Analytik und das europ ische Arzneibuch - ceac.ethz.ch · CEAC 26.9.2005/IW 8 Wer gibt die...

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CEAC 26.9.2005/IW 1

Analytik und das europäischeArzneibuch

Dr. sc. nat. Irmgard A.Werner

Kantonale Heilmittelkontrolle Zürich

Pharmaceutical Analytics, ETH Zürich

ab November 2005

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Japanische Pharmacopöeund weitere

“Harmonization”

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Für wen wurde dasArzneibuch geschaffen?

•Industrie

•Grosshändler

•Apotheken, Drogerien

•Behörden

•Ärzte

Besitzt Gesetzescharakter wie dasLebensmittelbuch, ist “verbindlich”.

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Wer gibt die Pharmakopöeheraus?

• EDQM in Strasbourg als imeuropäischen Auftrag

• Swissmedic mit Pharmakopöelabor inBern

• Experten werden berufen odergewählt, die dann in Kommissionendie neuen Stoffe oder die Revisonender alten bearbeiten.

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Welche analytischenMethoden werden verwendet?• Fast alle, die von den Experten

vorgeschlagen werden: spektroskopische,chromatographische.

• Dem Anwender dauert es manchmal fast zulange, bis sie eingeführt werden. Beispiele:HPTLC-Platten, GC-Kapillarsäulen.

• Methoden sind spezifisch ausgelegt, dürfennicht beliebig übertragen werden.Beispiel: Monographie für Acetylsalicylsäure darf nicht aufAspirintabletten übertragen werden ohne neue Validierungder Methoden.

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Name, Struktur Molekulargewicht,

Definition mit den Gehaltslimiten,

Aussehen, Löslichkeiten,

Schmelzpunkt als Hilfe

Identifikation mit Vorschlägen

Reinheitskriterien: berücksichtigendie Synthese und Zersetzung

Gehaltsbestimmung

Lagerung

Bei neueren Monographien eine Liste

von bekannten Verunreinigungen.

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Was ist sonst alles in derPharmakopöe enthalten?

Pharmazeutische undtechnische Arbeitsvorschriften

Kapitel 2.9

Methoden der Pharmakognosie(für Phytopharmaka)

Kapitel 2.8

BiologischeGehaltsbestimmungen

Kapitel 2.7

Biologische TestsKapitel 2.6

GehaltsbestimmungsmethodenKapitel 2.5

GrenzprüfungenKapitel 2.4

IdentitätsreaktionenKapitel 2.3

Methoden der Physik und derphysikalischen Chemie

Kapitel 2.2

GeräteKapitel 2.1

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Was ist sonst noch alles in derPharmakopöe enthalten?

PolymorphismusKapitel 5.9

Pharmakopöe HarmonisierungKapitel 5.8

Tabelle von Physikalischen Konstanten von Radionukliden, die in derPharmakopöe erwähnt werden.

Kapitel 5.7

Gehaltsbestimmung von InterferonKapitel 5.6

Tabellen zur AlkoholbestimmungKapitel 5.5

LösungsmittelrückstandeKapitel 5.4

Statistische Analysen der Resultate von biologischenGehaltsbestimmungen und Reinheit

Kapitel 5.3

Allgemeine Texte zu ImpfstoffenKapitel 5.2

Allgemeine Texte zur SterilitätKapitel 5.1

Reagenzien (Qualität, Herstellung)Kapitel 4

BehältnisseKapitel 3.2

Material, das für die Herstellung von Behältern gebraucht wird.Kapitel 3.1

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Art der Monographienbei der gedruckten Ausgabe Band 2

• Synthetische Wirk- und Hilfsstoffe• Pflanzliche Drogen• Impfstoffe• Radiopharmaceutica• Herstellung von galenischen Formen und

deren Untersuchungen• Veterinärprodukte

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Auswertung einer gesamtenAnalysevorschrift zu einem Stoff

Ist ein Punkt der Analyse einerMonographie nicht erfüllt, so gilt dieSubstanz als nicht konformbetreffend der Pharmakopöe unddarf nicht unter dem Prädikat derArzneistoffqualität verarbeitet odergehandelt werden.

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Grenzen der Pharmakopöe

• Es kann nur gefunden werden, was gesuchtwird: die Monographien wurden soaufgesetzt, dass die Synthese und allfälligeZersetzung berücksichtigt sind.

• Verwechslungen sind nicht ausgeschlossen.

• Teilweise alte Monographien, dieüberarbeitet werden müssen.

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Beispiel für Verunreinigungen inPhytopharmaca:

Was ist noch zulässig?

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Weitergehende Untersuchungen sind erlaubtund durchaus angebracht:

• Beispiel des Thymianöls: je teurer einätherisches Öl, desto mehr besteht dieGefahr einer Fälschung.

• Die Pharmakopöe untersucht zwar aufoptische Drehung, aber der Bereich ist sogross, dass es den Fälschern gelangsynthetisches Linalool hinzuzufügen, ohnedas dies bemerkt wurde.

• Die chirale, zusätzliche Gaschromatographie-untersuchung zeigte erst den Zusatz auf.

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Schlussfolgerung• Die Pharmakopöe bietet eine wichtige

Grundlage für die Arzneimittel-sicherheit.

• Es braucht aber den Analytiker undseine neusten Methoden, umzusätzliche Puzzleteile einzufügen, umdie Patientensicherheit zugewährleisten.