Post on 10-Feb-2021
Anwendungen in der modernen Tierzucht
möglichst schnelle und damit wirtschaftliche Nachzucht aus züchterisch wertvollen Elterntieren => Reproduktionstechniken: künstl. Besamung ; Klonierung
Zucht von transgenen Tieren, z. B. mit „eingebauten“ Resistenzen, gesteigertem Wachstum, etc.
Herstellung medizinisch wichtiger Proteine mittels transgener Tiere=> Gene Pharming
Entwicklung transgener Tiere als Organspender zur sog. „Xenotransplantation“
Ejakulat des Bullen wird in 500 Portionen aufgeteilt und eingefroren
Durch Hormonbehandlung wird bei der Kuh eine „Superovulation“ von bis zu 25 Eizellen ausgelöst ; anschließend wird die Kuh per Katheter mit einer aufgetauten Spermaportion besamt
Die entwickelten Embryonen werden aus der Gebärmutter gespült und durch Embryonentransfer in Ammenkühe übertragen, die die Kälber austragen
Befruchtung außerhalb des Körpers: In-vitro-Fertilisation
( Befruchtung der Eizelle in Nährmedium, Embryonen werden von Ammentieren ausgetragen)
Embryosplitting:
• mechanische Teilung des mehrzelligen Keims vor der Embryonentransfer,
• getrennte Zellen werden in Ammenkühe übertragen
=> Ergebnis: Entwicklung erbgleicher Individuen
Klonierung durch Kerntransfer:
• Entnahme und Kultivierung von Euterzellen des Spendertiers
• Entnahme von reifen Eizellen aus dem Eispendertier
• Kern der Eizelle wird entfernt • Fusionierung der Spender- mit
der Eizelle durch Stromstöße• Transfer des Embryos in ein
Ammentier
Selektion nach züchterisch wertvollen Merkmalen durch genanalytische Methoden vor der Embryonentransfer
Einsatz von gen- oder biotechnisch hergestellten Wirkstoffen oder Futtermittelzusätzen
Umstritten: Leistungsförderer, wie in den USA eingesetzte, gentechnisch hergestellte Wachstumshormone für Rinder, die die Milch- und Fleischproduktion steigern,allerdings wird auch die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht
Transgene Nutztiere in der Landwirtschaft:
• Ihre Erzeugung befindet sich noch im Experimetierstadium, die Herstellung mittels Mikroinjektion ist noch sehr ineffizient,
• vielfach werden genetische Fehlregulationen beobachtet,
• nicht zuletzt muss der Mensch auch seiner ethischen Verantwortung gegenüber den Tieren gerecht werden.
Transgene Tiere für die Pharmaindustrie :=> „Gene Pharming“
Herstellung medizinisch wichtiger Proteine mithilfe von transgenen Tieren:
• Mehr als 30 Proteine können in den Milchdrüsen transgenerTiere exprimiert werden
• bisher wurde jedoch kein auf diese Weise hergestellter Wirkstoff als Arzneimittel zugelassen, nur wenige befinden sich in der klinischen Prüfung=> z. B. das Alpha-1-Antitrypsin zur Behandlung einer erblichen
Lungenkrankheit
Xenotransplantation (xeno, gr. =fremd): Organübertragung über die Artgrenze hinwegSpenderherzen sind knapp – in den USA z.B. warten ca. 45000 Menschen auf eine Herztransplantation, jedoch stehen jährlich nur 2000 Spenderherzen zur VerfügungVor diesem Hintergrund versucht man transgene Tiere als Organspender zu nutzenDas Schwein am besten geeignet, seine Organe sind denen des Menschen am ähnlichstenSpenderorgane sollen gentechnisch so verändert werden, das Abstoßungsreaktionen vermieden werden
NACHTEILE DER TIERE…. …ZUM VORTEIL DER MENSCHEN?
Tiere werden ihrer arteigenen und natürlichen Verhaltensweisen beraubtManipulierte Tiere werden zu Forschungszwecken mit menschlichen Krankheiten infiziert, die Übertragbarkeit der Ergebnisse ist jedoch nicht erwiesenGrausame Tierversuche und nicht-artgerechte Haltung notwendigZu Leistungszwecken manipulierte Tiere sehr anfällig für KrankheitenEnormer „Verbrauch“ an Embryonen bis zur erfolgreichen Klonierung, auch die Spendertiere müssen einiges an Behandlungen ertragen
=> Was dürfen wir Tieren antun um Menschen zu helfen?
Fortschritte in der Behandlung von menschlichen Krankheiten möglich, eventuell völlig neue BehandlungsmethodenWirtschaftlicher Nutzen von Klonierungund transgenen Tieren in der Landwirtschaft wird hoch geschätztLeben retten durch neue Medikamente oder sogar Spenderorgane
=> Dürfen wir das menschliche Leben über das vieler Tiere stellen und damit deren Leiden rechtfertigen?
Quellen: Grüne Reihe „Genetik“, S.120-121,Homepage der Niederbayrischen Besamungsgenossenschaft Landshut-Pocking eG ,www.gen-ethisches-netzwerk.de