Post on 06-Apr-2016
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1974 - 2014
Sonderveröffentlichung
40 Jahre Stadtentwicklungin NorderstedtMit der EGNO | Entwicklungsgesellschaft Norderstedt
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Aus der Mitte in alle RichtungenVom Experiment zum starken Wirtschaftsstandort
1970 wurde die Stadt Norderstedt
gegründet und erhielt ein neues Zen-
trum. Norderstedt-Mitte entstand. Ver-
antwortlich für die Entwicklung war seit
ihrer Gründung 1974 die EGNO. Ein Weg,
der über das Gewerbegebiet Oststraße
bis in den Nordport führt.
Wer heute in Norderstedt lebt, dürfte sich
kaum als Teil eines einst bundesweit nahezu
einmaligen Experiments fühlen. Genau aber
das war die Stadt Norderstedt in den Jahren
rund um ihre Gründung am 1. Januar 1970.
Schon seit Mitte der 50er-Jahre konkretisier-
ten sich die Pläne für eine verwaltungstechni-
sche wie bauliche Neuordnung der vier
Gemeinden Friedrichsgabe, Garstedt, Glas-
hütte und Harksheide.
Das Experiment: Die Schaffung einer Fast-
Großstadt an der Peripherie der Millionen-
stadt Hamburg mit einem eigenen unver-
wechselbaren Gemeinwesen. Und auch trotz
einiger Irritationen am Anfang – das aus hol-
steinischer Sicht logische Süderstedt, das be-
schauliche Tarpenau oder das monumentale
Holstein waren als Stadtnamen im Gespräch –
darf man das Experiment aus heutiger Sicht
als gelungen bezeichnen.
Für die Entwicklung des neuen Zentrums
Norderstedt-Mitte übernahm mit ihrer Grün-
dung 1974 die Entwicklungsgesellschaft
Norderstedt (EGNO) die Verantwortung.
Zunächst wurde die Mitte geplant, ein kom-
plett neuer Stadtteil mit Wohnraum, Einkaufs-
und Freizeitmöglichkeiten und dem Sitz der
kommunalen Verwaltung im neuen Rathaus.
Im Zeitraffer der Entwicklung werden 1978
die ersten Wohnungen an der Heidbergstraße
realisiert, 1984 wird das Rathaus eingeweiht,
1993 ist das EGNO-Kontorhaus fertig und
1996 fährt die Hamburger U-Bahn von Gar-
stedt über die Station „Richtweg“ bis nach
Norderstedt-Mitte.
Erster Entwicklungsschritt war das Gewerbe-
gebiet Harkshörn an der Oststraße, das bis
Anfang der 90er-Jahre ausverkauft war. Rund
200 Betriebe sind dort ansässig. Die verkehrs-
günstige Lage zur Autobahn 7 sowie zu Ham-
burg mit Hafen und Flughafen zeichnet alle
Norderstedter Gewerbegebiete aus. Für
besondere Nähe zum Flughafen steht das
jüngste Gewerbegebiet, der Nordport. Neben
der Landebahn haben sich dort bereits zahlrei-
che weltweite agierende Unternehmen
niedergelassen. 2015 bezieht zum Beispiel
tesa SE den Neubau seiner Firmenzentrale.
Wahrzeichen des Nordports sind die drei mar-
kanten Tower des Südportals.
www.egno.de
Was macht
die EGNO?
Der 28. Mai 1974 ist das Gründungsda-
tum der Entwicklungsgesellschaft
Norderstedt. Die Stadtentwicklung
und die Wirtschaftsförderung sind die
originären Aufgaben des vielseitigen
Teams um die Geschäftsführer Marc-
Mario Bertermann und Thomas Bosse.
Hinzu kommen das Immobilienma-
nagement sowie das Standortmanage-
ment und -marketing. Das Team bilden
Städtebauer und -planer, Ingenieure,
Immobilienfachwirte, Kaufleute sowie
Juristen und Journalisten. Sie sind die
Türöffner mit Profil. Zur Arbeit der
EGNO zählt auch das Knüpfen und
Pflegen von Kontakten, um im
Zusammenspiel mit der Verwaltung
bestmögliche Lösungen für Unterneh-
men und Stadt zu erreichen. Die Arbeit
hat sich in den vergangenen 40 Jahren
offensichtlich bewährt, denn zahlrei-
che Unternehmen, die sich für Norder-
stedt als Standort entschieden haben,
stufen die Unterstützung seitens der
EGNO als wichtig und zielführend ein.
Hundertprozentige Gesellschafterin
der EGNO ist die Stadt Norderstedt.
Weitere Informationen gibt es unter
www.egno.de im Internet.Foto: Stadtarchiv Norderstedt
Norderstedt
und die 80.000
Norderstedts Stadtgründung am 1.
Januar 1970 geht ein Streit voraus. Die
Kreise Pinneberg und Stormarn kön-
nen sich nicht über die Verwaltung der
Gemeinden Garstedt und Friedrichs-
gabe (Kreis Pinneberg) und Glashütte
und Harksheide (Kreis Stormarn) eini-
gen. Das Machtwort kommt aus Kiel:
Die Landesregierung schlägt die Stadt
Norderstedt dem Kreis Segeberg zu.
Dass aus den stetig wachsenden
Gemeinden am Hamburger Stadtrand
eine eigenständige Stadt werden soll,
zeichnet sich ab Mitte der 60er-Jahre
ab.
Zur Stadtgründung lebten in Norder-
stedt etwas mehr als 55.000 Menschen,
heute sind es rund 76.000. Norderstedt
wächst kontinuierlich weiter und hat
sich zu einer vielfältigen Arbeits- und
Lebenswelt entwickelt, die keineswegs
im Schatten Hamburgs steht. Im
Gegenteil: In vielen Bereichen bestim-
men gute Zusammenarbeit und Nach-
barschaft das Miteinander.
Und wie geht die Entwicklung weiter?
Die Zielvorstellung für die Stadt Norder-
stedt, herausgegeben durch die Kieler
Staatskanzlei kurz nach der Gründung
1970, schätzte die bisherige Entwic-
klung rasanter ein. Bis 1985 solle danach
eine Bevölkerungszahl von 80.000 Ein-
wohnern nicht überschritten werden.
Das Wachstum Norderstedts wird nach
aktuellen Untersuchungen bis 2025
anhalten. 80.000 Einwohner könnten es
bis dahin werden - manche erwarten
sogar in den nächsten fünf Jahren schon
diese Einwohnerzahl.
Herr Oberbürgermeister, Holstein, Süderstedt
und dann doch Norderstedt: Warum musste
diese Stadtgründung einfach kommen? Was
hat sie den Menschen aus kommunaler Sicht
gebracht?
Hans-Joachim Grote: Aus dem Mittelalter
ist uns der Grundsatz überliefert „Stadtluft
macht frei“. Nun ist Norderstedt keine
jahrhundertealte, sondern im Vergleich
eine noch sehr junge Stadt. Aber die Stadt-
gründung hat den Ursprungsgemeinden
Garstedt, Harksheide, Friedrichsgabe und
Glashütte die Freiheit, also die Chance, ein-
geräumt, eine Entwicklung dynamischen
Wachstums zu starten, die sich bis heute
fortsetzt. Wir würden heutzutage von Syn-
ergieeffekten sprechen, die bei der dama-
ligen Stadtgründung im Jahr 1970 schnell
zum Tragen kamen. Eine Fokussierung auf
die reine Größe ist zu kurz gesprungen.
Aber einer bereits vor 45 Jahren großen
Stadt mit rund 55.000 Einwohnern wurden
bestimmte Aufgaben übertragen bezie-
hungsweise eingeräumt, die ihr vor allem
in puncto Planen und Bauen ganz neue
Möglichkeiten eröffneten.
Warum entschied man sich vor 40 Jahren für
die Gründung der Entwicklungsgesellschaft
Norderstedt?
Hans-Joachim Grote: Die Geschichte der
Entwicklungsgesellschaft Norderstedt ist
ganz eng mit der Geschichte der heutigen
Stadt Norderstedt verbunden. Es war eine
kluge Entscheidung der damaligen Stadt-
väter, eine Institution zu schaffen, die den
genannten Wachstumsprozess der neuen
Stadt begleitet, koordiniert und voran-
treibt. Dies vor dem Hintergrund der
besonderen Lage Norderstedts an der
Schnittstelle zwischen Schleswig-Holstein
und Hamburg. Buchstäblich zentrale Auf-
gabe der EGNO in den ersten Jahren war
es, mit der Planung und Entwicklung von
Norderstedt-Mitte der jungen Stadt zu
einer neuen Mittezu verhelfen.
Kurz zusammengefasst: Was sind kurz- und
mittelfristig die wichtigsten Themen und Ziele
für Norderstedt?
Hans-Joachim Grote: Aufbauend auf dem
soliden Fundament einer Stadt, die seit
ihrer Gründung durchgehendwächst,
müssen wir die Balance halten. Es gilt,
den Status' Norderstedts als attraktiver
Wirtschaftsstandort zu erhalten und aus-
zubauen - dabei aber nicht die Attribute
und Belange einer lebenswerten Wohn-
stadt aus den Augen zu verlieren. Es gilt,
im Spannungsfeld zwischen Schleswig-
Holstein und Hamburg unser städtisches
Profil weiter zu schärfen. Und wir müs-
sen, im ökologischen, sozialen wie im
ökonomischen Sinne, unsere Entschei-
dungen daraufhin überprüfen, ob sie
nachhaltig sind.
Hans-Joachim Grote
Lenkt die Geschicke als Bürgermeister
seit 1998, seit 2005 Oberbürgermeister.
Grote ist Aufsichtsratsvorsitzender der
EGNO.
Es gilt, in der Zukunftdie Balance zu haltenDrei Fragen an Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote
Foto: Stadtarchiv/Wolfgang Zachau, Norderstedt
Es ist alles
erreichbar
Es ist vielleicht der größte Erfolg für
die Stadtentwicklung und die EGNO,
dass Norderstedt-Mitte wie ein norma-
ler Stadtteil wirkt. Das ist Norderstedt-
Mitte, und so sollte es auch werden.
Erst der zweite genaue Blick verrät,
dass die Mitte am Reißbrett geplant
wurde. Bebauungspläne, Rahmen-
pläne und städtebauliche Wettbe-
werbe entwarfen das Bild eines neuen
Zentrums.
Die gesamte Architektur schafft die
Verbindung zwischen Modernität und
traditionellem Holsteiner Klinker.
Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und
Erholen: alles ist auf kurzen Wegen
möglich. Entlang der Rathausallee
zeigt sich das Zentrum urban, wenige
Augenblicke entfernt ist man Grünen.
Zwischen Feuerwehrmuseum und
Stadtpark ist Raum für Freizeitgestal-
tung. Kindergärten und Schulen
machen Norderstedt-Mitte für Fami-
lien attraktiv. Alles Gute zum Leben,
liegt praktisch vor der Haustür. Der
menschliche Maßstab der Planung hat
eine nahezu optimale Umsetzung
gefunden.
Aus vier Gemeinden wird eine Stadt.
Norderstedt-Mitte wird als neues Zen-
trum dazu gebaut und heute als eigen-
ständiger Stadtteil wahrgenommen.
Das ist der Erfolg einer langfristigen
und durchdachten Planung.
Zu den vier Elementen Feuer, Wasser,
Erde und Luft gibt es ein fünftes Ele-
ment, das das Böse abwehrt. So hat es
der französische Filmregisseur Luc Bes-
son für seinen Science-Fiction-Film „Das
fünfte Element“ ersonnen. Der direkte
Vergleich mit Norderstedt wäre eine
dramatische Überhöhung, doch vor der
Stadtgründung 1970 gab es vier
Gemeinden, die zu einer neuen Stadt
werden sollten, der allerdings ein Zen-
trum fehlte. Das sollte Norderstedt-
Mitte werden. Heute werden Frie-
drichsgabe, Garstedt, Glashütte und
Harksheide als Stadtteile bezeichnet,
verbindendes, fünftes Element ist heute
Norderstedt- Mitte – zum fünften
Stadtteil und zum Zentrum geworden.
Grün war am Anfang der Planungen
nicht nur die Hoffnung auf ein gelunge-
nes Projekt, sondern auch die Fläche,
die es zu gestalten und zu bebauen
galt. Genau das allerdings war der ent-
scheidende Ansatz. Das neue Quartier
für Wohnen und Arbeiten sollte sich an
die bereits vorhandene Bebauung und
die Landschaft anpassen. „Häuser nicht
höher als die Bäume“ lautete der soge-
nannte menschliche Maßstab.
Die Umsetzung hat von den ersten Bau-
maßnahmen 1978 an rund 30 Jahre
gedauert. Für die EGNO, 1974 gegrün-
det, war das Projekt Norderstedt-Mitte
eine der Hauptaufgaben. Der „Entwick-
lungsteilbereich B“, so der Projektname
im Amtsdeutsch, ist ein lebenswerter
Stadtteil und Heimat für rund 13000
Menschen geworden.
Das fünfte Element der StadtLebenswerter Stadtteil für 13.000 Menschen
Blick vom Rodelberg in Richtung Osten auf die Rathausallee. Später kommen
hier zwei Holzbrücken und und die Oadby-and-Wigston-Straße hinzu.
Foto: Stadtarchiv / Wolgang Zachau, Norderstedt
Foto: Stadtarchiv Norderstedt
Baustruktur von Norderstedt-Mitte
Norderstedt-Mitte hätten auch Hoch-
haus-Schluchten prägen können. Thomas
Bosse, Erster Stadtrat und Baudezernent,
weiß, warum das neue Zentrum glückli-
cherweise ganz anders geplant und
gebaut wurde.
Herr Bosse, wie beurteilen Sie auch als Bau-
dezernent der Stadt die Planung und Entste-
hung des Stadtteils Norderstedt-Mitte?
Thomas Bosse: Norderstedt-Mitte wurde
gegen den Mainstream geplant. Üblich
waren in den 60er- und 70er-Jahren 13
bis 30 Geschosse. In Norderstedt wurde
im sogenannten menschlichen Maßstab
mit drei und vier Geschossen gedacht.
Das mutige Denken gerade im mensch-
lichen Maßstab ist ein voller Erfolg und
im besten Sinne nachhaltig. Ein Wort
übrigens, das damals noch weitesge-
hend unbekannt war.
Mit Norderstedt-Mitte wurde für viele Men-
schen ein neuer Lebensmittelpunkt geschaf-
fen. Was zeichnet diesen aus?
Thomas Bosse: Die gelungene Verknüp-
fung von Arbeiten, Wohnen und Erho-
len in einer städtebaulich und architek-
tonisch hochkarätigen Stadtlandschaft
mit viel Grün kann man fühlen, sehen
und erleben. Das zieht Menschen an.
Vergleicht man die damalige Planung und
den heutigen Ist-Zustand: Konnte alles
umgesetzt werden? Wo gibt es noch etwas
zu tun?
Thomas Bosse: Die Planung wurde
umgesetzt. Aber die Welt dreht sich
weiter. Jetzt gilt es, im Geiste der
damals geplanten Qualitäten den
Stadtteil behutsam und mit Augenmaß
an die heutigen Anforderungen anzu-
passen.
Thomas Bosse ist seit 2006 Mit-Geschäfts-
führer der Entwicklungsgesellschaft Norder-
stedt.
Thomas Bosse
Ist nicht nur Norderstedts Baudezernent
und Erster Stadtrat, sondern seit 2006
auch Mit-Geschäftsführer der EGNO.
Auf die gute
Nachbarschaft
Wie möchte man eigentlich wohnen?
Möglichst zentral, aber auch im Grünen,
ruhig, aber nicht abgeschieden, Kinder
sollen spielen können und Senioren Teil
der Gemeinschaft sein. Klingt nach
Wunschkonzert, ist aber in Norderstedt-
Mitte verwirklicht worden.
Der „menschliche Maßstab“ wurde bei
der Planung angelegt. Ein Begriff, des-
sen Bedeutung auch Thomas Bosse,
Baudezernent der Stadt Norderstedt,
unterstreicht (siehe Interview auf dieser
Seite). Dazu gehört, dass es kein Entwe-
der-Oder gibt. Norderstedt-Mitte ver-
bindet Wohnen und Arbeiten. Grünan-
lagen und die Natur sind immer schnell
zu erreichen, gleiches gilt für das urbane
Zentrum, das nicht nur Einkaufsmög-
lichkeiten, Cafés und Restaurants bietet,
sondern auch mehr als 2500 Arbeits-
plätze in den unterschiedlichsten Berei-
chen. Die verkehrsberuhigten Wohnbe-
reiche, Spielplätze und Erkundungen in
der Natur sind für Kinder ein ideales
Umfeld, Senioren finden sich mitten
unter verschiedenen Generationen wie-
der. Altersgerechte Wohnungen und
soziale Einrichtungen in der Nähe bietet
Norderstedt-Mitte ebenso. Beste Bedin-
gungen für das gemeinsame Wohnen
und Arbeiten. So können gute Nachbar-
schaften wachsen, so entsteht das Wir-
Gefühl in Norderstedt-Mitte.
Gegen den Mainstream geplantDrei Fragen an Baudezernent Thomas Bosse
Foto: Stadtarchiv NorderstedtEin Radfahrer auf der Heidbergstraße
Richtung Rathaus im Juni 1982.
Acht auf
einen Streich
Insgesamt acht Gewerbegebiete hat
die Stadt Norderstedt zu bieten. Die
ersten Gewerbegebiete entwickelten
sich bereits zwischen 1953 und 1969. In
chronologischer Reihenfolge waren
dies die Gewerbegebiete Stonsdorf,
Friedrichsgabe, Kohfurth, Nettelkrö-
gen, Glashütte und Harkshörn. Seit
2005 wird der Nordport direkt am
Hamburger Flughafen entwickelt, seit
2011 gibt es den Frederikspark in
Friedrichsgabe. Das macht acht auf
einen Streich. Grundsätzlich spielt
dabei die unmittelbare Nähe zu Ham-
burg eine große Rolle. Norderstedt
allerdings kann insbesondere größe-
ren Unternehmen freie Flächen und
mit der EGNO einen zuverlässigen und
kompetenten Partner für eine Ansied-
lung bieten. Insgesamt zählt man in
Norderstedt rund 4300 Firmen, die
rund 35000 Menschen beschäftigen.
Hinzu kommt, dass Norderstedt bei-
nahe schon seit 20 Jahren Arbeitgeber-
und nicht mehr Arbeitnehmerstadt ist.
Rund 16000 Norderstedter pendeln
zur Arbeit, überwiegend über die
nahe Stadtgrenze nach Hamburg,
gleichzeitig kommen knapp 20.000
Menschen zum Arbeiten nach Norder-
stedt, etwas weniger als die Hälfte
übrigens aus der Hansestadt.
Norderstedt liegt im Grünen und in der
Metropolregion Hamburg. Die Ver-
kehrsanbindung ist sehr gut, die Wege
ins Rathaus und zur EGNO sind kurz.
Kein Wunder, dass sich der Mittelstand
und große Unternehmen hier gerne
niederlassen. An der Oststraße war aber
noch Pionierarbeit gefragt.
Keine Frage, Norderstedt verfügt über
genau das, was Unternehmen jeder
Größe gerne nutzen: den Standortvor-
teil. Die Wirtschaftsförderung spielt eine
große Rolle, das stellen die Entscheider
schnell fest. Die Gewerbegebiete sind
gefragt. In 40 Jahren Entwicklungsge-
sellschaft Norderstedt (EGNO) war in die-
sem Bereich das Gewerbegebiet Harks-
hörn an der Oststraße das erste große
Projekt. Mehr als 120 Hektar entlang der
Oststraße wurden dafür erschlossen,
überwiegend für Gewerbe, mit großen
Hallen und Produktion, die in Hamburg
keine Fläche fanden. Zur sehr guten Ver-
kehrsanbindung gehören der nur zehn
Kilometer entfernte Anschluss an die
Autobahn 7 sowie die Nähe zum Flugha-
fen und Hafen in Hamburg. Die Be-
sonderheit im Gewerbegebiet Harks-
hörn ist zudem der Gleisanschluss für die
Industriebahn. Rund 200 Betriebe mit
rund 6000 Beschäftigten sind in Harks-
hörn zu finden, darunter der klassische
Mittelstand wie das Blechwerk und
Wenckstern, bundesweit aktive Firmen
wie REWE und Wellensteyn bis zu welt-
weit tätigen Unternehmen wie Johnson
& Johnson und Waldemar Link.
Der StandortvorteilViel Fläche für Hamburger Unternehmen
Das Gewerbegebiet Harkshörn heute: beste Verkehrsanbindungen machen es seit den
70er Jahren attraktiv. Das Quartier profitiert von Neubauten und Umnutzungen.
Willkommen
im Nordport
Dass das Wahrzeichen des Nordports
ausgerechnet das Südportal mit seinen
drei Nordport-Towern ist, ist eigentlich
das einzig Verwirrende am jüngsten
Gewerbegebiet der Stadt Norderstedt.
Ansonsten dominiert Klarheit. Der
Nordport in direkter Nachbarschaft
zum Hamburger Flughafen und idea-
ler Anbindung an die Autobahn 7 ist
der ideale Standort für Büros und
Gewerbe. Im Oktober 2013 wurde der
dritte Nordport-Tower eröffnet, dort
sind bereits viele Firmen mit ihren
Büros ansässig. Weitere Flächen für
Büros, Entwicklung und Forschung
sind noch zu haben. Gegenüber auf
der anderen Straßenseite baut tesa SE
sein neues Hauptquartier und schließt
sich damit international agierenden
Unternehmen wie Bergans of Norway,
Casio, dem Garbe World-Cargo-Center
und Tom Tailor an, die bereits im Nord-
port ansässig sind. Der Nordport ist die
rund 30 Hektar große Visitenkarte für
die Wirtschaftskraft Norderstedts. Ein
Projekt der EGNO Entwicklungsgesell-
schaft Norderstedt, das seit Beginn der
Planung und Entwicklung im Jahre
2005 enorm Fahrt aufgenommen hat.
Weitere Informationen gibt es unter
www.nordport.de im Internet.
Herr Bertermann, wie haben sich die EGNO
und ihre Aufgaben in den vergangenen 40
Jahren verändert?
Marc-Mario Bertermann: Begonnen
haben wir als Entwickler des neuen
Gewerbegebiets Harkshörn und des
Stadtteils Norderstedt-Mitte. Heute
agieren wir mit guten Kontakten in die
Wirtschaft vor allem als Schnittstelle zwi-
schen Verwaltung, Wirtschaft und den
Bürgerinteressen. Wir können die wei-
tere Entwicklung Norderstedts in diesem
spannenden Umfeld aktiv mitgestalten.
Zudem hat sich das Leistungsspektrum
der EGNO heute deutlich erweitert, es
reicht heute von der Quartiersentwik-
klung über Immobilienvermittlung bis
hin zum professionellen Standortmarke-
ting.
Welche Vorteile hat der Standort Norder-
stedt für Menschen wie Unternehmen?
Marc-Mario Bertermann: Die verkehrs-
günstige Lage in direkter Nachbarschaft
zu Hamburg ist das eine. Für Menschen
und Unternehmen gilt gleichermaßen,
dass das in Norderstedt die Rahmenbe-
dingungen stimmen: generationsüber-
greifende Angebote und Lebensqualität
auf der einen, ein wirtschaftlich starkes
Umfeld mit Netzwerkangeboten auf der
anderen Seite.
Der Blick in die Kristallkugel: Was gibt es für
die EGNO in den nächsten 40 Jahren noch zu
entwickeln?
Marc-Mario Bertermann: Grundsätzlich
gilt auch hier: Stillstand ist Rückschritt. Es
gilt ein exzellentes Umfeld zu stärken
und auszubauen. Norderstedts dynami-
sche Entwicklung ist das Fundament für
weiteres Wachstum. Diese Stadt hat
Potential und bietet Perspektiven. Dafür
sind wir der Impulsgeber. Die Entwick-
lung von Ideen für ein gesundes
Wachstum der Stadt und deren Realisie-
rung liegen uns am Herzen. Wir freuen
uns auf die Zukunft.
Marc-Mario Bertermann
Seit 1999 Geschäftsführer der EGNO,
Entwicklungsgesellschaft Norderstedt.
Bertermann steht für innovative Ideen,
wie Nordport und Frederikspark.
Aktiv mitgestalten ineinem starken Umfeld Drei Fragen an Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann