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Deutschlands Landwirtehaben Angst vor der Af-

rikanischen Schweinepest(ASP). Als die Seuche im letz-ten Sommer bei Wildschwei-nen in der Tschechischen Re-publik festgestellt wurde,reagierte der Deutsche Bau-ernverband prompt und for-dert eine stärkere Bejagungvon Wildschweinen, die dieASP übertragen können. DieHamburger Wirtschaftsbe-hörde hat sich demAufruf an-geschlossen und am12. Janu-ar die Schonzeit für Wild-schweine aufgehoben, umeineAusbreitungderSchwei-nepest zu verhindern. Im Du-venstedter Brook, Wohldor-fer Wald und im Wittmoorkann es jetzt zu einem ver-stärkten Jagddruck kommen.

Nach Expertenaussage ist dieAfrikanische Schweinepest einlangfristiges Problem. Sie istnach Einschleppung in ein Ge-biet nicht mehr kontrollierbar.Die seit 2014 betroffenen Ge-biete des Baltikums sind bisheute nicht wieder frei vonASP, kein Sperrbezirk wurdeaufgehoben. „Der Fokus mussdaher auf präventiven Maß-nahmen liegen, denn mensch-liches Handeln gilt als Haupt-ursache für die Verschleppungund Verbreitung von ASP“, sagtIlka Bodmann vom NABU Ham-burg. Dazu gehören strengeKontrollen von Fahrzeugenund Geräten in und aus denASP-Gebieten, aber auch prak-tische Maßnahmen wie dieZäunung von Rastplätzen anFernstraßen und die flächigeInstallation tiersicherer Müll-tonnen. „Die Gefahr einer di-

rekten und großflächigen Aus-breitung durch Wildschweinewird als eher gering eingestuft,da der Aktionsradius der Tiereüberschaubar ist.“ Die Jagdkann also nur ein ergänzendesMittel sein, um die ASP-Aus-breitung zu verhindern.

Wildschweine, die neuenProblembären?

Auch andere Naturschutzver-bände wie der WWF lassenkein gutes Haar an der jetztverstärkten Jagd: „Der Ruf nachJagd als Allheilmittel gegen dieASP ist purer Aktionismus. Erlenkt von denUrsachen der ge-wachsenen Wildschweinbe-stände ab. Seit der großflächi-ge Anbau vonMais und Raps inDeutschland stark zugenom-men hat, gehen die Zahlen desSchwarzwildes durch die De-cke. Wer die Zahl der Wild-schweine in Deutschland dau-erhaft senken will, wird mitJagd allein keinen Erfolg ha-

ben. Dazu braucht es wiedermehr Vielfalt auf den Anbau-flächen anstelle von Mais- undRapswüsten. Wir fordern dieLandwirtschaftsminister derBundesländer auf, dass siedie Ursachen für das rasanteWachstum der Wildscheinbe-stände bekämpfen, anstattzum Halali zu blasen“, fordertDr. Diana Pretzell, Leiterin Na-turschutz in Deutschlandbeim WWF.Außerdem gestaltet sich dieJagd auf Wildschweine erfah-rungsgemäß schwierig. DieSchwarzkittel – so nennen dieJäger die Wildschweine - sindintelligente Tiere, die zwei bisdrei Wochen eine Stelle mei-den, wo ein Artgenosse ge-schossen wurde. Bachen dür-fen sowieso nicht geschossenwerden, solange sie gestreifteJungtiere haben. In Hamburgwird fast nur vom Hochstandaus und vor allem nachts ge-jagt – ein langwieriges undmühsames Geschäft für die Jä-

ger, bei dem kaum größereMengen zusammen kommen.In diesem Jahr hatte die Um-weltbehörde erstmals einen sogenannten Saufang im Du-venstedter Brook genehmigt.Die Tiere werden hier in einenVerschlag getrieben oder mitFutter angelockt, wo sie dannleichter getötet werden kön-nen. Im letzten Jagdjahr (1.4.16bis 31.03.17) wurden in Ham-burg 178 Wildschweine erlegt,davon kamen fünf durch Unfäl-le ums Leben. In den Jahrendavon waren es 128 und 69.Die meisten Schweine wurden2008/09 mit 230 Tieren getö-tet. Ganz anders sieht es inSchleswig-Holstein aus, wo inder letzten Jagdsaison15.694 Schwarzkittel getötetwurden oder Brandenburg wo76.512 Tiere das Leben las-sen mussten.Fakt ist, dass der Bestand anSchwarzwild in den letztenJahren sprunghaft angestie-gen sind. Die Tiere verursa-

chen erhebliche Schäden vorallem in der Landwirtschaft,aber auch in Naturschutzge-bieten, in öffentlichen Grün-anlagen und in privaten Gär-ten. Der Grund für die Explosi-on der Bestände ist auch derKlimawandel. Eichen und Bu-chen tragen vermehrt Früchte,mit denen sich die Wild-schweine eine dicke Speck-schicht anfuttern. In den Mais-und Rapsfeldern, die in denletzten Jahren wegen der Bio-gasproduktion aus dem Bodengeschossen sind, fressen sichdie Schwarzkittel nicht nurrund und fett, hier finden sieauch Deckung vor den Jägern.Das gute Futterangebot führtdazu, dass die weiblichen Tie-re (Bachen) fast das ganze Jahrüber Junge haben, sogar imWinter und daher auch nicht

geschossen werden dürfen.Während die Bachen in nor-malen Jahren bis zu vierFrischlinge haben, sind es zur-zeit doppelt so viele. Weil derFrost fehlt sterben in dieserJahreszeit auch kaum Jungtie-re. Das Wildschweinproblemist nach Ansicht vieler Fach-leute ein menschengemach-tes. Der Klimawandel und dasgute Nahrungsangebot durchMais und Rapsfelder begüns-tigt den Anstieg der Wild-schweinpopulation.In Schleswig-Holstein geht manandereWege: U.a. sollen BauernSchneisen in Maisfeldern anle-gen oder diese wildsicher ein-zäunen. Wenn ein Landwirt sol-che Schutzvorkehrungen nichttrifft, soll es künftig keine Pflichtdes Jägers mehr geben, ihmWildschäden zu ersetzen. (du)

Torfmoos-Fingerwurz ist die Orchidee des Jahres 2018

Saurer, nährstoffarmer Lebensraum bevorzugt

Wer an Orchideen denkt, hatmeist opulente tropischePflanzen vor Augen. Doch auchunsere etwa70heimischenAr-ten sind wahre Schönheiten.Fast alle wachsen auf magerenBöden und reagieren auf Ein-griffe durch denMenschenwieNutzungsintensivierung oderDüngung sehrempfindlich. An-dererseits kommen sie häufig

auf Flächen vor, die vom Men-schen erst geschaffen wurdenwie Lichtungen im Wald oderSchaf- undPferdeweiden.

Nicht so der Torfmoos-Finger-wurz (Dactylorhiza sphagnico-la), der von den ArbeitskreisenHeimische Orchideen (AHO) zurOrchidee 2018 gewählt wurde.Er ist nur in intakten, sauren undnährstoffarmenMooren zu fin-den, also in unberührter Land-schaft.Moore sind in Deutschland soselten anzutreffen, dass sie un-ter besonderem Schutz stehen.Auch in Hamburg. Die Hanse-stadt ist zwar fast eine zwei-Millionen-Metropole, trotzdemgibt es viele Flächen, die auchgeschützten Tieren und Pflan-zen gute Lebensbedingungenbieten. Das darf jedoch nichtdarüber hinwegtäuschen, dassein großer Teil der Orchideen inHamburg als gefährdet bis vomAussterben bedroht gelten.In Hamburg, Niedersachsen,Nordrhein-Westfalen undSchleswig-Holstein gehört der

Torfmoos-Fingerwurz zu denseltensten Orchideen. Schonein Tritt in den empfindlichenMoorkörper kann das ökologi-sche Gleichgewicht nachhaltigstören und Bestände vernich-ten. Es gibt keine größeren zu-sammenhängenden Fundarea-le, sondern nur isolierte Vor-kommen. In Hamburgs Nordenist die seltene Schönheit of-fenbar nur nochmit 13 Exemp-laren vertreten.Die Blütezeit beginnt Ende Maiund reicht bis Ende Juni. DiePflanzen werden zwischen 20und 50 Zentimeter hoch, ha-ben einen eiförmig-zylindri-schen Blütenstand mit rosaro-ten, bis sehr selten weißenBlüten. Charakteristisch ist dieBlütenlippe mit zahlreichenPunkten oder Punktlinien. DieLaubblätter stehen steil aufge-richtet, sind hellgrün und un-gefleckt. Der Name Fingerwurzweist auf die typischen flachenund handförmig geteiltenWur-zelknollen hin. Im Gegensatzdazu hat die Gattung der Kna-benkräuter eirunde Knollen

ohne fingerförmige Einschnit-te.Alle einheimischen Orchideenstehen in Deutschland unterstrengem Schutz. Trotzdemwerden sie häufig gepflücktoder ausgegraben. Im Gartensterben diese Orchideen je-doch meistens ab, da ihnendort die lebenswichtige Sym-biose mit speziellen Pilzenfehlt, die nur am ursprüngli-chen Standort vorkommt. An-dere Gründe für die Seltenheitvon Orchideen oder derenRückgang sind Entwässerung,Überdüngung und Verbu-schung der Wuchsorte. Daherist die Moorpflege, die die Na-turschutzverbände regelmäßigdurchführen von großer Wich-tigkeit. Durch die isoliertenVorkommen, sowohl der Art alsauch der geeigneten Moorbio-tope, ist eine Ausbreitungschwer möglich, sodass dieverbliebenen Bestände höchs-te Schutzwürdigkeit besitzenund ihr Erhalt eine wichtigeAufgabe für den Artenschutz inDeutschland darstellt. (du)

Der Torfmoos-Fingerwurzkommt in Hamburg nur zwi-schen Hummelsbüttel undLangenhorn vor

Foto: Frank Vassen/Flickr

7. Februar 2018 | Nr. 6 Heimat-ecHo | Seite 7

Redaktion: 040-644 24 353i.duge@wuzonline.de

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No. 113

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