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Folie 109. Februar 2009PowerPoint-Folienmaster für das neue Corporate Design der Landesregierung Rheinland-Pfalz
Neue Düngeverordnung
Dr. Friedhelm Fritsch
Informationen zur DüV für Multiplikatoren, KH, 19.1 2.2017
Düngemittelverordnung 2012Zulassung, Inverkehrbringung und Kennzeichnung von DüngemittelnToleranzen bei NährstoffgehaltenAnlage: Düngemitteltypen
Düngeverordnung 2017Gute fachliche Praxis bei der Anwendung von Düngemitteln,Aufzeichnungspflichten, Obergrenzen für N,Verbotszeiträume für N-haltige Dünger,Einarbeitungsgebote etc.
Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdüngern 2010Aufzeichnungs- und Meldepflichten
EU-Düngemittel-Verordnung 2003
EU-Nitratrichtlinie 1991
Stoffstrombilanzverordnung 2018Aufzeichnungspflichten
Düngerecht in DeutschlandDüngegesetz 2017Zweck: Sicherstellung der Nährstoffversorgung, Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, Gefahrenabwendung bei der Düngung, nachhaltiger Umgang mit NährstoffenAnwendung, Inverkehrbringen, Kennzeichnung,Überwachung von Düngemitteln
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Folie 309. Februar 2009PowerPoint-Folienmaster für das neue Corporate Design der Landesregierung Rheinland-Pfalz
Folie 4Lauer - Gruppe 541
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Jetzt auch
www.düngeverordnung.rlp.de
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Ziele der DüVVermindern stofflicher Risiken- Nitratauswaschung (Grundwasser)- Abschwemmungen (Oberflächengewässer)- Ammoniakverdunstung (Luft)
Grundsätze der DüVAufbringungszeitpunkt und Aufbringungsmenge sind so zu wählen, dass verfügbare und verfügbar werdende Nährstoffe den Pflanzen zeitgerecht in einer dem Nährstoffbedarf entsprechenden Menge zur Verfügung stehen.
Geltungsbereich der DüVgute fachliche Praxis bei der Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen,Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln auf landwirtschaftlich genutzten Flächen
Wesentliche Inhalte der Düngeverordnung vom 26.05.2017
- N-Düngebedarfsermittlung: schriftlich, alle Flächen, ertrags-
abhängige, standort- und kulturartenbezogene N-Obergrenzen
- 170 kg N/ha im BetriebsØ aus organ. DgM tierischer und
pflanzlicher Herkunft (Gärreste, Klärschlamm ...)
- Präzisere Vorgaben zur Düngung auf überschwemmten, wasser-
gesättigten, gefrorenen oder schneebedeckten Boden
- längere Verbotszeiträume Acker- und Grünland (max. 60 kg Ges.-N/ha)
- Abstände zu Gewässern (insbes. stark geneigter Flächen) verschärft
- Anforderungen an Gülleaufbringungstechnik ab 2020 und 2025
- Lagerkapazitäten für Gülle, Jauche, Gärreste, Festmist z.T. geändert
- Nährstoffvergleich-Salden: 60 (50) kg N/ha / 20 (10) kg P2O5/ha
- Erlass vom Rechtsverordnungen durch die Landesregierungen:
Maßnahmen in GWK mit erhöhter Nitrat- oder OWK mit erhöhter
Phosphatbelastung
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DüngeV forderte bisher :
Ermittlung des N-Düngebedarfs
Aufzuzeichnen war:
im Boden verfügbare N-Mengen
z.B. durch Übernahme der
Ergebnisse vergleichbarer Standorte
Ab 2018 muss der N-Düngebedarf als standortspezifische Obergrenze nach bestimmten Vorgaben der DüngeV ermittelt und aufgezeichnet werden. Basis sind: ertragsabhängige N-Bedarfswerte , Nmin -Gehalte , organische Düngung im Vorjahr, Vorfrüchte/Zwischenfrüchte, Humusgehalte
Kultur dt/ha kg N-Bedarf Δ dt/ha + kg N/+Δdt - kg N/- Δdt cm Nmin -Tiefe1)
WiRaps 40 200 5 10 15 90
WiWeizen C 80 210 10 10 15 90
WiWeizen A, B 80 230 10 10 15 90
WiWeizen E 80 260 10 10 15 90
Hartweizen 55 200 10 10 15 60
WiGerste 70 180 10 10 15 90
WiRoggen 70 170 10 10 15 90
WiTriticale 70 190 10 10 15 90
SoGerste 50 140 10 10 15 60
Hafer 55 130 10 10 15 60
KöMais 90 200 10 10 15 90
Silomais 450 200 50 10 15 90
ZRübe 650 170 100 10 15 90
Kartoffel 450 180 50 10 10 60
Frühkartoffel 400 220 50 10 10 60
Sonnenblume 30 120 90
Öllein 20 100 601) Vorschlag VLK-AK DgBeratung
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Kultur dt/ha kg N-Bedarf Δ dt/ha + kg N/+Δdt - kg N/- Δdt cm Nmin -Tiefe1)
WiRaps 40 200 5 10 15 90
WiWeizen C 80 210 10 10 15 90
WiWeizen A, B 80 230 10 10 15 90
WiWeizen E 80 260 10 10 15 90
Hartweizen 55 200 10 10 15 60
WiGerste 70 180 10 10 15 90
WiRoggen 70 170 10 10 15 90
WiTriticale 70 190 10 10 15 90
SoGerste 50 140 10 10 15 60
Hafer 55 130 10 10 15 60
KöMais 90 200 10 10 15 90
Silomais 450 200 50 10 15 90
ZRübe 650 170 100 10 15 90
Kartoffel 450 180 50 10 10 60
Frühkartoffel 400 220 50 10 10 60
Sonnenblume 30 120 90
Öllein 20 100 601) Vorschlag VLK-AK DgBeratung
Es fehlen einige Kulturen:- Sommerweizen, -roggen, -triticale- diverse BGA-Substratpflanzen- ...
Es gibt ein paar Unausgewogenheiten:z.B.Silomais im Vgl. zu K`Mais bevorteilt
entspr. E-Wz im Vergl. zu A/B- oder C-Wz
Abschlag in kg N/ha
Vorfrucht
Grünland, Dauerbrache, Luzerne, Klee, Kleegras,Rotationsbrache mit Leguminosen,
20
Rotationsbrache ohne Leguminosen, Zuckerrüben ohne Blatternte,Raps, Körnerleguminosen, Kohlgemüse,Feldgras
10
Getreide, Mais, Kartoffeln, Gemüse außer Kohlarten 0
Zwischenfrucht
abgefrorene oder im Herbst eingearbeiteteNichtleguminose
0
im Frühjahr eingearbeitete Nichtleguminose 20
abgefrorene oder im Herbst eingearbeitete Leguminose 10
im Frühjahr eingearbeitete Leguminose 40
Futter-Nichtleguminose 0
Futterleguminose 10
Humusgehalt > 4 % 20
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Ermittlung der schlag- bzw. bewirtschaftungseinheiten-spezifischen N-Obergrenze sowie der P2O5-Abfuhr mit dem Erntegut als zulässiger Phosphatdüngung
Bis zu 20 Bewirtschaftungseinheiten für Ackerbau auf einem Blatt
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Ermittlung der schlag- bzw. bewirtschaftungseinheiten-spezifischen N-Obergrenze sowie der P2O5-Abfuhr mit dem Erntegut als zulässiger Phosphatdüngung
Bis zu 16 Bewirtschaftungseinheiten von Rebflächen auf einem Blatt
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Düngebedarfsermittlung für PhosphatBodenuntersuchung: ab 30 kg P 2O5/ha und Jahr gedüngt
für jeden Schlag ab ein Hektarmindestens alle sechs Jahre
keine Untersuchungspflicht: reine Beweidung, dabei Nährstoffausscheidung unter 100 kg N/ha
> 20 mg CAL-P 2O5/100g Boden:
P- Düngung maximal bis in Höhe der Nährstoffabfuhr m it Erntegut
bei schädlichen Auswirkungen
auf Gewässer:
Beschränkungen möglich
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Nutzungsform dt™/ha % RP™ kg N-Bedarf
kg N/ha je10 dt™ ∆
kg N/ha je1 % RP™ ∆
1-Schnitt 40 8,6 55 14 6
2-Schnitt 55 11,4 100 18 9
3-Schnitt 80 15 190 24 13
4-Schnitt 90 17 245 27 14
5-Schnitt 110 17,5 310 28 18
6-Schnitt 120 18,2 350 29 19
Weide extensiv 65 12,5 65 10 5
Weide intensiv 90 18 130 15 8
Mähweide, 60 % Weideanteil 94 17,6 190 20 11
Mähweide, 20 % Weideanteil 98 17,2 245 25 14
Ackergras 3-4 Schnitte 120 16,2 310 26 19
Ackergras 5 Schnitte 150 16,6 400 27 24
Klee-/Luzernegras 3-4 Schnitte
120 18,2 350 20 19
Rotklee/Luzerne 110 20,5 360
Grünland
Abschlag für Nachlieferung aus dem Bodenvorrat in kg N/ha
Humusgehalt bis 8 % 10
Humusgehalt > 8 bis 15 % 30
Humusgehalt > 15 bis 30 % (Anmoor) 50
Hochmoor 50
Niedermoor 80
Abschlag für Nachlieferung aus der N-Bindung der Leguminosen
Grünland, Leguminosenanteil 5 bis 10 % 20
Grünland, Leguminosenanteil 10 bis 20 % 40
Grünland, Leguminosenanteil > 20 % 60
je 10 % Leguminosenanteil in Klee-/Luzernegras
30
Rotklee/Luzerne 360
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1
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3
4
5
6
7
8
4 5 6 7 8 9 10 11
Näh
rsto
ffgeh
alt (
kg/m
³ F
M)
% TS
Nährstoffgehalte von Rindergülle (2015/2016)
N ges P2O5 K2O MgO S NH4-N
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Ausgangsstoff des DüngemittelsMindestwirksamkeit im Jahr des Aufbringens in % vom Gesamt-N
Rindergülle 50
Schweinegülle 60
Schaf-, Ziegen-, Pferde- und Rinderfestmist 25
Kaninchen-, Geflügel- und Schweinefestmist
30
Hühnertrockenkot 60
Rinder- und Schweinejauche 90
Klärschlamm flüssig < 15 % TM 30
Klärschlamm fest > 15 % TM 25
Pilzsubstrat 10
Grünschnittkompost 3
Sonstiger Kompost 5
Biogasanlagen-Gärrest flüssig 50
Biogasanlagen-Gärrest fest 30
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ausgebrachte N-Menge aus allenorganischen 1 und organisch-mineralischen 2 Düngemitteln
maximal 170 kg N/ha im BetriebsØ1 Gülle, Jauche, Gärreste, Miste, Komposte, Klärschlä mme2 Güllemischung z.B. mit AmmoniumsulfatlösungAusnahme: bei Kompost 510 kg N/ha in 3 Jahren
„Derogation“
Ausnahmen für Gärreste und Ausnahmen > 170 kg N/ha aus W ´dünger tier. Herkunfthängen von EU-Kommission ab
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Anzurechnende Mindestwerte in % der Gesamt-N-Aussch eidungenrot: ab 2020
-
AusbringungGesamt-N-Ausscheidungen nach Abzug der Stall- und Lagerungsverluste
- N-Obergrenze (170 kg/ha)- entspricht N-Gehalt der Dünger zur N-Düngebedarfsermittlung
ZufuhrGesamt-N-Ausscheidungen nach Abzug der Stall-, Lagerungs- u. Aufbringungsverluste
- Anrechnung im Nährstoffvergleich- 10 % des im Vorjahr aufgebrachten N als N-Nachlieferung bei N-Düngebedarfs-ermittlung
TierartGülle
GärresteMist/JaucheWeidegang
GülleGärreste
MistJauche
Weide-gang
Rinder 85 70 70 75
60 25
Schweine 80 70 70 75
60 25
Geflügel - 60 - 50 25
Pferde, Schafe, Ziegen
- 55 - 50 25
BGA-Gärreste
95 85
Sonstige organ. Dünger
Diese Tabelle dient der Ermittlung des Nährstoffanfalls aus eigener Tierhaltung und durch Zu- und
Verkäufe von Wirtschaftsdüngern! Die Nutzung ist keine Voraussetzung für die Funktionen der N-
Bedarfsermittlung, hilft jedoch bei der Einschätzung des notwendigen N-Dünger-Zukaufs.
Daneben berechnet sie die Einhaltung der 170-kg-N-Obergrenze/ha und den Mindest-
Lagerraumbedarf für Wirtschaftsdünger.
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Kein Aufbringen N- und P-haltiger Düngemittel etc. a uf
wassergesättigten , überschwemmten , schneebedeckten , gefrorenen Böden
auf gefrorenen Bödenist zulässig
unter folgenden Voraussetzungen
bis 60 kg Gesamt-N/ha
- Auftauen am Tag des Aufbringens- keine Abschwemmungen- Pflanzendecke ist vorhanden (im Herbst ausgesäte
Winterung oder Zwischenfrucht; Grünland)- wenn Frost Strukturschäden/Bodenverdichtungen
vermeidet
Festmist von Huf- und Klauentieren, Kompost
- keine Abschwemmungen- Pflanzendecke ist vorhanden (im Herbst ausgesäte
Winterung oder Zwischenfrucht; Grünland)- wenn Frost Strukturschäden/Bodenverdichtungen
vermeidet
Kalkdünger bis 2 % Phosphat keine Abschwemmungen
alle Düngemittel > 1,5 % N in TM
Aufbringungsverbot für Ackerlandab letzter
Hauptfruchterntebis 31. Januar
jedoch max. 30 kg Ammonium-N oder 60 kg Gesamt-N/ha zu:Zwischenfrüchten , Winterraps , Feldfutter (bei Aussaat bis 15. September)Wintergerste nach Getreide (bei Aussaat bis 1. Oktober)
zulässig bis1. Oktober
Gemüse, Erdbeer- und Beerenobstzulässig bis
1. Dezember
Aufbringungsverbot für Grünland undmehrschnittigen Feldfutterbau
1. Novemberbis 31. Januar
Festmist (Huf- und Klauentiere) , Komposte > 1,5 % N in TM
Aufbringungsverbot für Acker- und Grünland15. Dezemberbis 15. Januar
Verschiebungen auf Antrag bis zu 4 Wochen möglichAusnahmen auf Antrag für Düngemittel < 2 % N in TM bis 30 kg Gesamt-N/haaufgrund regionaltypischer Gegebenheiten: Witterung, Vegetationszeit
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gda-wasser.rlp.de oder geoportal-wasser.rlp.de > Ge oExplorer
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flüssige organische und flüssige Wirtschaftsdünger mit wesentlichen Gehalten an verfügbarem N (oder NH 4-N)
nur streifenförmig aufbringen oder direkt einarbeit en
ab 2020
auf bestelltem Ackerland
ab 2025 auf Grünland undmehrschn. Feldfutter
Ausnahmen auf Antrag beiUnzumutbar- oder Unmöglichkeit,z.B. aus Sicherheitsgründen
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organische / org.-mineralische Dünger incl. Wirtschaftsdüngermit wesentlichem Gehalt an verfügbarem N
auf unbestelltem Ackerland unverzüglich (jedoch < 4 Std. nach Beginn der Aufbringung) einarbeiten!
Unverzüglich : ohne schuldhaftes Verzögern
ab 2020: Harnstoff nur mit Einarbeitung oder mit Ur easehemmstoff aufbringen
Einarbeitungsgebot gilt nicht für
- Festmist von Huf- und Klauentieren
- Komposte
- organische/org.-mineralischeDüngemittel < 2 % TM* (Jauche, separ. Flüssig-Gärreste)
* festgestellt durch Deklaration oder Analyse
Foto: A. Hanse
Anforderungen an die Lagerkapazitäten
bislang: 6 Monate für Gülle/Jauche (JGSF-V)
Künftig 6 Monate gemäß DüV für flüssige Wirtschaftsdünger (Gülle, Jauche, Gärreste, Silagesickersäfte (incl. Niedersch lags- und Abwasser, nicht pumpfähige Restmengen, abzüglich Tiere mit Weidegan g von 01.10. bis 01.04.)
Grundsatz: Belange des jeweiligen Betriebes entsche idend (Anbauverhältnisse, Verbotszeitraum!)
Betriebe ohne eigene Aufbring.flächen sowie
Betriebe mit > 3 GV/ha: 9 Monate (ab 2020)
selbst erzeugter Festmist/Kompost: 2 Monate (ab 202 0)
sofern eigenes Lager zu klein: schriftliche vertrag liche Vereinbarung über die Lagerung/Verwertung in anderen Betrieben
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Düngeverordnung
CC-Prüfkriterium!
Nährstoffvergleich für N und P muss vorliegen und augenscheinlich vollständig und richtig sein
bis 31.03. des Folgejahres zu erstellen,einschl. mehrjähriger Zusammenfassung
Düngejahr : 12 MonateOptimal: Anbau- und Erntejahrauch Kalender- oder Wirtschaftsjahr möglich
StoffBilV : Düngejahr wie in DüV
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Bewertung der Nährstoffvergleiche („ Kontrollwerte “)
Der Betriebsleiter hat sicherzustellen, im Betriebs Ø:
max. 60 (ab 2018: 50) kg N-Überschuss/ha (im 3-Jahres-Ø)
Verlustansätze möglich: Missernten, evtl. bei best. DgM, Qualitäten etc.
bei Gemüse: plus 60 kg N/ha zulässig (nicht bei Chicoréerüben, Kürbis, Möhren, Pastinake n, Schwarzwurzeln, Speiserüben, Stangenbohnen, Wurzelpete rsilie, Trockenspeisezwiebeln)
max. 20 (ab 2018: 10) kg P2O5-Überschuss/ha (im 6-Jahres-Ø)
Konsequenzen bei Überschreitungen:1. Jahr: Beratung zur Einhaltung der zulässigen Kontrollwerte2. Jahr: Vorlage Düngebedarfsermittlung und Nährstoffvergleich
OWi bei Nichteinhaltung der Kontrollwerte
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Ursachen sind:- die Überschätzung der Erträge (und N-Gehalte) im F utterbau
Bsp. 1: 75 dt TM/ha * 2,2 kg N/dt = 165 kg N/ha im Erntegut90 2,7 = 243
Bsp. 2: 450 dt Silomais/ha * 0,4 kg N/dt = 180 kg N/ha im Erntegut500 dt 0,43 = 215
- die Nährstoffausscheidungen der Tiere können höher sein als angenommen z.B. durch Proteinüberversorgung kann mit Wirtschaf tsdüngern mehr N anfallenals mit Tabellenwerten berechnet
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Änderungen beim Nährstoffvergleich:
Milchviehhaltung, Rindermast, Lammfleischerzeugung, Ziegenmilcherzeugung oder Gehegewild
Nährstoffabfuhr der Grundfutterflächen =
Nährstoffaufnahme aus Grundfutter (Tab. wert je Tie r * Stallplatz)
+ abgegebenes Grundfutter
- erworbenes Grundfutter
+ Zuschlag für unvermeidbare Nährstoffverluste (bis 15 % für Feldfutter und bis 25 % für Grünland)
???Für 2017 wie bislang!
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Düngeverordnung und Stoffstrombilanzverordnung
Düngeverordnung: „Nährstoffvergleich“ für landw. Betriebe
ab 1996 wahlweise als „Hoftor-“ oder „Feld-Stall-Bilanz“
ab 2007 als „Feld-Stall-Bilanz“
ab 2017 als „plausibilisierte Feld-Stall-Bilanz“
Stoffstrombilanzverordnung
nach 2018 für viehstarke Betriebe (ab 2023 Betriebe ab 20 ha oder 50 GV)
„Stoffstrombilanz“ (= „Hoftorbilanz“)
Wurde die Zielsetzung der Düngeverordnung erreicht?
Der ständige Wechsel der Bilanzierungsart führt zu Unverständnis.
Viele Landwirte lassen den NV von Dienstleistern berechnen!
Die Begriffe „Hoftorbilanz“ und „Feld-Stall-Bilanz“ werden in der DüV nicht benutzt („Nährstoffvergleich“)
Auch in der Stoffstrombilanzverordnung wird der Begriff „Hoftorbilanz“ nicht benutzt.
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Hoftor-N-Saldo und Viehbesatzeinjährige N-Salden, 261 Betriebe, 1999-2002
-50
0
50
100
150
200
250
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5
GV/ha
kg N
/ha
Positiver N-Saldo = N-Anreicherung im Boden + N03-Auswaschung + NH3-Verdunstung
Die StoffBilV fordert die Einhaltung eines Saldos von 175 kg N/ha. Nach den Erfahrungen mit Hoftorbilanzen müsste das in aller Regel zu schaffen sein!
Folie 5809. Februar 2009PowerPoint-Folienmaster für das neue Corporate Design der Landesregierung Rheinland-Pfalz
Nährstoffvergleichgemäß DüV bis 2017 = Feld-Stall-Bilanz
gemäß DüV von 2017 = „plausibilisierte“ Feld-Stall-Bilanz
Stoffstrombilanzgemäß StoffBilV
ist eine erweiterte Hoftorbilanz
bitte nicht: „Düngebilanz“, „Düngemittelbilanz“
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FlächenZierpflanzen, Weihnachtsbäume
Baumschulen, RebschulenStrauchbeeren, Baumobst
nicht im Ertrag stehende Dauerkulturflächen des Wei n- und Obstbausschnell wachsende Forstgehölze zur energetischen Nut zung
Weideflächen bis 100 kg/ha N-Ausscheidung ohne zusät zl. N-Düngung
Betriebe
auf keinem Schlag mehr als 50 kg N oder 30 kg Phosp hat/ha
weniger als 15 ha undweniger als 2 ha Gemüse, Hopfen, Reben, Erdbeeren u nd
weniger als 750 kg N aus W´dünger tierischer Herkunf t undkeine W´dünger sowie Gärreste aus Biogasanlagen von a nderen aufnehmen
Wesentliche Inhalte der Düngeverordnung vom 26.05.2017
- N-Düngebedarfsermittlung: schriftlich, alle Flächen, ertrags-
abhängige, standort- und kulturartenbezogene N-Obergrenzen
- 170 kg N/ha im BetriebsØ aus organ. DgM tierischer und
pflanzlicher Herkunft (Gärreste, Klärschlamm ...)
- Präzisere Vorgaben zur Düngung auf überschwemmten, wasser-
gesättigten, gefrorenen oder schneebedeckten Boden
- längere Verbotszeiträume Acker- und Grünland (max. 60 kg Ges.-N/ha)
- Abstände zu Gewässern (insbes. stark geneigter Flächen) verschärft
- Anforderungen an Gülleaufbringungstechnik ab 2020 und 2025
- Lagerkapazitäten für Gülle, Jauche, Gärreste, Festmist z.T. geändert
- Nährstoffvergleich-Salden: 60 (50) kg N/ha / 20 (10) kg P2O5/ha
- Erlass vom Rechtsverordnungen durch die Landesregierungen:
Maßnahmen in GWK mit erhöhter Nitrat- oder OWK mit erhöhter
Phosphatbelastung
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mit Nitrat belastete GrundwasserkörperBMU
Grundwasserneubildung
Trockengebiete Tierhaltung
Gemüseanbau
auch Anbau von Raps, Qualitätsweizen, Silomais …
intensive Kulturen
WeinanbauWikipedia.de
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eigene Berechnungen
Grundwasser-neubildung(in mm/a)
LUWG RP
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Ldw. Nutztiere GV/haD < 1RP < 0,5
Schweine
Landwirtschaft in RP: Schlusslicht und Spitzenreiter
Sommergerste (Braugerste)in RP auf > 10 % der Ackerfläche
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64 % des dt. Weinbaus in RP
Belastung des Grundwassers mit Nitrat
64
Bewertungsproblem
Konzentration
(mg NO3-/l)
oder
Fracht
(kg N/ha)
DienstleistungszentrenLändlicher Raum
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12.11.2014 65
W a
s s
e r
s c
h u
t z
b e
r a
t u n
g
R P
Grundwasserkörper:chemischer Zustand (Nitrat)
Rechtsverordnungen durch Landesregierungen
rote GWK: mind. 3 zusätzl. Anforderungen- N-Düngebedarf um max. 10 % überschreiten- W`dg.-Analyse vor Aufbringung- geringere Phosphatmengen- unverzügl. Einarbeitung innerhalb 1 Stunde- N-Bodenuntersuchung vor Aufbringung- erweitere Abstände zu Gewässern (5 m / 10 m)- Verbotszeitraum Grünland ab 15.10.- Verbotszeitraum Festmist/Kompost ab 15.11.- Verbotszeitraum Gemüse ab 1.11.- Aufzeichnungspflichten bereits ab 10 ha LF bzw. ab 1 ha Wein , Gemüse, Hopfen, Erdbeeren bzw.ab 500 kg N aus W.dünger tier. Herkunft
- Nährstoffvergleich: N-Saldo max. 50 (ab 2018: 40) kg N/ha- 7 Monate Lagerkapazität für flüssige W.dünger- 4 Monate Lagerkapazität für Festmist/Kompost→ nicht, wenn einzelbetrieblicher N-Saldo max. 35 kg N/ha im 3-JahresØ
oder auf Antrag bei Teilnahme an AUM mit Ziel Gewässerschutz
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Rechtsverordnungen durch Landesregierungen
grüne GWK- Aufzeichnungspflichten erst ab 30 ha LF bzw. ab 3 ha Wein, Gemüse,Hopfen, Erdbeeren bzw. ab 110 kg N/ha aus W.dünger tier. Herk., sofern keine betriebsfremden org. DgM
Generell aber auch Befugnis für Rechtsverordnung zuMeldepflichten der Aufzeichnungen und Nährstoffvergleiche
68
Vielen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit