Agribusiness in Niedersachsen: Gestern – Heute - Morgen · Georg Keckl Ernte- und...

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Georg Keckl Ernte- und Betriebsberichterstattung

Agribusiness in Niedersachsen:Gestern – Heute - Morgen

Vortrag für Niedersächsisches Wirtschaftsforum Agrar – Handwerk – Industrie, 8.11.2012, Fachforum: „Entwicklungspfade und Chancen des niedersächsischen Agribusiness“ Georg Keckl, Tel:: 0511 9898 3441, Mail: georg.keckl@lskn.niedersachsen.de

Georg Keckl

Die „Exaktheit“ der Statistik hat seither abgenommen, Ziel: „Beschreibung von Massenphänomen 2)“ keine Zähl-Buchhaltung. 2

Bild: 1)„Meketre überwacht die Viehzählung. Modell im Ägyptischen Museum Kairo aus dem Grab des Menena oder Menna.. Er war "Feldvermesser zur Zeit des Thutmosis IV bis Amenhotep III. Die Figuren fand man in seiner Grabanlage. Sein Grab befindet sich in Sheik Abd el-Korna. Englisch: Menna, Superintendent of the estates of the King and Amun, Scribe of the estates in the North and the South (mid 18th Dynasty)

Statistische Erhebung 1390 v.Chr.

Vorgestern:

3Kommt darauf an, wie man „Agrarland“ definiert: Die meisten Betriebe, höchster Umsatz, meiste Beschäftigte, höchste Bruttowertschöpfung, - und wie die Zahlen zustande kommen, wie die Zahlen zu berechnen sind. Andere Rechenanweisung, andere Bewertungen, andere Zahlen. Quellen:

http://www.nls.niedersachsen.de/Presse/1998/34.html http://www.bayern.de/Pressemitteilungen-.1255.10260367/index.htm

Interpretationen:

Quelle: http://www.nls.niedersachsen.de/Presse/1998/34.html

4Quelle: Institut für Agribusiness, Giessen: http://vli-agribusiness.de/images/agribusiness1.pdf

„Alles fließt“

Landwirtschaft in Niedersachsen 1949:

304.886 landw. Betriebe, davon 153.324 (50%) mit fünf Hektar landwirtschaftlicher Fläche oder mehr.

1,3 Mio. Arbeitskräfte (4,2 pro Betrieb).

Durchschnittlich 9 Hektar landw. Fläche pro Betrieb.

Landwirtschaft in Niedersachsen 2010:

41.730 landw. Betriebe, davon 39.430 (93%) mit fünf Hektar landwirtschaftlicher Fläche oder mehr.

150.656 Arbeitskräfte (3,6 pro Betrieb, Vollzeit und Teilzeit).

Durchschnittlich 62 Hektar landw. Fläche pro Betrieb.

2010 gibt es viel weniger landwirtschaftliche Betriebe als 1949. Die bestehenden Höfe haben die Flächen der aufgegebenen Höfe übernommen. So sind heute die Betriebe viel größer als 1949, ohne dass deswegen mehr Menschen pro Hof beschäftigt sind. 1949 hatten alle Höfe Vieh, meist mehrere Tierarten nebeneinander. 2010 haben viele Höfe kein Vieh mehr oder haben sich auf eine Tierart spezialisiert. 1949 waren Pferde noch hauptsächlich Arbeitstiere, heute dienen sie einem Hobby.

Auf einen Blick

5

6Folie

Bauernhof von Früher als idealisierte Vorgabe:

„Gemischtwarenladen“: Es gab überall alles.

Der autarke „Mischbetrieb“Fast alle Landwirte waren :Milchbauern +Schweinebauern +etwas Eier +etwas Grünland, +Feldgemüse (eigen/Verkauf)Obstgarten +Getreide +eigene Mechanisierung =-relativ autark –Mit vielen Lieferanten und Abnehmern gab es überall kleine Kreisläufe.

Alles überall

Grafik: Keckl

7Folie

Heute: Spezialisten (excl. Demeter):Hoch rationelle Betriebe;Gebiete haben sich mit Betrieben spezialisiert;Relativ Große Betriebe;Kosten + Preiswettbewerb;Entwicklung immer im Fluss;Wenig Eigenmechanisierung;Keine Autarkie

Ranch

Es gibt schon reine „Kartoffelbauern“ mit „fliegenden Pachten“

+

Heute: Spezial-Betriebe in spezialisierten Landschaften

Grafik: Keckl

Geländeprofil von Niedersachsen.

Schummerungsdarstellung erstellt von: sciLands GmbH - Gesellschaft zur Bearbeitung

digitaler Landschaften (http://www.scilands.de),

Göttingen.

Kartoffel & Roggen

Weizen & Zucker

Fleisch !

Milch !

Gemischt

Folie 8

Teil der spezialisierten Welt

Teil der heute sehr großen Kreisläufe.

9Quellen NL: Stat. Jahrbuch über Ernährung, Landw. und Forsten 2011, EU-Tabellen, Deutschland: Destatis Regionaldatenbank

Blick über den Zaun

Quelle: Werbung der Fa. GEA

NL* Deutsch Bayern NDS Weser-Ems

Hektar LF (Mio.ha) insg. 1,9 16,7 3,1 2,6 1,0

Vollzeit-AK Landw. (AKE) 165 100 545 504 143 137 78 335 34 745

Produktionswert (Mio.€) 24 772 46 237 8 904 9 362 4 935

Anzahl der Betriebe 76 700 299 134 97 873 41 730 18 316

ha pro Betrieb 25 56 32 62 50

Vollzeit-AK je 100ha LF 8,6 3,3 4,6 3,0 3,5

Viehdichte in GV/100ha LF 335 78 95 112 188

Produktionswert pro Hektar 13 038 2 768 2 839 3 633 4 981

Produktionswert pro AKE 150 042 84 760 62 206 119 514 142 046

*Niederlande Daten von 2007, sonst 2010

Eine wichtige Innovation in der Landwirtschaft sind die

„Arbeitskreise“, in denen sich die Mitglieder des entsprechenden

Clustern gegenseitig Tipps geben, sich auch mal in die Bücher

kucken, gemeinsame Fortbildungen organisieren, auch mal Technik

oder Arbeit teilen, Gemeinschafts- projekte planen.

10Grafik: Keckl, Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Inlandsprodukt/InlandsproduktsberechnungRevidiertJ2189029919005.xls?__blob=publicationFile

Ldw. + Ernährung

Ernährungswirtschaft wird im Vergleich zur Landwirtschaft immer größer

11Grafik: Keckl, Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Inlandsprodukt/InlandsproduktsberechnungRevidiertJ2189029919005.xls?__blob=publicationFile

Ldw. + Ernährung

In Niedersachsen ist sowohl die Landwirtschaft als auch die Ernährungs- wirtschaft überproportional an der Gesamtwirtschaft beteiligt.

8,7%

12Grafik: Keckl

Beispiel: Kartoffeln

Beispiel Kartoffeln: Warum hielt sich die Land- und Ernährungswirtschaft (als Anteil am gesamt- wirtschaftlichen Produktionswert gemessen, siehe Folie 11) in Niedersachsen besser als anderswo?

13Grafik: Keckl

Beispiel: Kartoffeln

Anbau konzentrierte sich in Niedersachsen

In Niedersachsen entstand ein „Kartoffel-Cluster“ weil „Alles um die Knolle“ da ist!

14Z.B.: Wenn die Menschen mehr Pommes statt Bratkartoffeln essen, brauchen wir Pommesfabriken!Grafik: http://www.biosicherheit.de/basisinfo/261.chips-fritten-staerke-traditionellen-speisekartoffel.html

Beispiel: Kartoffeln

15Grafik: Keckl

Beispiel: Kartoffeln

In den Kochtopf kommt heute nur noch rund die Hälfte der Kartoffeln. Industrieprodukte aus Kartoffeln (Chips, Pommes, Kartoffelmehl, Kloßteig, Gnocchi, fertig geschälte Kartoffeln, Fertig-Bratkartoffeln, Fertig-Kartoffelsalat, etc.) verdrängen die ehemals tägliche Kartoffelportion aus der Kartoffelraufe im Keller. Die Kartoffel blieb so niedersächsisch, jedenfalls die meisten (Import/Export).

16Grafik: Keckl

Beispiel: Kartoffeln

Die heimische Kartoffel wurde mit viel Mühe verteidigt, bei Obst und Gemüse kann der heutige Frische- und Sortenanspruch ganzjährig nicht aus heimischer Erzeugung gedeckt werden, auch nicht bei „Bio“.

17Gestern: Kartoffel im Keller. Heute: Just in time, Halb-Fertigprodukte etc. Bedingt große Lagerhallen bei Erzeugern. Große Lagerhallen kann sich nicht jeder Anbauer leisten. Unternehmerisches Risiko. Niedersachsen stellt mit 12% der deutschen Kartoffelanbauer 46% der Erntemenge. Bilder: Keckl

Beispiel: Kartoffeln

Vom Bauern nach der Ernte zum Händler und

Kunden

Vom Bauern im Herbst eingelagert,

dann in Kleinpackungen

zum Händler

Vom Bauern zur Kloßfabrik, dann zum Händler Anteil der Ernährungsindustrie an

der Wertschöpfung steigt mit „Convenience“.

Gestern: Heute:

18Quelle: http://vli-agribusiness.de/images/agribusiness1.pdf

Beispiel: Kartoffeln

19Grafik: Keckl, Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Inlandsprodukt/InlandsproduktsberechnungRevidiertJ2189029919005.xls?__blob=publicationFile

Wir fusionieren

Nochmals: Einzel-Bedeutung sinkt, Wunsch nach „Fusionspartnern“

20Kreislauf des Geldes (Firmenlist natürlich unvollständig)

Erzeuger Handel / Werkstätten

Lebensmittel-industrie / Handwerk /

Handel

Ausrüsster / Zulieferer

Cluster Agribusiness

21Die Landwirtschaft, Zulieferer und Abnehmer, werden in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht zusammen als „Cluster“ ausgewiesen.

Erzeuger

Handel / Werkstätten

Ausrüsster / Zulieferer

Cluster Agribusiness

Lebensmittelindustrie / Handwerk / Handel

22Quelle: Institut für Agribusiness, Prof. Dr. P. Michael Schmitz, Giessen ( http://vli-agribusiness.de/images/agribusiness1.pdf )

Klare Theorie

23Gehört ein „Landwirtschafts-Ministerium“ zum Cluster?

Landwirtschaft

Ernährung

Praktische Probleme

und Verbraucherschutz

und LandwirtschaftVerbraucherschutz

Ernährung

und Forsten

24Wieviel von Krone gehören zum Cluster Agribusiness?

Praktische Probleme

Krone 100% „agri“ ?

VW 0% „agri“ ?

25Ebenfalls: 12,2% aller Erwerbstätigen in Niedersachsen sind im Cluster „Agribusiness“ beschäftigt (Quelle LSKN-VGR)

Cluster ist bedeutend

12,2% aller Erwerbstätigen in

Deutschland, 8,4% des ProduktionswertesQuelle:(Übersicht 3 und 4) in

26(Nur als Beispiele, könnte auch Obst oder mehr Gartenbau sein)

Cluster-Perspektive?

-Mehr oder weniger Bio und wenn: welches ?

-Mehr oder weniger Vieh ?

-Mehr oder weniger Bioenergie ?

27Quelle: BLE und BÖLW, Grafik Keckl

Hoffnung Bio:

Deutschland

28Quelle: http://www.oeko-komp.de/index.php?id=66&languageid=1

„Tut sich schwer“:

Zitat Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN): „Besondere Schwerpunkte des ökologischen Landbaus in Niedersachsen befinden sich nordöstlich im Wendland und in der Region zwischen Oldenburg und Hannover. Im Westen - mit der intensiven Viehhaltung - sowie in den fruchtbaren Regionen der Hildesheimer Börde hat es der Ökolandbau dagegen schwer.“

Ökolog. Flächen: Schwerpunkt auf

schwachen, entlegenen Standorten.

Folie 29

Bio für‘s Biotop ?

Grafik: Destatis, Landwirtschaftszählung 2010

30Quelle, LAVES, Tabelle: ML Niedersachsen, Seite 20 in: http://www.ml.niedersachsen.de/download/69988

Diesmal: Schlusslischt

31Quelle: http://www.oeko-komp.de/index.php?id=2729&languageid=1

Bio, detail:

32Quelle: http://www.agrarforschung.de/download/4_Auswirkungen_Landnutzungskonkurrenz_auf_den_Biolandbau.pdf

Eigentor ?

(Keckl: Nicht nur die relative Vorzüglichkeit des Ökolandbaues hat wegen Bioenergie abgenommen)

33Quelle: http://www.bioland.de/bioland/bioland/die-sieben-bioland-prinzipien.html

Bioland der Zukunft:

M-V? WF?Galloways? Stuttgart?

Die Zukunft auf dem Bild ist offensichtlich nicht bio-vegan.

Die Betriebe sind schon auf eine Tierart spezialisiert.

Ob ein Dorf mit 4 Bauernhöfen, davon 3 mit Vieh, für M-V oder WF Zukunft sein kann?

Unter welchen Bedingungen und Nebenwirkungen könnte ein Bio-Cluster den niedersächsischen Agri- Cluster ablösen? Es gibt keinen Bio-Cluster, der wäre aber für eine Expansion nötig.

Bioland, der Bauernverband, die Fleischwirtschaft streben anscheinend unabhängig von einander eine Rückkehr des Viehs auf die guten Böden an, mal als „interne Betriebsauf- stockung“, mal wegen des Nährstoffkreislaufes, mal als Fleischbasis, mal zur Erhaltung möglichst vieler zahlenden Mitglieder, usw.

34Bild: BILD.de

Eine weitgehende Umstellung auf Bio würde vielfach den “Neuen Verbraucher” bedingen. Ansonsten siehe Folie 28 und 32. Begriff “Claim”: Prof. Dr. Bolz, Medienwissenschaftler an der TU Berlin.

Locker bleiben:

Überzeugender „Claim“ der Ernährungsindustrie:

1) Wenn alle Kunden Bio wollen, wird sich die deutsche Ernährungsindustrie und die deutsche Landwirtschaft schnell darauf einstellen. (Herr Kamps in der Sendung)

2) Konventionelle Bauern lieben ihr Vieh genauso wie die Ökobauern. (Herr Kamps in der Sendung)

35Grafik: Keckl

Perspektive?

-Mehr oder weniger Bio und wenn: welches ?

-Mehr oder weniger Vieh ?

-Mehr oder weniger Bioenergie ?

36Tiere sind keine Kartoffeln. Öffentlichkeitsarbeit entscheidet mit über die Zukunft dieses Teil des Clusters. Z.B.: Ersatz der Antibiotika durch Impfstoffe kommunizieren.

ARD Jauch: Vorurteil Lachs

37Ersatz der Antibiotika durch Impfstoffe ist Realität, Phagen sind eine Hoffnung mit noch mehr Forschungsbedarf als bei Antibiotika und Impfstoffen. Infos zu Phagen:

http://www.item.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/pharma/_jcr_content/contentPar/tabview_parsys/tabview_tab/tabPar/linkbox_overview/linkboxPar/linkbox/linklistPar/download_15/file.res/ Mit%20Phagen%20gegen%20Infektionskrankheiten.pdf und http://www.biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_id=999453

Impfstoffe + Phagen:

38Tierisches Protein kann in gewissem Rahmen durch pflanzliches ersetzt werden. Das pflanzliche Eiweiß muß aufgeschlossen sein (Hitze, u.a.) und / oder durch künstliche Aminiosäuren / Enzyme / Vitamine ergänzt

werden. Quellen: http://www.tg-seafood.de/downloads/sortiment/folder_norwegen_web.pdf http://www.pharmaq.no/products/antibiotic-in/ http://www.mdr.de/lexi-tv/Lachs104.html http://www.lfl.bayern.de/ifi/forellenteichwirtschaft/12888/linkurl_0_2.pdf http://www.nmfs.noaa.gov/aquaculture/docs/aquaculture_docs/marine_perspectives_farming_the_sea.pdf

Futter-Beispiel Lachs:

Lupinen und „Abfallprodukte“ statt Extra-Fischmehl

39Das Schwein kann sich nicht wie eine Kuh ernähren: vegan. Es sei denn, man füttert aus einem “Kunst-Pansen” zu?

Beispiel Schweinefutter

1850 1900 1950 1975 2001 2012 2050

40Folie

Justus von Liebig

Fehlt ein Nährstoff…

..dann richtet sich der Ertrag nach dem Nährstoff, der im Minimum ist.

..dann richtet sich die Fleisch- oder Milchleistung nach dem Nährstoff, der im Minimum ist!

Bilder:Wikipedia

41Quelle: EU.L.E:N-SPIEGEL 4-6/2012 (noch nicht veröffentlicht) und http://dlz.agrarheute.com/woyzeck-175-jahre-fleischkritik

Sinkende Viehzahlen

Die Schweinefleischmenge von 1913 wird heute in der Hälfte der Zeit, mit der Hälfte des Futters und Mists, bei weniger als 25 Prozent des damaligen Futterflächenbedarfes erzeugt. 1897 war Schweinefleisch erstmals billiger als Rindfleisch.

Grafik GV-Einheiten und Bevölkerung 1913 bis 2010 ist

noch nicht zur Veröffentlichung

freigegeben.

42Grafik: Keckl

Schweinebestand

43Quelle: Seite 27 in http://www.ml.niedersachsen.de/download/69988

Schweinebestand

44Grafik: Keckl

ökologisch rationell

Mehr Fleisch pro Platz, mehr Kartoffeln pro Hektar etc.

45Grafik: Keckl

Rationell ernährt

Pro Platz, pro Hektar, pro Futtereinheit, pro Std. mehr Fleisch, mehr Getreide, mehr Obst, mehr Output.

46Mehr “Output vom Input”, mehr Produkt mit weniger Tieren. Z.B.: Mehr Milch mit weniger Kühen. Bayern und NDS hatten 1950 ähnliche Startchancen. Die Politk kann die Grundrichtungen der Entwicklung, die durch Markt, Technik, Züchtung, Konsumgewohnheiten, etc. bestimmt wird, nicht prinzipiell anders lenken, nur mit “Dauer-Geldanreizen” oder -Vorschriften etwas bremsen, ablenken, verkürzen oder verhindern. Grafik: Keckl

ressourcenschonend

47Grafik: Keckl

Immer mehr Vieh?

Osten: viehlos bis

vieharm

Westen: viehstark

Viehdichte, detail

48

49Mit dem Schlachthof im Kreis Celle sollte Vieh in die Heide und Börde zurück. Einkommen schaffen, den Strukturwandel dort über ein Standbein “Vieh” für z.B. die Heitjer bremsen, den Pachtmarkt entspannen (“interne Betriebsaufstockung” statt Pacht), Hofnachfolgen sichern,

Nährstoffkreisläufe schließen, Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung, Wege verkürzen, etc.. Grafik: Keckl

79-10: Großer Viehzug1979 bis 2010:

Es wird nicht mehr Mist gemacht, nur anders

verteilt.

Das Vieh wandert aus den guten Ackerbau-

lagen und den Gebieten mit mehr großen Betrieben in den

Norden (Rinder) und Westen (Schweine,

Geflügel).

Landesmittel GVE/ha : 1979: 1,15 2010: 1,12

Viehdichte, detail 1939

50

Die Viehdichte heute ist

gegenüber 1939 komplett Ost-

West-gespiegelt.

Früher: Gute Böden, viel

Futter, viel Vieh, viel Einkommen.

Die Karte wurde im Auftrag der britischen Militärverwaltung 1949 erstellt. Die Grenzen des „Wirtschafts- gebietes Niedersachsen“ decken sich nicht mit den Grenzen des späteren Bundeslandes Niedersachsen.

Betriebsgröße:

51Vieh ist, wie Gemüse, Obst, Gartenbau, ein Chance für kleine Betriebe. Wenn ich 300 Hektar in Salzgitter habe, muss ich nicht 2 x am Tag und 365 Tage im Jahr, Kühe melken, Schweine füttern, Eier einsammeln oder Hähnchen kontrollieren. Die schon immer kleinen Betreibe im Westen haben deshalb die Vieh-Chancen eher genützt, so kam das Vieh in den Westen und Norden. Heute gibt es dort „Alles um das Vieh“. Der Fleisch-Cluster kann sich nach Osten ausdehnen, Milch nicht nach S-O, da Milch eine „Ganz oder Garnicht“-Geschichte ist, die man relativ nebenbei zum Groß-Ackerbau nicht betreiben kann. Wird mehr Geld pro Hektar gemacht, ist mehr selbsttragende Arbeit da, kommt das in den Kreislauf und nützt der Volkswirtschaft.

61,8 ha = Mittelwert für

alle Betriebe in Niedersachsen

52Vieh macht Arbeit. Quelle: http://www.hannover.ihk.de/fileadmin/pdf/ihk/themen/forschung_innovation/110201_Ernaehrungsgewerbe_in_Niedersachsen.pdf

Beschäftigte

Sozialversicher- ungspflichtig

Beschäftigte im Ernährungsgewerbe

2009

53FolieMedien-Markt / Darstellung für den Cluster insgesamt wichtig.

Schrumpfen, Wachsen Weichen?

Bild Protest gegen Massentierhaltung in Polle/ Weser (geplant war Ziegenstall)

54Grafik: Keckl

Perspektive?

-Mehr oder weniger Bio und wenn: welches ?

-Mehr oder weniger Vieh ?

-Mehr oder weniger Bioenergie ?

55

Quelle: Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. ,Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung

Biogasdichte & Viehdichte

56

Elbe

Em

s

Ems

W es er

Wes er

W es er

W es er

0,53

0,53

0,430,48

0,35

0,32

0,30

0,24

0,25

0,28

0,28

0,23

0,17

0,17

0,19

0,19

0,20

0,22

0,15

0,16

0,17

0,22

0,16

0,20

0,17

0,160,15

0,14

0,18

0,05

0,07

0,10

0,130,12

0,06

0,08

0,07

0,10

0,06

0,12

0,05

Braunschweig, Stadt

Salzgitter, Stadt

Wolfsburg, Stadt

Gifhorn

Göttingen

Goslar

Helmstedt

Northeim Osterode

Peine

Wolfenbüttel

Hannover

Diepholz

Hameln-Pyrmont Hildesheim

Holzminden

Nienburg

Schaumburg

Celle

Cuxhaven

Harburg

Lüchow-Dannenberg

LüneburgOsterholz

Rotenburg

Soltau-Fallingbostel

Stade

UelzenVerden

Delmenhorst, Stadt

Emden, Stadt

Oldenburg, Stadt

Osnabrück, Stadt

Wilhelmshaven, Stadt

Ammerland

Aurich

Cloppenburg

Emsland

Friesland

Grafschaft Bentheim

Leer

Oldenburg

Osnabrück

Vechta

Wesermarsch

Wittmund

0,00 bis unter 0,100,10 bis unter 0,200,20 bis unter 0,300,30 bis unter 0,400,40 bis unter 0,500,50 bis unter 0,600,60 bis unter 0,70

kW/ha LF el. Leistung NaWaRo, Stand 06.2010

Biogasdichte in Niedersachsen

NaWaRo-Biogasdichte in Niedersachsen Stand 2011

0,30 kW/ha Ackerfläche (AF)

0,22kW/ha Landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF)

Quelle: 3N Kompetenzzentrum, ML 2011

57

Wo es hinpaßt

In den viehstarken Gebieten mit hohen Pachtpreise könnten die Nachteile für den Cluster, Teile des Clusters, überwiegen.

Fleisch in 132 Länder für 2,1 Mrd. Euro

Milch / ME in 139 Länder für 652 Mio. Euro

Butter in 76 Länder für 123 Mio. Euro

Käse in 101 Länder für 499 Mio. Euro

Pferde in 68 Länder für 38 Mio. Euro Rinder in 37 Länder für 73 Mio. Euro

Folie 58

Niedersachsen : Ausfuhr

Gern vergessen: Wenn im Inland die Absatzkanäle durch „Großabnehmer“ dominiert werden, bietet der Export das Ventil, dass die Großabnehmer wirksam zu Zugeständnissen zwingt. Andererseits sind die Großabnehmer auch wichtige Exporthilfen, da sie europaweit aufgestellt sind.

Einfuhr – Ausfuhr, Durchschnitt 2008/2010 Folie 59

Niedersachsen stark in:

60Folie

Machen Sie was draus!

Quelle SWR-Fernsehen