11 LOKALES Radikale sind bessere Sozialarbeiter 25.1.18.pdf · die Vorfahrt einer Renault-Fah-rerin...

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11 LOKALES Donnerstag, 25. Januar 2018

Polizeibericht

Auto erfasst FußgängerLeinzell. Ein 65-Jähriger wurdeam Mittwoch bei einem Unfallschwer verletzt. Kurz nach 5 Uhrüberquerte er die Brunnenwie-senstraße in Leinzell. Dort hat eram Mittelstreifen gestoppt, umein Auto vorbei zu lassen. Da-nach wurde er von dem Renaulteines 31-Jährigen erfasst. Der65-Jährige wurde in ein Kranken-haus eingeliefert. Am Auto ent-stand 5000 Euro Schaden. DerVerkehrsunfallaufnahmediensthat die Unfallermittlungen auf-genommen und bittet Verkehrs-teilnehmer, die den Fußgängerwahrgenommen haben, sich un-ter Telefon (07904) 94260 zumelden.

Autounfall bei BargauSchwäbisch Gmünd-Bargau. Ander Landesstraße 1161 bog ein65-Jähriger am Dienstagabendmit seinem Auto nach links inRichtung Bargau ab. Dabei hat erdie Vorfahrt einer Renault-Fah-rerin missachtet und stieß mitdem Wagen der 55-Jährigen zu-sammen. Beim Unfall entstandungefähr 15 000 Euro Schaden.Die Autofahrerin wurden leichtverletzt. Da beim Unfallverursa-cher laut Polizei der Verdachtauf Alkoholeinwirkung bestand,musste er sich im Krankenhauseiner Blutentnahme unterziehen.

Auto demoliert und geflüchtetSchwäbisch Gmünd. 1700 EuroSchaden verursachte am Diens-tag ein Unfallflüchtiger. Er hat inder Heidenheimer Straße inGmünd einen geparkten Hyun-dai beschädigt. Der Schadenwurde gegen 14 Uhr bemerkt.Hinweise nimmt das Polizeire-vier Schwäbisch Gmünd unterTelefon (07171) 3580 entgegen.

Gegen die Hauswand gefahrenSchwäbisch Gmünd. Eine 19-Jäh-rige hat beim Rückwärtsfahrendie Hauswand der GmünderRemsgalerie beschädigt und ei-nen Schaden in Höhe von 5000Euro verursacht. Die Frau fuhrnach dem Unfall davon. Siekonnte aufgrund eines Zeugen-hinweises ermittelt werden.

ParkplatzremplerSchwäbisch Gmünd. Auf einemKundenparkplatz in der LorcherStraße in Gmünd haben amDienstag zwei Autofahrergleichzeitig ausgeparkt. Sie stie-ßen dabei zusammen. Die Scha-densbilanz: 1500 Euro.

Unfall beim AusparkenLorch. Auf einem Kundenpark-platz in der Ziegelwaldstraße ha-ben am Dienstag ebenfalls zweiAutofahrer gleichzeitig rück-wärts ausgeparkt. Dabei ent-stand 1500 Euro Schaden.

Gefährliches ÜberholmanöverEschach. Am Montag wollte ein27-Jähriger auf der L 1080 vonHolzhausen in Richtung Ober-gröningen kurz nach dem Orts-ausgang zwei Autos überholen.Doch eine Autofahrerin vor ihmhatte die gleiche Idee und scher-te auch zum Überholen aus. Umeinen Unfall zu vermeiden, hatder 27-Jährige sein Auto in dieWiese neben der Fahrbahn ge-lenkt. Die Autofahrerin habe lautZeugen ihre Fahrt in RichtungUntergröningen fortgesetzt undnoch weitere Fahrzeuge riskantüberholt. Sie fuhr ein dunklesAuto mit „SHA-Kennzeichen“.Weitere Hinweise auf die Fahre-rin nimmt der PolizeipostenLeinzell unter Telefon (07175)9219680 entgegen. Eventuellwurden auch noch weitere Ver-kehrsteilnehmer gefährdet, diesich ebenfalls melden sollen.

Unfall unter AlkoholSchwäbisch Gmünd. Am Diens-tagabend beschädigte ein 63-Jäh-riger beim Rückwärtsfahren ei-nen geparkten Fiat Punto, der inder Hinteren Schmiedgasse inGmünd abgestellt war. Der Scha-den ist bisher unbekannt. Da derFahrer laut Polizei unter Alko-holeinwirkung stand, musste ersich einer Blutprobe unterzie-hen. Außerdem wurde sein Füh-rerschein einbehalten.

Tag der offenen Tür am LGHBildung Das Landesgymnasium für Hochbegabte in Gmünd, kurz LGH, starteteeinen Tag der offenen Tür. Dort wurden Eltern und Schüler über die breite unddifferenzierte Vielfalt der Angebote von Schule und Internat informiert. DenBesuchern wurden außerdem die Möglichkeiten und Perspektiven, die das LGHbietet, aufgezeigt. Foto: privat

Musikpädagogik läuft weiterSoziales Senioren in St. Anna sollen durch Musik fit gehalten werden.

zung durch die KreissparkasseOstalb, Hartmut Schaal (Pfau-en-/Parlerapotheke) und den

Freundeskreis SeniorenzentrumSt Anna dieses erfolgreiche Pro-jekt weiter führen können.“

Schwäbisch Gmünd. Eine Musik-pädagogin der städtischen Mu-sikschule ist regelmäßig im Se-niorenzentrum St. Anna. Mit ih-rer Hilfe erfahren die SeniorenMusik und Bewegung durchStimme, Sprache, Körperbewe-gung und Klangerzeugung mitInstrumenten. Spaß an der Be-wegung und am Rhythmus zuwecken, Lebensfreude in derGruppe zu erleben, Sinne unddie Phantasie anzuregen, sinddie grundlegenden Ziele des Pro-jektes.

„Der vielseitige Umgang mitMusik hilft, die individuellen Fä-higkeiten zu erhalten und zu för-dern“, sagt Irmgard Boxriker,Leiterin von St. Anna. „Deshalbfreue ich mich sehr, dass wirdank der finanziellen Unterstüt-

Von links: Holger Kreuttner (Kreissparkasse Ostalb), Irmgard Box-riker (Leitung Seniorenzentrum St. Anna), Friedemann Gramm(Leiter städtische Musikschule) und Anton Schuster (Freundes-kreis Seniorenzentrum St. Anna). Foto: privat

Verbundenheit zwischen Antibes und GmündVersöhnung Durch den Élysée-Vertrag sollte eine deutsch-französische Freundschaft beginnen.

„Die Freundschaft zwischen An-tibes und Schwäbisch Gmünd istein Beweis für eine starke Ver-bundenheit mit Frankreich“, sagtder SPD-Bundestagsabgeordne-te Christian Lange. Um diedeutsch-französischen Bezie-hungen zu stärken, hat der Bun-

destag in dieser Woche eine geResolution mit der Assembléenationale gestartet. „Ich freuemich, dass der Deutsche Bundes-tag und die Assemblée nationaleihre Kooperation bekräftigtenund vertiefen wollen.“, sagtChristian Lange.

die Versöhnung zwischen bei-den Nationen besiegelt, die inden vorangegangenen hundertJahren in Kriegen gegeneinandergekämpft haben. Nach langer„Erbfeindschaft“, nach demSchrecken und dem Leid desErsten und Zweiten Weltkriegs,

bekundeten die beiden Nach-barn, intensiv zusammenarbei-ten zu wollen. Um die freund-schaftlichen Beziehungen zu hal-ten, wurden Städtepartnerschaf-ten mit Frankreich gestartet.

Gmünd pflegt seit 42 Jahreneine Partnerschaft mit Antibes.

Schwäbisch Gmünd. Am 22. Janu-ar 1963 unterschrieben der fran-zösische Präsident Charles deGaulle und Bundeskanzler Kon-rad Adenauer den Freund-schaftsvertrag zwischenDeutschland und Frankreich.Mit dem Élysée-Vertrag wurde

Islamverständnis und vom Aus-land bestimmt, Dialogpartnervon Staat, Kommunen und Kir-chen sind. Es gebe auch kleinereVereine oder Einzelpersonen,die einen aufgeklärten Islam ver-treten. Sein Credo: „Wir als Ge-sellschaft müssen sicherer auf-treten.“ Wer sich integrierenwolle, müsse unterstützt wer-den, wer nicht will, sanktioniert.

Ahmad Mansour: Generation Allah.Warum wir im Kampf gegen den religiö-sen Extremismus umdenken müssen.Verlag S. Fischer, 2015, 10,99 Euro.

Mehr Bilder zu den „Zeitge-sprächen“ auf www.tagespost.de.

90 Prozent der Fälle fehle zudemdie Vaterfigur. Oft kommen kri-tische Lebenserfahrungen wieMigration hinzu. Diese Jugendli-chen seien auf der Suche undtreffen auf Islamisten, die diebessere Sozialarbeit machten.Auf der soziologischen Ebenebezeichnet Mansour es als „Bull-Shit“, wenn angeführt wird, dieJugendlichen seien rassistischbehandelt worden oder perspek-tivlos. Viele IS-Anschläge seienvon Tätern verübt worden, diedurchaus Perspektiven hatten.Als dritten Grund führt er dieIdeologie an: „Ein fundamenta-les Verständnis vom Islam hatviel mit der Radikalisierung zu

Studium in Tel Aviv habe erschließlich eine andere Weltkennen gelernt und relativschnell gemerkt, dass sein Feind-bild nicht stimmt.

Der Weg war geebnet zu ei-nem kritischen und aufgeklärtenBlick auf den Islam, der den Isla-mismus-Experten zu einem ge-fragten Berater und Inter-viewpartner macht, zumal er vielan der „Basis“ mit Jugendlichenarbeitet. Mansour führt dreiGründe für eine Radikalisierungan und beginnt mit den psycho-logischen: Familien, die nichtmehr funktionieren und in denennicht mehr kommuniziert wird,machen Jugendliche anfällig. In

Schwäbisch Gmünd

N ach knapp zwei Stun-den „Zeitgespräche“besteht kein Zweifel:Deutschland braucht

Migranten wie Ahmad Mansour,um sich Problemen zu stellen,über die in Politik und Gesell-schaft gerne hinweggesehenwird. Der Islamismus-Expertenennt bei der Veranstaltung derKreissparkasse Ostalb, der Buch-handlung Osiander und derGmünder Tagespost beim Na-men, was bei der Integration ara-bischer Jugendlicher falsch läuft,wenn sie die Gleichberechtigungvon Mann und Frau und dieTrennung von Staat und Religi-on ablehnen und offen antisemi-tisch sind. Gleich eingangs be-tont er, ihm gehe es nicht nur umdie Radikalisierten, die habe derStaat im Blick. Ihm gehe es vorallem um die „Generation Allah“,so der Titel seines 2015 erschie-nenen Buches, um diejenigen,die patriarchale Strukturen gutheißen, an Verschwörungstheo-rien glauben und für die Religionidentitätsstiftend ist.

Der in Israel aufgewachsenePsychologe arabischer Abstam-mung, der seit 2004 in Deutsch-land lebt und seit letztem Jahrdie deutsche Staatsbürgerschafthat, weiß, wovon er spricht: „Bisich zehn oder elf war, habe ichfast täglich körperliche Gewalterlebt“, erzählt der Sohn einerBauernfamilie. Und dass „Angst,Einsamkeit und Unsicherheit diewesentlichen Komponenten“ inKindheit und Jugend waren. InZeiten der Krise fand er als Ju-gendlicher Halt und Orientie-rung bei einem Imam, der ihmein übersteigertes Bild des Is-lams vermittelte und in ihm denHass auf den Westen und seinefreiheitliche Ordnung schürte.Im Gespräch mit GT-Chef Mi-chael Länge spricht er offen überdiese Jahre. Beim Psychologie-

Radikale sind bessere SozialarbeiterZeitgespräche Der Psychologe Ahmad Mansour spricht in der Villa Hirzel über die „Generation Allah“ und benenntklar, was falsch läuft. Von Birgit Markert

tun.“ Er kritisiert den Einflussder Islamverbände wie Ditib unddie Moslembrüderschaft, die Ju-gendliche heute sehr viel leich-ter als in früheren Jahren er-reichten. Für die Fehlentwick-lungen brauche es ein gesamtge-sellschaftliches Konzept und ge-schulte Lehrer – Klassen, in de-nen mehr als 30 Prozent der Kin-der Migrationshintergrund ha-ben, hält er für wenig zielfüh-rend. Dass die AfD bei der letz-ten Wahl 13 Prozent erreicht hat,kreidet Mansour den großenParteien an, denen er vorwirft,das Problem zu tabuisieren.Auch kritisiert er, wenn großeVerbände mit problematischem

Volles Haus bei den „Zeitgesprächen“ in der Villa Hirzel: Ahmad Mansour (z.v.l.) mit Steffen Alt, Filialdirektor der Kreissparkasse Ostalb,Heinrich Riethmüller, Geschäftsführer der Buchhandlung Osiander, und GT-Chef Michael Länge (v.l.). Foto: Jan-Philipp Strobel

„Wir als Gesell-schaft müssen

sicherer auftreten.“Ahmad Mansour