Zur Psychologie der Emotionen IV
McDougall
William James
„biologische Funktion“
diejenigen Auswirkungen eines Merkmals eines Lebewesens, die dafür verantwortlich waren, dass dieses Merkmal in der Evolution gegenüber Alternativen selektiert wurde
kommunikative Funktion
handlungsorientierende und handlungssteuernde Funktion
Emotionen sind genetisch verankerte Stellungnahmen von Organismen zu situativen Umweltgegebenheiten. Sie
stellen sicher, dass positive Umstände angestrebt und negative
vermieden werden.
Emotion – Motivation
William McDougall(1871-1938)
Instinkte:evolutionär entstandene,
psychophysische Dispositionen zur Bewältigung bestimmter
Anpassungsprobleme
„Instinktverhalten“
• kognitiver Teilprozess
• affektiver Teilprozesse
• konativer Teilprozess
Mechanismen
• afferenter Teilmechanismus:
Wahrnehmung
Mechanismen
• zentraler Teilmechanismus
viszerale Veränderungen
Handlungsvorbereitung
emotionales Erleben (Qualität)
Mechanismen
• efferenter Teilmechanismus
Verteilung von nervösen Impulsen zur Skelettmuskulatur
(gefühlter) Handlungsimpuls
emotionale Intensität
emotionale Qualitäten haben Erkenntnisfunktion: sie
informieren uns über unsere impulsiven Reaktionen auf
aktuelle Umweltgegebenheiten und ermöglichen uns damit,
unser Handeln zu kontrollieren.
sieben Basisemotionen
• Furcht
• Ekel
• Staunen
• Ärger
• Hochgefühl
• Unterwürfigkeit
• Zärtlichkeit
Wie kann aus einer begrenzten Anzahl von Basisemotionen die ganze Vielgestaltigkeit unseres
emotionalen Erlebens hervorgehen?
Prinzip der „Mischung“der Basisemotionen
Farbwahrnehmung als Leitmetapher
• Bewunderung = Staunen + Unterwürfigkeit• Dankbarkeit = Zärtlichkeit + Unterwürfigkeit• Verachtung = Ekel + Ärger• Abscheu = Furcht + Ekel• Neid = Unterwürfigkeit + Ärger• Hass = Ärger + Furcht + Ekel = Ärger +
Abscheu • Ehrfurcht = Ärger + Furcht + Ekel = Ärger +
Abscheu
Robert Plutchik
acht Basisemotionen nach Plutchik
• Furcht• Ärger• Freude• Traurigkeit• Akzeptieren • Ekel• Erwartung• Überraschung
„Wir weinen nicht, weil wir traurig sind, sondern sind traurig, weil wir
weinen.“
Physiologisch-kognitive Emotionstheorien
Descartes und Spinoza:Leidenschaften als (vorwiegend)
körperlich verursachte Affektionen der Seele
William James(1842-1910)
William JamesPrinciples of Psychology
(1890)
What is an emotion?(1884)
Mind, 9, S. 188-205
Carl Lange(1834-1900)
James-Lange-Theorie
Prozess der Emotionsentstehungnach James
Wahrnehmung eines auslösenden
Sachverhalts
emotionsspezifische körperliche
Veränderungen
Empfindung der körperlichen
Veränderungen (= Emotion)
kognitive Bewertungsprozesse stellen keine notwendige
Voraussetzung für das Entstehen von Emotionen dar
emotionsspezifische körperliche Veränderungen
• viszerale Reaktionen (ANS)
• Handlungen
• mimische Veränderungen ?
• Lange: vasomotorische Veränderungen
facial feedback hypothesis
• Idee des lebenswichtigsten Elements der Gesamtsituation
• emotionsspezifische viszerale Reaktionen
• Empfindung von ausgebreiteten und diffusen viszeralen Reaktionen (=Emotion)
modifizierte Fassung von James‘ Theorie:
Prozess der Emotionsentstehungnach James
Idee des lebenswichtigsten
Elements der Gesamtsituation
emotionsspezifische viszerale
Reaktionen
Empfindung der diffusen viszeralen Reaktionen
(= Emotion)
Walter B. Cannon (1871-1945)
Cannons Kritik an James
• Viszera sind relativ unempfindlich
• viserale Reaktionen sind unspezifisch
• viszerale Veränderungen sind zu langsam
• künstliche Herbeiführung viszeraler Veränderungen erzeugt keine „echten“ Gefühle
Gregorio Marañon(1887-1960)
1924: Auswirkung von Adrenalin-Injektionen auf das
emotionale Erleben
Cannons Kritik an James
• Viszera sind relativ unempfindlich
• viserale Reaktionen sind unspezifisch
• viszerale Veränderungen sind zu langsam
• künstliche Herbeiführung viszeraler Veränderungen erzeugt keine „echten“ Gefühle
• Deafferenzierung der Viszera hat keinen Einfluss auf das emotionale Erleben
C. S. Sherrington (1900)
G. W. Hohmann (1966)
Interviews mit Patienten mit einer Querschnittslähmung
Philip Bard(1898-1977)
Cannon-Bard-Theorie
Emotionstheorie von James - neurophysiologisch
Hypothalamus als „Emotionszentrum“ im Gehirn
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