Post on 25-Jan-2015
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2014
Bloggen – Liken – Taggen.
Einführung in die Möglichkeitendes Web 2.0 für die archivische Arbeit
Bastian Gillner: (I) Kleine Vokabelkunde – (II) Überblick – (III) Wikis – (IV) Crowdsourcing
05./12. Juni 2014 Fortbildung „Bloggen – Liken – Taggen“ 2
Für alle Fragen und Diskussionen:
0203/98721-328
bastian.gillner@lav.nrw.de
Bastian Gillner
@Erlkanzler
I. Kleine Vokabelkunde des Web 2.0
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Musterseite ohne Animation
Blogs
Sharing-Portale
Wikis
FacebookTwitter
crowdsourcen
taggen
bloggen
favorisieren
retweeten
tweeten
Hashtag
vernetzen
posten
sharen / teilen
liken / gefällt mir
posten
kommen-tieren
embedden
bspw.
Soziale Medien
Web 2.0
Social Web inter-agieren
CC-Lizenzen
Freunde
Fans
Follower
Content
Direct Message
Message(r)
E-Collaboration
Microblogging
Soziales Netzwerk
Permalink
Blogroll
koope-rieren
II. Archive und das soziale Netz –
Ängste, Aufbrüche und Auswirkungen
Digitaler Status Quo für deutsche Archive:
Homepage (http://www.archive.nrw.de/lav) – Betreiber kann Informationen online stellen, Besucher kann Informationen
rezipieren (z.B. Nutzungsbedingungen, Findmittel, Digitalisate)– hierarchisches und statisches Medium– keinerlei Möglichkeit zur Kommunikation und Interaktion– keinerlei Möglichkeit zur Weiternutzung der Informationen (Kommentieren,
Ergänzen, Teilen etc.)– Distanz zwischen Betreiber und Besucher
Mailverkehr– digitale Abbildung der klassischen Behördenkommunikation (Eingabe, Bescheid)
relativ neu: Archivportale– institutionsübergreifende Präsentation von Findmitteln und Digitalisaten– nichts anderes als eine Homepage (inkl. deren eingeschränkten Funktionalitäten)
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Archive haben ihren analogen Denk- und Arbeitsstrukturen ein digitales Mäntlein umgehangen, ihre Arbeit aber nicht digital definiert.
Traditionelle Aspekte archivischer Arbeit werden in die virtuelle Welt gespiegelt, es werden aber keine neuen Funktionalitäten genutzt.
Digitale Angebote von Archiven:
Beispiel: Facebook (https://www.facebook.com/TheNationalArchives) – Informationsmanagement– Kommunikation– Vernetzung
Beispiel: Flickr (https://www.flickr.com/photos/nationaalarchief/sets/) – Präsentation– Kommunikation/Interaktion– Vernetzung– Weiternutzung
Beispiel: Citizen Archivists Dashboard (http://www.archives.gov/citizen-archivist/) – Präsentation– Crowdsourcing– Weiternutzung
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Vergleichbare Angebote wie im internationalen Archivwesen gibt es in Deutschland nicht – weder qualitativ noch quantitativ.(Auch wenn die entsprechende Fachdiskussion gerade beginnt.)
Warum eigentlich nicht???
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An einer allgemein geringen Nutzung des Social Web dürfte es nicht liegen:
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Vielleicht sindArchivarinnen und Archivare eher konservativ?
„Quod non est in rete, non est in mundo – was nicht im Web steht, gibt es nicht.“ Diese Abwandlung des alten Spruchs „Quod non est in actis, non est in mundo“ möchte man für zutreffend halten, wenn man die fieberhaften Bemühungen von Organisationen und Firmen bis hin zu Einzelpersonen betrachtet, sich im Internet zu präsentieren. Es scheint, dass man automatisch für hoffnungslos rückständig erachtet wird, wenn man dort nicht vertreten ist – auch wenn man wenig oder gar nichts mitzuteilen hat. Inhalte scheinen von sekundärer Bedeutung zu sein; was zählt, ist die Art des Auftritts. Möglichst poppige Bilder, am besten animiert und mit ohrenbetäubendem Ton unterlegt, sollen den Besucher festhalten. Was hinter der tollen Startseite wartet, ist häufig enttäuschend, oft verwirrend und eher selten von durchgehender inhaltlicher und darstellerischer Qualität.“
Aus: Karl-Ernst Lupprian und Lothar Saupe, Internetauftritte als Form archivischer Öffentlichkeitsarbeit, in: Jens Murken (Red.), Archive und Herrschaft. Referate des 72. Deutschen Archivtags 2001 in Cottbus (Der Archivar, Beiband 7), Siegburg 2002, S. 382-388, hier S. 382.
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Vielleicht existieren (zu) viele Vorurteilegegenüber dem Social Web?
Aus: Klaus Graf: Wissenschaftsbloggen in Archivalia & Co. Beitrag zur Tagung
„Weblogs in den Geisteswissenschaften“, 09.03.2012
(http://redaktionsblog.hypotheses.org/392)
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Beharrungskräfte UnübersichtlichkeitUnwissen
KontrolleQualitätRessourcen
Ausgesprochene und unausgesprochene Argumente gegen ein archivisches Engagement im Social Web:
(ausgesprochen)
(unausgesprochen)
Grundlegende Veränderungender archivischen Arbeit durch das Social Web:
Neue Werkzeuge– Virtualisierung traditioneller Informationsangebote– Informationsmanagement (z.B. Vernetzung, Monitoring)– digitale Diskurs-/Sprachfähigkeit
Neue Konzepte– Aufwertung des Nutzers
• Nutzer als zentraler Bezugspunkt archivischer Arbeit• Angebote zu Kommunikation/Interaktion mit dem Archivgut• Beteiligung an archivischer Arbeit (z.B. Crowdsourcing)
– Schärfung des archivischen Profils (Kundenbindung, Markenkern)
Neue Rollen– Offenheit, Transparenz, – Mitteilungsbereitschaft und Zugänglichkeit statt Kontaktscheue und
Nutzungshindernissen– nicht „Hüter der verborgenen Schätze“, sondern „Makler zwischen Archivgut und
Beständen einerseits, Nutzern, Kultur und Forschung andererseits“
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Inhalt
Kommunikationskanäle Interaktivität
Homepage Blog Sharing-Plattform
Facebook, Twitter
Basis-information
(inkl. Bestände-recherche)
Hintergrund-information
Fotos, Videos, Texte
(aktuelle) Kurz-
information
RSS-Feeds
Information, Vernetzung
Information, VernetzungInformation
Soziale Netzwerke,
Twitter, Blogs
Soziale Netzwerke (Facebook, Google+)
Kurz-nachrichten-
dienste (Twitter)
Wikis Andere spezielle
Anwendungen
Diskussion, Teilen
Wissens-sammlung,
Crowd-sourcing
Crowd-sourcing
Archiv 2.0
Archiv 1.0Homepage Basisinformationen
(inkl. Beständerecherche)Mailkorrespondenz Anfragenbeantwortung
Mail-korrespondenz
Anfragen-beantwortung
Social Bookmarking /
Tagging
Crowd-sourcing
Gegenwärtiger Stand des Archiv 2.0 in Deutschland:
Kommunikation in den sozialen Medien (v.a. Facebook, Twitter)– kleine aber aktive Community– Aktivität v.a. von (eher kleineren) Kommunalarchiven, auch von sonstigen kleineren
Archiven; Staats-/Landesarchive kaum präsent– reger Informationsfluss, wechselhafte Diskussionsintensität
einzelne Blogs (Archivalia, Siwiarchiv, Archiv 2.0 u.a.)
größere Projekte kaum vorhanden– Kooperation von Bundesarchiv und Wikimedia
(http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Bundesarchiv/de) – Beteiligung von deutschen Archiven an monasterium.net (http://www.monasterium.net/)
zunehmende Fachdiskussion– zentrale Tagungen „Offene Archive 2.0“ 2012 und „Offene Archive 2.1“ 2014– Archivtage (regional und national)
aktuelles DFG-Digitalisierungsprojekt beinhaltet Prüfung von Web 2.0-Elementen
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III. Wikis als Instrumentarchivischer Aufgabenerfüllung
Wikis: Ein paar Beispiele
Wikipedia (http://de.wikipedia.org/) – weltgrößte Online-Enzyklopädie mit ca. 30 Millionen nutzergenerierten Artikeln (!)
Plagiats-Wikis (GuttenPlag, SchavanPlag, VroniPlag) (http://de.guttenplag.wikia.com) – kollaborative Fahndung nach wissenschaftlichen Plagiaten
Stadt-Wikis (z.B. Stadtwiki Karlsruhe) (http://ka.stadtwiki.net) – Informationssammlung zu Geschichte, Personen, Bauwerken, Vereinen u.v.a.m.
Behörden-Wikis– z.B. Bezirksregierung Köln, Dez. 14, Dez. 47: interne Wissensplattform mit
dezernatsbezogenen Informationen (statt File-Ablagen)
archivische Wikis– z.B. ArchiefWiki: Informationsplattform des niederländischen und flämischen
Archivwesens (http://archiefwiki.org)
archivnahe Wikis– z.B. Wikisource: Transkription von Quellen (http://de.wikisource.org)
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Wikis: Allgemeines
Ein Wiki ist eine Website, die nicht nur von jedem gelesen, sondern auch von jedem online bearbeitet werden kann.
Es können also Gruppen von Nutzern gemeinsam an der Erstellung von Inhalten arbeiten; die Produktion und Publikation von Inhalten ist somit unkompliziert möglich (user generated content).
Änderungen sind in der Versionsgeschichte nachvollziehbar, eine Diskussionsseite ermöglicht den Austausch über die Inhalte.
Inhalte von Wikis werden durch assoziativ gesetzte Links miteinander verbunden.
Wikis kennen keine grundsätzliche Trennung von aktivem Webmaster und passiven Rezipienten, jeder Nutzer kann zugleich Autor und Leser sein.
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Wikis sind Wissensplattformen, die eine kollaborative Zusammen-arbeit von Nutzern ermöglichen, um gemeinsam Inhalte zu bestimmten Themen zu schaffen (vgl. Crowdsourcing).
Wikis: Archivischer Einsatz
Informationsmanagement (extern, intern)– Archivgut („Benutzungswiki“)– Überlieferungsbildung („Behördenberatungswiki“)
Erschließung von Archivgut
Transkription von Archivgut
technische Aspekte– Nutzung von externen Anbietern (Wikifarmen)– Installation einer Wiki-Software auf dem eigenen Server (v.a. MediaWiki)
organisatorische Aspekte– Administration/Moderation– Qualitätssicherung– Trennung von Informationssammlung und Vorgangsbearbeitung
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IV. Archivisches Crowdsourcing am Beispieldes Citizen Archivists Dashboard
Das Citizen Archivist Dashboard des US National Archives
http://www.archives.gov/citizen-archivist/
Crowdsourcing-Plattform auf der Homepage des US National Archives– Verschlagworten von Fotografien– Transkribieren von Archivalien– Erstellen und Ergänzen von Artikeln im „Our Archives Wiki“– Verfassen von Beiträgen für „Today‘s Document“– Hochladen von Reproduktionen in Flickr-Gruppe „National Archives Citizen Archivist
Research“
Ziele des Projekts– Einbindung von Nutzern zu beiderseitigem Gewinn
• Erschließung von Archivgut• Arbeit mit Archivgut
– Verbesserung der Nutzbarkeit von Archivgut (Erschließung, Recherchierbarkeit etc.)– Bereitstellung von digitalisiertem Archivgut
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