Dr. Eva Pilz Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) 06.05.2010.

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Dr. Eva PilzTraditionelle Chinesische Medizin (TCM)

06.05.2010

Was ist die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

5000 Jahre alte Gesundheitslehre Diagnostik nach TCM-Kriterien Akupunktur Ernährungslehre Kräutermedizin Tuina, Qi Gong

Grundprinzip der TCM

Bewahren der Lebensenergie im Einklang mit der Natur

Innerhalb des Körpers alle Strukturen voneinander abhängig-dynamische Beziehung

Menschlicher Organismus wird als Mikrokosmos angesehen, in dem sich alle Aspekte seiner Umgebung widerspiegeln

Westliche Medizin

Organismus ist ein in sich geschlossenes System, das aus vielen Organen und Gewebestrukturen aufgebaut ist

Funktionieren die Organe bzw. Strukturen, ist der Organismus gesund

Häufig keine Diagnose trotz ausgeprägter Symptomatik möglich

TCM und westliche Medizin

Keine Überlegenheit eines der beiden Medizinsysteme

TCM und westliche Medizin gut kombinierbar

Einige Begriffe aus der TCM

YIN und YANG Qi Blut Jin-Ye (Körperflüssigkeiten)

Yin und Yang

Mensch ist eine Einheit der Gegensätze Yin und Yang voneinander abhängig Ständiges Übergehen ineinander (Tag/Nacht) Therapie zielt immer darauf ab, Gleichgewicht

zu erhalten, daher niemals nur einen Aspekt stärken, sondern immer anderen Aspekt mitberücksichtigen

Yin und Yang

YIN Erde Innen Unten Dunkel Kalt Winter Nacht weiblich

YANG Himmel außen Oben Hell Warm Sommer Tag männlich

Yang-Symptome

Hitze Unruhe Durst Schwitzen Rotes Gesicht Laute Stimme Rote Zunge, schneller Puls Therapiekonzept: Yang reduzieren, Yin stärken, um

Gleichgewicht zu erhalten

Yin-Symptome

Kälteempfindlichkeit Mattigkeit Kein Durst, kein Schwitzen Evtl. Ödeme Durchfall Blasse, geschwollene Zunge Langsamer Puls Therapieprinzip: Yang und Qi stärken, evtl. Flüssigkeit

reduzieren (z.B. Schleim oder Nässe-Stagnation red.)

Yin und Yang

Meist Mischbilder – z.B. Yin- und Yang-Mangel

Therapieziel ist nicht nur, Yin und Yang im

Gleichgewicht, sondern auch auf einem

ausreichenden Niveau zu halten.

Qi

Wichtigste Grundsubstanz des Körpers Angeborenes Qi als Essenz gespeichert Nahrungs-Qi Atmungs-Qi

Aufgaben des Qi

Wärmt den Körper Schützt den Körper vor äußeren Einflüssen Hält Blut in den Gefäßen Hält Organe an ihrem Platz Grundlage für die Produktion von Blut und

Körperflüssigkeiten Wandelt Nahrung um

Wichtige Qi-Störungen

Qi-Mangel: Erschöpfung, Belastungsdyspnoe, Kälteempfindlichkeit, Schwitzen, Blässe

Qi-Stagnation: Schmerzen, Blähungen,Spannungsgefühl, Aufstoßen, Schluckauf

Qi-Ni: Qi-Bewegung in die falsche Richtung (Bsp. Aufsteigendes Magen-Qi bei Erbrechen)

Blut

Entsteht aus Milz-Qi und Thorax-Qi Hat ernährende und befeuchtende Funktion

Wichtige Blut-Störungen

Blut-Mangel: Blässe, Müdigkeit, trock. Haut, Nägel, Haare, Sehstörungen (typ. Nachtblindheit bei Leber-Qi-Mangel), Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Gedächtnisstörungen, Ängstlichkeit, Depressionen, Herzklopfen oder Rhythmusstörungen

Blut-Stau: bohrende Schmerzen, geschwollene Körperteile

Blut-Hitze: Blut tritt aus den Gefäßen: Nasenblutung, starke Menstruationsblutung

Körperflüssigkeiten-Jin-Ye

Speichel, Schweiß, Harn, Körperwasser, Tränen, Nasensekret

Funktion: Befeuchten der Organe, Schmieren der Gelenke

Mangel: trockene Augen, Haut, Verstopfung (Darm nicht befeuchtet), trockener Mund, Hals, Husten

Diagnostik in der TCM

Betrachtung des Patienten: Hautfarbe- und Beschaffenheit (Blässe, Rötung, trockene Haut, Lipome), Augen (Rötung, glänzend), Muskeltonus, Sprache (Bsp. Leise Stimme bei schwachem Lungen-Qi, Stottern bei Störungen im FK Herz)

Anamnese: Beschwerden, Belastbarkeit, Schwitzen (wann), Verdauung, Harn, Bewegungsapp., Schlaf, Appetit, Durst, psych. Befinden, bei Frauen Menstr.

Zunge: Farbe (Lok.), Belag, Körper, Venen, Zahnabdrücke

Puls: schwach, voll, gleitend, gespannt, saitenförmig,..

Akupunktur

Ca. 8-12 Nadeln pro Sitzung über ca. 30 min. Auslösen des „De Qi“-Gefühls Manipulation je nach Störung Punkteauswahl: betroffener Funktionskreis

und zugrundeliegende Störung Moxibustion

Anwendungsgebiete f. Akupunktur

Erkrankungen des Bewegungsapparates Erkrankungen der Atmungsorgane, Allergien Kopfschmerzen, Migräne Erkrankungen d. Magen-Darmtraktes Hauterkrankungen, Augenerkrankungen (tränendes Auge) Gynäkol. Störungen (PMS, Zyklusstörungen,

Wechselbeschwerden) Schlafstörungen, Nervosität, depressive Verstimmung, burn

out Unterstützend bei Suchterkrankungen Geburtsvorbereitung- und Erleichterung

Ernährung nach TCM

Jedes LM hat einen thermischen Charakter (Yin/Yang)

Zuordnung zu Organen (Bsp. süß – Milz stärkend)

Zubereitungsart entscheidend Abstimmung mit Umgebung (keine Orangen im

Winter)

TCM-Kräutertherapie

Manche Rezepturen 5000 Jahre alt 4 thermische Qualitäten: Wärmend/kühlend Geschmack: bitter, scharf, salzig, sauer, süß DAN-Kräuter (geschmacklos): diuret. Wirkung Zugehöriger Funktionskreis Wirkrichtung: außen/oben (schweißtreibend,

emetisch) unten/innen (schweißhemmend, stuhlfördernd, entwässernd)

TCM-Rezeptur

Ca. 5-15 Kräuter Hauptkraut = Kaiser, Minister, Helfer, Bote Nie einseitige Wirkung ih. einer Rezeptur Probleme: Geschmack, teuer Alternative westliche Kräuter

Beispiele f. Krankheitsbilder

Milz-Qi-Mangel: Erschöpfung, Blässe, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Ödeme (mgs. unter Augen), weicher Stuhl, Organsenkungen, Hämatome, Blutungen, schlaffes Gewebe, Gier auf Süßes, Hämorrh., Schwäche d. Extremitäten, schwere Beine

Lungen-Qi-Schwäche: Husten, Belastungsdyspnoe, leise Stimme, Abneigung gg. Sprechen, spontanes Schwitzen, Infektanfälligkeit, Windempfindlichkeit und Nässe-Aversion, Schwäche

Beispiele für Krankheitsbilder

Leber-Qi-Stagnation: schmerzhaftes Spannungsgefühl im Thorax, Magenbereich, Unterbauch, Seufzen, Schluckauf, Depressionen, Stimmungswechsel, Gereiztheit (Leber steht f. unterdrückte Wut), Zyklusstörungen, PMS. Typisch Spannungsgefühl, das wandern kann

Nieren-Yang-Mangel: Schwächegefühl in Hüfte und Knie, Schmerzen und Kältegefühl lumbal, kalte Extremitäten, Durchfall mgs. (5-7 Uhr), Potenz- und Fertilitätsprobleme, viel klarer Harn

TCM und westliche Medizin- ein Widerspruch?

Genaue Diagnostik (TCM und westliche Medizin)

Etl. Krankheitsbilder westl. Medizin überlegen: wenn OP erforderlich, akute massive Infektionen, schwere psychische Erkrankungen, Karzinome

Häufig Kombination: Bsp.: Neurorehab Pat. nach Schlaganfall

Dr. Eva PilzÄrztin für Allgemeinmedizin, TCM, Akupunktur, Gesundenuntersuchungen

1160 WienNeulerchenfelder Straße 14/3/6

Tel.: 0650/33 29 844E-Mail: ordination@evapilz.at

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