S U C H E M I T H I M M L I S C H E M G P S A N JA W I N K E L M A N N
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«Equipped» ist das Magazin der Vineyard Bewegung in
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müssen sich nicht mit jenen der Vineyard D.A.CH decken.
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3
aus den vineyards
Love EuropeM AT T H I A S K A RC H E R
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Healing on the Streets / Heilung auf der StrasseM A R K M A RX
aus den vineyards
Lass Gott Gott seinR I C H A R D C L I N TO N
word study
Vollmacht & AuthoritätP E T E R DAV I D S
«Marius, ich stehe hinter dir!», höre ich meinen Vater sagen. «Ich liebe dich, ganz egal, was
du tust. Du musst die Konsequenzen für dein Verhalten einmal vor Gott tragen.» Das ist die
erste Aussage meines Vaters, an die ich mich bewusst erinnern kann. Ich war damals etwa
13 oder 14 Jahre alt. Und diese Sätze haben mich richtig frei aufwachsen lassen. Ich muss
nicht etwas tun, um die Liebe meines Vaters zu verdienen! Ich muss auch nicht die Erwar-
tungen der Menschen in der wachsenden Basileia, später Vineyard Bern erfüllen, sondern
mein Leben einfach aus meiner Verbundenheit zu Gott gestalten. Mein Dad steht zu mir!
Ich kann gar nicht richtig beschreiben, welche Freiheit dies in mein Leben gelegt hat. Szenen-
wechsel. Sommer 2008. Eine junge Frau sagt zu mir: «Ich glaube nicht, dass Gott mich ge-
brauchen kann.» Einige Tage später spricht sie so präzise in das Leben von ihr fremden Men-
schen hinein, die dadurch eine echte Begegnung mit Gott erleben, dass sie es selbst kaum
glauben kann. «Das macht mir Angst, das kann doch nicht sein!», höre ich sie noch heute.
Was haben diese beiden Erlebnisse miteinander zu tun? Im Gespräch mit Christen begegnet
mir oft die Angst, nicht zu genügen, nicht ausreichend Leistung zu bringen. Diese Gedanken
verbinden sich mit der Frage, ob Gott denn wirklich zu mir steht, wenn ich mich etwas aus
dem Fenster hinauslehne und beispielsweise für einen Arbeitskollegen beten will. In der Apo-
stelgeschichte 4 lesen wir, wie die Gemeinde einmütig betete: «Gib uns die Kraft, deine Bot-
schaft mutig und offen zu verkünden! Hilf uns dabei! Strecke deine Hand aus und heile Kran-
ke!» Und danach lesen wir, wie Gott die Gemeinde durch Staunen erregende Wunder bestä-
tigt hat und für alle sichtbar ein großer Segen auf ihnen lag. Genau dies wünschen wir uns
auch. In dieser Ausgabe stellen wir drei einfache Instrumente vor, die wir letztes Jahr bei
«Verliebt in Berlin» kennenlernten und die uns dabei geholfen haben, Menschen die Gegen-
wart Gottes nahe zu bringen. Mich begeistert es zu sehen und zu erleben, dass Gott zu uns
steht! Dass er uns durch sein Wirken in alltäglichen Situationen bestätigen und so durch uns
den Menschen um uns herum seine Möglichkeiten zeigen will. Er steht hinter dir. Er glaubt
an dich. Ich will dein und mein Leben in dieser und aus dieser Freiheit gestalten.
Marius Bühlmann
4
focus
Vom Himmel hörenM A RT H A L A D EC K
focus
Auf Schatzsuche mit dem himmlischen GPSA N JA W I N K E L M A N N
training
Perspektivwechsel praktischM A RC U S B . H AU S N E R
martins tagträume
Will ich das wirklich?M A RT I N B Ü H L M A N N
Thema der nächsten Ausgabe, August 2009: Gemeinschaft und Gerechtigkeit
gemeindegründung
Help is on its WayM A R L I N WAT L I N G
HerausgeberVineyard D.A.CH, Zeughausgasse 14, Postfach 5424, CH-3001 Bern, Tel. +41 (0)31 327 11 77, Fax +41 (0)31 333 15 19
Chefredaktion Leitender RedaktorMartin Bühlmann Marius Bühlmann
Mitarbeiter:Richard Clinton, Peter Davids, Marcus Hausner, Matthias Karcher, Martha Ladeck, Gerhard Laqua, Johannes Leuchtmann, Mark Marx, Ingrid Moser, Barbara Stutz, Marlin Watling & Anja Winkelmann
Druck / AnzeigenJordi AG, Belp, +41 31 818 01 [email protected]
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Erscheintviermal jährlich
Auflage2000
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Liebe Leserin, lieber Leser!
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4
Heute, vier Jahre später, verbreitet sich
das Modell in ganz Europa und darüber
hinaus. «Heilung auf der Straße» ist
eine einfache und wirksame Art, die
Verlorenen und Verletzten auf den
Straßen unserer Städte zu erreichen. Es
ermöglicht den Gemeinden, den Men-
schen auf öffentlichen Plätzen regel-
mäßig zu begegnen und ihnen Gottes
Liebe kraftvoll zu zeigen. Gottes Herz
schlägt auf der Straße.
Aus ganz Europa hören wir fantasti-
sche Geschichten von Menschen, die
auf der Straße gerettet und geheilt wur-
den. Wir erleben, wie Krebs geheilt
wird, Gelähmte wieder gehen, Blinde
wieder sehen, Taube wieder hören und
Verlorene Jesus kennenlernen. In New-
castle, England, kommen zum Beispiel
jede Woche etwa dreißig Gemeinden
vor dem Greys Monument in der Stadt-
mitte zusammen. Allein das ist schon
ein Wunder! An einem Samstag öffne-
ten dort zwanzig Jugendliche ihr Leben
für Jesus. Sieben von ihnen knieten
zum Gebet nieder, nachdem sie die
Heilung von einem ihrer Freunde mit-
erlebt hatten.
Das «Heilung auf der Straße»-Team
einer anderen Gemeinde traf sich
neben der Birmingham Kathedrale und
betete für einen Goth, der sein Bein bei
einem Motorradunfall siebenundzwan-
zig Mal gebrochen hatte. Jede Woche
versammeln sich zwischen drei- und
HEALINGON THE
STREETS
HEILUNGAUF DER
STRASSE
Zu Ostern 2005 rief die «Causeway Coast Vineyard» in Coleraine, Nord-irland die Aktion «Heilung auf der Straße» ins Leben. Drei Wochen später berichtete eine bedeutende Zeitung auf der Titelseite: «Wunder auf unserer Straße?» Der Artikel beinhaltete Geschichten von Men-schen, die vor unserer Stadthalle eine Begegnung mit Gott hatten. Als am folgenden Samstag das «Heilung auf der Straße»-Team sei-nen Platz vorbereitete, wartete be-reits eine ungeduldige Menge, die fast schon um einen Platz auf den Stühlen kämpfte.
:featureC
5
fünfhundert Goths auf dem Grund-
stück der Kathedrale. Die Ärzte konn-
ten nichts mehr für das Bein dieses jun-
gen Mannes tun. Als nun das Team für
sein Bein betete, spürte er, dass etwas
geschah. Am nächsten Tag war das
Bein geheilt! Dieses Erlebnis berührte
die ganze Gruppe der Goths.
Wie sieht «Heilung auf der Straße» aus,
und was tun wir genau? Es sind folgen-
de, einfache Schritte, welche die Ge-
meinden aus allen Denominationen
zusammenführen, um außerhalb ihrer
vier Wände kraftvoll, liebenswürdig
und ganz natürlich den Menschen das
Reich Gottes zu bringen.
Wie gehen wir vor?Zuerst beten wir und entscheiden so,
an welchen Ort wir als Team gehen
werden. Normalerweise ist dies ein
Einkaufsviertel mit vielen Passanten.
Stühle werden in einer Reihe aufge-
stellt. An einer Fahnenstange hängt als
Blickfang ein Banner, auf dem in einem
einfachen, modernen Design das Wort
«Heilung» steht. Wir haben anspre-
chende Handzettel von hoher Qualität
mit dem gleichen Design wie auf dem
Banner, denn die Präsentation ist wich-
tig. Auf diesen Handzetteln steht, wer
wir sind, wo wir uns treffen, was wir
machen. Und sie enthalten eine Einla-
dung an die Kranken, heute Heilung
zu erfahren. Im Hintergrund spielen
wir leise, freundliche und zeitgemäße
Musik von einem kleinen Lautspre-
cher. Jedes Stück wurde sorgfältig für
die Straße ausgewählt, um Menschen
zu helfen, mit Gott in Verbindung zu
treten. Die Straßen sind voll von zer-
brochenen und leidenden Menschen,
die Jesus brauchen. Wir begegnen
ihnen mit Liebe und Mitgefühl. Nach-
dem wir alles aufgebaut haben, knien
wir in einem Kreis auf der Straße nie-
der und beten. Wir bitten Gott um eine
Zunahme Seiner Gegenwart. Etwas Ge-
waltiges geschieht, wenn Menschen
vor Gott knien. Es ist, als wenn ein Ala-
basterkrug mit Duftöl zerbricht. Der
Geruch Seiner Gegenwart wird auf der
Straße freigesetzt. Die Menschen be-
ginnen bereits beim Betreten des Plat-
zes eine Gotteserfahrung zu machen.
Hand in Hand mit dem Heiligen GeistEs ist unser Ziel, dass sich die Men-
schen auf unsere Stühle setzen, damit
wir für sie beten können. Aber wie
bringen wir sie dazu? Wir vertrauen
auf den Heiligen Geist, damit Er die
Herzen der Menschen anzieht. So müs-
sen wir mit Ihm zusammenarbeiten.
Wir laden die Menschen, die krank
sind, Schmerzen haben oder ein Gebet
möchten, ein, Platz zu nehmen. Wir
können dies tun, ohne aufdringlich zu
sein, indem wir allen einen Handzettel
anbieten. Die wichtigste Regel beim
Verteilen von Handzetteln ist: Lächeln
und den Menschen in die Augen sehen!
Sollten diejenigen, die vorübergehen,
dich nicht anschauen oder dir aus dem
Weg gehen, dann lass sie gehen. Was
sie damit ausdrücken, ist: «Nein
danke!» Du musst nicht einmal etwas
sagen, wenn sie vorbeigehen. Wenn du
jedoch Augenkontakt hast, dann biete
auf halber Armeslänge einen Handzet-
tel an. Nach diesem Augenkontakt hast
du zwei Sekunden Zeit, die Menschen
kurz, aber treffend einzuladen. Wenn
sie den Handzettel nehmen, dann lade
sie ein, auf einem Stuhl Platz zu neh-
men. Sollten sie stehen bleiben, dann
hast du Gelegenheit, noch mehr zu er-
klären und sie zum Stuhl zu begleiten.
Woher diese Kraft?Es ist eine spannende Tatsache die-
ses Dienstes, dass du dies als Nach-
folger von Jesus auch tun kannst!
Indem Gott die Kranken heilt, zeigt
Er ihnen durch dich Seine Liebe. In
diesem Dienst gibt es keine Super-
stars oder Berühmtheiten, es ist
einfach die Gemeinde, die außer-
halb ihrer vier Wände dient, so wie
Gott es immer geplant hatte. Die
einzige Person, die wir berühmt
sehen möchten, ist Jesus!
Jesus nahm zwölf Jünger, lehrte sie
und gab ihnen Autorität über
Krankheiten. Dann sandte Er sie
aus, um die Kranken zu heilen (Mat-
thäus 10,1). Das war aber noch nicht
alles. Er nahm weitere zweiundsieb-
zig Nachfolger, gab ihnen die gleiche
Autorität und sandte auch sie aus,
um die Kranken zu heilen (Lukas
10,1-20). Danach hat Jesus alle Gläu-
bigen beauftragt, die Kranken zu hei-
len (Matthäus 10,8-9).
Die Autorität des Reiches Gottes er-
laubt es uns, Menschen in Freiheit
und Glauben Heilung zu bringen.
Dies geschieht, wenn wir verstehen,
dass Jesus uns mit Seiner Autorität
bevollmächtigt hat. Wir können uns
ausschließlich um die Methode dre-
hen, ohne das «Warum» – das Herz
der Sache – zu verstehen. Wenn wir
erst einmal das «Warum» verstanden
haben, ist die Methode nicht mehr so
wichtig. Du gewinnst nicht mehr Au-
torität, indem du sie dir verdienst oder
indem du mehr betest, sondern du
wirst in sie hineingeboren! Es ist auch
nicht etwas, das du ein- und ausschal-
ten kannst. Du musst sie täglich leben
und atmen. Als Kind Gottes hast du
das Recht geerbt (Johannes 1,11-13). Du
bist ein Erbe Gottes und ein Miterbe
Christi (Römer 8,15-17)!
Wir sind BevollmächtigteWir sind nicht nur Bürger des Reiches
Gottes, sondern sitzen mit Jesus auf
einem Thron von Kraft und Autorität
(Epheser 1,17-21 und 2,6). Von diesem
Ort her üben wir die uns übertragene
Autorität aus. Diese Perspektive verän-
dert unsere Gebete. Jesus sagt: «Mir
wurde alle Autorität im Himmel und
auf Erden gegeben. So geht nun hin!»
Jesus und Seinen Jüngern wurde immer
6 :featureC
Zwei bis vier geübte Teammitglieder
werden den Menschen, die auf den
Stühlen Platz genommen haben, die-
nen. Die anderen Teammitglieder ver-
teilen weiterhin Handzettel an Passan-
ten und führen Gespräche, wenn sich
dazu Gelegenheiten bieten. Es ist wich-
tig für das Team, die Stühle nicht aus
den Augen zu lassen und zu reagieren,
wenn sich jemand hinsetzt. Fang nicht
an für die Person auf dem Stuhl zu
beten, bevor dein Team bei dir ist. Ver-
sichere dich, dass sich jeder mit Namen
vorstellt und die Person auf dem Stuhl
nach ihrem Namen gefragt wird, bevor
ihr zu beten anfängt. Wir ziehen es vor,
dass Männer für Männer und Frauen
für Frauen beten.
Kniet neben dem Stuhl im Kreis und
behaltet während der ganzen Zeit eure
Augen offen. Steht nicht hinter dem
Stuhl, weil ihr dort nicht sichtbar seid.
Findet heraus, wo es schmerzt. Hört
sorgfältig darauf, was die Person sagt,
und hört gleichzeitig auf den Heiligen
Geist. Fragt um Erlaubnis, um die Hand
auf die Person legen zu dürfen. Berüh-
rungen können viel ausdrücken, wenn
sie angebracht sind. Legt die Hände
vorsichtig nahe an die schmerzende
Stelle. Bitte kein Tätscheln, Reiben oder
Massieren! Bevor du anfängst zu beten,
schau der Person in die Augen und sage
ihr, dass Gott sie von ganzem Herzen
liebt und sie Ihm wertvoll ist. Es ist
wichtig, dass sie dies versteht, ob sie
nun geheilt wird oder nicht. Wir wol-
len, dass die Menschen Gottes Liebe
und Kraft erleben. Ladet Gottes Gegen-
wart ein zuzunehmen. Ein Zeichen,
dass der Heilige Geist auf jemandem
verweilt, kann von Schütteln, Zittern,
Flattern der Augenlieder, Tränen, La-
chen, tiefem Frieden, Hitze und bis hin
zu Verspüren von Elektrizität und an-
deren Manifestationen reichen. Haltet
Ausschau nach diesen Zeichen, indem
ihr die Person weiterhin vor Gott
bringt. Jemand vom Team wird ganz
natürlich das Gebet leiten. Wenn du
ein Gebet hast, dann halte dich bereit
zu beten. Zerbrich dir nicht den Kopf
darüber, wenn jemand anderes dein
Gebet schon gebetet hat. Bete einfach
dein bestes Gebet. Wenn du die Krank-
heit, den Schmerz oder das Befinden
der Person ansprichst, gebrauche
Worte, die befehlen. Wir dienen auf
zwei Arten: Durch Berührung und
durch befehlende Worte. Das einfachste
befehlende Wort, das du beten kannst,
ist: «Sei geheilt!»
Im Grunde genommen üben wir die
Autorität aus, die uns Jesus Christus
gegeben hat. Sollte jemand zum Bei-
spiel Krebs haben, dann befiehl dem
Krebs zu schrumpfen und zu sterben:
«Krebs, stirb!», «Ich verbiete dem Krebs
zu leben!», «Ich befehle jeder Krebs-
zelle im Namen Jesu zu sterben!», «Ich
spreche Leben in die beschädigten
Knochen!»‚ «Ich befehle einer brand-
neuen Leber, sich zu bilden!»‚ «Ich
spreche Leben und Gesundheit zu dei-
nem ganzen Körper, komm zum Leben
in Jesu Namen!», «Sei geheilt!».
Wie geht´s weiter?Wenn alle gebetet haben, sage der Per-
son, sie soll ihre Heilung ausprobieren.
Lasst sie etwas tun, das sie vorher
wegen der Schmerzen oder der Krank-
heit nicht mehr tun konnte. Dies ist
ein wichtiger Schritt des Glaubens, auf
deiner Seite wie auch auf der Seite die-
ser Person. Für einige wird das heißen,
dass sie zum Arzt gehen und sich un-
tersuchen lassen. Heilung kann sofort
eintreten, allmählich oder auch, nach-
dem der Mensch bereits weggegangen
ist. Finde heraus, was diese Person gera-
de erlebt hat. Bestätige nochmals Got-
tes Liebe für sie, ganz besonders, wenn
es kein Anzeichen einer spontanen
Heilung gibt. Belasse sie an diesem Ort
des Glaubens. Vermeide christliche Re-
dewendungen und andere Verrückthei-
ten und jage den Menschen nicht nach.
Schreie nicht, wenn du betest, und bete
nicht laut in Zungenrede. Wir müssen
natürlich übernatürlich sein. Wir
knüpfen auf freundliche Art und Weise
Kontakt, damit die Menschen uns ver-
stehen. So können über längere Zeit
auch Beziehungen entstehen. Wir die-
nen behutsam aus einem Ort der Ruhe
heraus, und beten unser bestes Gebet.
Jede Person, für die wir beten, be-
kommt danach einen Brief in einem
Umschlag mit einem Büchlein
«Warum Jesus?» und einer Einladung
zu einem unserer Gottesdienste. In
einem einfach geschriebenen Brief
wird erklärt, wer wir sind und wie man
Gott näher kennenlernen kann.
7
wieder die Frage gestellt: «In welcher
Autorität, Kraft oder in welchem
Namen tust du diese Dinge?» Wenn
wir «im Namen Jesu» beten, ist dies
einfach eine Erklärung, woher diese
Autorität kommt. Sie ist unser anver-
trautes Recht. Jesus sagt zu uns: «Geht
und heilt die Kranken in meinem
Namen!» Im Königreich Gottes ist alles
möglich, und wir müssen versuchen,
täglich in diesem Bewusstsein zu leben.
Geht auf dem Wasser oder geht unter,
während ihr es versucht! In Kolos-
ser 3,1-3 werden wir ermahnt, unsere
Gedanken zu erneuern. In Ephe-
ser 1,17-21 sagt Paulus, dass er für die
Empfänger des Briefes betet, damit sie
diese Offenbarung erhalten.
Viele Christen beten bittende Gebete,
wenn es um Heilung geht. Jesus und
die Jünger sind nie so mit Heilung um-
gegangen. Ein bittendes Gebet mit
einer ‘Von-der-Erde-zum-Himmel’-Per-
spektive hört sich folgendermaßen an:
«Gott, bitte bewege diesen Berg!» Mit
diesem Gebet bitten wir den Vorgesetz-
ten, etwas zu tun, das Er uns bereits zu
tun ermöglicht hat. Ein Wort des Be-
fehls kommt aus einer anderen Per-
spektive. Vom Himmel zur Erde beten
wir: «Berg, bewege dich!» Wenn wir
verstehen, dass Jesus uns Seine Autori-
tät übertragen hat und dass wir in Ihm
verankert sind, dann dürfen wir den
Glauben ausüben und direkt zu diesem
Berg sprechen! C
M A R K M A RX
Causeway Coast Vineyard, Coleraine, Nordirland
HEALING ON
THESTREETS
88 :focusC
VOM HIMMEL
sind ja der Magnet, der weithin sichtbar
die Menschen anzieht. Und die Men-
schen werden wirklich neugierig, denn
die Bilder sind ästhetisch schön, sie
stimmen nachdenklich, sie erfreuen
das Herz, geben Rätsel auf. «Dürfen wir
Sie zu unserem Projekt ‘Vom Himmel
hören’ einladen?» Diese oder ähnliche
Worte kann man regelmäßig, am glei-
chen Ort zur gleichen Zeit hören.
Was wollt ihr wirklich?«Vom Himmel hören?» Skepsis und
Neugier wechseln einander ab – doch
wegen der Bilder, die in Sichtweite bau-
meln, siegt meist die Neugier. «Anhand
einiger dieser Bilder, die hier hängen,
möchten wir Ihnen Ermutigung wei-
tergeben.»
«Und was wollt ihr wirklich? Von wel-
cher Sekte seid ihr?»
«Wir wollen nur Ermutigung und
Freundlichkeit weitergeben in einer
Welt, die von negativen Schlagzeilen
geprägt ist, und unser Angebot kostet
auch nichts.» «Wirklich???»
HOREN!und dass sie ohne ihn verloren sind,
aber noch nie hat ihm jemand gesagt,
wie er zu Gott kommen kann. Es war
einer der schönsten und berührendsten
Momente in meinem Leben, diesen
jungen Mann zu Jesus zu führen und
zu sehen, welchen Aufwand Gott be-
treibt, um einem Einzelnen nachzuge-
hen und so viele ungeplante Ereignisse
zu benutzen, die wir für Missgeschicke
hielten, damit ein Mensch sein Leben
Jesus geben kann.
Die Bilder sind der MagnetGraz ist mit 250.000 Einwohnern die
zweitgrößte Stadt Österreichs und hat
viele große und kleine Grünflächen.
Der Stadtpark ist einer der größten
und Treffpunkt von ganz unterschied-
lichen Menschen. An einer Mutter mit
Kind skatet ein junger Mann vorbei.
Eine Hundebesitzerin schaut weg, als
sie an den angetrunkenen Jugendli-
chen vorbeigeht, die in Gruppen auf
und vor den zahlreichen Bänken sit-
zen. Studenten liegen lernend oder
einfach nur die Sonne genießend auf
der Wiese, andere nutzen sie für Ball-
spiele, aber sie alle genießen hier die
Grünfläche mitten in der Stadt.
Auf einer großen Wiese zwischen
einem Baum und einem Laternenmast
ist über ca. 20 Meter eine Wäscheleine
gespannt, an der dicht gereiht unsere
Bilder hängen – viele im A4 Format,
manche auch etwas kleiner, jedenfalls
gut und beidseitig sichtbar, denn sie
Berlin, Sommer 2008: Sechs Teil-nehmer von «Love Berlin» entschei-den nach einem misslungenen Ver-such in der U-Bahn, wo anscheinend niemand angesprochen werden will, auf einem Marktplatz, nahe der Bahnstation, ‘Vom Himmel hören’ anzubieten. Wir haben zwar Bilder und Schreibzeug, aber der Rest der Ausrüstung fehlt. Glücklicherweise hat der Platz mehrere niedrige Steinbänke, jeweils ca. vier Meter lang; eine davon besetzen wir suk-zessive und legen dort unsere Bil-der auf.
Ich spreche Passanten an und eine Stra-
ßenmusikantengruppe bittet um eine
Spende, die ich auch gerne gebe, aller-
dings mit der Gegenbitte, sie sollen
doch mitkommen, wir hätten auch
etwas für sie. Der Angesprochene
schickt seinen Kollegen, denn der kann
besser Englisch – sie kommen aus
einem baltischen Land.
Der junge Mann, 24 Jahre alt, ist sehr
offen und freut sich über die Ermuti-
gung, die er durch die Bilder zugespro-
chen bekommt. Alles trifft genau auf
sein Leben zu. Er erzählt mir, dass er
seit Jahren quer durch die Welt reist
und immer wieder Menschen von dem
Gott reden hört, der alle Menschen liebt
Menschen ermutig
en,
ohne fromme Worte
zu gebrauchen
9
HI
MM
EL
kommt Zeit, um es zu betrachten,
bevor Frau A. etwas dazu sagt. Das Bild
zeigt folgende Szene: Vor einem von der
Sonne beschienenem Holzhaus steht
ein Kinderwagen, wie man ihn in den
50er-Jahren hatte. Frau A. sagt: «In die-
sem Bild sehe ich sehr viel Einsamkeit,
es ist niemand da. Ich denke, das steht
für Ihr Leben, da war viel Einsamkeit.
Wenn Sie dieses Bild aber genau an-
schauen, dann ist dieser Kinderwagen
von der Sonne umflutet. Auch wenn
sie das Gefühl hatten, einsam zu sein,
die Sonne war da.»
Dann zeigt Frau A. ihr das zweite Bild:
Eine schneebedeckte Wiese; der Schnee
ist schon richtig hart gefroren und ver-
krustet. Die Schneedecke wird von
einem wunderschönen Krokus in
einem strahlenden Violett durchbohrt.
«Ich denke, auch dieses zweite Bild
steht für Ihr Leben. Nichts hat Sie,
genau wie diesen Krokus, aufhalten
können hervorzukommen.»
Die Passantin betrachtet schließlich
das dritte Bild, auf dem eine Eisbären-
mama zu sehen ist, die in der Wildnis
in einer Schneewechte sitzt; zwischen
ihre Vorderpfoten und ihr Kinn ku-
schelt sich ihr Junges, sichtlich zufrie-
den und geborgen. «Dieses dritte Bild,
das soviel Geborgenheit, Trost und
Wärme ausdrückt, ist eine Einladung
für Sie, zur Ruhe kommen zu dürfen,
sich von der Anstrengung, immer
stark sein zu müssen, auszuruhen, fal-
len zu lassen, Geborgenheit zu erle-
ben. – Das war's.»
Natürlich übernatürlich, ohne fromme Worte zu gebrauchenFrau A. fährt fort: «Wie war das für Sie,
können Sie damit etwas anfangen?»
Die Dame sagt: «Es ist erstaunlich, das
trifft alles so auf mich zu und genau
das ist es, ich sehne mich nach dieser
Ruhe und Geborgenheit.»
Das war jetzt ein fiktives Szenario
und ich breche ganz bewusst hier ab
und lasse es nicht im «Happyend» der
Lebensübergabe enden. Das, was ich
immer und immer wieder erlebe, ist,
wie riesengroß die Herausforderung
ist, einfach «übernatürlich natürlich»
zu sein, prophetisch zu reden, ohne
fromme Worte zu gebrauchen.
‘Vom Himmel hören’ ist ein ganz be-
wusst niederschwelliger Ansatz, um
Menschen zu erreichen, die von Religi-
on und Gott gar nichts wissen wollen,
«Sie können es ja ausprobieren, es kos-
tet Sie nur einige Minuten Ihrer Zeit,
wenn Sie auf dem Sessel dort drüben
Platz nehmen.»
«Naja, ich weiß nicht so recht – obwohl,
… es gibt ja kaum Auferbauendes.»
So wird die Dame von der einladenden
Person zu einer der Dreier-Sesselgrup-
pen begleitet, die sich einige Meter von
der Bilderleine entfernt befindet.
«Bitte, wenn Sie Platz nehmen wollen.
Darf ich Ihnen vorstellen, das ist Frau
A., die für Sie vom Himmel hören und
Herr B., der für Sie das Gehörte auf-
schreiben wird. Die Notizen können
Sie mit nach Hause nehmen, um sich
an dieser Ermutigung immer wieder
zu erfreuen.»
So geht Frau A. um einige Photos von
der Leine auszusuchen, meist drei
Stück. Die geistliche Antenne ist dabei
weit ausgefahren und auf den Sender
‘Vom Himmel hören’ eingestellt.
Die drei Bilder sprechenFrau A. kommt zurück und zeigt der
Passantin das erste Bild. Diese be-
die sofort das Weite suchen, wenn sie
die Worte «christlich», «Gott» oder
«Religion» hören. Darum ist es wich-
tig, dass wir es ernst meinen, diese
Menschen zu ermutigen. Denn unser
Gegenüber spürt ja sowieso, ob wir
ehrlich sind. Jeder Mensch, der mit uns
in Kontakt kommt, soll sich geliebt
und angenommen fühlen.
Diese Dame in unserem Beispiel hat
Gott erlebt, ohne dass es ihr bewusst
war. Wenn wir dann merken, dass Gott
uns grünes Licht zu erzählen gibt, wer
die Sehnsucht in ihrem Leben wirklich
stillen kann und was es ist, wonach sie
sich sehnt, und dass das Gott war, der
sie grad jetzt berührt hat, ist das die
Gelegenheit, in der Jesus sich als der
Liebende erfahrbar machen möchte. Es
ist die Güte Gottes, die Menschen zur
Umkehr leitet. Diese Güte Gottes
braucht kein frommes Vokabular; es ist
sein Wesen, das durch uns zu den Men-
schen fließt.
Unzählige Godstories gibt es über ‘Vom
Himmel hören’ beginnend von Men-
schen, die sich geliebt fühlten, bis zu
der Godstory des jungen Mannes, der
sein Leben Jesus gab. Unsere ersten Be-
sucher im Grazer Stadtpark waren
Punks, manchmal vollgetrunken,
manchmal nüchtern, aber sie haben
einer nach dem anderen auch ihre
Kumpels zu uns geschickt, sie haben
gerne die Mitschrift mit nach Hause
genommen, sie waren sehr hungrig
nach Ermutigung. Unser erster Einsatz
in diesem Jahr war im Februar, noch
kalt und es waren wenig Besucher im
Stadtpark, aber die Punks waren schon
da, sie kennen uns und es scheint so
etwas wie unausgesprochene Dankbar-
keit in der Atmosphäre zu liegen, dass
wir ihnen Wertschätzung entgegen-
bringen, die sie so dringend brauchen.
M A RT H A L A D EC K
Vineyard Graz
HÖRE
N
10
G
10 :focusC10
Es ist Dezember 2006. Studenten der Be-
thel Church in Redding, Kalifornien,
versammeln sich voll gespannter Er-
wartung, um an einer geplanten
«Schatzsuche» teilzunehmen. «Hey, wie
soll das bloß funktionieren?? Hast Du
so was schon mal gemacht? Nein, keine
Ahnung! Auf der Straße evangelisieren
ist bisher nicht mein Ding gewesen…»
Der Workshop-Leiter, Kevin Dedmon,
gibt erste Anleitungen: «Heute suchen
wir Gottes Schätze in der Stadt. Gott
wird uns gezielt zu Menschen führen,
die Er segnen, heilen, befreien möchte,
und die Er für diese Begegnung vor-
bereitet hat. Er kennt die persönlichen
Anliegen, Sorgen und Nöte der uns un-
bekannten Personen. Gott weiß am
besten, wo diese Schätze verborgen
sind – Menschen, die verzweifelt nach
Lebenssinn suchen, die in Krankheits-
nöten Seine Hilfe brauchen und die
genau in diesem Moment offen sind
für Sein Wirken.»
dung, mögliche Gebetsanliegen (Krank-
heiten, Nöte) –, um anhand dieser spon-
tanen Notizen gezielt nach den be-
schriebenen Menschen zu suchen.
Kann ich wirklich Gottes Stimme in
dieser Klarheit hören?
Überzeugt, dass ich nicht zu diesen
Menschen gehöre, sitze ich bei jenem
Workshop in Kalifornien resigniert vor
dem leeren Notizblatt. Alle Studenten
beginnen eifrig zu schreiben, doch ich
bleibe regungslos und höre nichts.
«Gott schweigt – bei mir geht das eben
nicht, ganz wie erwartet!», grüble ich.
Nach fünf Minuten gibt Kevin mir die
Erlaubnis, Angaben «frei» erfinden zu
dürfen, um mich aus dieser Gedanken-
blockade herauszulocken. «Wir haben
gebetet, dass der Heilige Geist unser
Denken erfüllt. Also schreib jetzt ein-
fach auf, was dir spontan in den Sinn
kommt – ausnahmsweise darfst du
heute etwas erfinden», schmunzelt er.
Vorbereitete Schätze suchenEr erklärt uns begeistert anhand vieler
persönlicher Erfahrungen, dass es ein
gewaltiges und spannendes Abenteuer
ist, sich auf die gezielte Suche nach
Menschen zu begeben, zu denen der
Heilige Geist uns ganz konkrete
Schlüsselangaben offenbart. Wir dür-
fen in Seinem Auftrag zu Schatzsu-
chern werden. Diese übernatürliche,
gottgeleitete Evangelisation wird be-
reits in der Apostelgeschichte beschrie-
ben. «Geh in die Straße, die ‚Gerade‘ ge-
nannt wird, zum Haus von Judas. Dort
frage nach Saulus von Tarsus» (Apg.
9,11). Es ist Gottes Absicht, dass wir
durch Seine Anleitung die Menschen
antreffen, die Er für eine Begegnung
mit Ihm vorbereitet hat.
Wie funktioniert solch eine Schatz-
suche mit dem «himmlischen GPS»?
Zunächst bitten wir den Heiligen Geist,
unsere Gedanken zu füllen und uns
klare Hinweise für die Schatzsuche
«downzuloaden». Danach schreiben
wir Eindrücke auf – Ortsangaben,
Namen, Aussehen von Personen, Klei-
11
GPS
AUF SCHATZ-SUCHE MIT DEM HIMM-LISCHEN
Aber wie geht dies in der Schweiz?Dies war erst der Einstieg in die Schatz-
suche. Während der letzten zwei Jahre
gingen wir dann wöchentlich auf die
Straßen. Wir erlebten, wie Gott immer
wieder in abenteuerlicher Weise durch
klare Angaben, Ortshinweise, Perso-
nenbeschreibungen und sogar präzise
Zeitplanung den Menschen persönlich
begegnete. Es übertraf meine kühnsten
Vorstellungen.
Spricht Gott auch in der Schweiz die-
selbe Sprache? Bei den «Tagen der Hei-
lung – Juni 2008» haben wir die Schatz-
suche zum ersten Mal vorgestellt. Zu-
rückhaltend, doch mit vorsichtiger
Neugierde strömten Konferenzteilneh-
mer in kleinen Gruppen in die Thuner
Innenstadt, um auf Schatzsuche zu
gehen. Welch ein Wandel bei ihrer
Rückkehr! Begeistert und voll Freude
waren sie nicht mehr zu bremsen, von
all ihren erstaunlichen Erlebnissen zu
erzählen. Dieses klare Erleben von Got-
tes Führung hatte sie einfach gepackt.
Hier ein anschauliches Beispiel: Wir
sind zu viert unterwegs, haben die
«Brücke» gerade überquert und befin-
den uns auf dem Weg zu den Angaben
«Bahnhof, Post». Doch wie sieht nun
die Person aus, die wir in dieser Umge-
bung suchen? Jemand hat «orange»
notiert und wir rätseln, was damit ge-
meint ist. Ratlos bleiben wir stehen. Da
entdecken wir plötzlich über uns das
riesengroße Logo «ORANGE» eines
Mobiltelefonladens – wow, hier muss
also der Ort sein. Wo ist nun der
Schatz?? Eine Frau unserer Gruppe
spürt seit Beginn der Schatzsuche
akute Knieschmerzen (die sie nie zuvor
hatte), zudem haben wir zweimal den
Namen «Peter» (Name geändert) no-
tiert. Da läuft genau in diesem Moment
jemand leicht humpelnd auf uns zu.
Wir sprechen den Mann auf mögliche
Knieschmerzen an und zeigen ihm die
Notizen. Er stutzt und bleibt erstaunt
stehen. Ja, er sei gerade wegen Knie-
schmerzen auf dem Weg zum Arzt für
eine CT-Untersuchung. Nein, er sei
überhaupt nicht religiös … hm, beten
für Heilung?? «Ist ja allerhand, dass Sie
von meinen Knieschmerzen wussten!
Also meinetwegen, dann beten Sie, ich
glaube sowieso nicht dran.» Wir beten
schlicht in Jesu Namen für Heilung.
Völlig überrascht schaut er uns an:
«Das ist ja unglaublich! Das hab ich ge-
spürt, eine große Wärme im Knie …
was ist denn das? Im Moment spüre
ich auch gar keine Schmerzen mehr,
11
das ist ja unglaublich!» Die Botschaft
von Gottes Liebe zu ihm persönlich
fällt daraufhin auf sichtlich fruchtba-
ren Boden. Beim Abschied nennt er
noch seinen Namen «Pierre» (französi-
sche Version von Peter). Kopfschüt-
telnd geht er von dannen, und wir
ahnen bereits, dieses Erlebnis wird er
so schnell nicht mehr vergessen.
Gott kennt uns ganz persönlichFolgende Schatzsuche fand erst vor
kurzem in der Umgebung von Bern
statt. Auf Notizzetteln unserer Gruppe:
«rote Jacke, roter Schal, graue Haare,
Kreisel, Schulhaus, Augenprobleme
etc.» Wir stehen am Kreisel gegenüber
dem örtlichen Schulhaus, noch un-
schlüssig, wie es nun weitergeht. Da
radelt plötzlich eine grauhaarige Frau
auf dem Fahrrad in den Kreisel hinein,
in roter Jacke und mit rotem Schal.
«Hey, das ist ja…?», ich jogge ganz spon-
tan hinterher. «Hallooo … Augenblick
bitte! So, schön, Sie haben angehalten.
Sie sind genau der Schatz, den wir ge-
sucht haben!» Sie erzählt daraufhin, sie
sei selber gläubig und auf dem Weg zu
einer Bekannten. Ein Gebetsanliegen?
Ja, jene Bekannte habe ein schwieriges
Augenproblem, für das sie beten möch-
te. Ich zeige ihr den Notizzettel, worauf
sie zu Tränen gerührt ist. Wir beten ge-
meinsam für Heilung, segnen sie und
gehen betroffen auseinander. Ja, Gott
kennt uns wirklich ganz persönlich!
Wenn dich die Schatzsuche näher inte-
ressiert, bist du herzlich zur Pfingst-
konferenz der Vineyard Bern und zu
den «Tagen der Heilung» 16.-20.6.09 in
Thun eingeladen, an der Kevin Ded-
mon (Autor des Buches «Schatzsuche
im Erntefeld») aus den USA zu Gast
sein und uns zu diesem Thema anlei-
ten wird. C
A N JA W I N K E L M A N N
Klar, das kann ich natürlich …und
fange an zu schreiben: «Shopping-Mall
der Innenstadt, schwarze Haare, Asiat,
Baby, Weihnachtsbaum, rosa Mantel»
(Wer würde schon so etwas tragen? Für
mich also klarer Hinweis, dass es
meine Gedanken sind). Erkrankung?
Ich notiere noch rasch «Herzkrank-
heit», da alle bereits auf mich warten.
In einer Vierergruppe vergleichen wir
die Notizen und machen uns auf den
Weg, um die beschriebenen Personen
zu suchen. Die Angabe «Shopping-
Mall» stimmt bei allen sogar überein,
also fahren wir dorthin. Wir treten ein,
im Zentrum sind erstmalig mehrere
Weihnachtsbäume im Kreis aufge-
stellt. «Hm … Weihnachtsbaum?», also
nähere ich mich, schaue umher und
bleibe schockiert stehen! Neben einem
der Weihnachtsbäume steht ein
schwarzhaariger Mann, bei genauem
Hinsehen tatsächlich ein Asiat. Er trägt
ein Baby auf dem Arm, neben ihm ein
ca. achtjähriges Mädchen im rosa Win-
termantel. Wow, unfassbar, das ist ja
absolut unglaublich!! Ich eile hinüber,
nun kann mich nichts mehr zurück-
halten. «Guten Tag! Das ist wirklich
eindrucksvoll, Sie zu finden! Wir sind
auf einer Schatzsuche; sehen Sie die
Angaben hier auf dem Zettel? Wir
haben Gott vor einer Stunde gebeten,
uns Menschen zu zeigen, die Er heute
segnen möchte. Anhand der Notizen
sind wir auf die Suche gegangen. Haben
Sie ein Anliegen, wofür wir beten dür-
fen?» Betroffen stellt er uns seine Frau
vor. Diese bittet mich, für ihre Oma im
Spital zu beten, sie sei gerade am Her-
zen operiert worden. Praise God!!
13
vin
eyar
d a
dre
ssen
d.a
.ch
Schweiz
Vineyard Aarau, Tel.: (062) 822 67 87, [email protected]
Vineyard Basel, Tel.: (061) 681 94 20, [email protected]
Vineyard Bern, Tel.: (031) 327 11 77, [email protected]
Vineyard Bülach, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]
Vineyard Chur, Tel.: (053) 430 15, [email protected]
Vineyard Francophone de Berne, Tel.: (031) 327 11 77, [email protected]
Vineyard Genf, Tel.: (022) 771 02 44, [email protected]
Vineyard Herisau, Tel.: (071) 351 40 19, [email protected]
Vineyard Langenthal, Tel.: (062) 965 44 32, [email protected]
Vineyard Liestal, Tel.: (061) 923 23 55, [email protected]
Vineyard Lugano GGP, Tel.: (091) 970 10 06, [email protected]
Vineyard Luzern, Tel.: (041) 362 13 26, [email protected]
Vineyard Olten, Tel.: (062) 296 96 00, [email protected]
Vineyard Solothurn, Tel.: (032) 621 33 80, [email protected]
Vineyard Thun, Tel.: (079) 708 56 14, [email protected]
Regio Vineyard Uster, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]
Vineyard Wasserschloss, Tel.: (056) 288 30 39, [email protected]
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Deutschland
Vineyard Aachen, Tel.: (024) 15 01 444, [email protected]
Vineyard Augsburg, Tel.: (0821) 2975334, [email protected]
Vineyard Berlin, Tel.: (030) 640 94 702, [email protected]
Aufatmen-Vineyard Chemnitz, Tel.: (0371) 26 74 895, [email protected]
Vineyard Chiemgau, Tel.: (08681) 47 99 05
Vineyard Dresden, Tel.: (0351) 843 86 81, [email protected]
Vineyard Enztal, Tel.: (07042) 96 04 52, [email protected]
Vineyard Filstal, (07161)504310 [email protected]
Vineyard Freudenstadt, Tel.: (07441) 1653, [email protected]
Vineyard Friedrichshafen, Tel.: (07541) 58 46 69, [email protected]
Vineyard Friesenheim, Tel.: (07821) 99 55 79, [email protected]
Vineyard Hamburg-Altona, Tel.: (040) 430 922 37, [email protected]
Vineyard Hamburg-Bergedorf, Tel.: (040) 724 10 455, [email protected]
Vineyard Hamburg-Harburg, Tel.: (040) 765 68 65, [email protected]
Haustreffen-Hamburg, Tel.: (040) 43190878, [email protected]
Vineyard Heidelberg, Tel.: (0700) 84639273, [email protected]
Vineyard Hilden GGP, Tel.: (02103) 60216, [email protected]
Vineyard Hof, Tel.: (09281) 47 85 83, [email protected]
Vineyard Landsberg, Tel.: (08191) 94 31 81, [email protected]
Vineyard München, Tel.: (089) 693 495 40, [email protected]
Vineyard München West, Tel.: (089) 80 07 09 36, [email protected]
Vineyard Neunkirchen, Tel.: (06821) 8025, [email protected]
Vineyard Nürnberg, Tel.: (0911) 81 58 757, [email protected]
Vineyard Ravensburg-Gemeinschaft Zion, Tel.: (0751) 352 57 01, [email protected]
Vineyard Schmidmühlen, Tel.: (09474) 94 040, [email protected]
Vineyard Schwäbisch-Hall, Tel.: (07944) 95 02 00, [email protected]
Vineyard Soltau, Tel.: (05191) 714 22, [email protected]
Vineyard Speyer, Tel.: (06232) 26996, [email protected]
Vineyard Staufen, Tel.: (07633) 82388, [email protected]
Vineyard Stendal, Tel.: (03938) 828 325, [email protected]
Vineyard Stuttgart, Tel.: (07024) 92 99 52, [email protected]
Vineyard Freude
ACTS 29, Tel.: (07141) 280 704, [email protected]
The Lord’s House, Tel.: (06298) 926 75 54, [email protected]
Österreich und Italien
Vineyard Graz, Tel.: (0316) 694754, [email protected]
Vineyard Initiative Lavanttal, Tel.: (04352) 36094 77, [email protected]
Vineyard Innsbruck, Tel.: (0660) 300 4777, [email protected]
Vineyard Rheintal, Tel.: (05578) 71 206, [email protected]
Vineyard Wien, Tel.: (01) 350 44 63, [email protected]
AGENDA
Konferenz «Gemeinschaft & GerechtigkeitThe missional Church in action
mit Joel Edwards u.a.
Bern 2. bis 3. Oktober 2009
Wie Brian McLaren sagte, «genügt es nicht Gott zu feiern, weil er mich
von meinem schmerzenden Ellenbogen geheilt hat, wenn täglich 30.000
Kinder an vermeidbaren Krankheiten sterben.» Gemeinsam mit StopAr-
mut2015 und Christnet führt die Vineyard Bern eine Konferenz durch, die
Perspektive für Gottes Möglichkeiten schafft. «Wir wollen den Menschen
mit unseren Taten zeigen, dass wir mit Gott für sie einstehen werden..»
Weitere Infos folgen
Konferenz «Gemeinschaft & Gerechtigkeit
Konferenz – Glaube in BewegungWie unser Glaube dudrch tätige Liebe wächst und sich vertieft
mit Dave Workman u.a.
Basel 5. bis 7. Juni 2009
Biblischer Glaube ist dann von Bedeutung, wenn er sich in Taten der Lebe
zeigt (Gal. 5,6). Wir wollen unsere Liebe zu Gott mit praktischer Liebe
zum Nächsten verbinden und erleben, dass Geben seliger als Nehmen ist.
Dave Workman leitet die Vineyard Cincinnati mit über 6000 Gottesdienst-
besuchern und ist Autor des Buches «The outward focused llfe». Seine Er-
fahrungen können uns inspirieren, soziales Engagement mit Leidenschaft
für Jesus zu verbinden.
Infos und Anmeldung unter www.vineyard-basel.ch
Konferenz – Glaube in Bewegung
PfingstkonferenzYes we can! Yes we do!The missional Church in action – The Presence of God in the Streets
Die Konferenz für Menschen, die nicht nur darüber reden wollen
mit Martin & Marius Bühlmann, Geri Keller, Mark Marx, Holly Miller, Ted Sheppard u.a.
Bern 29. Mai bis 1. Juni 2009
Wir leben in einer begeisternden Zeit. Verschiedene Gemeinden in ganz
Europa berichten von einer zunehmenden Zahl von Heilungen, Zeichen
und Wundern in ihren Städten! Mit dieser Pfingstkonferenz wollen wir
Menschen bevollmächtigen, in ihrem Alltag die Kraft Gottes zu erfahren,
und das Feuer in andere Städte, Dörfer und in andere Gemeinden zu tra-
gen. Du wirst ermutigende Botschaften und viele Godstories hören, ein-
fache, inspirierende Instrumente kennen lernen und selbst erleben, wie
Menschen Gott begegnen.
Infos und Anmeldung unter www.vineyard-konferenz.ch
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14 C:aus den vineyards
2009
WESWEGEN SOLLTE ICH AN DEN EINSÄTZEN TEILNEHMEN?
Und stell dir mal vor, es gäbe bald ein
«Love Aarau», «Love Friedrichshafen»,
«Love Innsbruck» – oder «Love Wo-
auch-immer-du-herkommst»?
Lass uns gemeinsam Zeichen des Rei-
ches Gottes auf den Straßen Europas er-
leben. Ich würde mich freuen, dich auf
einem der Einsätze zu treffen. C
M AT T H I A S K A RC H E R
Lehrer, Leiter Vineyard Berlin in Köpenick
in unserer Unvollkommenheit, mit all
unseren Stärken und Schwächen.
Meine Frage an dich ist: Bist du im
kommenden Sommer für 10 Tage auf
einem der Einsätze in Europa dabei?
Bist du bereit, die Grenzen der eigenen
Wohlfühlzone zu überschreiten und
dich nach Gottes Möglichkeiten auszu-
strecken?
In mir haben diese Einsätze einen Hun-
ger ausgelöst, die Apostelgeschichte
live in meiner Nachbarschaft zu erle-
ben. Und vielen Teilnehmern ging es
ähnlich. Sie spürten nicht nur für sich
selbst einen großen Gewinn, sondern
konnten auch in ihre Heimatgemein-
den neue Impulse mit einbringen.
«Lieber Matthias, ich möchte mich auf
diesem Weg für eure Gebete bedanken.
Ich kann es kaum mit Worten beschrei-
ben, was sich seitdem verändert hat.
Nach langem Kampf ist auch die Liebe
in meine Ehe zurückgekehrt. Sei herz-
lich gegrüßt, Max.» Diese Email erhielt
ich wenige Wochen nach unserem Ein-
satz in Berlin im letzten Jahr.
Ich war begeistert! So oft habe ich im
Neuen Testament schon von dem über-
natürlichen Eingreifen Gottes gelesen
und mich immer wieder gefragt: Geht
das auch hier bei uns? Menschen, die
von der Kraft Gottes berührt werden?
In einer Einkaufsstraße, in einem be-
lebten Park?
Ja, definitiv. Und Gott möchte genau
dich und mich dafür gebrauchen –
Anfang April sind Lora und Richard
Clinton zusammen mit ihrem Sohn
Mark zurück in die USA gezogen, nach-
dem sie sich 15 Jahre lang in den Auf-
bau der deutschsprachigen Vineyard
Bewegung investiert und dazu beige-
tragen haben, dass wir als Bewegung
an dem Ort stehen, wo wir heute sind.
Wir verabschieden euch mit vielen
guten Gedanken aus dem Leitungsteam
der Vineyard Bewegung D.A.CH und
freuen uns, dass wir euch auch weiter-
hin als Freunde und Unterstützer be-
halten dürfen.
Die Regio Vineyard Zürich liegt jetzt in
den Händen der nächsten Leitergene-
ration. Wir wünschen allen Mitarbei-
tern und Leitenden Gottes Versorgung,
Führung und Nähe.
Liebe Lora, lieber Richard, vielen
Dank für eure Bereitschaft, euch zu
verschenken! Richard, deine analyti-
sche Gabe, deine Unterstützung im
Training von Leitern und die persönli-
che Unterstützung von Georgia und
mir haben uns sehr bereichert. Danke,
Mark, du bist als Europäer, besser
noch Schweizer :) , aufgewachsen und
bleibst mit uns verbunden.
Ich bin dankbar dafür, dass mit eurer
Abreise gleichzeitig das «Clinton
Leader ship Institute» (CLI) entsteht,
durch das uns Richard auch weiterhin
in einem ähnlichen Rahmen in der
Entwicklung und Weiterbildung von
neuen und bestehenden Leitern unter-
stützen wird. C
M A RT I N B Ü H L M A N N
Leiter Vineyard D.A.CH
ZURÜCK IN DEN USACLINTONS
1515C:godstories
Es ist Samstag, und wir sind mit dem
«Wunderstuhl» vor dem Bahnhof Bern.
Ein Mann, dessen Knie völlig von
Schmerzen geheilt werden, will wis-
sen, wo sich die Vineyard Bern trifft.
Ich begleite ihn zum Gottesdienstort
und treffe unterwegs zwei alte Schul-
kolleginnen. Nach meiner Rückkehr
aus Berlin hatte ich die beiden vollge-
quatscht, doch sie wollten meine Er-
lebnisse nicht glauben. Nun erzähle
ich ihnen, was gerade geschehen ist,
und lade sie ein, doch auch zum Stuhl
zu kommen.
Eine der beiden jungen Frauen leidet
unter konstanten Knieproblemen, seit
sie sich vor etwa drei Jahren das Kreuz-
WIE EIN JUNGES
REHKITZ
band gerissen hat. Schon beim Beten
sehen wir, dass sich etwas tut. Meine
ehemalige Schulkollegin spürt eine
Wärme im Knie. Deswegen fordern wir
sie auf aufzustehen. Ihr Kopf wird feu-
errot und sie muss die Tränen zurück-
halten. Zum ersten Mal seit drei Jahren
hat sie absolut keine Schmerzen mehr.
Und auch die andere, kritische Kolle-
gin ist berührt. Sie erzählt uns, dass sie
ein Kribbeln spürte und einfach hätte
losweinen können, als wir zu beten be-
gannen. Sie hat schon nur beim Zuse-
hen eine Begegnung mit Gott erlebt. Als
ich mich später bei der Schulkollegin
melde, sagt sie, dass sie wieder «wie ein
junges Rehkitz» laufen kann! C
B E R N , N OV E M B E R 20 0 8
Vor etwa drei Jahren ging ich zu einer
Klassenzusammenkunft. Wir trafen
uns in einer Berghütte. Es ergab sich,
dass ich mit einer Frau übernachtete,
die ich als Mitschülerin kaum wahrge-
nommen hatte. Sie war immer sehr
ernst und hatte damals nicht viel für
Kindsköpfe wie mich übrig.
Da in es in der Hütte ziemlich hoch
herging, konnten wir nicht schlafen
und kamen – anstatt in einen tiefen
Schlaf – in ein tiefes Gespräch. Sie er-
zählte mir von ihrer schlimmen Kind-
heit und ihrer Erschöpfungsdepression
der letzten Jahre. Ich schämte mich, als
Kind so blind gegenüber ihrem Leid
Ich bin Vorarbeiter und muss jeweils
kurzfristig Überstunden organisieren.
Einer der Mitarbeiter erklärt mir, dass
er leider nicht länger bleiben könne,
weil sein Pferd erkrankt sei. Da «hilft
nur noch beten», erklärt er zu meinem
Erstaunen. Etwas verärgert dreht sich
mein erster Gedanke um eine Metzge-
rei, doch ich ringe mich durch, ihn
ernst zu nehmen. Die Pferde sind wie
eine Ersatzfamilie für den Mitarbeiter.
Am nächsten Tag spreche ich ihn auf
das Pferd und die Aussage über das
Gebet an und frate ihn, ob ich kommen
darf, um für das Pferd zu beten. Uner-
warteterweise sagt er sofort zu, auch
wenn er sich bisher über den Glauben
eher lustig gemacht hat. Am folgenden
Tag erzählt er mir, dass sich auch seine
Frau freut. Ein Rückzieher ist also aus-
geschlossen. Und so besuche ich einige
Tage später die beiden und erkläre
ihnen, dass ich bete, Jesus aber das
Pferd heilen werde. Das Pferd ist vergif-
tet worden, hat in kurzer Zeit 250 bis
300 Kilo verloren und liegt im Sterben.
Nun bitte ich den Mitarbeiter, das Pferd
zu halten und mir zu sagen, wenn sich
etwas tut. Ich kann das Pferd ja nicht
nach einer Veränderung fragen, wie
wir das gelernt haben. Während des
Gebets spüre ich, wie ein Ruck durch
das Pferd geht und es sich aufrichtet.
Danach bleiben wir kurz bei den Tie-
ren und gehen dann zum Haus zurück.
Auf dem Rückweg kommen wir an
einer Kreuzung vorbei. Das Kruzifix
habe ich auf dem Hinweg vor lauter
Nervosität übersehen. Der eingravierte
Text «Ich bin der Weg, die Wahrheit
und das Leben. Wer an mich glaubt,
hat das ewige Leben, auch wenn er
stirbt», gibt mir den Anstoß, meinem
Mitarbeiter etwas über meinen Glau-
ben an Jesus zu erzählen.
Als ich ihn fünf Tage später wiederse-
he, erzählt er mir freudestrahlend, dass
das Pferd über den Damm sei und seit
dem Gebet bereits wieder 50 Kilo zuge-
nommen habe! C
WA L D S H U T, I M JA N UA R 20 0 9IN F
ÜN
F T
AG
EN
50K
IL
OZ
UG
EN
OM
ME
N!
gewesen zu sein, und erzählte ihr von
meinen Erfahrungen mit Gott. Darauf
erklärte sie mir, dass ihre Selbsthilfe-
gruppe sie ermutigt hatte, sich spiri-
tuell irgendwo weiter zu entwickeln,
und sie sei offen für alles.
Wieder zu Hause angekommen, dachte
ich über unser Gespräch nach und kam
zu dem Schluss: Einen solchen
Wunsch, mehr über den Glauben wis-
sen zu wollen, darf ich mir nicht entge-
hen lassen. So schrieb ich ihr per Mail
und erzählte vom Alpha-Kurs, der in
ihrer Region («zufällig» waren dort
meine Eltern als Leiter dabei) stattfand.
Sofort mailte sie mir zurück, sie hätte
sich bereits für den Kurs angemeldet.
Vor ein paar Wochen besuchte sie
mich, weil sie mir «so viel zu erzählen»
hätte. Sie bedankte sich von Herzen,
dass ich sie auf den Kurs aufmerksam
gemacht hatte. Sie habe ihr Leben Gott
anvertraut und dabei ihrer Familie
auch vergeben können. Es sei das Beste
für ihr Leben gewesen!! Ihr Mann hörte
bei allem zu und wurde zwar skeptisch
– aber immerhin will auch er einen
Kurs besuchen.
Ich würde mich nicht gerade als evan-
gelistische Person bezeichnen, darum
hat Gott sich wahrscheinlich gedacht:
Hier muss ich unmissverständlich
handeln! C
H E R I SAU, JA N UA R 20 0 9
HIER MUSS ICH UNMISSVER-STÄNDLICH HANDELN!
02
01
03
16 C:word study
VO
LL
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CH
T &
A
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IT
AT
Irgendwann mal in unserem Leben wollten viele von uns irgendein Su-perheld oder eine Superheldin sein. Für mich war das «Superman». Im Neuen Testament finden wir ein Wort, das mit diesem Wunsch im Zusammenhang steht. Echousia, ein Wort, das oft mit Vollmacht über-setzt wird und mit dem «Autorität» gemeint ist, auch wenn es oft mit anderen Wörtern übersetzt wird.
Es ist klar, dass Jesus Autorität besaß.
Jesus bewies, dass Er die Autorität
hatte, Sünden zu vergeben, indem er
einen gelähmten Mann heilte (Mk.
2,10). Jesus lehrte auch mit Autorität,
die ihm persönlich verliehen war. Im
Gegensatz zu den Schriftgelehrten, die
aus anderen Texten Rückschlüsse zie-
hen oder frühere Gelehrte zitieren
mussten (Mk. 1,22). Jesus hatte eindeu-
tig auch Autorität über Dämonen (Mk.
1,27). In der Tat wird Echousia 37 von
108 Malen im Hinblick auf die Autori-
tät von Jesus gebraucht. Viel mehr
noch: Er beendet das Matthäusevange-
lium sogar mit der Aussage, dass ihm
alle Autorität gegeben ist (Übersetzung
nach Luther: «alle Gewalt») und wir
deshalb dazu berufen sind, alle Natio-
nen zu seinen Nachfolgern zu machen.
Die im Neuen Testament beschriebe-
nen Personen besitzen auch Autorität.
Natürlich haben die Menschen diese in
ihrem eigenen Einflussbereich, wie der
Offizier in Matthäus 8,9 oder Paulus in
Apostelgeschichte 9,14. Gott gibt den
Menschen Autorität zum Herrschen
(Röm. 13,1-3). In der Offenbarung über-
trägt Gott verschiedenen Engeln und
Mächten Autorität. Jesus gab den zwölf
Jüngern Autorität, um Dämonen aus-
zutreiben und um zu heilen (Luk. 9,1).
Später übertrug er den 70 Nachfolgern
Autorität über die ganze Macht des
Feindes und sagte ihnen, dass ihnen
nichts schaden werde (Luk. 10,19). Al-
lerdings müssen wir uns daran erin-
nern, dass aus der Sicht von Jesus «ins
Gefängnis geworfen zu werden» oder
«ein Märtyrer zu werden» nicht ein
«Schaden» war. Denn Jesus glaubte fest
an die Auferstehung der Toten und an
die Belohnung beim letzten Gericht.
Weit wichtiger ist für uns Menschen,
die sich selbst Jesus hingegeben
haben, die Autorität, Gottes Kinder zu
sein (Joh. 1,12) und «von dem einen
Altar zu essen» (Heb. 13,10), das heißt
den Gewinn des Selbstopfers von Jesus
zu erhalten.
Es gibt auch eine Autorität, mit der
Nachfolger von Jesus vorsichtig umge-
hen sollten, beispielsweise die Freiheit
vom alttestamentlichen Reinheitsge-
setz (1. Kor. 8,9). Dann ist da auch
rechtmäßige, uns zustehende Autori-
tät, die wir für das Wohl des Nächsten
bewusst beiseite legen können. Paulus
lehnte es ab, seine Autorität zu gebrau-
chen, um Unterhalt von den Menschen
zu verlangen, die durch ihn zum Glau-
ben gefunden hatten (1. Kor. 9,4-6,
1. Thess. 3,9).
Schließlich gibt es auch eine Autorität,
welche diejenigen erhalten, die Jesus
treu geblieben sind: Sie dürfen «vom
Baum des Lebens» essen und in die
Heilige Stadt eingehen, die von Men-
schen aus allen Zeitaltern bevölkert
wird, die zu Gott gehören (Off. 22,14).
Nachfolger von Jesus haben Autorität.
Wenn wir uns mit den Siebzig identifi-
zieren, beinhaltet dies die Vollmacht
über Dämonen und andere Mächte des
Bösen. Aber dies wird im Neuen Testa-
ment nicht hervorgehoben. Von Bedeu-
tung ist im Neuen Testament, dass wir
uns die Autorität aneignen, Gottes Kin-
der zu sein. Das heißt, dass uns unser
wahrer Status bewusst ist. Und wenn
wir das wissen, können wir unsere Au-
torität über andere und die der Freiheit
vom Gesetz freiwillig zur Seite legen.
Denn wir wissen, dass nichts unseren
Status beeinflusst. Der Eine, der alle
Autorität hat, ist unser Vater. Er hat sie
unserem Herrn und Meister, Jesus, ge-
geben. Dieser Herr hatte vor seiner Auf-
erstehung Autorität, und doch war er
bereit anderen zu dienen, ja sogar für
sie zu sterben. Es ist diese Art des Die-
nens und Sterbens für andere, die wir
nachahmen sollen. Wie unser Herr alle
Autorität in der Auferstehung übertra-
gen bekommen hat, so werden wir
nach unserer Auferstehung an dieser
Herrschaft teilhaben und in die Stadt,
in der Er regiert, einziehen, und vom
Baum des ewigen Lebens essen.
P E T E R DAV I D S
Theologe, Professor St. Stephen’s University
St. Stephen, Kanada
17C:leadership insights
Ich habe gelernt, dass der beste Weg
zum persönlichen Wachstum darin be-
steht zu lernen, die richtigen Fragen zu
stellen. Erkennst du dieses Zitat?
«Bisher kannte ich dich nur vom Hö-
rensagen, doch jetzt habe ich dich mit ei-
genen Augen gesehen. Darum widerrufe
ich, was ich gesagt habe, und bereue in
Staub und Asche.»
Diese Worte sind einige der un-
glaublichsten von einer Person in der
Bibel gesprochenen. Weißt du, wer sie
sagte? Es war Hiob. Weißt du, warum
er dies gesagt hat? Weißt du, was er wi-
derrufen wollte? Ich kann Hiobs Worte
(die er bereute) mit einem Wort zu-
sammenfassen: Warum?
Er bat Gott, ihm zu erklären, was ihm
genau widerfahren war. Er wollte, dass
Gott ihn wissen lassen würde,
«warum» er in diese Situation geraten
war. Wer kann Hiob diese Fragen übel-
nehmen? Ich denke, dass jeder von uns
die gleichen Fragen stellen würde.
Gott beantwortete Hiobs herausfor-
dernde Frage nicht. Stattdessen zeigte
Gott sich ihm in einem Sturm und fand
deutliche Worte: Ich bin Gott und du
bist es nicht. Wer bist du, um von mir
eine Erklärung zu verlangen?
Dies ist eine der schwierigsten Stellen
in der Bibel. Ich weiß nicht, wie du dar-
auf reagierst, aber ich finde es sehr
schwierig. Tief in mir glaube ich, dass
Gott mir eine Erklärung für alles, was er
tut «schuldet», bevor er es tut. Es ist so,
als würde ich glauben, dass Gott mich
um Erlaubnis und Zustimmung bitten
sollte, bevor er etwas tun kann.
Die Wahrheit ist: Er muss es nicht.
Er kann tun, was immer er will. Er ist
souverän.
Ich muss Gott Gott sein lassen. Er muss
sich mir nicht erklären. Das führt mich
zu einer Glaubenskrise: Als Leiter muss
ich mich dem immer und immer wie-
der stellen. Ich muss eine Entschei-
dung treffen: Lasse ich Gott Gott sein
und folge ihm weiter? Ja, ich muss
mich entscheiden, Gott zu vertrauen.
Ich muss darauf vertrauen, dass Gott
mich liebt.
Sogar dann, wenn ich Gott nicht ver-
stehe … auch dann, wenn Gott mir
nicht erklärt, was gerade geschieht.
Sogar wenn all meine Fragen unbeant-
wortet bleiben. In diesem Moment
muss ich mich entscheiden, Gott zu
vertrauen und Gott Gott sein zu lassen.
R I C H A R D C L I N TO N
Leiter des «Clinton Leadership Institute»
Einige Leiter aus meiner Gemeinde haben mich gebeten, die wich-tigsten Lektionen und Prinzipien zusammenzufassen, die ich als Lei-ter gelernt habe. In den nächsten vier Artikeln möchte ich einige Re-sultate meiner Reflektionen mit euch teilen.
Eines der wichtigsten Themen, mit
dem Leiter ringen, ist Gottes Souverä-
nität. Was bedeutet Souveränität? Und
wie gehen wir mit schwierigen Situati-
onen um, denen wir oder die Men-
schen, die wir leiten, begegnen? Hier
ist ein einfacher «Wahr-/Falsch-Test»:
1. Gott ist souverän … Wahr2. Souverän sein bedeutet, dass Gott die
oberste Instanz ist, die Kontrolle über alles besitzt. Nichts und niemand kann seine Absicht und seine Pläne aufhal-ten …
Wahr3. Alles, was geschieht, ist der Wille Gottes … Falsch4. Menschen sind frei, von Gott unabhängige
Entscheidungen zu treffen … Wahr5. Gott ist unumschränkt in Kontrolle,
ganz egal welche Entscheidungen wir treffen …
Wahr
Stimmen deine Antworten mit meinen
überein? Die größte Herausforderung
im Hinblick auf die Souveränität Got-
tes liegt im Umgang mit Schmerz, Lei-
den, Übel und allem Bösen, das Men-
schen widerfährt. Wie wir mit diesen
Situationen umzugehen lernen, offen-
bart uns, was wir wirklich über Gott
uns seine Souveränität denken.
HELP IS ON IT'S WAY
20 C:gemeindegründung
Kürzlich traf ich mich bei strö-menden Regen mit Raphi in einem Kaffee in Heidelberg, um über Ge-meindegründung zu reden. Noch im Studium beschäftigt er sich mit der Frage, ob Gemeindegründung eine Option für ihn ist.
Er war voller Fragen: Wie fange ich an?
Was muss ich beachten? Wo finde ich
Leute? Wir redeten über Erfahrungen
aus unserer Gründung in Heidelberg,
über Erlebnisse von befreundeten
Gründern und was es braucht, um eine
Glaubensgemeinschaft zu starten. Ich
empfahl ihm Bücher, nannte ihm An-
sprechpartner und erklärte ihm den
Vineyard-Ansatz. Aber würde das rei-
chen? Mir kam der Gedanke, dass er
die meisten Bücher wahrscheinlich
nicht lesen würde, denn wer hat schon
Zeit dazu? Irgendwann würde er wohl
wieder anrufen oder vor dem Google-
Fenster sitzen und die Worte tippen:
«Gemeindegründung Hilfe».
Als wir vor einem Jahr die Taskforce
für Gemeindegründung starteten, war
uns sofort klar, dass wir Gründer bes-
ser unterstützen müssen. Gründung
ist ein komplexes Umfeld. Häufig lei-
det man unter Zeitdruck und manch-
mal macht Wissen den entscheiden-
den Unterschied. Daher haben wir uns
über die letzten Monate darauf kon-
zentriert, ein Portal für Gründer zu
entwickeln. Wir wollten Gründern
einen leichten Zugang zu kritischem
NIEMAND MUSS ES AUF EIGENE
FAUST VERSUCHEN!
JUST IN TIME – INFOS ZUR GEMEINDEGRÜNDUNG
Wissen ermöglichen, das sie in der
Hitze des Gefechts abrufen können.
«Just-in-Time» statt «Just-in-Case». In-
formationen gibt es heute viele, aber
wir wollten die Infos zusammentra-
gen, die für Gründer elementar sind.
Geprüftes Wissen, das funktioniert.
Mit den Themen haben wir uns an die
Punkte aus den Interviews gehalten,
die wir am Anfang unsrer Arbeit ge-
führt haben. Dort haben Gründer be-
schrieben, was ihnen hilfreich war und
was sie sich wünschten:
• Rechtliches: Unterstützung bei recht-lichen Fragen
• Planen: Hilfe bei Ausrichtung und Stra-tegie der Gründung
• Evangelisation: Methoden und Ansätze, um die Wirkung nach außen zu stärken
• Fördern: Strategien und Techniken zum Wachstum und zur Jüngerschaft
• Selbst führen: Motivation und Balance für den Gründer selbst
• Interviews: Berichte und Geschichten von Praktikern
• Kontakt: Ansprechpartner und Prozess-unterstützung für Gründer
Wir haben Texte geschrieben, mp3's
und Videos hochgeladen, Vorlagen und
Ausdrucke zur Verfügung gestellt sowie
Links vermittelt. Highlights sind sicher
die Videos mit Erfahrungen von Rein-
hard Rehberg, Martin Bühlmann, Bill
Hybels, Steve Sjogren und Mitgliedern
der Taskforce. Wie jede Gründung
selbst, arbeiten wir ständig weiter
daran. Auf Feedback von Praktikern
passen wir die Inhalte an und verbes-
sern die Versionen. Auf dem Video der
ersten Seite meint Martin Bühlmann:
«Du wirst in der Gemeindegründung
nicht alleine sein. Da sind Menschen,
die sich ausführlich mit dem Thema
Gemeindegründung auseinanderge-
setzt haben. Die Ressourcen bereitstel-
len. Die bereit sind, Menschen darin zu
begleiten. Die Menschen unterstützen,
damit ihr Lebens traum in Erfüllung
gehen kann.»
In den ersten Überprüfungen bekamen
wir das Feedback: «Ich wäre froh, hätte
es so eine Seite schon vor 12 Jahren ge-
geben!» Sicher steht noch viel Arbeit
vor uns, aber es ist ein weiterer Schritt,
um zukünftigen Gemeindegründern
(der geplanten 5000 Gemeinden) eine
Hilfe zu sein.
Raphi schlürft seinen Cappuccino aus
und wir zahlen. «Ach, eins noch,
Raphi – schreib dir mal diese Internet-
adresse auf: www.neue-gemeinden.de.
Das kann dir vielleicht helfen, wenn
du Fragen hast.»
M A R L I N WAT L I N G
Leiter Vineyard Heidelberg
www.neue-gemeinden.de
21C:training
CChancen nutzen
• Welche offenen Türen kann ich sehen?
• Welche neuen Perspektiven könnten sich
daraus ergeben?
• Mit welchen Risiken müsste ich rechnen?
HHerausforderungen wahrnehmen
• Welche Probleme blockieren mich?
• Welche Möglichkeiten sind darin verborgen?
• Welche Mittel habe ich, um Hindernisse zu über-
winden?
AAktivitäten suchen
• Wie sieht das erreichte Ziel aus?
• Welche Vorgehensweise wähle ich?
• Wie kann ich aktiv bleiben?
NNeugierde wecken
• Was begeistert mich an meiner Aufgabe?
• Was interessiert mich und will ich noch lernen?
• Was will ich noch unbedingt bewegen?
CCreativität schafft Optionen
• Welche Möglichkeiten habe ich?
• Welche Alternativen kann ich schaffen?
• Was ist der Vorteil von dieser Situation?
EErfolge feiern
• Welche Resultate kann ich vorweisen?
• Auf welche Erfahrungen kann ich zurückgreifen?
• Welche Erfolge habe ich in jüngster Zeit erzielt?
Was geschah? Nun, der Bär bewegte
sich in den ersten Tagen in genau dem
Radius, den er seit Jahren gewohnt war
und konnte sich buchstäblich nicht
vorstellen, welche neuen Möglichkei-
ten sein neuer Lebensraum bot.
Auch Menschen sind Gewohnheitstie-
re und lassen sich stark von Bewähr-
tem leiten. Dies geschieht unbewusst
und wir haben uns im besten Sinne des
Wortes selbst zu führen, wenn wir
neue Perspektiven einnehmen wollen.
Mit einem neuen Denken beginnt es.
Befindest du dich in einer schwierigen
Situation? In einem Konflikt oder in
einer Sackgasse? Dann ist es Zeit zu
klären, wie groß dein Spielfeld wirk-
lich ist. Die nachstehenden Fragen
werde dir helfen, neue CHANCEN zu
entdecken. C
M A RC U S B . H AU S N E R
Leiter Vineyard Filstal
selbstständiger Trainer für Personal- und
Organisationsentwicklung
Mt 5,6: Glücklich sind, die nach Ge-rechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden.
«Wenn Leiter scheitern, so sind es sel-
ten die Umstände, die sie zu Fall brin-
gen, sondern in der Regel scheitern sie
an sich selbst.» – Hm, dachte ich mir,
als ich dieses Statement von Martin
hörte, da steckt wohl viel Weisheit
drin. Wie kann das gelingen, nicht an
sich selbst zu scheitern?
In den vergangenen Jahren habe ich
mich viel mit dem Thema «Selbstfüh-
rung» beschäftigt und will dich in den
kommenden Ausgaben auf eine Reise
mitnehmen und die eine oder andere
Einsicht mit dir teilen. Für einen guten
Umgang mit sich selbst habe ich drei
Elemente entdeckt, die helfen, sich
selbst gut zu führen.
• Denken in Lösungen• Leidenschaft, die von innen kommt• Handeln mit Wirkung
Jesus beschreibt in den Seligpreisun-
gen Menschen, die von einer unsicht-
baren Realität her leben. Sie sehen
mehr als das, was vor Augen steht. Des-
halb nennt Jesus sie wohl «selig» oder
«glücklich». Sie sind in der Lage, ihre
Feinde zu lieben, die Extrameile zu
gehen und alles von Gott her zu erwar-
ten. Mit anderen Worten, sie folgen ge-
danklich nicht den vorgeschriebenen
Lösungen oder den vorgegebenen Mus-
tern, sondern lassen sich von einem
«dritten Weg» her leiten. Gottes Per-
spektive erschließt neue Wege über
das Offensichtliche hinaus.
Ein Eisbär, so wird erzählt, lebte in
einem Zoo auf sehr kleinem Raum und
die Direktion entschied sich, dem
Bären ein größeres Gehege zu verschaf-
fen. Das Gehege war jetzt sehr viel grö-
ßer, schöner und einladender. Mit einer
feierlichen Einweihung wurde der Eis-
bär auf sein neues Terrain entlassen.
DENKEN IN LÖSUNGEN
S E L B ST F Ü H R U N G 1 /3
Ich sitze in einem kleinen Bistro, trin-
ke gemütlich einen Pastis und atme
tief durch. Eigentlich ist das Leben
doch schön, denke ich. Georgia liebt
mich, unsere Kinder sind uns zuge-
neigt, ich habe gute Freunde, die mich
umgeben, ich darf genau das tun, was
ich liebe, ja, Gott hat es gut gemeint. –
Da kommt ein Herr im mittleren Alter
zur Türe herein in das ohnehin sehr
kleine Bistro. Er setzt sich hin und
trinkt eine Tasse Kaffee. Will ich ihn
überhaupt ansprechen? Möchte ich
nicht lieber meine Ruhe haben?
Offensichtlich kein BerlinerSo viele Gedanken gehen mir durch
den Kopf. Was wird er nur denken,
wenn ich ihn anspreche? Ich gebe mei-
nem Herzen einen Ruck. Interessiert
frage ich ihn, ob er hier geboren sei.
Nein, meint er, er sei eigentlich Wie-
ner. Hier ist die Tür zu einem Gespräch.
Ich frage ihn, was er denn in Berlin
mache. Er arbeite hier seit Jahren. «Was
arbeiten Sie?», frage ich ihn. Da be-
ginnt er zu erzählen von seinem Hin-
tergrund in Österreich, wobei seine Fa-
milie eigentlich ursprünglich aus
Deutschland komme. Er schreibe Dreh-
bücher für das Fernsehen. Es entwi-
ckelt sich ein längeres Gespräch darü-
ber, wie man Drehbücher schreibt.
Nach gut 20 Minuten fragt er mich,
was ich hier in Berlin mache, ich sei
doch offensichtlich kein Berliner. Wir
kommen auf die Schweiz zu sprechen,
dann auf meine Beziehung zu Jesus
Christus. Er erzählt, wie seine Eltern
enttäuscht von der katholischen Kir-
che in die Evangelische Kirche überge-
treten seien, er aber keine große Bezie-
hung zum Glauben hätte. Das Interesse
ist aber geweckt. Ich erzähle davon, wie
Jesus in meinem Alltag wirkt, was ich
mit Jesus Christus erlebe, wie er mir
Lebenssinn, Ausrichtung, Beziehungs-
fähigkeit, innere Freiheit und Liebe zu
den Menschen gegeben habe. Ich er-
zähle von Georgia, meiner Frau, und
von der Tatsache, dass wir uns mit 18
und 17 kennen gelernt hätten, dann
ein Baby erwarteten. Dieses Erlebnis
hätte viele Fragen nach dem Sinn des
Lebens ausgelöst. Wir sind mittendrin
in einem Gespräch über die Liebe und
Einzigartigkeit Gottes. Wir sind bis
heute noch nicht zum Punkt gekom-
men, wo ich für ihn hätte beten kön-
nen, aber eines ist mir klar: der Dienst
in der Kraft des Heiligen Geistes (Power
Ministry) geschieht meistens unerwar-
tet, er beginnt häufig beim einfachen
Interesse für das Leben des Nächsten.
Bei Ebay und im GefängnisVor einiger Zeit habe ich auf Ebay eine
Briefmarke ersteigert. Richtig, ich bin
Briefmarkensammler, Philatelist. Die
Frau, die diesen Artikel verkauft hatte,
schrieb mir nach einigen Tagen ganz
bekümmert, dass sie krank sei und den
Artikel noch nicht hätte versenden
können, ich solle ihr doch auf jeden
Fall keine schlechte Beurteilung auf
Ebay geben. Da schreibe ich zurück, sie
solle sich keine Sorgen machen, Sor-
gen würden das Leben zerstören, ich
wünsche ihr Gottes Versorgung, Hei-
lung und Gegenwart. Berührt schreibt
sie zurück, dass sie so etwas noch nie
erlebt hätte. Sie sei christlich, aber das
Leben sei für eine Frau, die krebskrank
und alleine sei, sehr schwer. Ich schrei-
be ihr ein Gebet zurück. Was wird sich
entwickeln? Ich habe keine Ahnung,
aber ich weiß, dass Gottes Reich in ihr
Leben hineingebrochen ist. Die Liebe
Gottes, die in einem Ebay-Kauf sicht-
bar wird.
Ich denke an das Erlebnis in einem
Gefängnis in Berlin. Ich bin zum Predi-
gen eingeladen und frage meinen
Freund Michael, der die Anbetungszeit
in diesem Gottesdienst leitet, ob wir
eine Ministrytime machen sollen. Er
lacht und sagt, «schaun wir mal».
Nach der Predigt bete ich und sage den
Männern, sie könnten ihre Gebetsan-
liegen nach vorne bringen, wir wür-
den dann für sie beten, hier, aber auch
später mit anderen Menschen. Einige
kommen nach vorne. Ein iranischer
Gefangener kommt mit Tränen in den
Augen auf mich zu und bittet darum,
dass wir beten, dass er Deutschland
nach der Verbüßung der Haftstrafe
nicht verlassen müsste. Wir beten für
ihn. Später nach seiner Haftentlas-
sung setzen wir uns in der Vineyard
Berlin für ihn ein. Er bekommt einen
Aufschub und eine Neubeurteilung.
In einem Gottesdienst der Vineyard
:martins tagträumeC22
23
M A RT I N B Ü H L M A N N
Leiter Vineyard Bern
Leiter Vineyard Bewegung
Deutschland, Österreich, Schweiz
Gespräch verwickelt werde? Meine
Zeit ist so begrenzt. Was, wenn dieser
Mensch wirklich Hilfe braucht? Ich
habe ja keine Zeit und verfüge nicht
über die Mittel zu helfen. Ich möchte
doch keine falschen Erwartungen we-
cken. Ja, diese Gedanken sind mir alle
sehr vertraut. Es ist jedes Mal eine
Überwindung, auf Menschen zuzuge-
hen, und das, obwohl ich doch weiß,
wie Jesus bereits in der Vergangenheit
gewirkt hat. Dann frage ich mich zu
guter Letzt noch, ob ich diese Gabe
überhaupt habe, andere das doch viel
besser können. Schlimmer aber ist es,
wenn ich Gleichgültigkeit in meinem
Leben entdecke. Dieser Mensch hat sich
ja selbst dazu entschieden, so zu leben;
was geht mich also sein Schicksal an?
Dieser Obdachlose ist ja an seinem Zu-
stand selbst schuld; das Sozialamt
würde ihm ja helfen, wenn er das nur
annähme. Ich kann mich ja nicht um
die ganze Welt kümmern. Ich habe ja
auch Probleme und die Menschen hel-
fen mir nicht so, wie ich es eigentlich
brauche. Es kann doch nicht sein, dass
immer ich helfen muss, jetzt können
mal die anderen ran. Alle diese Argu-
mente zeigen nur eines auf: Ich bin
nicht dazu bereit, JESUSMÄSSIG zu
leben. – Doch, doch, keine Widerrede.
Berlin führen wir eine Kollekte durch,
um die Kosten der Rechtsanwältin zu
bezahlen. Gottes Reich ist in sein
Leben hereingebrochen.
Wir begegnen Menschen auf der
Straße, auf Plätzen, am Arbeitsplatz, in
der Schule, in der Nachbarschaft, in der
Straßenbahn. Genauso war es doch
auch bei Jesus. Er begegnete den Men-
schen, öffnete sich für den Willen des
Vaters und betete für die Menschen, er
heilte, befreite, diente, half, war für
diese Menschen da. Dabei war er nicht
alleine; er wirkte mit einem 12er-Team.
Ihre Beziehung zueinander war für alle
Menschen sichtbar. Sie gehörten zu-
sammen, hatten sozusagen den glei-
chen Geruch, das gleiche Anliegen. In
diesem Team war es aber auch klar,
dass Jesus seine Jünger ausbildete, trai-
nierte. Er sandte sie dann zu zweit hin-
aus, hieß sie dasselbe zu tun, was er tat.
Mehr oder weniger mutig machten sie
sich auf den Weg und erlebten schließ-
lich die gleichen Dinge, die Jesus erleb-
te und tat.
Will ich das wirklich?Will ich das wirklich? – Ich begegne so
oft meiner eigenen Bequemlichkeit
und meiner Gleichgültigkeit anderen
Menschen gegenüber. Es ist schon so,
dass ich Jesus Christus für sein Wirken
in meinem Leben dankbar bin. Ich
freue mich daran, dass ich durch die
Vergebung Jesu Christi Zugang zum
Vater im Himmel und ewiges Leben
habe. Ich bin dankbar für seine Versor-
gung und Führung im Alltag. Aber, wie
stehe ich denn da, wenn durch mein
Gebet nichts geschieht? Was denkt der
Nächste über mich, wenn ich ihn ein-
fach anspreche? Ist er überhaupt inte-
ressiert? Was, wenn ich in ein langes
Jesus hat uns genau diesen Lebensstil
vorgelebt, er hat mich, uns dazu beru-
fen, so zu leben, wie er auf dieser Erde
gelebt hat. Er hat Menschen ermutigt,
geheilt, befreit, ihnen Wert gegeben, sie
geliebt, ernst genommen, ist zu ihnen
in ihre Lebenssituation hineingegan-
gen. Die Vollmacht begann dort, wo er
sich über Menschen erbarmte. Kann es
sein, dass die Zunahme unserer Voll-
macht dort beginnt, wo wir über den
Zustand anderer Menschen Erbarmen
finden? – Will ich das wirklich? C
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INNERHALB EINER WOCHE STAND DAS ALBUM IN DEN I-TUNES-CHARTS UNTER DEN TOP 50, UND AUF NUMMER 1 IN DER KATEGORIE CHRISTIAN MUSIC.
CHRIS LIZOTTE SIGNAL HILL REVIVAL Kevin Prosch? Nein! Es ist Chris Lizotte, der hier mit einem rauhen, urwüchsigen Sound aus Gospel und Bluesrock aufwartet.Chris Lizotte surft nicht einfach eine Worship-Welle, sondern drückt in authentischen Texten und einem sehr persönlichen Musikstil aus, was sein Leben aus-macht: Anbetung aus tiefstem Herzen.
P RO D U Z E N T: M A RC FO R D ( B E N H A R P E R, T H E B L AC K C ROW E S, RYA N B I N G H A M ) . M I T M A K I N G O F- DV D.
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