Post on 09-Feb-2018
www.stepstone.de (Hrsg.)
Der StepStone
BEWERBUNGS-RATGEBERFür DIE MEDIZIN, PFLEGE UND THErAPIE
3
Einleitung
Die Online-Bewerbung hat die klassische postalische Bewer-
bung abgelöst. Die Bewerbung per E-Mail ist mittlerweile
längst zum Standard geworden. Die Folge: Der erfolgreiche
Start in eine neue berufliche Herausforderung beginnt bei der
richtigen Online-Bewerbung.
Bis dato existierten allerdings keine klar definierten Standards
für eine professionelle Online-Bewerbung. Die StepStone Be-
werbungsexperten schaffen Klarheit. Auf Basis zahlreicher
Gespräche mit Personalverantwortlichen in Unternehmen,
Kliniken und Einrichtungen ist ein Regelwerk entstanden, an
dem sich Bewerber zukünftig orientieren können.
Der Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege & Therapie
zeigt Ihnen, wie Sie unter Berücksichtigung der Standards
der Online-Bewerbung eine professionelle Bewerbung erstel-
len und sich anschließend im Bewerbungsgespräch und bei
der Gehaltsverhandlung behaupten können. Das Besondere
dabei: Alle Informationen und Beispiele sind speziell auf die
Bewerbungssituation von Fach- und Führungskräften im Ge-
sundheitswesen abgestimmt.
Wichtig: Die StepStone Bewerbungsstandards decken sich in
den allermeisten Fällen mit den Vorgaben der Personalleiter
in Deutschland. Trotzdem können je nach Arbeitgeber natür-
lich auch leicht abweichende Vorstellungen auftreten.
Als führende Online-Jobbörse in Deutschland beschäftigen
wir uns täglich mit den Themen Jobsuche und Karriere. Die
richtige Bewerbung ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Daher
lag es uns am Herzen, allgemeingültige Regeln zu definieren,
die die größtmögliche Akzeptanz im Personalwesen finden –
der StepStone Bewerbungsratgeber ist das Ergebnis.
Der vorliegende Ratgeber hilft Ihnen dabei, sich bei Ihrer Be-
werbung professionell darzustellen, um so den passendsten
neuen Job zu finden.
StepStone wünscht Ihnen viel Erfolg
im Bewerbungsprozess
Inhalt
1. Die Bewerbung
Online oder auf dem Postweg?
Bewerbungsschreiben
Deckblatt
Lebenslauf
Bewerbungsfoto
Zeugnisse und Anhang
Zusammenfassung: Top Ten der E-Mail-Bewerbung
Online-Bewerbungsformulare
2. Das Vorstellungsgespräch
Fragen zur Vorbereitung
Kleidung
3. Die Gehaltsverhandlung
Den eigenen Marktwert ermitteln
Die häufigsten Fehler
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StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
www.stepstone.de4
Die Online-Bewerbung liegt im Trend: Laut
einer aktuellen StepStone-Umfrage, an der
mehr als 13.000 Fachkräfte unterschied-
lichster Berufszweige und Branchen teilnah-
men, setzen bereits 84 Prozent der Befrag-
ten auf die Online-Bewerbung. Die Tendenz
ist auch speziell für Ärzte und Fachkräfte in
der Medizin, Pflege und Therapie steigend:
70 Prozent möchten in Zukunft für die Job-
suche intensiv das Internet nutzen.
Die traditionelle postalische Bewerbung
wird somit immer unbedeutender – nicht
allein aus Sicht der Kandidaten: 75 Prozent
aller deutschen Unternehmen und Organi-
sationen bevorzugen die Bewerbung per
E-Mail. Weitere 16 Prozent bevorzugen
Online-Bewerbungsformulare, die mittler-
weile auch bei Kliniken weit verbreitet sind.
Fazit: Eine erfolgreiche Bewerbung erfolgt
heute über das Internet.
Die wachsende Bedeutung der Online-
Bewerbung reflektiert in erster Linie die
zunehmende Dominanz der Online-Medi-
en im gesamten Bewerbungsprozess. Acht
von zehn Arbeitgebern in Deutschland
schalten ihre Stellenanzeigen auf Online-
Jobbörsen. Der vollzogene Medienwechsel
bei der Personalsuche wirkt sich somit auch
unmittelbar auf das Bewerbungsverhalten
interessierter Jobsuchender aus.
Aus Sicht der suchenden Unternehmen,
Organisationen und Kliniken liegen die
Vorteile der Online-Bewerbung auf der
Hand: Ohne jede Mappe umständlich ab-
heften und lagern zu müssen, sind Doku-
mente aus der Online-Bewerbung jederzeit
per Mausklick abrufbar. Gerade bei einer
Vielzahl von interessierten Kandidaten
behalten Personalverantwortliche so den
Überblick über eingereichte Bewerbun-
gen. Dateien werden erst bei Bedarf aus-
gedruckt oder bequem an die leitende
Fachkraft weitergeleitet. Und auch wenn
es der Bewerber nicht gerne hört: Das Zu-
rücksenden der Unterlagen an den Bewer-
ber erübrigt sich – Absagen erfolgen tele-
fonisch oder per E-Mail. Im Vergleich zum
postalischen Bewerbungsverfahren sparen
Arbeitgeber bei der Online-Bewerbung so-
mit Zeit und letztendlich Geld.
Ihre Vorteile bei der E-Mail-Bewerbung
Kosten für Papier, Porto, Verpackung und
teure Bewerbungsmappen können sich zu
einer ordentlichen Summe addieren. Da-
her profitieren auch Jobsuchende von der
Online-Bewerbung. Besonders praktisch:
Einmal professionell angefertigte Bewer-
bungsfotos werden digital gespeichert und
können beliebig oft für die Online-Bewer-
bung verwendet werden.
Standards der Online-Bewerbung
Die Online-Bewerbung hat sich gegenüber
der Post-Bewerbung durchgesetzt und ist
ein fester Bestandteil des Bewerbungspro-
zesses. Doch auch für die Online-Bewer-
bung gelten feste Regeln, welche in diesem
Ratgeber anschaulich zusammengefasst
werden.
Online oder auf dem Postweg?
Die Bewerbung1
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Formulierungshilfen:
Bewerbung als leitender Physiotherapeut in Rehaeinrichtung
Sehr geehrte Frau Meister,
Ihre Stellenanzeige hat mich sofort angesprochen, da ich meine Fachkenntnisse zukünf-tig gerne mit einer Teamleitungsfunktion verbinden würde...
Bewerbung als Pflegekraft im Altenheim
Sehr geehrter Herr Schmitz,
der Ruf Ihres Hauses, auf eine gute kollegiale Zusammenarbeit Wert zu legen, lässt mich diese Initiativbewerbung an Sie richten ...
Bewerbung als Assistenzarzt
Sehr geehrter Herr Claasen,
ich freue mich, dass unser gestriges Telefonat meinen Wunsch, in Ihrer Klinik zu arbei-ten, verstärkt hat. Angesprochen haben mich vor allem die Weiterbildungsmöglichkei-ten und die Aussicht, in die neue Aufgabe intensiv eingearbeitet zu werden.
Das Verfassen eines ansprechenden Bewer-
bungsschreibens stellt den aufwendigsten
Teil einer Bewerbung dar. Die Herausfor-
derung besteht darin, den Personalent-
scheider auf nur einer DIN A4-Seite von
der Eignung für die zu besetzende Positi-
on zu überzeugen. Gleichzeitig ist das Be-
werbungsschreiben die erste Arbeitsprobe
beim potenziellen Arbeitgeber – hier ist
besondere Sorgfalt geboten! So können
Flüchtigkeitsfehler im schlimmsten Fall das
Aus für die Bewerbung um den neuen Job
bedeuten.
Neben den inhaltlichen Kriterien, die Sie als
Bewerber beachten müssen, gelten für das
Bewerbungsschreiben einige formale Stan-
dards.
Im Bewerbungsschreiben kommt es darauf
an, die eigenen Stärken, die Qualifikatio-
nen oder das spezifische Fachgebiet gezielt
zu vermitteln, um auf diese Weise den po-
tenziellen Mehrwert für den Arbeitgeber
herauszustellen. Ihr Anschreiben muss die
folgenden Fragen beantworten:
• Wer sind Sie?
• Was können Sie?
• Was sind die Gründe Ihrer Bewerbung?
• Warum sind gerade Sie besonders gut
für die Stelle geeignet?
• Wann ist Ihr möglicher Eintrittstermin?
Bedenken Sie: Sie müssen zunächst das In-
teresse des Personalers wecken. Ein guter
Einstieg ist dabei die halbe Miete, denn ein
solcher lädt zum Weiterlesen ein.
Bewerbungsschreiben
StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
www.stepstone.de6
Sehr geehrte Frau Maier,
hohes persönliches Engagement, klare Ziele für die weitere berufliche Entwicklung sowie Interesse an der invasiven Kardiologie: Laut Stellenprofil sind dies Ansprüche, die Sie an den Facharzt Innere Medizin mit Oberarztfunktion stellen.
Ich bin auf Ihre aktuelle Stellenausschreibung aus diesem Grund unter www.stepstone.de aufmerksam ge-worden. Die von Ihnen genannten Vorstellungen entsprechen sowohl meinen persönlichen Fähigkeiten und Qualifikationen, wie auch meinem Arbeitsethos und –interesse.
Meine berufliche Erfahrung habe ich während meiner Zeit als Assistenzarzt in der medizinischen Klinik für Innere Medizin in Musterstadt gesammelt. In dieser Tätigkeit habe ich meine Kenntnisse in dem Fachgebiet erfolgreich vertiefen können.
Im nächsten Schritt möchte ich Stationsverantwortung übernehmen und auch verstärkt interventionell tätig sein. Aus diesem Grund erscheint mir ein Wechsel in Ihre Einrichtung als aussichtsreicher nächster Karriere- schritt. Nach erfolgreich absolvierter Weiterbildung möchte ich nun meine Führungskompetenz in Ihrem Hause unter Beweis stellen.
Mit mir würden Sie einen engagierten Facharzt gewinnen, der Sie effektiv zur Erreichung Ihrer Ziele im Sinne einer ganzheitlichen und patientenorientierten Leitung unterstützt. Zudem sichern Sie sich einen Team-Kollegen, der mit seiner Kommunikations- und Konfliktfähigkeit die interdisziplinäre als auch stati-onsinterne Zusammenarbeit fördern wird. Meine Verfügbarkeit wäre zum 01.06.2013 gegeben.
Haben diese Argumente bei Ihnen Anklang gefunden? In diesem Fall sollten wir weitere Einzelheiten in einem persönlichen Gespräch diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen,Matthias Muster
Bewerbungsschreiben Facharzt
Persönliche Anrede
und Einleitung
Darstellung des
eigenen Profils, inkl.
konkreter Beispiele
Grund der
Bewerbung
Persönliche Stärken
Abschluss
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Eine Bewerbung ist Werbung in eigener Sa-
che. Sprechen Sie im Bewerbungsschreiben
deshalb ausschließlich Ihre Stärken an. Die
bloße Aufzählung persönlicher und fachli-
cher Stärken ohne entsprechende Beispie-
le ist indes wenig aussagekräftig. Unter-
mauern Sie Ihre Angaben stattdessen mit
Fakten – etwa durch den Nachweis bereits
erbrachter beruflicher Erfolge:
So nicht:
Kommunikationsstärke und Führungs-
qualitäten gehören zu meinen absoluten
Vorteilen.
Besser:
Nach zwei Jahren Arbeit in der medizi-
nischen Forschung konnte ich nicht nur
Zusatzqualifikationen in molekularbiologi-
schen Methoden erwerben. Als Leiter eines
kleinen Teams waren auch meine Fähigkei-
ten zur strukturierten und ergebnisorien-
tierten Denk- und Handlungsweise sowie
Flexibilität bei wechselnden Anforderungen
gefragt.
Wenn Sie dem Arbeitgeber Ihrer Wahl nun
noch den Mehrwert aufzeigen, der mit Ih-
rer Einstellung verbunden wäre, sind Sie
auf einem guten Weg zum überzeugenden
Bewerbungsschreiben.
StepStone TOP-TIPP
Gehen Sie das Anforderungsprofil der Stel-
lenanzeige Punkt für Punkt durch und be-
legen Sie anhand passender Beispiele aus
Ihrem Berufsalltag, inwiefern Sie die ge-
nannten Anforderungen erfüllen.
Beispiel: Im Stellenprofil sind sehr gute
Führungsfähigkeiten gefragt. Die meisten
Bewerber betonen, dass Sie diese Anforde-
rung erfüllen, nennen aber keine Beispiele,
die das belegen. Verweisen Sie hier auf Ihre
konkrete damalige oder aktuelle Funktion
und Erfahrung und die Größe Ihrer bishe-
rigen Teams.
Beispiel
In meinen vorangegangen Stationen als
Assistenz- und später Oberarzt habe ich
mir eine Erfahrung von mehr als 10 Jahren
angeeignet. Dabei habe ich vor allem mei-
ne Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Füh-
rung in hohen Belastungssituationen unter
Beweis gestellt.
Legen Sie anschließend dar, warum Sie sich
gerade bei dieser Einrichtung oder Klinik
bewerben. Enorm wichtig: Sie sollten Ih-
ren potenziellen Arbeitgeber gut kennen.
Informieren Sie sich zum Beispiel mittels
Internetrecherche oder über die Homepage
über die Schwerpunkte, Weiterbildungs-
möglichkeiten oder spezielle Operati-
onstechniken. Mit diesem Wissen können
Sie auch später im Vorstellungsgespräch
auftrumpfen. Einfallslose Standardfloskeln
schaden hingegen mehr, als sie nützen:
So nicht:
Mir gefällt das dem Menschen zugewandte
Image Ihrer Einrichtung sehr gut.
Besser:
Ihrer Homepage entnehme ich, dass Ihr
Senioren- und Pflegeheim die modernsten
Konzepte der Betreuung von Demenzpa-
tienten umsetzt. Hiermit kann ich mich
aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen
in der Gerontopsychiatrie sehr gut identi-
fizieren.
Oder:
Sie gelten als eine der führenden Kliniken
in der Region, was minimal-invasive Inter-
ventionen in der Urologie angeht.
Die überzeugende Bewerbung:
Fehler vermeiden
Sie müssen sich mit Ihrem Bewerbungs-
schreiben von anderen Bewerbern positiv
abheben. Verschicken Sie keine Blindbe-
werbungen, sondern ermitteln Sie immer
den korrekten Ansprechpartner für Ihre
Bewerbung. Unpersönliche Anreden im
Stil von „Sehr geehrte Damen und Herren“
sollten Sie vermeiden!
Formulieren Sie klar und präzise, nehmen
Sie die Daten aus dem Lebenslauf nicht
vorweg und vermeiden Sie schwammige,
interpretierbare Angaben zu Stärken und
Schwächen. Ganz wichtig für Ihr Bewer-
bungsschreiben: Formulieren Sie immer
positiv und bleiben Sie konkret – zu viele
Konjunktive vermitteln einen unsicheren
Eindruck.
So nicht:
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu
einem persönlichen Gespräch einladen.
Besser:
Über die Einladung zu einem persönlichen
Gespräch freue ich mich.
Worauf es ankommt
KEINEN BERUFHABEN, SONDERN EINE BERUFUNG.
www.stepstone.de – die Online-Jobbörse
Finde auch du einen Job, den du liebst.
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Formale Kriterien für
die Bewerbung per E-Mail
Fügen Sie das Bewerbungsschreiben direkt
ins E-Mail-Fenster ein. Auf diese Weise spa-
ren Sie sich die Formulierung eines weite-
ren Bewerbungstextes für die Kontaktauf-
nahme. Bedenken Sie: Bei der postalischen
Bewerbung gehörte das Anschreiben nicht
mit in die Bewerbungsmappe, sondern
wurde lose in den Umschlag gesteckt. Das
Anschreiben fungierte somit als persön-
licher Brief an den Empfänger. Bei einer
Online-Bewerbung ist es daher logisch,
sein Anliegen direkt im E-Mail-Fenster zu
formulieren.
Ihre eigentliche Bewerbung mit allen Un-
terlagen sollte sich als eine einzige Datei im
Anhang der E-Mail befinden. Fügen Sie das
Anschreiben zusätzlich dem Anhang Ihrer
Bewerbung hinzu. Hintergrund: Der Emp-
fänger kann auf diese Weise Ihre vollstän-
dige Bewerbung mit wenigen Mausklicks
abspeichern und archivieren.
Ihr Anhang beinhaltet die gängigen
Elemente in der folgenden Reihenfolge:
1. Deckblatt
2. Anschreiben
3. Lebenslauf
4. Zeugnisse & Zertifikate
Checkliste: Das Anschreiben
Überprüfen Sie, ob Ihr Bewerbungsschreiben folgende Fragen
überzeugend und präzise beantwortet:
Welches Fachgebiet, welche Qualifikationen und welche Stärken bringen Sie mit?
Warum sollte man gerade Sie einstellen?
Warum interessieren Sie sich für gerade dieses Stellenangebot?
Deckblatt
Zu einer professionellen Online-Bewerbung
gehört selbstverständlich ein ansprechen-
des Deckblatt. Platzieren Sie hier den Titel
der Position, um die Sie sich bewerben, so-
wie Ihre Kontaktdaten (Beispiel Seite 10).
StepStone TOP-TIPP
Zusätzlich bietet sich der Platz auf dem
Deckblatt dazu an, alle Zeugnisse aufzulis-
ten, die Sie der Bewerbung beigefügt ha-
ben. Mehr dazu unter „Zeugnisse“.
Lebenslauf
Nachdem Sie in Ihrem Bewerbungsschrei-
ben Ihre Stärken hervorgehoben und Ihre
besondere Eignung für die gewünschte
Position hergeleitet haben, geht es nun da-
rum, Ihr Qualifikationsprofil im Lebenslauf
überzeugend darzustellen.
Der Lebenslauf dient nicht der bloßen Auf-
zählung bisheriger Karrierestationen. Viel-
mehr bietet er Ihnen eine zusätzliche Platt-
form, um Schwerpunkte zu setzen, und so
auf berufliche Kompetenzen hinzuweisen.
Nichts ärgert den Empfänger Ihrer Bewer-
bung mehr als unpersönliche Standardbe-
werbungen. Daher ist es wichtig, dass Sie
nicht nur das Anschreiben, sondern auch
den Lebenslauf für jede Bewerbung auf das
jeweilige Anforderungsprofil zuschneiden.
Der Personalentscheider möchte erfahren,
was sich hinter Ihren bisherigen beruflichen
Stationen konkret verbirgt. Er hat schließ-
lich keine Zeit für aufwendige Recherchen
im Internet. Versuchen Sie also möglichst
deutlich zu machen, welche Aufgaben,
Spezialisierungen und Erfahrungen sie bis-
her erworben haben.
StepStone TOP-TIPP
Ergänzen Sie die wichtigsten beruflichen
Stationen Ihres Lebenslaufes um drei bis
fünf Stichpunkte, die Ihre wichtigsten Zu-
ständigkeiten und Kompetenzen knapp,
aber präzise erläutern.
Ein roter Faden:
das A&O des Lebenslaufs
Viele Kandidaten engagieren sich über den
Job hinaus, indem sie sich nebenberuflich
weiterbilden oder ehrenamtliche Aufgaben
ausführen. Beachten Sie: Nicht jede Tätig-
keit oder Fortbildungsmaßnahme verdient
es, im Lebenslauf genannt zu werden. Wel-
che Angaben im Hinblick auf den Job, um
den Sie sich bewerben, Sinn machen, ver-
rät Ihnen das Anforderungsprofil der Stel-
lenanzeige.
So sollten Sie Zusatzqualifikationen, Ne-
bentätigkeiten oder besuchte VHS-Kurse
nur dann angeben, wenn sie etwas mit der
konkreten Position zu tun haben.
StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
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Beispiel eines Bewerbungsdeckblatts
:: Bewerbung als P�egedienstleiter
Muster Klinikum
:: Max Mustermann
Musterstraße 112345 MusterstadtTelefon: 0123 - 98 76 54Mobil: 0123 - 9 98 76 54E-Mail: max.mustermann@email.de
:: Anlagen
LebenslaufBachelor of ScienceArbeitszeugnis XY Krankenhaus
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Beispiel eines optimalen Lebenslaufs
Adresse
Kontaktdaten
GeborenFamilienstand
Berufserfahrung
Seit Februar 2010
September 2009 – Januar 2010
August 2004 – August 2009
Januar 2003 – Juli 2004
Max Mustermann
Hauptstr.1 40215 Düsseldorf
Tel.: 0211 - 12345678 max.mustermann@gmx.de
am 01.04.1960 in Dürenverheiratet, zwei Kinder
LEBENSLAUF
• Sehr gute Englischkenntnisse• Seminar: „Internationales Präsentationstraining in Englisch“• Seminar:„TeamführungundKonfliktmanagementimKrankenhaus“
Musterstadt, 20.10.2013
Max Mustermann
Akademische und schulische Ausbildung
1996
Weitere Qualifikationen
1997 – 2003
Abitur am Grafschafter Gymnasium in Düren
Klinischer Oberarzt, Chirurgische Klinik-InnenstadtTätigkeitsschwerpunkte: - Spezialsprechstunde für Alterstraumatologie und Osteoporose- Leitung Arbeitsgruppe Tissue Engineering von Knochen
Forschungsaufenthalt am Research Institute for Tissue Morphology & Histology, Davos, Schweiz Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie, Chirurgische Klinik-Innenstadt, Klinikum der LMU München
Habilitation, Arzt im Praktikum, Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie
Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen
StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
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Sorgen Sie für eine sinnvolle Struktur
Versuchen Sie, sich in die Lage des Empfän-
gers Ihrer Unterlagen hineinzuversetzen,
der regelmäßig stapelweise Bewerbungen
prüft. Wenn Sie es schaffen, Ihre Schlüssel-
kompetenzen so knapp und übersichtlich
wie möglich zu präsentieren, erleichtern
Sie ihm seine Arbeit und fallen positiv auf.
Aus diesem Grund darf Ihr Lebenslauf eine
Länge von zwei Seiten nicht überschreiten.
Bei Schriftart und -größe gibt es keine ein-
deutige Vorgabe. Wesentlich ist, dass der
Lebenslauf angenehm zu lesen ist.
StepStone TOP-TIPP
Nutzen Sie den kostenlosen Bewerbungs-
generator auf www.bewerbung.de und die
vielen inhaltlichen und grafischen Gestal-
tungsvorschläge.
Bleiben Sie bei der Wahrheit
Um seinen Traumjob zu bekommen, trägt
mancher Jobsuchende in seiner Bewer-
bung zu dick auf. Besonders beliebt sind
Übertreibungen in Bezug auf die Aufga-
bengebiete in bisherigen Jobs. Wer kann
dies schon überprüfen? Weit gefehlt: Per-
sonaler sind darin geübt, solche geschön-
ten Angaben zu erkennen und horchen Sie
diesbezüglich spätestens im Vorstellungs-
gespräch aus.
Fehlende Praxis oder mangelhaftes Know-
how treten spätestens im Berufsalltag zu
Tage. Besonders prekär wird die Situation,
wenn Schul- oder Arbeitszeugnisse ge-
fälscht werden. Sie riskieren neben einer
Kündigung eine Anzeige wegen Urkun-
denfälschung. Bedenken Sie also: Für Ar-
beitgeber sind Übertreibungen im Lebens-
lauf kein Kavaliersdelikt!
Was Sie weglassen dürfen
Zwei Seiten – mehr Platz darf und braucht
die Darstellung Ihres Werdegangs nicht in
Anspruch zu nehmen, denn: Längst nicht
jede Information verdient es, im Lebenslauf
genannt zu werden. Gerade die Fachkräf-
te in der Medizin, Pflege und Therapie, die
bereits über mehrere Jahre Berufserfahrung
verfügen, können mit den folgenden Tipps
eine Menge Platz für die wirklich relevan-
ten Informationen sparen. Diese Rubriken
können beim Lebenslauf einer Online-Be-
werbung kurz gehalten werden:
Schulische & akademische Ausbildung
Nennen Sie lediglich Ihren höchsten Bil-
dungsabschluss. Der Personaler interes-
siert sich weder für Ihren Grundschulauf-
enthalt, noch für den Schulwechsel nach
der 10. Klasse, es sei denn, Sie bewerben
sich um einen Ausbildungsplatz. Auch die
Abiturnote spielt bei erfahrenen Ärzten,
Medizinern, Pflegern oder Therapeuten
keine Rolle mehr. Bei Angaben zur akade-
mischen Laufbahn reicht es, sich auf den
Namen der Universität, das studierte Fach,
den Grad Ihres Abschlusses sowie die Ab-
schlussnote zu beschränken.
Persönliche Daten
Spätestens seitdem das AGG (Allgemeines
Gleichbehandlungsgesetz) Arbeitgebern ver-
bietet, anhand von Kriterien wie Staatsange-
hörigkeit, Beruf der Eltern oder Anzahl der
Geschwister zu selektieren, sind solche An-
gaben im Lebenslauf vollkommen überholt.
Informationen über Parteizugehörigkeiten
oder zu Ihrer Konfession sind nur dann
sinnvoll, wenn Sie sich in entsprechenden
Bereichen bewerben, wie zum Beispiel ei-
nem katholischen Pflegeheim, Kranken-
haus oder Hospiz.
Praktika/ Famulaturen
Als erfahrene Fach- und Führungskraft
haben Sie in der Regel ausreichend Praxis-
erfahrung im Job gesammelt, sodass ein
viele Jahre zurückliegendes Praktikum kein
Einstellungsargument mehr liefert. Praktika
und Famulaturen machen nur dann Sinn,
wenn die erworbene Erfahrung für die
Einstellung relevant ist, Sie eine Lücke im
Lebenslauf überbrücken müssen oder be-
ruflich noch sehr unerfahren sind.
Hobbies
Verzichten Sie auf Angaben zu Hobbys, in-
sofern diese nicht in Bezug zu den im Job
zu erwartenden Anforderungen stehen.
Denn: Welchen Sinn macht es, den Per-
sonalentscheider über triviale Freizeitbe-
schäftigungen wie „Lesen“ oder „Reisen“
in Kenntnis zu setzen? Beim Thema Hobby
sammeln Sie in der Bewerbungsphase nur
dann Pluspunkte, wenn es sich positiv auf
Ihre Leistungen im Job auswirken könnte.
Beispiel: Sie beschäftigen sich in der Freizeit
mit sozialen Projekten? Auf die Arbeit mit
Menschen wirkt sich ein solches privates
Engagement natürlich positiv aus.
StepStone TOP-TIPP
Ersetzen Sie die Rubrik „Hobbys“ durch die
Überschrift „Berufsbezogene Interessen“.
Auf diese Weise setzen Sie einen Schwer-
punkt und profilieren sich als interessierter
Kandidat, der beruflich über den Tellerrand
hinausblickt.
Formale Kriterien
Der Lebenslauf wird zusammen mit allen
anderen Dokumenten als PDF der E-Mail
angehängt. Mehr dazu unter „Zeugnisse“.
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Bewerbungsfoto
Auch wenn Sie als Bewerber nicht dazu
verpflichtet sind, ein Foto mitzuschicken:
Das Bewerbungsbild hat sich als fester Be-
standteil jeder Bewerbung etabliert. Nut-
zen Sie die Chance, mit einem gelungenen
Bewerbungsbild positiv aufzufallen.
Ein ansprechendes Bewerbungsfoto allein
ist selbstverständlich kein Einstellungs-
grund. Anderseits: Mit einem schlechten
Bild können Sie sich die Chance, zum Vor-
stellungsgespräch eingeladen zu werden,
durchaus verbauen. Das Bewerbungsbild
soll Sie aus der Masse der Kandidaten her-
vorheben, indem es die Aufmerksamkeit
des Personalentscheiders weckt. Ihr Port-
rätfoto zeigt somit das, was Lebenslauf und
Anschreiben nur mühselig vermitteln kön-
nen: Ihre Grundhaltung und Ausstrahlung.
Das Foto vom Profi ist ein Muss
Es ist bekannt, dass Urlaubsschnappschüs-
se, am Computer zusammengeschnittene
Bilder sowie Aufnahmen aus Fotoautoma-
ten unverzeihliche Bewerbungs-Fauxpas
darstellen. Zum einen wirken solche Bilder
unprofessionell, zum anderen vermitteln sie
den Eindruck, dass Sie es mit Ihrer Bewer-
bung nicht besonders ernst nehmen. Setzen
Sie deshalb unbedingt auf professionell an-
gefertigte Aufnahmen vom Top-Fotografen!
Finden Sie einen guten Fotografen
Bewerbungsfotos vom Profi sind eine kluge
Investition in Ihre berufliche Zukunft. Dabei
steht der Preis nicht unbedingt in Bezug
zur Qualität der Fotos. Bei der Suche nach
einem guten Fotostudio sollten Sie ähnlich
vorgehen wie bei der Wahl Ihres Friseurs:
Lassen Sie sich einen Fachmann empfehlen
oder schauen Sie sich Musteraufnahmen in
Schaufenstern oder im Internet an. Wäh-
len Sie einen Fotografen aus, der mehrere
Fotos von Ihnen anfertigt, zwischen denen
Sie sich anschließend entscheiden können.
Die Kleiderfrage
Einige Fotostudios vereinbaren für die
Aufnahme von Bewerbungsfotos Termine.
Kalkulieren Sie daher die Wartezeit auf ei-
nen Termin in den Bewerbungsprozess mit
ein. Ein guter Fotograf wird Sie auch in der
Kleiderfrage beraten. Entscheiden Sie sich
für Kleidung, die Sie beim Vorstellungs-
gespräch tragen würden. Achten Sie also
in jedem Fall auf ein gepflegtes Erschei-
nungsbild, welches der Position entspricht,
auf die Sie sich im Gesundheitssektor be-
werben.
Positive Körpersprache
Ob Ihr Bild beim Personalverantwortlichen
punktet, hängt nicht von Ihrer Attraktivität,
sondern von Ihrer Körpersprache ab. Die-
se sendet Signale aus, anhand derer sich
der Entscheider ein erstes Bild Ihrer Per-
sönlichkeit macht. Verkaufen Sie sich auf
dem Bewerbungsfoto deshalb so, wie Sie
im Berufsalltag auftreten: freundlich und
aufgeschlossen, motiviert und professio-
nell. Vermeiden Sie müde Augen, hängen-
de Schultern und eine verkrampfte Miene.
Richtige Platzierung
Einer der Vorteile der Online-Bewerbung:
Die digitale Version Ihrer Bewerbungsfotos
ermöglicht es Ihnen, die Bilder beliebig oft
zu verwenden. So sparen Sie sich die Zeit
und Mühe, Ihre Bilder einzuscannen, und
verhindern gleichzeitig einen möglichen
Qualitätsverlust. Das Bewerbungsfoto wird
rechts oben im Lebenslauf digital einge-
fügt. Wahlweise kann es auch auf dem
Deckblatt der Bewerbung platziert werden.
StepStone TOP-TIPP
Noch einfacher geht das Einfügen von
Fotos in den Lebenslauf mit dem kosten-
losen Bewerbungsgenerator auf
www.bewerbung.de.
StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
www.stepstone.de14
Zeugnisse und Zertifikate sind ein wichti-
ger Bestandteil der Bewerbung. Daran hat
sich auch in Zeiten der Online-Bewerbung
nichts geändert. Allerdings ergeben sich
durch den Medienwechsel im Bewerbungs-
prozess einige Besonderheiten, die die Aus-
wahl und die Übermittlung der Zeugnisse
betreffen. Beachten Sie auch hier die gel-
tenden Standards!
Zeugnisse dienen dem Personalentscheider
zur Überprüfung der im Lebenslauf und im
Anschreiben gemachten Angaben. Bei der
gedruckten Bewerbung mussten deshalb
alle Angaben zur beruflichen Laufbahn
durch entsprechende Zeugnisse und Zerti-
fikate belegt werden. In Zeiten der Online-
Bewerbung ist dieser Anspruch jedoch oft-
mals nicht mehr erfüllbar. Bedenken Sie:
Der Anhang Ihrer E-Mail-Bewerbung sollte
4 MB nicht überschreiten. Somit ist eine
geschickte Auswahl an Zeugnissen und
Zertifikaten erforderlich. Spätestens zum
Einstellungsgespräch sollten alle Zeugnisse
übersichtlich in einer Bewerbungsmappe
mitgebracht werden.
Fügen Sie Ihrer Online-Bewerbung lediglich
Ihr aktuelles Arbeitszeugnis hinzu. Dies ist
in den meisten Fällen ein Zwischenzeugnis
des derzeitigen Arbeitgebers. Bewerben
Sie sich aus der Arbeitslosigkeit heraus, so
ist das Arbeitszeugnis Ihres letzten Arbeit-
gebers das aktuellste Zeugnis.
StepStone TOP-TIPP
Fordern Sie bei bei Ihrem Arbeitgeber in re-
gelmäßigen Abständen ein Zwischenzeug-
nis an. Auf diese Weise können Sie sich
jederzeit bei einem anderen Unternehmen
bewerben.
Zusätzlich können Sie das Zeugnis des vor-
herigen Arbeitgebers Ihrer Bewerbung hin-
zufügen. Dies bietet sich aber nur dann an,
wenn es Sie und Ihre Kompetenzen besser
darstellt als das aktuelle Zeugnis.
Darüber hinaus ist einzig das Universitäts-
abschlusszeugnis von Bedeutung – für Aka-
demiker in jedem Fall ein fester Bestandteil
der Bewerbung! Bei Ärzten sind zudem die
Approbation und gegebenenfalls die Fach-
arzt-Urkunde wichtig.
Weitere Arbeitszeugnisse oder Zertifika-
te können Sie bei Bedarf nachreichen. Sie
spielen bei der Bewerbung erst einmal kei-
ne Rolle und sorgen in erster Linie dafür,
den Speicherplatz des E-Mail-Postfaches
des Empfängers zu strapazieren.
Achtung: Bei der Online-Bewerbung wer-
den die Zeugnisse nicht einzeln angehängt,
sondern zusammen mit dem Deckblatt,
Anschreiben und Lebenslauf zu einem ge-
samten Dokument zusammengefasst. Das
bedeutet: Ihre E-Mail hat nur einen einzi-
gen Anhang, in dem alle Dokumente zu
einem PDF-Dokument zusammengefasst
sind.
StepStone TOP-TIPP
Sie erleichtern dem Personalentscheider die
Arbeit, indem Sie angeben, welche Zeug-
nisse in der Bewerbung enthalten sind. Eine
solche Aufzählung kann zum Beispiel auf
dem Deckblatt Ihrer Bewerbung erfolgen.
Weitere Tipps und hilfreiche Vorlagen
finden Sie auf www.stepstone.de
Zeugnisse und Anhang
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Sorgfalt ist das A&O!
Achten Sie auf höchste Sorgfalt! Rechtschreibfehler bedeuten immer das Aus - früher in
einer postalischen Bewerbung genauso wie heute in einer Online-Bewerbung.
Passenden Absender wählen
Nutzen Sie eine seriöse E-Mail-Adresse als Absender! Adressen wie Mausi1983@gmx.de
sind in jedem Fall kontraproduktiv. Besser ist: vorname.nachname@gmx.de.
Präziser Betreff
Nennen Sie einen eindeutigen Betreff! In die Betreffzeile Ihrer E-Mail gehören:
die ausgeschriebene Position, der Standort und wenn möglich die Kennziffer aus der
Stellenanzeige. So kann Ihre Bewerbung leichter zugeordnet werden.
Größe des Anhangs
Achten Sie auf die Größe des Anhangs! Der E-Mail-Anhang einer Online-Bewerbung
sollte nicht größer als vier MB sein. Verzichten Sie im Zweifel lieber auf die Schulzeugnis-
se und reichen Sie diese bei Bedarf nach.
Menge der Anhänge
Verschicken Sie nur eine Datei als Anhang! Speichern Sie alle Bewerbungsbestandteile
im PDF-Format in einer Datei. Mehrere Dateien erschweren dem Personalverantwortli-
chen die Arbeit.
Anschreiben nicht anhängen
Fügen Sie das Anschreiben direkt in das E-Mail-Fenster ein! Die E-Mail selbst ist schließ-
lich schon der erste Eindruck.
Mühe zahlt sich aus
Auf ein individuelles Anschreiben achten! Keine standardisierten Anschreiben nach
Copy-Paste-Manier verschicken. Erfahrene Personalverantwortliche erkennen das sofort.
Bewerbungsfoto
Verwenden Sie ein professionelles Bewerbungsfoto. Das Online-Medium verführt dazu,
digitale Schnappschüsse zu nutzen. Falsch! Ihr Bewerbungsfoto sollte immer bei einem
professionellen Fotografen gemacht werden.
E-Mail-Kontakt recherchieren
Recherchieren Sie immer die persönliche E-Mail-Adresse des zuständigen Ansprechpart-
ners. E-Mails an Sammeladressen wie info@ oder bewerbung@ kommen oft nicht beim
richtigen Ansprechpartner an.
Gehen Sie auf Nummer sicher!
Verschicken Sie Ihre Online-Bewerbung als Generalprobe zunächst an Ihre eigene
E-Mail-Adresse oder die eines Bekannten.
Zusammenfassung: Die Top Ten der E-Mail-Bewerbung
StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
www.stepstone.de16
Wir hoffen, dass Ihnen unsere Tipps dabei helfen, eine professionelle Online-Bewerbung
zu erstellen. Sollten Sie dennoch unsicher sein, was die Standards der Online-Bewerbung
betrifft, empfehlen wir Ihnen den kostenlosen StepStone Bewerbungsgenerator. Dieses
Tool erstellt Ihnen eine professionelle Online-Bewerbung, die alle Standards einhält, die
auf den letzten Seiten dargestellt wurden. Sie erhalten Hilfe bei der Formulierung Ihrer
Bewerbungstexte und bei der grafischen Gestaltung Ihrer gesamten Bewerbung.
1. Anhand Ihrer Eingaben, die in einem Online-Formular abgefragt werden, erstellt
der Bewerbungsgenerator ein ansprechend formuliertes Bewerbungsschreiben.
2. Mit der Editierfunktion können Sie den vorgeschlagenen Text
nach Ihren Wünschen anpassen und individualisieren.
3. Auch die Informationen, die auf dem Bewerbungsdeckblatt und dem Lebenslauf
dargestellt sind, werden in einem Formular detailliert abgefragt und im nächsten
Schritt verarbeitet.
4. Sie können anschließend zwischen fünf verschiedenen Layouts für die Bewerbung
in unterschiedlichen Bereichen wählen.
5. Am Ende des Eingabeprozesses erhalten Sie eine professionelle Online-Bewerbung.
6. Alle Dokumente werden zu einem fertigen PDF zusammengefasst. Sie können sich
das Dokument in einem Online-Account speichern, um es jederzeit bearbeiten und
wiederverwenden zu können oder es direkt als Online-Bewerbung verschicken.
Der StepStone Bewerbungsgenerator
Sie finden den kostenlosen StepStone Bewerbungsgene-rator auf www.bewerbung.de, dem StepStone Service für die Online-Bewerbung.
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Online-Bewerbungsformulare
Neben der Bewerbung per E-Mail bieten
viele größere Kliniken bereits die Mög-
lichkeit an, sich über Online-Formulare zu
bewerben. Die komplexen Softwaresys-
teme werden eingesetzt, um den Rekru-
tierungsaufwand zu minimieren und den
Bewerbungsprozess zu beschleunigen. Bei
diesem automatisierten Verfahren geben
Kandidaten Ihre Bewerberdaten direkt in
ein Online-Bewerbungsformular ein, das
die Kliniken und Einrichtungen meist auf
Ihren Homepages zur Verfügung stellen.
Auch wenn die Bewerbung über Online-
Bewerbungsformulare für Kandidaten Vor-
teile bietet, ist dieses Verfahren bei vielen
Stellensuchenden nicht besonders beliebt.
Bewerber fürchten, ihre Qualifikationen
nicht optimal darstellen zu können. Eine
überzeugende Darstellung des eigenen
Kompetenzprofils gelingt in der Tat nur
dem, der die Besonderheiten des Online-
Bewerbungsformulars kennt.
Was Sie unbedingt beachten müssen
In den meisten Formularen sind die Anga-
ben zu Ausbildung und Berufserfahrung
weitestgehend standardisiert. So wird si-
chergestellt, dass der Personalentscheider
über verschiedene Suchfunktionen eine Lis-
te der passenden Bewerber erhält. Deshalb
ist es wichtig, dass Sie möglichst alle Felder
ausfüllen. Sollte Ihr Ausbildungsgang oder
Ihr Fachgebiet nicht aufgeführt sein, wäh-
len Sie die beste Alternative, denn: Jedes
Feld, das Sie nicht ausfüllen, kann Sie aus
dem Suchprozess werfen.
StepStone TOP-TIPP
Oft arbeitet die Software zusätzlich mit
einer Ranking-Funktion, d.h. die Ergeb-
nisliste wird bewertet. Deshalb sollten Sie
die Auswahlmöglichkeit „Sonstiges“ mög-
lichst vermeiden, da sie in der Regel dafür
sorgt, dass Sie in der Auswahlliste ganz un-
ten erscheinen.
Schlüsselbegriffe
Auch die Freitextfelder in den Bewerbungs-
formularen sind häufig mit Suchfunkti-
onalitäten für den Personaler hinterlegt.
Achten Sie also darauf, dass für Ihre Posi-
tion und Ihr Fachgebiet wichtige Schlüssel-
wörter im Freitextfeld auftauchen. Nur so
landet Ihre Bewerbung in der Ergebnisliste,
falls der Personaler über eine Freitextsuche
nach bestimmten Qualifikationen sucht.
Sorgfalt
Viele Arbeitgeber bemängeln die fehlen-
de Sorgfalt, mit der Online-Bewerbungen
ausgefüllt werden. Bedenken Sie, dass das
Freitextfeld im Online-Bewerbungsformular
das Anschreiben bei einer klassischen Be-
werbung ersetzt. Also gilt auch hier: Kor-
rigieren Sie Rechtschreibfehler und nutzen
Sie die Groß- und Kleinschreibung. Allge-
meine Höflichkeitsformeln sind auch hier
gefragt, verzichten Sie also auf Telegramm-
stil, Umgangssprache und Abkürzungen
und setzen Sie eine Anrede- und eine
Schlussformel ein.
Auf die Stärken konzentrieren
Die Zahl der Zeichen in Freitextfeldern ist
oft begrenzt. Konzentrieren Sie sich des-
halb auf Ihre Stärken und fassen Sie sich
kurz. Wer hier Stationen aus seinem Le-
benslauf aufzählt, vergeudet die Möglich-
keit, sein Profil überzeugend darzustellen.
Wie im Anschreiben üblich, sollten Sie im
Freitextfeld darauf eingehen, mit welchem
Vorteil die Einstellung Ihrer Person verbun-
den wäre.
Häufig werden Freitextfelder auf die
Schnelle nur mit einem Satz ausgefüllt, wie
zum Beispiel: „Wenn mein Profil für Sie in-
teressant ist, dann freue ich mich über eine
Kontaktaufnahme“. Das ist weder höflich
noch aussagekräftig und bugsiert Sie leicht
auf den Absagen-Stapel.
Anhänge und technische Fallstricke
Besteht die Möglichkeit, eigene Dokumen-
te hochzuladen, fassen Sie diese in einer
gemeinsamen PDF-Datei zusammen. Ver-
meiden Sie unbedingt Formate wie Word
oder Excel. Ihr Anhang sollte außerdem
aussagekräftig benannt sein.
Setzen Sie keine unnötigen Schriftzeichen
wie Aufzählungszeichen, Sternchen, Rau-
ten oder ähnliches in das Freitextfeld. Diese
können mit manchen Software-Program-
men nicht dargestellt werden und vermie-
sen so die Optik Ihres integrierten Anschrei-
bens.
Manche Online-Formulare haben ein Sessi-
on-Time-out. Damit Sie in Ruhe und in der
angemessenen Zeit die Bewerbung ausfül-
len können, sollten Sie dies zunächst offline
tun und den Bewerbungsbogen erst nach
nochmaliger Durchsicht online auf der
Homepage speichern.
Nutzen Sie die automatischen Hilfen, die
viele Formulare anbieten, die von FAQs bis
zu interaktiver Unterstützung reichen. So
gehen Sie sicher, dass Sie die Bewerbung
mit den Informationen gespeist haben, die
das angewendete System zur objektiven
Auswertung benötigt.
Umgang mit Lebenslauf-Datenbanken
Unsere Tipps gelten nicht nur für Online-
Bewerbungsformulare auf Unternehmens-
Websites, sondern auch für den Eintrag Ihres
Profils in einer Lebenslauf-Datenbank, wie
beispielsweise bei StepStone.
18
Gewünschte Position deutlich angegeben, evtl. auch Kennziffer und Standort?
Richtiger Einsatzbereich und richtiges Fachgebiet für die angestrebte Position eingetragen?
Alle vorgegebenen Felder ausgefüllt?
Freitextfeld auf Sprache und Rechtschreibung überprüft?
Alle für das Stellenprofil wichtigen Merkmale im Freitextfeld untergebracht?
Keine Stationen des Lebenslaufs unnötig im Freitextfeld wiederholt?
Anhänge übersichtlich im PDF-Format hochgeladen?
Keine „exotischen“ Schriftzeichen benutzt?
Nutzungsbedingungen gelesen?
Falls ein Account für Bewerber eingerichtet wurde: LogIn und Passwort notiert?
Checkliste: Online-Bewerbungsformular
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Das Vorstellungsgespräch
Wer es ins Vorstellungsgespräch schafft,
hat die größte Hürde des Bewerbungspro-
zesses bereits gemeistert. Umso ärgerlicher,
wenn das Gespräch durch mangelnde Vor-
bereitung zur Pleite wird. Besonders är-
gerlich ist, wenn einem durch mangelnde
Vorbereitung vermeidbare Fehler passieren.
Einige Fauxpas, die Ihnen beim Vorstel-
lungsgespräch nicht passieren dürfen:
Den Ansprechpartner vergessen
Wie peinlich: Man weiß den Namen des
Gesprächspartners nicht mehr und die
Dame vom Empfang telefoniert sich quer
durch die Abteilung, um den Richtigen zu
finden. Das lässt sich ganz einfach vermei-
den, wenn man das Einladungsschreiben
dabei hat und vor der Tür noch mal kurz
darauf schaut.
Schlecht informiert sein
Mangelndes Wissen über die Klinik, Ein-
richtung oder Organisation, seine Schwer-
punkte sowie die anvisierte Stelle sind be-
sonders tückisch, da im Interview gerne
offene Fragen gestellt werden, wie z.B.
„Was wissen Sie bereits über unser Einrich-
tung?“ Auch über den angestrebten Ein-
satzbereich sollten Sie sich vorher Gedan-
ken gemacht haben – wie sonst wollen Sie
die Frage nach Ihrer besonderen Eignung
für den Job beantworten?
Unüberlegte Kritik
„Also ich würde die Betreuung anders
umsetzen und auch das Pflegeteam um-
strukturieren.“ oder „Ihr ganzheitliches
Therapiekonzept entspricht nicht meiner
Vorstellung.“ Es ist schön, dass Sie Ihre Er-
fahrung und neue Ideen einbringen möch-
ten, mit harscher Kritik sollten Sie sich
allerdings zurückhalten. Ihre Gesprächs-
partner werden sich fragen, warum Sie sich
überhaupt in dieser Einrichtung bewerben,
wenn Sie so viel zu bemängeln haben.
Die eigenen Unterlagen nicht kennen
Bewerber können sich auf Grund mangeln-
der Kenntnisse der eigenen Unterlagen im
Vorstellungsgespräch ziemlich blamieren
und unglaubwürdig erscheinen. Daher soll-
ten Sie sich vorher noch einmal detailliert
mit all Ihren Angaben auseinandersetzen.
Betriebsgeheimnisse ausplaudern
Auf die Frage „Warum haben Sie sich bei
uns beworben/Was reizt Sie an der ausge-
schriebenen Stelle?“, brechen bei vielen
Bewerbern alle Dämme. Da fallen Aussa-
gen wie „Mein Chef erkennt meine Leis-
tung nicht an.“ Niemand möchte doch je-
manden einstellen, welcher schlecht über
den Arbeitgeber redet und dabei Interna
ausplaudert.
Die Grenzen dessen zu finden, was man
sagen darf und was nicht, ist nicht immer
leicht. Schließlich würde man sich nicht
bewerben, wenn im derzeitigen Job alles
bestens liefe. Beschränken Sie sich aber auf
die nötigsten Aussagen zur derzeitigen Si-
tuation und reden Sie lieber über Ihre künf-
tigen beruflichen Ziele und warum die aus-
geschriebene Stelle so attraktiv für Sie ist.
Schlechte Selbstpräsentation
Wer auf Fragen zu beruflichen Erfolgen,
persönlichen Stärken und Schwächen oder
zur Motivation keine Antworten findet, der
gilt nicht nur als schlecht vorbereitet, son-
dern auch als unqualifiziert. Bewerber, die
auf Nachfrage zu Lücken oder Besonderhei-
ten im Lebenslauf nervös werden, bugsieren
sich an dieser Stelle aus dem Bewerbungs-
prozess. Sie müssen in der Lage sein, sich
und Ihren Werdegang flüssig und struktu-
riert zu präsentieren – und das bedeutet
nicht, dass Sie nur die Fakten aus Ihrem Le-
ben aufzählen. Deshalb gilt: Erscheinen Sie
niemals unvorbereitet zum Job-Interview!
Kritische Situationen kann man souverän
meistern, wenn man sich im Vorfeld darauf
einstellt und mögliche Antworten parat hat.
Eine Kurzpräsentation zu Ihrer Person inklu-
sive der passenden Beispiele für berufliche
Erfolge sollten Sie unbedingt im Kreise Ihrer
Freunde vorher üben.
Die richtigen Fragen stellen
Bewerber zeigen Interesse, indem Sie Fra-
gen an das Unternehmen stellen. Bereiten
Sie deshalb mögliche Fragen vor, versteifen
Sie sich aber nicht darauf. Es zeichnet Sie
als guten Zuhörer aus, wenn Sie Dinge ver-
tiefen wollen, die im Interview angespro-
chen wurden. Wiederholen Sie aber kei-
nesfalls bereits Gesagtes. Auch sollten Ihre
Fragen möglichst inhaltlicher Natur sein.
Wer nur wissen möchte, ob es eine Kantine
gibt, oder ob häufig Überstunden geleistet
werden, hinterlässt garantiert einen nega-
tiven Eindruck. Absolute Tabus sind Fragen
wie „Steht in naher Zukunft ein Personal-
abbau an?“ oder „Wie würden Sie das Be-
triebsklima beschreiben?“. Bestenfalls brin-
gen Sie Ihr Gegenüber mit solchen Fragen
in Verlegenheit, schlimmstenfalls führen sie
zu echter Verärgerung.
2
20
Folgende Themenkomplexe bieten sich für mögliche Fragen an:
Arbeitsstelle: Aufgabenbereich, organisatorische Einordnung, Hierarchie,
warum wurde die Stelle frei?
Wie verläuft die Einarbeitung?
Aufstiegsmöglichkeiten, Weiterbildungen etc.
Philosophie, bevorzugte Methoden der Einrichtung
Weitere peinliche Ausrutscher im Vorstellungsgespräch:
Unpünktliches Erscheinen
Die Visitenkarte des derzeitigen Arbeitgebers austeilen
Notizblock und Stift mit Logo des derzeitigen Arbeitgebers benutzen
Mit Wissen über den Gesprächspartner prahlen: „Im Internet habe ich gelesen, dass
Sie auch erst seit Kurzem auf Ihrer Position sind. Haben Sie Ihre Einarbeitung als ausrei-
chend empfunden?“
Die Gesprächsführung übernehmen: „Wie würden Sie sich als Vorgesetzten
beschreiben?“
Übertriebene Schüchternheit und Zurückhaltung, kein Augenkontakt und leise
Stimme, verschlossene Körperhaltung wie Arme vor dem Körper verschränken,
auf die Hände setzen u.a.
Übertriebenes Selbstbewusstsein, Gesprächspartnern ins Wort fallen, ausladende
Gesten und sehr lässige Körperhaltung wie Hände hinter dem Kopf verschränken u.a.
Unangemessene Kleidung, ausgetretene/schmutzige Schuhe, auffälliger Schmuck,
ungepflegte Haare
Fragen zum Gehalt und zu Sonderkonditionen nicht von sich aus stellen! In den
meisten Fällen wird das Thema vom Stellenanbieter aufgegriffen.
Mehr dazu im Kapitel „Gehaltsverhandlung“.
Weitere Tipps zum Thema Vorstellungsgespräch finden Sie auf
www.stepstone.de und www.bewerbung.de
StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
www.stepstone.de21
Fragen zur Vorbereitung
Vorstellungsgespräche laufen meist nach
dem gleichen Muster ab. Es tauchen häu-
fig die gleichen, klassischen Fragen an die
Bewerber auf. Nutzen Sie dieses Wissen als
Chance, sich optimal auf das Jobinterview
vorzubereiten.
Qualifikation
In der Regel startet das Gespräch nach den
üblichen Begrüßungsformalitäten mit Fra-
gen zu Ihrer beruflichen/schulischen Quali-
fikation. Man wird Sie auffordern, wichtige
Stationen Ihres Werdegangs und Ihre der-
zeitige Tätigkeit zu beschreiben.
Mögliche Fragen zur Qualifikation:
„Beschreiben Sie kurz Ihren Werdegang.“
„Beschreiben Sie kurz Ihr Studium und
erklären Sie, warum Sie dieses Fachgebiet
gewählt haben.“
Verzichten Sie an dieser Stelle unbedingt
auf langweilige chronologische Angaben!
So nicht:
Nach dem Abitur habe ich zunächst Bio-
logie studiert, bin dann jedoch auf Medi-
zin umgestiegen. Mein praktisches Jahr
habe ich in der [...] gewählt und nach dem
Staatsexamen meine Assistenzarztstelle an
[...] angetreten ...
Besser:
Nachdem ich bereits im praktischen Jahr
Erfahrungen in der Allgemeinchirurgie ge-
sammelt hatte, habe ich mich für eine As-
sistenzarztstelle in der orthopädischen Chi-
rurgie beworben, so dass ich mich mit den
neuen Aufgaben sehr schnell zurechtfand.
Das ermöglichte mir, parallel ein Fernstudi-
um im Bereich Public Health zu absolvieren.
In die neue Stelle möchte ich beide Kompe-
tenzen einbringen.
Konzentrieren Sie sich von Anfang an auf
wesentliche Dinge. Ihr Gegenüber kennt Ih-
ren Lebenslauf bereits und ist deshalb nicht
daran interessiert, nochmals alle Punkte
lieblos aufgezählt zu bekommen. Setzen
Sie deshalb Schwerpunkte und nutzen Sie
diesen Einstieg ins Gespräch, um direkt auf
Ihre beruflichen Stärken einzugehen.
„Was zeichnet Sie besonders für die
anvisierte Stelle aus?“
„Warum möchten Sie gerade in diesem
Tätigkeitsbereich arbeiten?“
So nicht:
Ich fand die Stellenausschreibung sehr
interessant und finde, ich würde ganz gut
darauf passen.
Idealerweise erübrigt sich die Frage bereits
aufgrund Ihrer Aussagen zum Werdegang,
denn dass Sie der Richtige für diese Stelle
sind, sollte eine logische Konsequenz Ihrer
bisherigen beruflichen oder akademischen
Karriere sein. Seltsamerweise finden die
wenigsten Bewerber aber auf diese Stan-
dard-Frage eine gute Antwort. Machen Sie
sich also im Vorfeld bereits Gedanken über
die Beantwortung und legen Sie schlüssig
dar, warum diese Stelle der nächste kon-
sequente Schritt Ihrer Karriere im Gesund-
heitswesen ist.
Besser:
Ich denke, die Stelle gibt mir die Möglich-
keit, mein theoretisches Wissen in dem
Bereich Public Health erfolgreich einzubrin-
gen und damit auch wirtschaftliches Den-
ken in die Leitungsfunktion der Abteilung
einzubringen. Es wäre schön, wenn ich in
Ihrer Klinik die Möglichkeit hätte, Impulse
zur Umstrukturierung bzw. Weiterentwick-
lung setzen zu können.
Soziale Kompetenz
Sind die Dinge zu Ihrer Qualifikation ge-
klärt, folgt ein Fragenkomplex zu Ihrer
Person. Ziel ist es, zu erfahren, ob Sie die
nötigen sozialen Kompetenzen für die Stel-
le mitbringen. Das sind nicht immer die
gleichen. Mal ist Teamfähigkeit gefragt,
mal zählen Durchsetzungsvermögen oder
Stressresistenz. Hier einige Beispiele, die
wichtige Soft Skills hinterfragen:
„Was war die größte Herausforderung,
die Sie in den letzten zwei Jahren zu
bewältigen hatten?“
Bei dieser Frage punkten Sie mit der kon-
kreten Nennung beruflicher Erfolge, wie
zum Beispiel dem Meistern einer besonde-
ren Belastungsphase oder die Optimierung
von Prozessabläufen. Auch der Abschluss
einer berufsbegleitenden Weiterbildung
kann hier genannt werden. Ihr Gesprächs-
partner möchte erfahren, wie Sie Heraus-
forderungen meistern, worauf Sie stolz
sind und was Sie anspornt.
StepStone TOP-TIPP
Schildern Sie nicht jedes Detail der betref-
fenden Situation, sondern vielmehr mit
welchen Hindernissen Sie zu kämpfen hat-
ten und wie sie diese bewältigen konnten.
„Standen Sie schon einmal vor einer
Aufgabe, die Sie nicht lösen konnten?
Wie sind Sie damit umgegangen?“
Leider fällt sehr vielen Bewerbern auf eine
solche Frage nichts ein. Dabei steht jeder
manchmal vor schier unlösbaren Aufga-
ben, doch es ist spannend zu erfahren, wie
er damit umgegangen ist. Bedenken Sie
dies bei Ihrer Antwort und schildern Sie Ihre
persönliche Herangehensweise. Wie haben
Sie das Problem erkannt und analysiert?
22
Haben Sie sich Hilfe von außen geholt?
Haben Sie Analogien in anderen Aufga-
benbereichen gesucht, um eine Lösung zu
finden, die nicht direkt auf der Hand lag?
„Haben Sie schon mal erlebt, dass die
Arbeit in einer Gruppe nicht funktioniert
hat und deshalb wenig effektiv war? Wie
haben Sie sich verhalten?“
Jeder kennt die Situation, dass Teamwork
ineffektiv oder nervig ist und das Team
nicht mehr an einem Strang zieht. Schlecht
sieht es aus, wenn Sie auf solche Weise
antworten:
So nicht:
„Nicht alle im Team hatten die gleiche Ein-
stellung zur Arbeit, manche waren einsatz-
bereiter als andere und so blieb zusätzliche
Arbeit oder die ungeliebten letzten Thera-
pieeinheiten des Tages fast immer an mir
und meiner Kollegin hängen. Wir beide ha-
ben Stunden angehängt, um dennoch alle
Patienten behandeln zu können.“
So outen Sie sich als schlechter Teamplayer
ohne Fähigkeit zur Problemlösung. Besser
ist es dagegen, wenn Sie vermitteln kön-
nen, dass Sie das Problem im Team offen
angegangen sind:
Besser:
Wir haben die Probleme in einer Teamrun-
de offen und ohne persönliche Angriffe
angesprochen und auch geprüft, wo Zeit-
vorgaben wegen des Wechsels der Thera-
pieräume unrealistisch waren. Wir haben
dann eine Aufgabenverteilung gefunden,
die allen gerecht wurde bzw. ungeliebte
Aufgaben gleichmäßig auf alle Schulter
verteilt hat.
„Nennen Sie uns Ihre persönlichen Stärken
und Schwächen.“
Auch hier punktet, wer sich auf diese im-
mer wiederkehrende Frage gut vorbereitet
hat. Das A und O ist es, authentisch zu
bleiben. Gleichen Sie im Vorfeld das Anfor-
derungsprofil der Stelle mit Ihrem Werde-
gang ab und belegen Sie Stärken, die für
die Stelle besonders wichtig sind, mit kon-
kreten Beispielen.
Der schwierigere Teil ist die Stellungnah-
me zu den eigenen Schwächen. Leider
wird immer wieder versucht, vermeintli-
che Schwächen zu finden und diese dann
in Stärken zu wandeln. Sie können davon
ausgehen, dass kaum ein Personalverant-
wortlicher noch folgende Standardantwort
hören möchte:
Diesen Satz glaubt niemand mehr. Eben-
so unglaubwürdig ist es, wenn Ihnen kei-
ne Schwächen einfallen, denn das zeugt
nur von Ihrer mangelnden Vorbereitung
und Selbsteinschätzung. Jeder Mensch
hat Schwächen. Wichtig für Sie ist, dass
diese Sie nicht daran hindern, die Stelle
optimal auszufüllen. Indem Sie zugeben,
dass Sie Ihre Schwächen kennen und be-
reit sind, daran zu arbeiten, sammeln Sie
garantiert Punkte im Vorstellungsgespräch.
Allerdings: Schonungslose Ehrlichkeit kann
Ihnen durchaus die Chancen auf den neu-
en Job verbauen. Auf die Frage nach Ihren
Schwächen antworten Sie am geschicktes-
ten, indem Sie auf eine Schwäche hinwei-
sen, die Sie in Ihrer täglichen Arbeit nicht
beeinflusst.
Besser:
Sie bewerben sich als Pflegefachkraft und
geben zu, dass Sie nicht gerne etwas mit
Zahlen zu tun haben. Oder: Sie bewerben
sich um eine Stelle, bei der Fremdspra-
chenkenntnisse nicht erforderlich sind.
Hier können Sie ruhig auf Ihre mangelnden
Englischkenntnisse hinweisen.
„Wo wollen Sie beruflich in 5 Jahren sein?“
Es gibt keine „platteren“ Antworten auf
diese Frage als die Benennung von Positi-
onen oder Gehältern. Wenn Sie mit Ihrer
Antwort punkten wollen, dann sollten Sie
zeigen, dass Sie sich Gedanken über Ihre
berufliche Zukunft gemacht haben und
konkrete Ziele auch benennen können. Al-
lerdings muss das nicht heißen:
So nicht:
„In 5 Jahren will ich die Pflegedienstlei-
tung in Ihrem Hause sein.“
Es ist für Bewerber schlecht, wenn sie keine
Ziele haben. Erläutern Sie vielmehr Ihre kla-
ren Vorstellungen mit Aussagen wie:
Besser:
Ich sehe mich im Zentrum der medizini-
schen Forschung Ihres Unternehmens, da
ich gerne an klinischen Innovationen arbei-
te und Verantwortung trage. Außerdem ist
es mir wichtig, den internationalen Aspekt
meiner derzeitigen Tätigkeit zu vertiefen,
sodass ich hoffe, in 5 Jahren in globalen
Projekten aktiv mitzuwirken.
So nicht:
Mein Ehrgeiz treibt mich immer wieder an.
Wenn es dann nicht wie geplant läuft oder
andere nicht mitziehen, werde ich leicht
ungeduldig.
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www.stepstone.de23
Motivation und Loyalität:
„Warum sollten wir gerade Ihnen eine
Stelle anbieten?“
„Warum wollen Sie gerade in unserer
Einrichtung/ Klinik arbeiten?“
Nutzen Sie diese Fragen, die oft gegen
Ende des Gesprächs gestellt werden, um
nochmals abschließend alles vorher Gesag-
te in die Waagschale zu werfen. Fassen Sie
kurz und knackig Ihre persönlichen Stärken
zusammen und erläutern Sie, wie man von
Ihnen als Arbeitnehmer profitieren kann.
Stellen Sie Ihre Stärken deutlich in Relation
zu den für die Stelle notwendigen Talen-
ten. Oft betrachten Bewerber diese Frage
als Gelegenheit darzustellen, wie sie selbst
vom neuen Job profitieren können:
So nicht:
Ich wollte mich schon immer mit dieser
Therapieform beschäftigen und der Ein-
stieg in Ihre Einrichtung würde mir die
Chance dazu geben. Außerdem könnte ich
bei Ihnen noch viel lernen und meine bishe-
rigen Erfahrungen erweitern.
Bedenken Sie, dass Ihr Gesprächspartner
mit der Frage genau das Gegenteil be-
zweckt. Es geht nicht darum, welche Vor-
teile SIE ziehen können. Versuchen Sie also,
sich mit Ihrer Antwort in die Lage des Per-
sonalverantwortlichen zu versetzen und ge-
ben Sie ihm möglichst viele Argumente für
Ihre Person, die er intern weitertragen kann.
Kleidung
StepStone TOP-TIPP
Mit einem klassischen dunklen Anzug be-
ziehungsweise einem schlichten Kostüm
können Sie nichts falsch machen. Für das
Vorstellungsgespräch lautet die Devise:
„Overdressed“ ist grundsätzlich besser als
„underdressed“!
Sie bewerben sich für eine Position im Ge-
sundheitswesen, unter Umständen als an-
gehende Fach- bzw. Führungskraft. Je nach
Position richtet der Personalentscheider ge-
wisse Erwartungen an Ihr Erscheinungsbild.
Tragen Sie also eine der angestrebten Posi-
tion angemessene Kleidung.
Achten Sie darüber hinaus auf einige grundsätzliche Dinge:
Schuhe und Gürtel
Die Schuhe bestimmen den Gesamteindruck Ihres Outfits. Tragen Sie Schuhe, die
farblich zu Anzug und Gürtel passen. Dieser sollte im Übrigen eine unauffällige
Schnalle haben.
Rocklänge
Frauen sollten auf die Länge Ihres Rockes achten. Es gilt: Der Saum darf maximal
eine Handbreit über dem Knie enden, alles andere ist eindeutig zu kurz. In die glei-
che Kategorie fallen zu enge oder durchsichtige Blusen, tiefe Ausschnitte, bauch-
oder schulterfreie Kleidung sowie Absätze, die höher als sechs Zentimeter sind.
Accessoires
Zurückhaltung ist auch bei Accessoires wie Broschen, Ringen, Ketten, Tüchern, Gür-
teln und Brillen gefragt. Keines der genannten Stücke ist grundsätzlich verboten,
solange es nicht die gesamte Erscheinung dominiert. Auffällige Schmuckstücke wie
lange Ohrringe oder außergewöhnlich teure Uhren sollten Sie zu Hause lassen. Ach-
ten Sie zudem darauf, nicht zu viele Accessoires miteinander zu kombinieren.
Frisur, Make-up und Aftershave
Einige gut gemeinte Tipps zum Schluss: Bei Aftershave und Parfum ist Zurückhal-
tung angebracht, das gleiche gilt für Make-up. Vermeiden Sie außerdem auffällig
manikürte Fingernägel.
25
Die Gehaltsverhandlung3
Die Gehaltsfrage stellt einen der zentralen
Aspekte des Jobwechsels dar. Ergreifen Sie
hier jedoch nicht zu schnell die Initiative,
sondern gedulden Sie sich, bis Ihr poten-
zieller Arbeitgeber das Thema Gehalt von
sich aus anspricht. In manchen Fällen wer-
den Sie bereits in der Stellenanzeige dazu
aufgefordert, in Ihrer Bewerbung einen
Gehaltswunsch zu nennen. In der Regel
wird der Personalentscheider Sie jedoch
spätestens nach dem zweiten Gespräch
zu der Äußerung eines konkreten Gehalts-
wunsches auffordern. Bereiten Sie sich des-
halb gezielt auf die Gehaltsfrage vor.
In vielen Berufszweigen und Einsatzberei-
chen des Gesundheitssektors geben aller-
dings Tarifverträge den Rahmen vor. Zu-
satzvereinbarungen sind im Einzelfall und
je nach Position aber möglich.
Wie viel Gehalt Sie erwarten können, hängt von mehreren Faktoren ab:
Klinik, Einrichtung, Pharmaindustrie oder Behörde
Positionen, die einen vergleichbaren Abschluss voraussetzen, werden in Unterneh-
men anders vergütet als in Kliniken oder Behörden. So sind beispielsweise in der
Pharmaindustrie oder Medizintechnik höhere Gehälter üblich als für Assistenz- oder
Oberärzte in Kliniken.
Auch der Faktor Unternehmensstandort kann bei der Gehaltsfrage eine Rolle spie-
len. Im regionalen Vergleich positioniert sich der Süden in der Regel besser als der
Norden, der Westen besser als der Osten. Die Tarifverträge von Klinikkonzernen un-
terscheiden sich beispielsweise von denen an Unikliniken oder Städtischen Klinken.
Qualifikation
Akademische Leistungen sind generell bei der Verhandlung des Einstiegsgehaltes
von großer Bedeutung. Mit wachsender Berufserfahrung zählt jedoch die berufliche
Leistung mehr. Berücksichtigen Sie dies bei Ihrer Argumentation.
Den eigenen Marktwert ermitteln
StepStone Bewerbungsratgeber für die Medizin, Pflege und Therapie
26
Bedenken Sie: Der Personalentscheider ist
ein geübter Verhandlungspartner, der es Ih-
nen nicht leicht machen wird, Ihre Gehalts-
vorstellung durchzusetzen.
Bereiten Sie sich deshalb entsprechend
vor und vermeiden Sie die folgenden
Fehler:
Falsche Argumente anbringen
Die Miete wurde erhöht, der Partner hat
seinen Job verloren und sowieso ist alles
teurer geworden. Das ist bedauerlich, spielt
für Ihren Verhandlungspartner aber keine
Rolle. Versetzen Sie sich in die Lage des Ar-
beitgebers: Für ihn zählt einzig und allein,
welchen Beitrag Sie zum Erfolg des Unter-
nehmens leisten können. An dieser Stelle
muss Ihre Argumentation ansetzen.
Kein konkretes Ziel nennen
Überlegen Sie sich noch vor dem Vor-
stellungsgespräch, wie hoch Ihr Gehalts-
wunsch ausfallen soll, denn Ihr Verhand-
lungspartner wird Sie dazu auffordern,
eine konkrete Zahl zu nennen. Falls er sich
auf eine Verhandlung einlässt, wird er mit
einem eigenen Vorschlag dagegenhalten.
Erwarten Sie hingegen nicht, dass er Ihnen
die Arbeit abnimmt und das erste Angebot
äußert.
Zu hoch pokern
Vorsicht: Pokern Sie nicht zu hoch! Grund:
Zum einen können Sie sich durch die Äu-
ßerung eines unrealistischen Gehaltswun-
sches eine vielversprechende Chance auf
den neuen Job verderben. Zum anderen
dient die Gehaltsverhandlung dem Per-
sonaler dazu herauszufinden, ob der Be-
werber seinen Wert realistisch einschätzt
und sich selbst entsprechend vermarkten
kann. Bei der Gehaltsverhandlung geht es
schließlich nicht zu wie auf einem Basar.
Sich unter Wert verkaufen
Aus Unsicherheit verkaufen sich manche
Bewerber hingegen unter Wert.
Bedenken Sie auch hier: Im Bewerbungs-
prozess dient die Gehaltsverhandlung nicht
nur einem unmittelbaren, praktischen
Zweck. Der Personalentscheider möchte
auch herausfinden, ob Sie Ihre Leistungen
realistisch einschätzen können. Er wird sich
für den am besten geeigneten Kandidaten
entscheiden statt für denjenigen, der den
niedrigsten Gehaltswunsch äußert. Beden-
ken Sie zudem, dass das verhandelte Ge-
halt die Ausgangsposition für zukünftige
Gehaltsverhandlungen darstellt.
StepStone TOP-TIPP
So lange Ihre Forderungen in einem ange-
messenen Rahmen liegen, verschaffen Sie
sich mit einem niedrigen Gehaltswunsch
keinen Vorteil.
Weitere Tipps zum Thema Gehalt
finden Sie auf www.stepstone.de
Die häufigsten Fehler
StepStone 2013, 1. Auflage