1 Demokratie lernen & leben Der Klassenrat: Mitentscheiden und Mitverantworten von Anfang an Sonja...

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Demokratie lernen & leben

Der Klassenrat: Mitentscheiden und Mitverantworten von Anfang an

Sonja StudentBüro für Kommunikation, Frankfurt am

Main

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Demokratie – ist nicht selbstverständlich

• Demokratie als Staats-, Gesellschafts- und Lebensform (Himmelmann)

• Demokratie ist das Produkt einer hohen Entwicklungsstufe von Gesellschaften

• Demokratie entwickelt sich• Demokratie braucht Demokraten• Demokratie muss gelernt werden

- von klein auf • Schule hat dabei eine wichtige Aufgabe

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Von Anfang an … früh lernt sich

• Das OBoder die „Partizipationsfähigkeit“ der Kinder Das WIEDemokratie lernt man durch Demokratie (durch Demokratie lernen & leben)a) Demokratische Vorbilderb) demokratieförderliche Umgebung mit Lerngelegenheiten (Demokratische Kultur)c) Förderung demokratischer Kompetenzen (kognitiv, sozial, moralisch, emotional)

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Partizipation bedeutet …

... Mitbeteiligung an Entscheidungsprozessen

…Mitverantwortung für die Konsequenzen dieser Entscheidungen

….Nur wer beteiligt ist, fühlt sich verantwortlich

alle Perspektiven gehen in gemeinsame Lösungen ein (Kinder, Eltern, Lehrkräfte, außerschulische Partner)

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Beteiligung und Verantwortung

• Nur wer beteiligt ist, fühlt sich verantwortlich

• Potenziale aller Gruppen werden zur Schulentwicklung genutzt(bessere Qualität von Planungs- und Entscheidungsprozessen)

• alle Perspektiven gehen in gemeinsame Lösungen ein(Kinder, Eltern, Lehrkräfte, außerschulische Partner)

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Partizipation ist ein Kinderrecht!

Artikel 12.1. der UN-Kinderrechtskonvention

besagt, dass Kinder an allen Entscheidungen,

von denen sie betroffen sind, entsprechend

ihres Alters und ihrer Reife beteiligt werden

sollen.

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Demokratische Kompetenzensind Zukunftskompetenzen

• Die Welt ändert sich immer schneller,Wissen veraltet schneller, Wertevielfalt und Unübersichtlichkeit

• Zukunftskompetenzen:- klare Werte aufbauen und Einheit in der Vielfalt finden- Selbstwirksamkeit- Wissen aneignen und bewerten- mit heterogenen Gruppen zurechtkommen

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Partizipation muss gelernt werden … von allen an Schule Beteiligten

• Kindern

• Lehrerinnen und Lehrern

• Eltern

• Schulpersonal

• außerschulischen Partnern

• SchulbehördeErwachsene befinden sich in dem Spannungsfeld, dass sie gleichzeitig

Lernende sind und Vorbildcharakter haben.

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Demokratische Kompetenzen für Kinder und Jugendliche

• Kompetenzen zur demokratischen Mitsprache und Aushandlung

• Kompetenzen zur aktiven Mitgestaltung des sozialen Zusammenlebens

• Kompetenzen zur politischen Mitbestimmung und Mitentscheidung

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Merkmale für eine demokratische Schulkultur

• Anerkennung

• Zugehörigkeit

• Beteiligung

• Verantwortung

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Partizipation ist ganzheitlich:Haltung, Verhalten, Kultur und System

• Individuell / Innerlich• Demokratische Haltung,

individuelle Werte

• Individuelle / Äußerlich• Demokratisches

Verhalten, Handeln

• Kollektiv / Innerlich• Demokratische Kultur -

Geteilte Werte

• Kollektiv / Äußerlich• Demokratische

Strukturen:(Klassenrat, SV, S-Parlament, Schulverfassung, -programm)

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BLK-Modell-Programm „Demokratie lernen und leben“

• Bundesweit 180 Schulen auf dem Weg demokratischer Schulentwicklung

• 13 Bundesländer von 2002 bis 2007• RLP: 14 Schulen, GS, FS, RS, GY, BBS

„Mehr Partizipation von Schülerinnen und Schülerninnerhalb und außerhalb der Schule“

• Erfahrungen bündeln, Transfer in die Länder • Ausbildung von Moderatoren, Gesellschaft für

Demokratiepädagogik

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Module des BLK-Programms

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Modul 1 - Unterricht

Neue Unterrichtsformen erproben

- Individuelle Förderung und Aktivierung der Schülerinnen (Potenziale nutzen, Stärken fördern – Schwächen ausgleichen)

- Förderung von Teamwork, Kommunikation und selbstständiger Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen

- veränderte Sozialformen des Unterrichts - veränderte Lehrer-/Lehrerinnenrolle (Sachautorität/Machtautorität)

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Vielfältige (multiple Intelligenzen)anerkennen und fördern

• Individuelles Psychogramm(nach Howard Gardner / Ken Wilber)

• Y: Stufen der Entwicklung; X:Intelligenzen

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Modul 2 – Lernen in Projekten

Projektlernen als Regelfall und Alltagserfahrung

- Professionelle Planung und Durchführung von Projekten: Prozess- und Ergebnisorientierung, Partizipation von Schülerinnen und Schülern

- Verankerung des Projektlernens im „normalen“ Unterrichts-geschehen

- Steigerung des qualitativen und quantitativen Niveaus/ Anteils

- Veränderung der Rolle des Projektlernens als Alibi oder „Lückenbüßer“ kurz vor Zeugnisausgabe und Ferien

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Modul 3 – Schule als Demokratie

Demokratische Strukturen aufbauen

- Umgang mit individuellem Anderssein:soziales Lernen, Kommunikations- und Teambildungsprozesse

- Partizipationsstrukturen mit realer Beteiligung vieler an Entscheidungen und an der Gestaltung der Schule:Klassenrat, Jahrgangsstufenversammlung, Schulversammlung

- Verantwortungslernen in der Klassen- und Schulgemeinschaft:Übernahme von Verantwortung bei der Planung und Durchführung von Projekten, Veranstaltungen, Patenschaften im sozialen oder ökologischen Bereich u.v.m.

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Modul 4 – Schule in der Demokratie

Schule ist Teil des Sozialraums

- Auf- und Ausbau außerschulischer Kooperationen (z.B. Jugendhilfe, Einrichtungen der Gemeinde,regionale Unternehmen)

- Einbeziehung des sozialen und politischen Umfelds in den Unterricht

(z. B. Spurensuche-Projekte, Agenda 21, Stadtteilarbeit, Service-Learning)

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Partizipationsformen

• basisdemokratische Formen (wie Klassenrat)

• repräsentative Formen (wie SV)

• projektorientierte Formen (Projekte, AGs)

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Partizipationsbereiche

• Partizipation im Unterricht

• Partizipation im Schulleben

• Partizipation in der Kommune

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Das BLK-Projekt in RLP

Modul 3:Schule als Demokratie

Modul 4:Schule in der Demokratie

„Klassenrat“

„Politik vor Ort“

„Schüler des Monats“

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Klassenratan der Grundschule Trier-Biewer

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Guter Rat: Klassenrat• Grund-,Förder- und mehrere Sekundarschulen des BLK-Programms

in RLP arbeiten mit dem Klassenrat. • Basisdemokratisches Gremium ergänzt die repräsentativen (SV)

und projektorientierten Formen der Partizipation. • Klassenrat als Veranstaltung der Schülerinnen und Schüler der

Klasse wird von ihnen verantwortet. Lehrkräfte begleiten beratend und unterstützend und stellen regelmäßige Unterrichtszeit zur Verfügung. Qualifizierung on the job und in Fortbildungen.

• Sitzordnung: Stuhlkreis• Leitung des Klassenrates wechselt: alle Kinder und Jugendlichen

können sich in wechselnden Rollen erproben, unterschiedliche Perspektiven einnehmen und demokratische Kompetenzen erwerben.

• Themen: von der Gestaltung des Zusammenlebens in der Klasse/Schule bis zum Unterricht. Gemeinsame Konfliktlösungen in der peer-group als Chancen zu moralischer Entwicklung.

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Ressourcen

• Homepage, Demokratie-Bausteine im Netz, Buchreihe

• www.blk-demokratie.de• www.net-part.schule.rlp.de• www.net-part.rlp.de• Praxisbausteine: Erich-Kästner RS und

GS Landau – Klassenrat/Stufenparlament• Portmann, Student: Partizipation in

Grundschulen, ibbw Göttingen