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Quarks & Co | Bilder, die die Welt verändern | 14.07.2015 http://www.quarks.de
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Bilder, die die Welt verändern Was uns der Blick von oben verrät
Im vergangenen Jahr begeisterte der deutsche Astronaut Alexander Gerst
Millionen Internetnutzer mit eindrucksvollen Bildern der Erde. Satelliten liefern
heute Bilder, mit denen wir neue Zusammenhänge erkennen. Und Google Earth
verrät sogar Geheimnisse aus dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine.
Quarks & Co zeigt, welche Details Luft- und Satellitenbilder heute bieten, was die
Bilder verraten und welche Orte jeder selbst aus dieser spektakulären Perspektive
anschauen kann.
Die Welt von oben
Das große Ganze
Menschenrechtsarbeit aus dem Weltall
Der Wahrheit auf der Spur
Dronies sind die neuen Selfies
Rätselhafte Satellitenbilder
Das Ruhrgebiet sackt ab
Spektakuläre Satellitenbilder
Redaktion:
Anahita Parastar
Chefautor:
Tilman Wolff
Autoren:
Sebastian Funk,
Heinz Greuling,
Daniel Münter,
Anne Preger,
Birgit Quastenberg,
Nikolaus Wirth
Assistenz:
Christoph Blumenstein
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Die grünen Kreise sind bewässerte Felder: Das Wasser des Oranje-Flusses
ermöglicht eine intensive landwirtschaftliche Nutzung der sonst trockenen Gegend
in Südafrika. (Satellit: QuickBird, 14.03.2001)
Rechte: eoVision/DigitalGlobe
Die Welt von oben Was Satellitenbilder über den Menschen verraten
Sie wirken wie abstrakte Gemälde. Erst beim genauen Hinsehen erkennt man,
dass die Fotos Landschaften, Städte und Industrieanlagen zeigen; aufgenommen
aus rund 600 Kilometern Höhe – von Satelliten, die unsere Erde umkreisen und mit
ihren hochauflösenden Kameras gestochen scharfe Bilder liefern. Die Bilder
faszinieren durch ihre Schönheit und sind doch mehr als nur ästhetische
Naturaufnahmen: Sie dokumentieren, wie sehr der Mensch seinen Lebensraum
formt und verändert – und wie tiefgreifend dieser Wandel ist. Aus der
Vogelperspektive werden Zusammenhänge auf einen Blick klar: Wie groß etwa die
Waldflächen sind, die jedes Jahr in Südamerika gerodet werden. Oder wie ganze
Küstenabschnitte in Bangladesch durch das Abwracken von Schiffen auf
Jahrzehnte hinweg zerstört werden.
Der größte Fußabdruck Deutschlands
Hinter diesen ästhetischen Satellitenbildern stecken drei Männer mit ganz
unterschiedlichem Hintergrund: Der Physiker Markus Eisl, der
Vermessungsingenieur Gerald Mansberger und der Biologe Paul Schreilechner.
Die drei Österreicher vereint die Leidenschaft für die Bilder aus dem All. 2008
gründeten sie gemeinsam die Firma "eoVision" mit Sitz in Salzburg. Auch bei uns
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in Deutschland sind die drei Salzburger fündig geworden. Ihre spektakuläre
Aufnahme zeigt einen der größten "menschlichen Fußabdrücke" in Deutschland.
Die Rede ist von den riesigen Tagebauanlagen, die im rheinischen
Braunkohlerevier ganze Landschaften verschlingen. In der Grube Garzweiler etwa
graben bis zu zehn riesige Förderbagger gleichzeitig nach der begehrten
Braunkohle. Dass dafür ganze Dörfer und Städte weichen müssen, lässt sich gut
aus großer Höhe wirklich erfassen. Die riesigen Bagger – jeder so groß wie ein
Hochhaus – schrumpfen auf den Bildern zu Streichholzgröße zusammen. Auch die
gewaltigen Abraumflächen, die einer Fläche von mehr als 4.000 Fußballfeldern
entsprechen, lassen sich erst vom Satelliten aus überblicken.
Filmautor: Nikolaus Wirth
Linktipp:
Mehr Satellitenbilder
http://www.eovision.at/media/galerien-bildarchiv/
Noch mehr schöne Satellitenbilder, die von eoVision bearbeitet wurden.
Lesetipp:
Human Footprint: Satellitenbilder dokumentieren menschliches Handeln
Autoren: Markus Eisl, Gerald Mansberger, Paul Schreilechner
Verlagsangaben: eoVision, 2014
ISBN: 978-3902834003
Sonstiges: 320 Seiten, 49,95 Euro
Ein großformatiger Bildband mit spektakulären Satellitenaufnahmen, die uns die
Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres Planeten aus bisher unbekannter
Perspektive zeigen. Jedes der mehr als 130 Fotos ist mit einem kurzen Begleittext
versehen.
Der größte „menschliche Fußabdruck“ in Deutschland ist der Braunkohle-Tagebau in Garzweiler.
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Das große Ganze Alexander Gersts neuer Blick auf die Welt
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst faszinierte im Sommer und Herbst 2014
Hunderttausende Menschen mit seinen Bildern von der Erde, aufgenommen aus
der Kuppel der Internationalen Raumstation in 400 Kilometern Höhe: "Manchmal
muss man einen Schritt zurückgehen, um das große Ganze sehen zu können",
beschreibt der deutsche Astronaut seinen Blickwechsel.
Die Erde, ein lebendiges Lichtermeer
Es ist ein Logenplatz – 400 Kilometer über der Erde. Jede freie Minute im eng
getakteten wissenschaftlichen Programm seiner Mission klettert Alexander Gerst
in die große Aussichtskuppel. "Diese Aussicht ist einfach grandios", so Alexander
Gerst. "Sie ist ja nach unten – zur Erde hin – ausgerichtet. Wenn man hinein
schwebt, mit dem Kopf zuerst, scheint plötzlich alles auf dem Kopf zu stehen. Es
fühlt sich so an, als ob die Erde über einem schwebt. Das ist besonders nachts
eindrucksvoll – vor allem, wenn man über dem Pazifik ist, wo es keine Lichter
gibt." Etwas fällt ihm deutlich auf: "Wenn man nachts über Europa fliegt, ist das
ein lebendiges Lichtermeer. Man kann jedes einzelne Land genau erkennen. Vor
200 Jahren wäre alles dunkel gewesen. Heute ist der Planet hell erleuchtet."
Die andere Perspektive hilft zu verstehen
16 Mal umrundet der Astronaut mit der Raumstation täglich die Erde – alle
anderthalb Stunden wechselt er von der Nacht- auf die Tagseite und wieder auf
die Nachtseite der Erde. Alexander Gerst schaut sich Orte an, die ihm vertraut
Spektakulärer Blick auf die Erde aus 400 km Höhe. © DLR
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Logenplatz über der Erde: die Aussichtskuppel der Internationalen Raumstation © ESA
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sind, etwa Christchurch in Neuseeland und schießt sein Lieblingsbild: "Ich finde es
deshalb besonders eindrucksvoll, weil es zeigt, was Perspektive ausmacht, wie sie
uns hilft. Wenn man in Christchurch am Strand steht und sich fragt, warum vier
Mal am Tag die Farbe des Wassers wechselt, dann versteht man das nicht so
schnell. Aber mit diesem Bild wird das sofort klar: Man sieht die Flüsse mit
Gletscher-Sedimenten aus den neuseeländischen Alpen in den verschiedenen
Farben. Und wie diese Gletschersedimente einfach um die Halbinsel
herumwirbeln", erzählt Alexander Gerst.
Eine Klimakonferenz auf der ISS ...
Der Überblick von oben lässt sich aber nicht immer in nur einem einzelnen Foto
festhalten. So sieht Gerst Sandstürme aus der Sahara, die über den halben
Globus bis in den Regenwald des Amazonas geweht werden. Er kann dort die
Rodungen ausmachen. Wie ein Krebsgeschwür fressen sich unaufhaltsam
Schneisen in die Lunge der Erde. "Man müsste alle Teilnehmer einer
Klimakonferenz mit auf die Raumstation nehmen und jeden eine Stunde
herausschauen lassen. Ich denke, so manche geopolitische Entscheidung würde
dann anders getroffen werden", so Gersts Einschätzung.
Seine Bilder der Erde begeistern viele Menschen und regen zum Nachdenken an.
Sie zeigen, wie zerbrechlich, schön und bedroht dieser Planet ist – der einzige Ort
in diesem Universum, der unsere Heimat ist.
Autor: Heinz Greuling
Linktipp:
Alexander Gerst
http://www.planet3.de/
Links zur Mission von Alexander Gerst und Informationen zu den Bildern und
Filmen.
Das Meer vor Christchurch in Neuseeland. © ESA
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Menschenrechtsarbeit aus dem Weltall Was Satellitenbilder leisten können
Die Terror-Miliz Boko Haram hat im Januar 2015 die Stadt Doron Baga im Norden
Nigerias dem Erdboden gleichgemacht. Nahezu unbemerkt. Trotzdem gibt es für
diese schreckliche Tat unbestechliche Beweise: Die Menschenrechtsorganisation
Amnesty International konnte Satellitenbilder aus der Zeit davor und danach
auswerten: Das erste Satellitenbild vom 2. Januar zeigt die – rot dargestellte –
Vegetation in der intakten Stadt.
Am 7. Januar, nur fünf Tage später, ist alles schwarz und verbrannt – die
viertausend Häuser und Hütten von zehntausend Einwohnern sind dem Erdboden
gleichgemacht.
Mit dem Bild-Beweis aus dem Orbit wird für die Menschenrechtsorganisation
möglich, was vor Ort unmöglich ist: Gräuel, Gewaltverbrechen und Genozid zu
dokumentieren.
Menschenrechtsarbeit mit Satelliten
Amnesty International ist nicht allein. So dokumentierte 2013 die Organisation
"enough" Gräuel-Taten der Rebellen im Süd-Sudan, in Mayom. Unbemerkt von
Regierung und Welt-Öffentlichkeit zerstörten sie Industrieanlagen, Dörfer und
Städte. Die Bilder bringen unbequeme Tatsachen ans Licht; besonders diese:
Wegschauen geht nicht mehr.
Die Stadt Doron Baga am 2. Januar 2015. © DigitalGlobe
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Die Stadt Doron Baga am 7. Januar 2015. © DigitalGlobe
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Nicht-Regierungs-Organisationen nutzen Satellitenbilder aber auch, um Dinge zu
erfahren, die vor Ort gar nicht mehr erfasst werden können; zum Beispiel das
enorme Wachsen der Flüchtlings-Zelt-Städte. Mehr dazu im Quarks-Film.
Filmautor: Heinz Greuling
Linktipp:
Aufklärung aus dem Orbit
https://www.amnesty.de/journal/2012/oktober/aufklaerung-aus-dem-orbit
Ein Artikel von Amnesty International über ihre Verwendung von Satellitenbildern
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Der Wahrheit auf der Spur Wie Eliot Higgins über das Internet in Krisengebieten recherchiert
In den meisten Krisen- und Kriegsgebieten der Welt ist es schwierig,
Desinformationen und Propaganda von Fakten zu unterscheiden. Selbst
Journalisten vor Ort sehen nur einen kleinen Ausschnitt der Realität. Doch frei
zugängliche Satellitenbilder sowie Fotos und Videos aus sozialen Netzwerken
erlauben es jedermann, weltweit zu recherchieren. Der Blogger Eliot Higgins hat
sich genau darauf spezialisiert.
Recherche in Kriegsgebieten als Hobby
Die erstaunliche Wandlung Eliot Higgins' vom arbeitslosen Finanzsachbearbeiter
zu einem investigativen Bürgerjournalisten begann im Jahr 2012. Frustriert über
die spärliche Berichterstattung zum Syrien-Konflikt, begann er auf eigene Faust,
Bilder und Videos zu analysieren, die über unzählige Youtube-Kanäle und andere
Webseiten veröffentlicht wurden. Zu Beginn versuchte er herauszufinden, ob die
Videos wirklich an den angegeben Orten aufgenommen worden waren. Dafür
nutzt Eliot Higgins vor allen Dingen das kostenlose Programm "Google Earth", mit
dem sich gut aufgelöste Satellitenbilder der ganzen Welt anschauen und
untersuchen lassen. Wenn sich auf ihnen Details aus den Videos wiederfinden,
dann ist das ein Indiz für deren Echtheit.
Seine Erkenntnisse veröffentlichte Eliot Higgins in seinem eigenen Blog. Die
klassischen Medien wurden auf seine Arbeit aufmerksam und konnten Higgins'
Recherchen bestätigen.
„Bürgerjournalist“ Eliot Higgins bei der Arbeit.
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Wer attackiert wen in der Ostukraine?
Seine Recherchetechnik lässt sich am Beispiel des Krieges in der Ostukraine
nachvollziehen. Zusammen mit befreundeten Rechercheuren analysierte er
Artillerieangriffe in der Gegend des Städtchens Ilowajsk im Sommer 2014. Viele
Stimmen behaupteten, die Angriffe seien von jenseits der Grenze aus Russland
gekommen. Aber es fehlten Beweise. Higgins wendete eine besondere Funktion
von Google Earth an: die Zeitreise. Man kann damit durch ältere Satellitenbilder
blättern, die in vergangenen Monaten und Jahren veröffentlicht wurden. So kann
jeder sehen: Ab Mitte Juli 2014 sind die Felder in einem bestimmten Gebiet
übersät von Einschlagkratern von mehr als 300 Artilleriegeschossen. Für jeden
Krater ermittelte Higgins die Flugbahn des Geschosses – mit bewährten
Berechnungsmethoden, die auch das Militär verwendet. Die Flugbahnen zeigten
alle in Richtung der Staatsgrenze. Doch wurden sie von ukrainischem oder
russischem Gebiet aus abgefeuert? Für beide Versionen gibt es offizielle
Verlautbarungen der Kriegsparteien.
Brandspuren jenseits der Grenze
In diesem Fall wurde Higgins durch die Analyse von Satellitenbildern jenseits der
Grenze – in Russland – fündig. Deutlich zu erkennen sind dort verbrannte Stellen,
die typisch für mobile Mehrfachraketenwerfer sind. Es gibt nur eine Handvoll
Fahrzeuge, die dafür in Frage kommt. Durch die Reifenspuren auf den Feldern
konnte das Team um Eliot Higgins die Spurbreite ermitteln. Die legte nahe, dass
hier sogenannte Grad-Raketenwerfer gestanden haben – in Gefechtsstellung. Ihre
Ausrichtung und die Brandspuren belegen, wohin sie geschossen haben: in
Richtung des Kraterfeldes in der Ukraine.
Beschuss von fünf Raketenstellungen
Ein Einzelfall? Oder gab es noch mehr Angriffe aus Russland? Eliot Higgins suchte
nach weiteren Belegen. Auf einem anderen Schlachtfeld wurde die ukrainische
Armee gleich aus fünf verschiedenen Richtungen beschossen. Viermal konnte
Higgins die Spuren von Raketenstellungen jenseits der Grenze in Russland finden,
einmal knapp auf ukrainischem Territorium. Für manche dieser Stellungen konnten
die Rechercheure sogar noch eine andere Informationsquelle anzapfen. Sie
fanden Videos in sozialen Netzwerken, die das Abschießen zeigten – manchmal
nur Rauch aus der Ferne, manchmal sogar die Raketen selbst. Russische Bürger
hatten das gefilmt und ins Netz gestellt.
Hier kam Higgins' Expertise in der Analyse von Videos zum Tragen: Typische
Landmarken in den Videos, etwa Seen, Hügel und einzelne Bäume konnte er auch
Ein Feld in der Ostukraine ist übersät mit Kratern. © Google Earth
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Jenseits der Grenze finden sich Brandspuren – wahrscheinlich von Rakentenwerfern. © Guardian News & Media Ldd und Google Earth
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auf Satellitenbildern finden – und bei "Google Street View", dem Webdienst, der
die Welt in 360-Grad-Ansichten darstellt. Nach und nach bestimmte Eliot Higgins
genau, wo die Amateurvideos aufgenommen worden waren. So konnte er
bestätigen, dass das, was er auf den Satellitenbildern entdeckt hatte, tatsächlich
die Feuerstellungen waren. Die Videos, die Brandmarken und Fahrzeugspuren und
die Analyse der Einschlagkrater auf den Satellitenbildern fügen sich zu einem Bild
zusammen: In diesem Fall deutet alles darauf hin, dass es organisierte Angriffe
waren und die Raketen aus Russland kamen.
Filmautor: Daniel Münter
Linktipps:
Webseite von Eliot Higgins und seinem Team des Recherche-Netzwerkes
Bellingcat
https://www.bellingcat.com/
Detaillierte und laufend aktualisierte Informationen zu Recherchetechniken und -
ergebnissen des Bellingcat-Teams.
Ausführliche Beschreibung der Artillerieangriffe
https://www.bellingcat.com/wp-content/uploads/2016/02/Bellingcat-Origin-of-
Artillery-Attacks-German.pdf
In diesem Dokument fassen die Bürgerjournalisten ihre Recherche zu den
Artillerieangriffen im Sommer 2014 zusammen. ("Ursprung von Artillerieangriffen
auf Stellungen der ukrainischen Streitkräfte in der Ostukraine im Zeitraum 14. Juli
2014 bis 8. August 2014": PDF, 35 Seiten, 5 MB)
Amateurvideos zeigen abgefeuerte Raketen. © Guardian News & Media Ldd
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Dronies sind die neuen Selfies Luftbilder mit der eigenen Drohne
Florian Fischer und seine Freunde sind begeisterte Taucher und gleichzeitig
Kreative, Filmemacher, Fotografen und Designer. Beim weltweit allerersten
Drohnenfilmfestival 2015 in New York haben die Stuttgarter mit ihrem Kurzfilm
"Floating" den ersten Preis in der Kategorie "Best poetic dronie" gewonnen. In
ihren Filmen entdecken sie spektakuläre Naturlandschaften aus ständig neuen
Perspektiven, mal unter Wasser und mal von oben aus der Luft mit Hilfe von
Drohnen.
Filmautorin: Birgit Quastenberg
Kamera-Drohnen – Was ist erlaubt, was ist verboten?
Neun Regeln für Drohnen-Hobbypiloten
http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/markt/sendungen/kamera-
drohnen100.html
Informationen der WDR-Ratgebersendung "markt"
Drohnen: Was ist erlaubt, was verboten?
http://www.wdr5.de/sendungen/westblick/drohnen274.html
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Drohnenführerschein
http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/drohnenfuehrerschein100.html
Informationen und Hörfunk-Beitrag unserer Kollegen von Leonardo (WDR5)
WDR-Thementag Drohnen
http://www.wdr5.de/thementage/drohnen-102.html
Video und Radio-Beiträge zu vielen Aspekten wie zum Beispiel militärische
Drohnen und Umweltschutz mit Hilfe von Drohnen
Linktipps:
Webseite mit spektakulären Drohnenfilmen
https://curved.de/news/die-besten-drohnen-videos-film-up-up-and-away-160224
New York City Drone Film Festival (englisch)
http://www.nycdronefilmfestival.com/
Webseite der Stuttgarter Drohnenfilmer (englisch)
http://behind-the-mask.com/
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Rätselhafte Satellitenbilder Erdbeobachtung – Forschen aus dem All
Satellitenbilder gibt es nicht nur im Wetterbericht. Im Internet begegnet man ihnen
regelmäßig als "Satellitenbild der Woche". Und bei Katastrophen zeigen
Satellitenbilder manchmal die Ausmaße der Zerstörung auch in den Medien. Doch
Erdbeben – wie zuletzt in Nepal – können Wissenschaftler mit Satellitenbildern
auch genauer analysieren. Aber auch Landschaften oder Gebäude werden von
Kameras aus dem All beobachtet und in sogenannten Falschfarben abgebildet.
Dabei haben viele Satellitenbilder eines gemeinsam: Auf den ersten Blick sehen
viele aus wie Kunstwerke. Doch die Wissenschaftler können sehr viel aus ihnen
herauslesen. Wir haben fünf ganz besondere Bilder herausgesucht.
Filmautor: Sebastian Funk
Linktipps:
Das ESA Copernicus-Programm
http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Die_Copernicus-Dienste
Das Copernicus-Programm der ESA ermöglicht zukünftig jedem den Zugriff auf
Satellitendaten. Auf dieser Seite informiert die ESA darüber und gibt
weiterführende Links, um auch von zu Hause aus auf Satellitendaten zugreifen zu
können.
Der Berliner Hauptbahnhof in Radarmesspunkten. © DLR
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Das Ruhrgebiet sackt ab Radarsatelliten messen millimetergenau
Zu den letzten aktiven Zechen im Ruhrgebiet zählt Prosper-Haniel in Bottrop. Bis
in 1300 Metern Tiefe wird dort Steinkohle gefördert – noch bis zum Jahr 2018.
Bereiche, in denen die Kohle abgebaut ist, lässt man einstürzen. Das hat
Auswirkungen bis an der Oberfläche: Viele Menschen klagen über Risse in ihren
Häusern. Wer innerhalb einer bestimmten Zone wohnt, bekommt bei
Gebäudeschäden Schadensersatz. Doch auch außerhalb dieses Bereiches sacken
Gebäude ab. Erst die Auswertung von Radarsatellitenaufnahmen beweist, dass
tatsächlich der Bergbau die Ursache war. Einige Betroffenen haben deswegen
inzwischen ihre Schäden ersetzt bekommen.
Filmautorin: Anne Preger
Linktipps:
Gutachten zu den Senkungserscheinungen rund um das Bergwerk Prosper-
Haniel
http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/presse/2012/09/160_12/gutachten.pdf
Im Auftrag der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg haben Forscher aus
Clausthal und Münster Senkungen rund um die Zeche Prosper-Haniel untersucht.
(PDF, 140 Seiten, 9,6 MB)
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Quarks & Co: Schicht im Schacht
http://www1.wdr.de/fernsehen/wissen/quarks/sendungen/uebersichtletzteschicht
wdh104.html
Quarks & Co begleitet die Kumpels des Bergwerks West in Kamp-Lintfort bei ihrer
letzten Förderschicht und bei der Abwicklung ihres Bergwerks und wagt einen
Ausblick auf die Zukunft des Ruhrgebiets.
W wie Wissen: Leben auf Pump
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-
wissen/sendung/2010/land-unter-leben-auf-pumpen-100.html
Weil sich das Ruhrgebiet durch den Bergbau gesenkt hat, müssen Pumpen
permanent und auf ewig Wasser fördern, damit die Region nicht überschwemmt
wird.
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Spektakuläre Satellitenbilder Die Quarks-Bildergalerie
Viele Satellitenbilder haben eines gemeinsam: Auf den ersten Blick sehen sie oft
wie Kunstwerke aus. Doch aus der Vogelperspektive zeigen sie auch
erschreckende Zusammenhänge. Wir haben Ihnen einige besondere Bilder
zusammengestellt: Lassen Sie sie auf sich wirken und bekommen Sie ein Gefühl
für die fragile Schönheit unseres Planeten.
Autor: Nikolaus Wirth
Weston, Florida
Die planmäßig angelegte Wohnstadt Weston entstand durch Aufschüttung
inselartiger Stadtteile mitten im Sumpfgebiet Floridas in direkter Nachbarschaft
zur unberührten Natur der Everglades. (Datum: 13.10.2006, Satellit: QuickBird)
© eoVision/DigitalGlobe
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Prieska, Südafrika
Die grünen Kreise sind bewässerte Felder: Das Wasser des Oranje-Flusses
ermöglicht eine intensive landwirtschaftliche Nutzung der sonst trockenen Gegend
um Prieska.
(Datum: 14.03.2001, Satellit: QuickBird)
© eoVision/DigitalGlobe
Detoie, Botswana
Umgeben von Sicherungszäunen reicht die Orapa-Diamantenmine, die
flächenmäßig größte der Welt, entlang eines alten Vulkanschlotes 200 Meter in die
Tiefe.
(Datum: 21.07.2010
Satellit: WorldView-2)
© eoVision/DigitalGlobe
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Paris, Frankreich
Umgeben von Prachtstraßen und Parks an der Seine, tragen der Triumphbogen
und der Eiffelturm zum prachtvollen, unvergleichlichen Glanz der Weltstadt Paris
bei.
(Datum: 03.09.2010, Satellit: WorldView-2)
© eoVision/DigitalGlobe
Salar de Atacama, Chile
Der Salzsee Salar de Atacama beherbergt etwa 40 Prozent der weltweiten
Vorkommen von Lithium. In Verdunstungsbecken werden Lithiumsalze
angereichert. Die Farbe des Wassers zeigt die Konzentration an.
(Datum: 14.03.2009, Satellit: IKONOS)
© eoVision/DigitalGlobe
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Chittagong, Bangladesch
Unter verheerenden Bedingungen werden am Strand bei Chittagong alte Schiffe
verwertet. Auf die Umweltauflagen wird keine Rücksicht genommen.
(Datum: 09.04.2009, Satellit: GeoEye-1)
© eoVision/DigitalGlobe
Beaumont, Australien
Weite Ackerflächen im Südwesten Australiens sind mit Salztümpeln durchsetzt,
die von Algen unterschiedlich gefärbt sind und beim Verdunsten des Wassers
Salzkrusten bilden.
(Datum: 04.03.2006, Satellit: QuickBird)
© eoVision/DigitalGlobe
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Katar
Im Emirat Katar entstehen auf künstlich aufgeschütteten Inseln Luxusimmobilien.
Besonders exklusiv – mit großen Villen und eigenem Hafen – werden die neun
"Perlen".
(Datum: 27.07.2009, Satellit: GeoEye-1)
© eoVision/DigitalGlobe
Venedig, Italien
Ein dichtes Netzwerk aus Kanälen durchzieht die Altstadt Venedigs, welche auf
über 100 Inseln in einer Lagune an der nördlichen Adria gebaut wurde.
(Datum: 02.04.2001, Satellit: IKONOS)
© eoVision/DigitalGlobe
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Los Angeles, Kalifornien
Staus sind in Los Angeles an der Tagesordnung. Und das trotz breiter Straßen mit
bis zu 15 Spuren, die in Kreuzungen in mehreren Stockwerken übereinander
geführt werden.
(Datum: 23.07.2010, Satellit: WorldView-2)
© eoVision/DigitalGlobe
Atlanta, USA
Wichtig als Zwischenstopp für Inlandsflüge und als Ausgangsflughafen für
internationale Nonstop-Flüge fertigt der Flughafen von Atlanta weltweit die
meisten Passagiere ab.
(Datum: 22.05.2008, Satellit: IKONOS)
© eoVision/DigitalGlobe
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San Remo, Bolivien
Vom Dorfzentrum ausgehend wird hier bei San Remo der Regenwald in Sektoren
gerodet. Dadurch entsteht ein sternförmiges Muster von reifen und geernteten
Feldern, die von Urwald umgeben sind.
(Datum: 26.09.2002, Satellit: IKONOS)
© eoVision/DigitalGlobe
El Ejido, Spanien
Unterirdische Wasservorräte ermöglichen in der unfruchtbaren Wüste El Ejidos in
Südspanien die Bewirtschaftung der weltweit größten Anbaufläche unter Folie.
(Datum: 07.06.2003, Satellit: QuickBird)
© eoVision/DigitalGlobe
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Impressum:
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln
Verantwortlich:
Quarks & Co
Lisa Weitemeier
Redaktion:
Anahita Parastar
Gestaltung:
Designbureau Kremer & Mahler, Köln
Bildrechte:
Alle: © WDR, außer - siehe Bildunterschriften
© WDR 2015