Post on 10-Jul-2020
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Die Larynxmaske macht Narkosen bei Kindern mit "URI" einfacher
Martin Jöhr
Luzerner Kantonsspital
CH-6000 Luzern 16
Schweiz
martin.joehr@luks.ch
Mit der Larynxmaske sind alle Probleme gelöst
Erfahrung
Verfahren
Zeitpunkt
Medikation
• Vorbemerkungen
• Ausmaß des Problems
• Larynxmaske und andere Faktoren
• Schlussfolgerungen
Das Ausmaß des Problems
4 Monate (Mai-August = Herbst-Winter)
• 2051 Kinder
– 22,3% erkältet
– 45,8% innerhalb 6 Wochen
Parnis SJ et al.: Clinical predictors of anaesthetic complicationsPaediatr Anaesth (2001) 11: 29-40
Adelaide
ArbeitsplatzGeschwister
Ferien-planung
SchuleGroßmutter
Seite 2
Geringere Apnoetoleranz
Kinouchi K et al. Anesthesiology (1992) 77: 1105-7
Sek
un
den
Größe cm
Tiefere Sättigung im Aufwachraum
Kontrollgruppe Gruppe mit URI(n=25) (n=25)
SaO2 > 95 25 20SaO2 < 95 0 5
N2O, Halothan, Intubation
=> Keine Komplikationen, Sättigung messen und O2 geben
DeSoto H et al. Anesthesiology (1988) 68: 276-279
• "Narkose machen" kann man immer; die Frage ist,
ob man soll.
• Wenn man krank ist, kommt man nicht zur Operation.
• Wenn man "nicht krank" ist, sondern nur eine laufende
Nase hat, ist es ein Ermessensentscheid.
• Wenn keine zusätzlichen Risikofaktoren vorliegen, ist
es vertretbar, den Eingriff durchzuführen.
• Wenn Risikofaktoren vorliegen, ist es klug, den Eingriff
aufzuschieben.
Gespräch mit den Eltern und Kollegen
• "Narkose machen" kann man immer; die Frage ist,
ob man soll.
• Wenn man krank ist, kommt man nicht zur Operation.
• Wenn man "nicht krank" ist, sondern nur eine laufende
Nase hat, ist es ein Ermessensentscheid.
• Wenn keine zusätzlichen Risikofaktoren vorliegen, ist
es vertretbar, den Eingriff durchzuführen.
• Wenn Risikofaktoren vorliegen, ist es klug, den Eingriff
aufzuschieben.
• AZ reduziert• Fieber > 38,5°• produktiver Husten
Gespräch mit den Eltern und Kollegen
• "Narkose machen" kann man immer; die Frage ist,
ob man soll.
• Wenn man krank ist, kommt man nicht zur Operation.
• Wenn man "nicht krank" ist, sondern nur eine laufende
Nase hat, ist es ein Ermessensentscheid.
• Wenn keine zusätzlichen Risikofaktoren vorliegen, ist
es vertretbar, den Eingriff durchzuführen.
• Wenn Risikofaktoren vorliegen, ist es klug, den Eingriff
aufzuschieben.
• AZ reduziert• Fieber > 38,5°• produktiver Husten
• kleines Kind• schwierige Intubation• ängstliche Mutter• komplexer Eingriff
Gespräch mit den Eltern und KollegenElektiver Eingriff?
• AZ reduziert• Fieber > 38,5°• produktiver Husten
Maskennarkosemöglich?
Durchführung der Anästhesie vertretbar
zuwarten
Risikofaktoren?
nein
nein
nein
ja
ja
ja
ja
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Von Ungern-Sternberg BS et al. Lancet (2010) 376: 772-83
2-4 W
Atemwegsinfekt => Eingriff verschieben
< 2 W
Symptome 2.05
2.34
0.66
0 1 2 3
9297 Kinder; Kohortenstudie =>
Risiko von Atemwegskomplikationen
RR
Wie ist das Risiko zu beurteilen?
Tait AR et al. Anesth Analg (2005) 100: 59-65
Anesthesia for the child with upper respiratory tract infection:still a dilemma?
.
…. although recent clinical data confirm that some children
with URIs are at increased risk of perioperative com-
plications, these complications can, for the most part, be
anticipated, recognized and treated …...
Tait AR et al. Anesth Analg (2005) 100: 59-65
Anesthesia for the child with upper respiratory tract infection:still a dilemma?
.
• Vorbemerkungen
• Ausmaß des Problems
• Larynxmaske und andere Faktoren
• Schlussfolgerungen
"Ein Tubus hat noch nie geschadet"
Seite 4
11.63
6.72
0 2 4 6 8 10 12 14
Von Ungern-Sternberg BS et al. Lancet (2010) 376: 772-83
Relatives Risiko im Vergleich zur Maske
LMA
Tubus
Larynxmaske versus Tubus
9297 Kinder; Kohortenstudie =>
Risiko von Atemwegskomplikationen
Larynxmaske versus Tubus
Von Ungern-Sternberg BS et al. Lancet (2010) 376: 772-83
22
30
12
9
0 10 20 30
Tubus
LMA
schlafend
wach
wach
Komplikationen beim Ausleiten %
9297 Kinder; Kohortenstudie =>
Risiko von Atemwegskomplikationen
Larynxmaske besser als Tubus
Tait AR et al. Anesth Analg (1998) 86: 706-711
ITN LMA
Bronchospasmus 5 0
SaO2 < 90 beim Einführen 5 0
Respiratorische Komplikationen 35 19
Prospektive randomisierte Studie
• 82 Kinder mit URI
• Lachgas und Halothan
Die Larynxmaske ist von Vorteil
• Laryngospasmus
• Stridor
• Heiserkeit
• Husten
Tartari S et al. Minerva Anestesiol (2000) 66: 439-443
0 20 40 60 80 100
URI
KontrolleLMA
Tubus
%
400 Kinder 6 M- 6 J
Weniger Probleme beim Ausleiten
Adenotonsillektomie Tubus LMA(n = 54) (n = 55)
• Obstruktion mit Spatel 3 10
• Ausleiten - Stridor 14 5- Laryngospasmus 6 3
• Sättigung <94% im AWR 16 6
Webster AC et al. Can J Anaesth (1993) 40: 1171-1177(London Ontario)
Williams PJ et al. (London) Br J Anaesth (1993) 70: 30-33
Larynxmaske für die Tonsillektomie
• 2 x 52 Patienten (Kinder und Erwachsene)• LMA versus Tubus
=> 4 Patienten ausgeschlossen (2x Plazierung, 2x Obstruktion)
Weniger Problemebeim Ausleiten p<0,001
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LMA is associated with an increased incidence of adverse respiratory events in children with recent URIs
von Ungern-Sternberg B et al. Anesthesiology (2007) 107: 714-719
LMA => ein erhöhtes Risiko bleibt LMA => ein erhöhtes Risiko bleibt
von Ungern-Sternberg B et al. Anesthesiology (2007) 107: 714-719
31.8
19.1
7.6
3.1
0 10 20 30 40
Komplika-
tionen
Laryngo-
spasmus
URI < 2 Wochen
gesund
• 608 Kinder in 5 Monaten223 (37%) mit URI innerhalb
der letzten 2 Wochen
• LMA bei elektiver Chirurgie
• 2/3 i.v. eingeleitet
Obstruktion und Dislokation
Neugeborene
Erwachsene
Obstruktion und Dislokation
Dubreuil M et al. Anesth Analg (1993) 76: 527-529.
Obstruktion und Dislokation
29
57
14
27
35
38
0 20 40 60
LMA 1
LMA 2 umgeschlagen
Epiglottis
ideal
%
Vorbehandlung mit Atropin?
Shaw CA et al. Br J Anaesth (2000) 84: 174-178
0 10 20 30 40 50 60
Ausleiten
EinleitenKontrolle
Atropin
%
• 2 x 60 Säuglinge
• 40 µg/kg Atropin p.o.
• Halothan, Atracurium
• ITN
Atemwegs-Komplikationen
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Vorbehandlung mit Glykopyrrolat?
Tait AR et al. Anesth Analg (2007) 104: 265-70
• 2 x 56 Kinder
mit Atemwegsinfekt
• nach der Einleitung
10 µg/kg Glykopyrrolat i.v.
Placebo
0 20 40 60 80 100 120
Verweildauer
min
Komplikationen
%
Viel Sekretmehr
Komplikationen
ns
P < 0,05
Vorbehandlung mit Beta-2-Agonisten?
Von Ungern-Sternberg B et al. Paediatr Anaesth (2009) 19: 1064-9
0 2 4 6 8 10 12 14
Broncho-
spasmus
starker
HustenRTI
RTI + Beta-2
gesund
%
• 3 x 200 Kinder
• 400 RTI (< 4 W)
• 200 Salbutamol
• Vorbemerkungen
• Ausmaß des Problems
• Larynxmaske und andere Faktoren
• Schlussfolgerungen
5
2
0 2 4 6 8
Von Ungern-Sternberg BS et al. Lancet (2010) 376: 772-83
9297 Kinder; Kohortenstudie =>
Risiko von AtemwegskomplikationenStaff
RegistrarRR 2,35
(1,79-3,06)
%
Erfahrung des Anästhesisten und Alter des Kindes
Laryngospasmus
Alter p < 0,0001
• Die Larynxmaske macht Narkosen einfacher und
ermöglicht es, viele Probleme zu umgehen.
• Dislokation, Fehlposition, Obstruktion und Leckage
kommen vor.
• Sicherer werden die Narkosen aber nur, wenn erfahrene
Anästhesisten die Kinder betreuen.
Schlussfolgerungen