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Masterstudiengang OE/PE, 10. Jg., Modul 5.1: Betriebliches Bildungsmanagement; Erlangen, 10.03.2016 und 24.06.2016
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Betriebliches Bildungsmanagement
Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg
10.03. und 24.06.2016
Prof. Dr. Peter Dehnbostelwww.peter-dehnbostel.dewww.hsu-hh.de/debo
Masterstudiengang OE/PE, 10. Jg., Modul 5.1: Betriebliches Bildungsmanagement; Erlangen, 10.03.2016 und 24.06.2016
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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Eckpunkte neuer Steuerungs- und Gestaltungskonzepte
• Qualifikationsrahmen, Bildungsstandards
• Kreditpunktesysteme (ECTS und ECVET)
• Outcome- resp. Lernergebnisorientierung
• Akkreditierung, Validierung
• Qualitätssicherung und –entwicklung
• Evidenzbasierte ForschungKom
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Einfaches (Schul-)Modell der Funktionsweise von Bildungssystemen
INPUTMateriale und personaleRessourcen,Lehrpläne,Stundentafeln,
PROZESSSchulkultur, Praktiken von Lehren und Lernen, Lerngelegenheiten und ihre Nutzung
OUTPUTLernergebnisse(über)fachliche Leistungs- und Wirkungsprofile
KONTEXTLehrer(fort-)bildung, Schulpolitik, professionelle (Lehrer),
familiale und peerbezogene (Schüler-) Unterstützungssysteme
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Zirkuläres Modell der ganzheitlicher beruflicher Bildungsabläufe
INPUT
Personal, Ziele, Lehr-und Lern-materialien,Ausstattung,Lernorte
PROZESS
Lern- und Arbeitspro-zesse, Lern-kultur, Lern-chancen, Lern-begleitung
OUTPUT
Lernleistungenund -ergebnisse,Abschluss-quoten, Berufs-und Aufstiegs-profile
KONTEXTDualität von Lernhandeln und Strukturen, Begleitung und Beratung,
berufliche Entwicklungs- und Aufstiegswege
ZIELE/ STANDARDSBeruflicheHandlungs-Kompetenz;Aus- und Wei-terbildungsord-nungen
TRANSFER
Übertragung des Gelern-ten auf den Arbeitsalltagund eigene Berufsbio-grafie
OUTCOME
Fachliche, soziale und personale Wir-kung von Lern-prozessen
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Betriebliche BildungsarbeitHandlungsfelder
betrieblicherBildungsarbeit
Berufsbildung
Referenzbereiche
Personalent-wicklung
Organisations-entwicklung
Referenzbereiche
• Neue Lernformen• Begleitung und
Beratung• Entwicklungs- und
Aufstiegswege• Berufliche Bildungs-
gänge• Anpassungsquali-
fizierung• Lern-/kompetenzförder-
liche Arbeitsgestaltung• …
Operatives Bil-dungsmanage-ment
Strategisches Bildungsma-nagement
Normatives Bil-dungsmanage-ment
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Betriebliches BildungsmanagementBetriebliches Bildungsmanagement hat die Steuerung, Lenkung und Bewertung der betrieblichen Bildung zum Gegenstand und beinhaltet normatives, strategisches und operatives Bildungsmanagement. Das normative Bildungsmanagement beinhaltet Werte und Normen, an die betriebliche Bildungs- und Qualifikationsziele orientiert werden. Das strategische Bildungsmanagement ist als längerfristig gültiges Leitkonzept der betrieblichen Bildungsarbeit anzusehen, das in die betriebsspezifischen Strukturen und Prozesse eingebunden ist. Das operative Bildungsmanagement umfasst die konkreten Maßnahmen der betrieblichen Bildungsarbeit, womit die Maßnahmen zur Planung und Gestaltung des Lernens in der Arbeit in den Blick rücken.
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Management- vs. Bildungsorientierung
BildungsorientierungAutonomie-/Selbstbe-stimmung Subjekt- und Lern-orientierungBildungsgänge und -maßnahmenBerufsbildung
Bildungstheorieansatz
ManagementorientierungÖkonomie- und Gewinn-orientierungArbeitsprozess- und NutzenorientierungProduktionsfaktor Arbeit und PersonalBWL-Orientierung
HRD-Ansatz
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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Aktive Handlung(aktive Phase der
äußeren Erfahrung)
Bereiche der Realität
Sinnliche Rückmeldung(passive Phase der äußeren
Erfahrung)
Der Kreislauf der Erfahrung
Innere Erfahrung desSubjekts
Reflexives Lernen
Implizites Lernen
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Betriebliche Lern- und Wissensarten
Formales Lernen(Organisiertes Lernen)
Theorie-/Praxis-wissen
Handlungswissen/refl. Handlungsfähigkeit/Handlungskompetenz
Betriebliches Lernen
Reflexives Lernen (Erfah-rungslernen)
ImplizitesLernen
Informelles Lernen (Lernen über Erfah-
rungen)Erfahrungs-wissen
NichtformalesLernen
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Lernrelevante Dimensionen im ArbeitsprozessHandlungsspielraum
Abwechslungsreichtum
Problemhaltigkeit
Vollständigkeit der Handlung
Qualifikatorischer Nutzwert
Soziale Unterstützung
Individualisierung
Reflexivität
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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Instruktionistische Auffassung von Lehren und Lernen
Lehren als instruktionistischer Prozess(Unterweisung, Vierstufen-Methode, Frontalunterricht...)
Aktive Rolle des Lehrenden
InstruktionGestaltung systemvermittelnder Lernumgebungen
Lehren als rezeptiver Prozess
Passive Rolle des Lernenden
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Konstruktivistische Auffassung von Lehren und Lernen
Lehren als konstruktivistischer, situierter Prozess(Projektmethode, Leittext, Teammethode ...)
Aktive Position des Lernenden
KonstruktionGestaltung situierter Lernumgebungen
Lehren: Begleiten, Moderieren, ...
Reaktive Rolle des Lehrenden
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Zukunftsorientierte Lernorganisationsformen
Coaching
Lerninseln
Communities of Practice (CoP)
Arbeits- und Lernaufgaben
Qualifizierungsnetzwerke
eLearning-Formen
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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Beratung in der Berufsbildung
Personenbezogene Beratung Gruppenberatung Organisationsbe-
beratung
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Lernprozess-begleitung Coaching Mentoring
Begleitung in der Berufsbildung
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Begleitung in der Berufs- und Weiterbildung
Lernprozess-begleitung Coaching
gepr. Aus-und Weiter-bildungs-pädagoge
gepr.Berufs-
pädagoge
Einzel-coaching
Gruppen-coaching
Mentoring
InternesMentoring
ExternesMentoring
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Lernprozessbegleiter in der Aus- und Weiterbildung1. informieren
2. planen
4. ausführen
5. kontrollieren
6. bewerten
3. entscheiden
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Begleitung und Beratung in der Berufsbildung
Beratungpunktuell
zielorientiert
reaktive Maßnahmen
unterstützend
formell
Begleitungkontinuierlich
prozessorientiert
prospektive Maßnahmen
betreuend
informell und formell
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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• Formales Lernen findet in anerkannten Bildungs- oder Ausbildungs-einrichtungen statt. Es ist auf die Vermittlung festgelegter Lerninhalte in pädagogisch organisierter Form gerichtet und zielt auf ein zertifiziertes Lernergebnis. Es ist aus der Sicht des Lernenden zielgerichtet.
• Informelles Lernen findet in der Arbeits- und Lebenswelt in den dort üblichen Handlungs- und Erfahrungsräumen statt. Es ist nicht lern-organisatorisch strukturiert und pädagogisch begleitet, gleichwohl stellt sich ein Lernergebnis ein, das aus Situationsbewältigungen und Problemlösungen hervorgeht.
• Nichtformales Lernen ist organisiertes, strukturiertes Lernen, das üblicherweise außerhalb des öffentlichen Bildungssystems in Unternehmen und bei Bildungsträgern stattfindet, gleichwohl bescheinigt oder zertifiziert wird.
Definition von formalem, informellem und nichtformalem Lernen
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Anerkennung und Anrechnung informell und nichtformal erworbener Kompetenzen
Anerkennung (in Betrie-ben, Arbeitsmarkt, …) • Mitarbeitergespräche,
Arbeitszeugnisse, Assessmentverfahren
• Kompetenzbilanzen, -analysen, -gitter, -raster, -inventare
• Diagnostik-, Personal-und Arbeitsanalyse-verfahren
Anerkennung und/oder Anrechnung• BBiG-Möglichkeiten von
berufl. Vorbildung bis Zeugnisgleichstellungen (§ 7, 8, 43 Abs. 2, 49, 50)
• Zugang zum Studium ohne Abitur
• Herstellerzertifikate, betriebsinterne Auf-stiegswege
Anrechnung
• Beruflich erworbene Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge
• Externenprüfungen (Hauptschulabschluss über AHR bis BBiG §45/HwO § 37)
• IT-Weiterbildungs-system
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Anforderungsorientierte und entwicklungsorientierte Anerkennungsverfahren
Zentrale Zielsetzung
Verbesserung der Leistungspro-zesse durch Beobachtung und Beurteilung des Individuums
Reflexion und Einschätzung der Fähigkeiten und Kompetenzen des Individuums
Methode des Verfahrens
„Objektive“ Kompetenzmessung und -beobachtung
Subjektiv orientierende Kompetenzeinschätzung
Ergebnis des Verfahrens
Beurteilung und Einordnung indi-vidueller Kompetenzbestände an festgelegten Standards
Einschätzung der individuellen Kompetenzbestände im Hinblick auf Weiterentwicklung
Anforderungsorientierte Verfahren
Entwicklungsorientierte Verfahren
Leistung/Arbeit Individuum
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Unterscheidung von individuell und beruflich orientierten Validierungsverfahren
Individuell orientierte Verfahren u.a.:• ProfilPASS• Youthpass
Beruflich orientierte Verfahren u.a:• iPASS• Job-Navigator
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Phase 1: Information und Beratung
Allgemeines Validierungskonzept
Phase 2: Bilanzierung
Phase 3: Beurteilung
Phase 4: Validierung
Ergänzende Bildungsmaßnahmen
Phase 5: Zertifizierung
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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Bildungscontrolling – Konzept und Begriff
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Wie nutzen Unternehmen Bildungscontrolling ?
Quelle: DGFP & Accenture (2008): Elektronischer Survey von Weiterbildungsverantwortlichen zum Bildungscontrolling in deren Unternehmen, Accenture 2008
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Bildungscontrolling: Funktionen1. InformationsfunktionDefinition von Kennzahlen-Systemen; Datenerfassung, Analyse, Aufbereitung; Führungsunterstützung
2. PlanungsfunktionKalkulation und Prognose;Zielvorgaben für Prozesseund Leistungen festlegen
3. KontrollfunktionÜberprüfung der Zielerreichung aufgrund der Kennzahlen; Abweichungsanalyse, Ursachenforschung
4. SteuerungsfunktionOptimierung der Leistungs-prozesse, der Planungs-und Controlling-Systematik
Betr. Bildungsmanagement
und
Arbeits- u. Leistungs-prozesse
Quelle: Schöni 2008
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Betriebliches Bildungscontrolling
Das Bildungscontrolling analysiert und steuert die betriebliche Bildungsarbeit nach Kriterien der Effektivität, der Effizienz und der Übereinstimmung mit dem Arbeits-und Lernumfeld. Das Ziel ist eine ergebnisorientierte Gestaltung und Steuerung von Qualifizierungs- und Kompetenzentwicklungs-prozessen, die den ökonomischen Nutzen und die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten der Beschäftigten gleichermaßen in den Blick nimmt.
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Bildungscontrolling, Qualitätsmanagement und Bildungsevaluation im Vergleich
Konzept
Bildungs-controlling
Qualitätsma-nagement
Bildungs-evaluation
Qualität und Wirksam-keit von Kompetenz-
entwicklungsprozessen
Lernerfolg; Einlösung beruflicher Handlungs-
kompetenz und reflexiver Handlungsfähigkeit;
Transfererfolg
Evaluation der Kompetenz-entwicklungsprozesse als Projekt- oder Lernprozess-
begleitungsauftrag
Analysedimension
Ziel-/Bedarfs-,Input-, Prozess-, Output-, Trans-
fer und Outcome-parameter
Prozessmanagement,Prozessbeherrschung
Bewertungskriterien Prozess- undSystembezug
Planung, Kontrolle und Steuerung von Kompetenz-entwicklungsprozessen als
kontinuierliche Management-aufgabe
Effektivität und Effizienzgemäß Zielvorgaben
und Bedarfen;Kohärenz im Umfeld
Verbesserung und Optimierung der Arbeits- und Kompetenz-
entwicklungsprozesse als kontinuierliche Management-
aufgabe
Qualität in der Arbeit, der Lei-tung, der Kompetenzentwick-
lungsprozesse, der Ressourcen und ihr Beitrag
zur Ergebnisqualität
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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Managementorientiertes Bildungscontrolling
InputRessourcen der Bildungsarbeit,
Zielvorgaben von Auftraggeber und
Systemumfeld
SollAusbildungsniveau,
Kompetenzen, Erfahrung
Prozesse: Effektivität von Bildungsarbeit und Management
OutputEffekte der Bildungs-
arbeit, Leistungsbilanz der Bildungseinrichtung
IstAusbildungsniveau,
Kompetenzen, Erfahrung
Quelle: Schöni 2008
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3725.11.2009
Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling
• Im Allgemeinen wird ein Bildungsfunktionsmodell zugrunde gelegt
• Abbildung von Phasen eines Bildungsprozesses• Angestrebt wird, einen Gesamtzusammenhang zu
konstruieren(Ursache-Wirkungskette zunächst schematisch)
Controllingphasen
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Bedarfs-und Ziel-
Controlling
Input-Controlling
Prozess-Controlling
Output-Controlling
Transfer-Controlling
Outcome-Controlling
nach Seeber 2000, S. 37
Controllingphasen
Bedarfs- und Zielcontrolling: Geht von der Qualifikationsnachfrage des Unternehmens aus und verbindet sie mit der Kompetenzentwicklung der Beschäftigten.
Input-Controlling: Verbindet die ökonomischen und bildungsbezogenen Inhalte und hinterfragt die Planung.
Prozess-Controlling: Prüft vor allem, wie die eingesetzten Ressourcen im Qualifizierungs- und Bildungsprozess genutzt werden, ob die Bildungsmaßnahmen geeignet sind.
Output-Controlling (Erfolgs-Controlling): Hat die Bestimmung des Ertrages von Bildungs- und Quali-fikationsprozessen zum Gegenstand, kann durch Selbst- und Fremdeinschätzung erhoben werden.
Transfer-Controlling: Wird festgestellt, ob die Lernergebnisse für die reale Arbeitssituation nutzbar und anwendbar sind.
Outcome-Controlling: Bewertet die realen Wirkungen der Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen.
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1. Steuerungsmodelle, betriebliches Bildungsmanagement und betriebliche Bildungsarbeit
2. Handlungsfelder betrieblicher Bildungsarbeit2.1 Lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung2.2 Neue betriebliche Lernorganisationsformen2.3 Beratung und Begleitung
3. Validierung nichtformalen und informellen Lernens
4. Bildungscontrolling und Finanzierung4.1 Bildungscontrolling im Vergleich4.2 Kompetenzbasiertes Bildungscontrolling4.3 Finanzierung und Kosten
Betriebliches Bildungsmanagement
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40
Betrieb Berufsschule SchulischeBerufsausbildung
Duales System Berufsbildende Schulen
27,7 Mrd. € 2,8 Mrd. € 3,7 Mrd. €
Finanzierung der Berufsausbildung in Deutschland
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Kostenarten der betrieblichen Berufsausbildung: Bruttokosten
Anlage-und
Sachkosten
Arbeitsplatz(Werkzeug,
Übungsmaterial)
Lehrwerkstatt
Innerbetrieb-licher Unterricht
Personalkostender
Ausbilder
HauptberuflicheAusbilder
NebenberuflicheAusbilder
ExterneAusbilder
Personalkostender
Auszubildenden
Ausbildungs-vergütungen
GesetzlicheSozialleistungen
Tarifliche/ freiwillige
Sozialleistungen
Durch die Ausbildung verursachte zusätzliche Kosten (variable Kosten)Der Ausbildung zugerechnete Kosten, die der Betrieb auch ohne Ausbildung zu tragen hätte (fixe Kosten)
Sonstige Kosten
Lehr- und Lern-Material/-medien
Kammer-gebühren
(z.B. Prüfungen)
Berufs- undSchutzkleidung
Ausbildungs-verwaltung
NebenberuflichesPersonal
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Ausbildungskosten
• BruttokostenKosten, die ein Auszubildender in seiner gesamten Ausbildungszeit verursacht, ohne dass seine Leistungen gemessen und berücksichtigt wurden
• NettokostenNettokosten = Bruttokosten – Leistung der Auszubildenden
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11692
3596
12269
3880
9576
2557
02000400060008000
1000012000140001600018000
Gesamt West Ost
Erträge Nebenkosten
15288 16149
12133
Kosten der betrieblichen Berufsausbildung 2007Insgesamt/ West und Ost (Euro)
Bruttokosten, Erträge und Nettokosten pro Auszubildenden und Jahr (Vollkosten)
Vgl. BIBB 2009, Datenreport zum Berufsbildungsbericht, S. 233
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Planung der Ausbildungskosten1. Kostenplanung bietet Kostentransparenz, da sich der
Ausbildungsprozess immer wiederholt und die meisten Kostenblöcke unter gleichen Umständen bekannt sind
2. Personalkosten, Kosten für Gebäude, Maschinen-stundensätze, geplante Seminare, belegte Prüfungs-vorbereitungskurse sind bekannt. Die Division durch die Anzahl der Auszubildenden ergibt reale Kosten pro Auszubildenden
3. Ausbildungskostenplanung wird abgeleitet aus der Auszubildendenbedarfsplanung
4. Nach Abschluss aller Ausbildungsverträge und Beginn der Ausbildung kann eine sehr genaue Prognose der Kosten erstellt werden