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Die Klassifikation peristomaler Hautläsionen nach S.A.C.S.

Fortbildung der FgSKW e.V.in Frankfurt, 09.04.2011

- Alexandra Fleischmann -Enterostomatherapeutin

Project Manager Ostomy CareConvaTec (Germany) GmbH

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Wofür steht “S.A.C.S.” ?

S.A.C.S. steht für “Studio Alterazioni Cutanee Stomali”

(deutsch: Studie zu peristomalen Hautläsionen)

Die Entwicklung von S.A.C.S

Inhalte & Anwendung

Ausblick

Frage der Autoren

Gibt es eine standardisierte Terminologie zwischen

Ärzten, ET´s und Pflegekräften, um peristomale

Hautläsionen zu klassifizieren und darauf bei der

Mitteilung eines Sachverhaltes Bezug zu nehmen?

Fachliteratur

Nein, es gibt nichts.

Recherche der S.A.C.S. Autoren

Die Angaben in der Fachliteratur zur Inzidenz für peristomalen Komplikationen mit resultierender Beeinträchtigung der Hautintegrität liegen zwischen 18% bis 55 %.

Es wurden nationale und internationale Experten konsultiert und eine sorgfältige Literaturrecherche vorgenommen.

Doch die peristomalen Hautkomplikationen sind die am wenigsten erforschten postoperativen Komplikationen.

Vorhandene Einteilungen

1. nach dem Zeitpunkt des Auftretens der

Komplikation:

Frühkomplikation : 1. bis 15. post OP Tag

Spätkomplikation: nach dem 15. post Tag

Vorhandene Einteilungen

2. bei Hautkomplikationen nach der Ursache:

• mechanischer Herkunft

• chemischer Herkunft

• infektiöser Herkunft

• allergischer Herkunft

Vorhandene Terminologie

Zur Angabe der Lokalisation:

„peristomal“

„parastomal“

Die Entwicklung des S.A.C.S.Instrument

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Entwicklung

Die S.A.C.S. Klassifikation wurde von einer italienischen Studiengruppe aus 7 Pflegefachkräften mit Spezialisierung in Enterostomatherapie und 4 Chirurgen einvernehmlich entwickelt.

Es handelt sich um eine multizentrische Beobachtungs-studie, die von Dezember 2003 bis Februar 2006 in 8 italienischen Stoma-Zentren durchgeführt wurde.

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Entwicklung

An der Studie haben 339 Stomapatienten teilgenommen und es wurden 800 Bilder ausgewertet.

Das entwickelte Klassifikationsschema wurde von 4 nicht an der Studie beteiligten Experten geprüft.

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Evidenz

Eine Inhaltsvalidierungsstudie durch 166 Stomapflege-fachkräfte ergab überzeugende wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit des Instruments als Maßstab für die Beurteilung der peristomalen Haut (Inhaltsvaliditätsindex 0,94 von 1,0).

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Zielsetzung

Das Ziel bei der Entwicklung des S.A.C.S. Instruments war es, eine allgemeingültige Sprache für alle Stufen des Pflegepersonals zum Beschreiben und Klassifizieren peristomaler Hautläsionen zu entwickeln.

2007 - Veröffentlichung im OWM

„A Proposal For Classifying Peristomal Skin Disorders: Results Of A Multicenter Observational Study“Ostomy Wound ManagementSeptember 2007; 53(9): 38-43

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Einführung in Italien

Das S.A.C.S. Instrument wurde von der Associazione Italiana Operatori Sanitari di Stomaterapia (AIOSS)* befürwortet.

* Offizielles Mitglied im WCET und ECET

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Fazit

Es handelt sich somit um das erste Instrument zur Beurteilung der peristomalen Haut mit validiertem Inhalt.

2009 - Veröffentlichung im WOCN

„Prospective Assessment and Classification of Stoma Related Skin Disorders“Journal of Wound, Ostomy and Continence Nursing: Mai/Juni 2009 – Nummer 36 – Ausgabe 3S - S. S50-S51

2010 – Vorstellung in Österreich

1. Jahrestagung der KSB in Linz, 12.-13.11.2010

2010 – Vorstellung in der MagSi®

„Erster Standard für Klassifikation von Hautläsionen bei Stomaträgern? “Dezember 2010 - MagSi® - Ausgabe 54 - S. 31

Inhalt und Anwendung des S.A.C.S.Instruments

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Das S.A.C.S.-Instrument

Das Instrument hat zwei einfache Klassifikationskriterien:

5 Kategorien zur Beschreibung des Schweregrads der Läsion „L“

5 Topographiequadranten zur Beschreibung der Lage und Ausbreitung des betroffenen Bereichs „T“

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S.A.C.S. Kategorie L1 = HYPERÄMISCHE LÄSION:

Peristomale Rötung bei intakter Haut

Die L – Kategorien: L = Läsion(engl. “lesion”)

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S.A.C.S. Kategorie L2 = EROSIVE LÄSION

Offene, nicht auf subkutanes Gewebe ausgebreitete Läsion; Teilverlust von Hautschichten

Die L – Kategorien: L = Läsion(engl. “lesion”)

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S.A.C.S. Kategorie L3 = ULZERATIVE LÄSION

Offene Läsion, die sich auf subkutanes Gewebe und darüber hinaus ausbreitet; Verlust aller Hautschichten

Die L – Kategorien: L = Läsion(engl. “lesion”)

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S.A.C.S. Kategorie L4 = ULZERATIVE LÄSION

Verlust aller Hautschichten mit nekrotischem / fibrinösem Gewebe

Die L – Kategorien: L = Läsion(engl. “lesion”)

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S.A.C.S. Kategorie Lx = PROLIFERATIVE LÄSION

Abnorme Gewebsneubildung (Granulome, Neoplasma)

Die L – Kategorien: L = Läsion(engl. “lesion”)

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S.A.C.S. Kategorie L1 = HYPERÄMISCHE LÄSIONPeristomale Rötungen bei intakter Haut

S.A.C.S. Kategorie L2 = EROSIVE LÄSIONOffene, nicht auf subkutanes Gewebe ausgebreitete Läsion; Teilverlust von Hautschichten

S.A.C.S. Kategorie L3 = ULZERATIVE LÄSIONOffene Läsion, die sich auf subkutanes Gewebe und darüber hinaus ausbreitet; Verlust aller Hautschichten

S.A.C.S. Kategorie L4 = ULZERATIVE LÄSIONVerlust aller Hautschichten mit nekrotischem / fibrinösem Gewebe

S.A.C.S. Kategorie Lx = PROLIFERATIVE LÄSIONAbnorme Gewebsneubildung (Granulome, Neoplasma)

Die L – Kategorien: L = Läsion(engl. “lesion”)

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Quadranten helfen bei der Lagebestimmung der peristomalen Hautläsionen

Perspektive: aus Ihrer Sicht, wenn Sie vor dem Patienten stehen

Es kann mehr als ein „T“ (Quadrant) dokumentiert werden

TV heißt, dass alle Quadranten (TI – TIV) betroffen sind

Die T – Kategorien: T = Topographie

TV

TIV TIII

TI TII

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In der amerikanischen Dokumentation wird nach dem Uhrzeigersystem dokumentiert:

Die Angabe zur Lokalisation erfolgt gemäß dem Ziffernblatt einer Uhr

Richtung Kopf des Pat = 12 Uhr

„zirkulär“ = 0 bis 12 Uhr

Die US - Version

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Angepasst an das anatomische Wording

S.A.C.S. Kategorie TI : links obenS.A.C.S. Kategorie TII: links untenS.A.C.S. Kategorie TIII : rechts untenS.A.C.S. Kategorie TIV: rechts obenS.A.C.S. Kategorie TV: zirkulär

S.A.C.S. T-Kategorien

TV

TIII TII

TIV TI

Einfache Anwendung

Bei der Anwendung dieses Instrument wird jeglicheSubjektivität bei der Beurteilung von peristomalen Hautläsionen vermieden und es wird eine universelle Terminologie geschaffen, die leicht zu verstehen und zu verwenden ist.

Anwendungsbeispiel

Dokumentation im Stomadokumentationsbogen:Beurteilung des Stomas

Stomagröße: 30 mm

Ausscheidung: flüssig

Schleimhaut: vital

Stomanaht: intakt, primäre Heilung

Peristomaler Hautzustand nach S.A.C.S.: L2TV

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Schnittstellenkommunikation

Die S.A.C.S. Klassifikation wurde mit dem Ziel entwickelt, primär Fachkräften in der Stomaversorgung ein objektives Instrument für die Einstufung von peristomalen Hautläsionen zu bieten.

Aber es eignet sich auch für die interdisziplinäre Kommunikation.

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L1 = HYPERÄMISCHE LÄSIONPeristomale Rötungen bei intakter Haut

L2 = EROSIVE LÄSIONOffene, nicht auf subkutanes Gewebe ausgebreitete Läsion; Teilverlust von Hautschichten

L3 = ULZERATIVE LÄSIONOffene Läsion, die sich auf subkutanes Gewebe und darüber hinaus ausbreitet; Verlust aller Hautschichten

L4 = ULZERATIVE LÄSIONVerlust aller Hautschichten mit nekrotischem Gewebe

Abgrenzung Stoma- bzw. Wundversorung

Ausblick

Dieses anerkanntes Schema für die Klassifikation und Lagebeschreibung peristomaler Läsionen ist der erste Schritt zur objektiven und sachgerechten Benennung, Behandlung, Überwachung und Nachsorge von peristomalen Hautkomplikationen.

Einsatzmaterial für Ihren Alltag

S.A.C.S.-Flyer , S.A.C.S.- laminiertes DinA4 Schaubild,S.A.C.S.- laminierte Anleitung im Taschenformat

Die verfügbaren Hilfsmittel zum Einsatz von S.A.C.S. in Ihrem Alltag erhalten Sie:

1. PDF-Download: www.convatec.de2. Druckmaterialien: Die Unterlagen sind auch gedruckt

erhältlich. Wenden Sie sich bitte an Ihren ConvaTec-Außendienstmitarbeiter oder die ConvaTecKundenberatung.

Sie möchten wissen, welcher Mitarbeiter für Sie zuständig ist?Rufen Sie die gebührenfreie ConvaTec-Kundenberatung an:

Deutschland: 0800 / 78 66 200

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Online - Training

Demnächst

S.A.C.S. Online Training auf www.convatec.de

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