Das Buch der Bücher

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Das Buch der Bücher. Die Bibel. Übersicht. Die Entstehung der Bibel Aufbau und Inhalt der Bibel Grosse Themen der Bibel Die Wahrheit der Bibel Die Auslegung der Bibel. "Bibel" (griechisch) Byblos - biblos: "Papier, Schriftstück, Brief" biblion (Buch) biblia: "Bücher". - PowerPoint PPT Presentation

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Das Buch der Bücher

Die Bibel

Übersicht

1. Die Entstehung der Bibel

2. Aufbau und Inhalt der Bibel

3. Grosse Themen der Bibel

4. Die Wahrheit der Bibel

5. Die Auslegung der Bibel

"Bibel"(griechisch) Byblos - biblos:

"Papier, Schriftstück, Brief"

biblion (Buch)

biblia: "Bücher"

Altes Testament:

46 (39) Schriften

Neues Testament:

27 Schriften

Die Bibel: Ein Buch aus 73 (66) Büchern

Altes Testament

hebräisch

Neues Testament

griechisch

Übersetzungen Septuaginta (= LXX): griechische

Übersetzung der hebräischen Bibel

(200 v. Chr.) Vulgata: lateinische Übersetzung der

gesamten Bibel - Hieronymus (382-385) Deutsche Übersetzungen: Lutherbibel,

Zürcher Bibel, Einheitsübersetzung, Gute Nachricht, Bibel in gerechter Sprache...

1. Die Entstehung der Bibel

Die Bibel:

Frucht einer jahrtausende alten Erzähltradition

Nomaden: wesentliche Erfahrungen mit Gott und der Welt - mündlich von Generation zu Generation weitergegeben

auch von Erzählungen, Mythen anderer Stämme und Völker beeinflusst (v.a. Ägypten!)

im Lauf der Zeit bekamen die Überlieferungen

feste Formen sie wurden gesammelt und kaum noch verändert

Erstes (Altes) Testament -ein lebendiger Entstehungsprozess

ca. 1000 v. Chr. Erste Verschriftlichungen

ab 8. Jh. v. Chr. Prophetenworte und Kleine Sammlungen

7. Jh. v. Chr. Zusammenfassung von getrennt überlieferten

Schriften

Erstes (Altes) Testament -ein lebendiger Entstehungsprozess

586 – 539 v. Chr. Babylonisches Exil

ab 5. Jh. v. Chr. Grössere Texteinheiten

bis 2. Jh. v. Chr. weitere Überarbeitung

Codex Sinaiticus (4 Jh. n. Chr.)

Neues Testament

Hauptthemen:

Leben, Sterben, Tod und Auferweckung Jesu

Ausbreitung des Christentums

Hoffnung auf Vollendung

Neues Testament

bis ca. 50 mündliche Überlieferungen, Traditionen

ab 50 Briefe des Paulus erste schriftliche Aufzeichnungen der mündlichen

Überlieferungen

ca. 65 Markus-Evangelium

Neues Testament

ca. 80-90 Matthäus-Evangelium, Lukas-Evangelium

ca. 95 Apokalypse: Offenbarung des Johannes

ca. 110-120 Johannes-Evangelium

Papyrus 52älteste Abschrift eines neutestamentlichen Textes

(ca. 125 n. Chr.)

"Kanonbildung" (Kanon = Richtschnur)

Altes Testament

Umfang der hebräischen heiligen Schriften stand vermutlich gegen Ende des 1. Jh. n. Chr. fest:

Tempelzerstörung (70 n. Chr. -> "Masoreten" = jüd. Gelehrte fixierten die Textgestalt bis in Einzelheiten: "masoretischer Text")

"Kanonbildung" (Kanon = Richtschnur)

Neues Testament:

Ende des 2. Jh. n. Chr. stand das NT in seinem heutigen Umfang fest.

im 4. Jh. wurde der Kanon (27 Schriften) festgelegt

Apokryphen

gr. apo-kryph

"verborgene Schriften"

kath.: Deutorokanonische Schriften

Judith, Tobit, 1/2 Makkabäer, Weisheit, Sirach, Baruch, Ester, Daniel

Evangelium

gr. eu-angelion

"Frohe Botschaft", "Gute Nachricht"

Synopse

gr. "Zusammenschau"

Synoptiker: Matthäus, Markus, Lukas

Zwei-Quellen-Theorie

1. Quelle: Markus-Evangelium (Mk)2. Quelle: Logienquelle, Spruchquelle "Q"S: Sondergut des Mt / Sondergut des Lk

2. Aufbau und Inhalt der Bibel

Gottes Geschichte mit den Menschen

Zum Inhalt des Alten Testaments

Jesus Christus - Die Hoffnung der WeltZum Inhalt des Neuen Testaments

Die Anordnung der biblischen Bücher

Altes Testament

Pentateuch ("Fünfbuch") – „Bücher Mose“ Genesis – Deuteronomium

Geschichtsbücher Josua – Makkabäer

Weisheitsbücher Hiob – Sirach

Prophetenbücher Jesaja - Maleachi

Neues Testament Evangelien

Matthäus – Johannes Geschichtsbuch

Apostelgeschichte Paulinische Briefe

Römerbrief – Hebräer Katholische Briefe

Jakobusbrief – Judasbrief Offenbarung des Johannes

Orientierung in der Bibel

Stellenangaben Ex 3,14

1. Abkürzung für das Buch Ex = Exodus

2. Erste Zahl: Kapitelangabe 3 = 3. Kapitel

3. Zahl hinter dem Komma: Vers(e) 14 = Vers 14

3. Grosse Themen der Bibel

Der "Rote Faden"

Schöpfung – Sündenfall – Sintflut – Abraham (Erzeltern)

Mose – Auszug aus Ägypten – Bund am Sinai – Zehn Worte (Gebote)

König David (Königtum) – Tempel - Propheten

Babylonisches Exil – Neuanfang in Jerusalem – Hoffnung auf das Friedensreich

Geburt Jesu – Leben und Wirken – Tod und Auferweckung – Pfingsten

Verbreitung der Frohen Botschaft/Mission – Entstehung von Gemeinden

Vision vom „Ende“ der jetzigen Welt – Endgültige Herrschaft Gottes

Die Zuwendung Gottes zur Welt und zu den Menschen.

Gottes Heilsplan für Schöpfung, Welt und Mensch:

Gottes ewiges Reich

AT: Verheissung – NT: Erfüllung?

Gottesbild

4. Die Wahrheit der Bibel

Ist die Bibel wahr?

Keine Posaunen vor Jericho!

Was ist die Absicht, die Funktion der biblischen Erzählung?

Auf welche Lebenswirklichkeit bezieht sich der biblische Text, wenn nicht auf die aus dem 12. Jahrhundert v. Chr.?

Historische Wahrheit:

Ist die Bibel wahr? Die Bibel wörtlich nehmen!

"Der Schöpfungsbericht kann nicht symbo-lisch, sondern nur wörtlich verstanden werden. Die Schöpfungstage waren wirk-liche, gewöhnliche Tage. Wenn man die Tage bildlich versteht, ist es nur ein kleiner Schritt, dass man auch anderes symbolisch nimmt, wie zum Beispiel den Sündenfall, und ehe man sich versieht, nagt man an den Grundlagen des christlichen Glaubens. Die Bibel zeigt uns den Menschen als ein von Gott direkt geschaffenes Wesen."

Entweder man nimmt die Bibel wörtlich, oder man nimmt sie

ernst!

Pinchas Lapide

Positionen zur Historizität der Bibel

Alles, was in der Bibel steht, ist auch wirklich so geschehen. Die Bibel ist ein Tatsachenbericht.

Nichts, was in der Bibel steht, ist historisch so geschehen. Die Bibel ist reine Literatur.

Die Bibel ist Glaubensliteratur. Je jünger die Schriften, desto wahrscheinlicher ist die Historizität.

Historische Wahrheit und Glaubens-Wahrheit

Auf welche Erfahrungswirklichkeit beziehen sich biblische Texte?

Wer hat sie für wen, wann, wieso, mit welcher Absicht geschrieben?

Die Bibel: Wort Gottes?

Gotteswort in Menschenwort Gott sprach durch Menschen in

Menschenart (2. Vat. Dei Verbum)

Inspiration Traditionsliteratur

Die Bibel ist nicht einfach Gottes Wort, und sie enthält nicht

einfach Gottes Wort.

Die Bibel wird zu Gottes Wort: Sie wird Gottes Wort für jeden, der sich vertrauend, glaubend auf ihr Zeugnis und damit auf den in ihr bekundeten Gott und Jesus Christus einlässt.

Hans Küng, Christ sein

5. Die Auslegung der Bibel

Wie man die Bibel heute verstehen kann

Das Neue Testament als Auslegung des Alten Testaments

Antike: Die vielen Sinne des einen Textes Lehre vom vierfachen Schriftsinn

Reformation und Aufklärung: Die ursprüngliche Bedeutung des Textes Historisch-kritische Methoden

Neuzeit: Auslegung und Aktualisierung des Textes feministische, tiefenpsychologische,

befreiungstheologische, materialistische, evangelikale, kanonische … Auslegung

Die Bibel verstehen:

Vielfalt und Vieldeutigkeit oder Willkür und Beliebigkeit?

Die Bibelauslegung im Sinne einer einzigen Methode gibt es nicht und kann es auch nicht geben.

Alle Interpretationen haben sich am ursprünglichen Textsinn zu messen.

Jede Auslegung muss sich argumentativ in der Gemeinschaft der Glaubenden begründen und darf nicht einfach subjektiv Wahrheit für sich beanspruchen.

Ist nicht mein Wort wie Feuer – Spruch des Herrn – und wie ein Hammer, der den Felsen zerschmettert? (Jeremia 23,29)

Was geschieht, wenn der Hammer auf den Felsen prallt? Funken sprühen! Ein jeder Funke ist das Ergebnis des Hammerschlags auf den Felsen; aber kein Funke ist das einzige Ergebnis. So kann auch ein einziger Schriftvers viele verschiedene Lehren vermitteln. (Schule des Rabbi Ismael)

"Die Bibel ist das Buch, ohne das man nichts versteht. (…) Glauben muss nicht sein, Lesen schon."

Die Zeit