Einbringen, Verdichten und Nachbehandeln von Beton · Selbstverdichtender Beton (SVB/SCC) kann...

Post on 16-Aug-2019

214 views 0 download

Transcript of Einbringen, Verdichten und Nachbehandeln von Beton · Selbstverdichtender Beton (SVB/SCC) kann...

Einbringen,Verdichten undNachbehandeln

von Beton

Transportbeton AG LuzernTribschenstrasse 9, 6002 LuzernTel. 041 368 11 11 Fax 041 368 11 12Werkanlagen Horw:Kantonstrasse 143, 6048 HorwTel. 041 348 00 50 Fax 041 348 00 51info@skl.ch www.tbl.ch

Inhaltsverzeichnis:

1. Was sagt die SIA Norm 262 SN 505 262�.� Allgemeines�.� EinbringenbeiausserordentlichenTemperaturen�.3 Nachbehandlung

2. Fördern und einbringen des Betons�.� DieüblichenFördermittel�.� EinbringendesBetons

3. Verdichten des Betons3.� DieüblichenVerdichtungsarten3.� Verdichtendurchstampfenoderwalzen3.3 Verdichtendurchvibrieren3.3.� Allgemeines3.3.� Konsistenzklasse3.3.3 Verdichtungsmass3.3.4 BerechnungdesVerdichtungsmasses

4. Verdichtungsarten4.�. VerdichtenmitInnenvibratoren4.�. HinweisefürgutesVerdichtenmitInnenvibratoren4.�.� Normalbeton4.�.� Sichtbeton4.�.3 FoderFTBeton4.3. VerdichtenmitAussenvibratoren4.3.� Schalungsvibratoren4.3.� Oberflächenvibratoren4.3.3 VibrierenmitAbzugbalken4.3.4 Vakuumbehandlung4.3.5 AlternativezurVakuumbehandlung→Monobeton4.3.6 AlternativezumvibriertenBeton→SBV

SelbstverdichtenderBeton4.3.7 VermeidungvonLunkernbeimSBV4.4. VibrierenmitRüttelplatte

3

5. Entmischen des Beton5.�. BedeutungderEntmischung5.�. FolgenderEntmischung

6. Der Einfluss der Schalung auf den Beton6.�. MerkmalevonSchalhäuten6.�.�. Holzschalungen6.�.�. Kunststoffbeschichtete-oderStahlschalungen

7. Betonnachbehandlung7.�. Allgemeines7.�. SchutzvordemAustrocknen7.3. SchutzbeiniedrigenTemperaturen

Was sagt die Norm?

1. Was sagt die SIA Norm 262 SN 505 262

1.1 Allgemeines Art. 6.4.3

MassnahmenvordemBetonieren Art. 6.4.3.1

VordemBetonierensindMassnahmenfürallfälligeUnterbrücheimBetoniervorgangfestzulegen.

Art. 6.4.3.2 BeiBedarfsindFrischbetonprüfungendurchzuführen

Art. 6.4.5 Transport,EinbringenundVerdichtenvonBeton

Art. 6.4.5.1 WährenddesTransportsistderBetonvorAustrocknung,RegenundFrostzuschützen.UmeineEntmischungodervorzeitigesAbbindenzuverhindern,sindTransportmittel,Transportdauer,Ein-bringverfahrensowieZusammensetzungdesFrischbetonsauf-einanderabzustimmen.

Art. 6.4.5.2 DerFrischbetonistunterVermeidungjederEntmischungeinzu-bringenundeinwandfreizuverdichten.

Art. 6.4.5.3 DerBetonistderartzuverarbeiten,dasserdurchgehendmöglichstgleichmässigunddichtwirdunddieBewehrungsattumhüllt.

1.2. Einbringen bei ausserordentlichen Temperaturen Art. 6.4.5

Transport,EinbringenundVerdichtenvonBeton Art. 6.4.5.4

BeiFrostoderhohenLufttemperaturenistdasBetonierennurdanngestattet,wennbesondereSchutzmassnahmengetroffenwerden.DieseumfassendenZeitraumvomBeginnderBetonherstellungbiszurBeendigungderNachbehandlung.ArtundUmfangdererfor-derlichenSchutzmassnahmensindabhängigvonderAussentempera-tur,derLuftfeuchtigkeit,denWindverhältnissen,derTemperaturdesFrischbetons,derzuerwartendenWärmeentwicklungbeimAb-binden,derWärmeabfuhrsowiedenAbmessungendesBauteils.

4

Art. 6.4.5.5 BeimEinbringenundwährenddesVerdichtensdarfderFrisch-betonohnebesondereMassnahmennichtkälterals+5° Cundnichtwärmerals+30° Csein.DasAnmachwasserunddieGe-steinskörnungsindgegebenenfallsvorzuwärmenoderabzukühlen.

Art. 6.4.5.6 DieGesteinskörnungdarfkeinegefrorenenBestandteileauf-weisen.WenndieBewehrungkälterals+�° Cist,istmitHilfevonWärmezufuhrdafürzusorgen,dasssichwährenddesBeto-nierensanihrerOberflächekeineEisschichtbildet.

Art. 6.4.5.7 DasBetonierengegenoderaufgefrorenenBodenistnichtzu-lässig.DurchFrostgeschädigtePartiensindvordemWeiter-betonierenzuentfernen.

1.3 Nachbehandlung Art.6.4.6

NachbehandlungvonBeton Art. 6.4.6.1

ArtundDauerderNachbehandlungsindabhängigvondenWitterungsbedingungen,demverwendetenZementsowiederGeometriederBaustelle.

Art. 6.4.6.2 BisderBetoneinegenügendeFestigkeitentwickelthatistergegenAuswaschen,vorzeitigeAustrocknungdurchSonnen-bestrahlungoderWind,starkeTemperaturwechselundschädlicheErschütterungenzuschützen.

Art. 6.4.6.3 EssindMassnahmenzutreffen,umdenBeginndesSchwindenssolangezuverzögern,bisderBetoneinegenügendeZugfestig-keiterreichthat,z.B.durchSchutzgegenzuraschesAustrock-nenoderWärmeisolierungdesfrischeingebrachtenBetons.

Art6.4.6.4(Teilauszug)InderRegelbestehtdieNachbehandlungbeiAussentempera-turenzwischen+�0° Cund�5° CausAbdecken,Feuchthalten,inderSchalungbelassenoderdemAuftrageneinesNachbehand-lungsmittels.

Was

sag

tdi

eN

orm

?

5

2. Fördern und Einbringen des Betons

2.1. Die üblichsten Fördermittel KrankübelBetonpumpeFörderbandKrankübelmitFallrohrRutsche

2.2. Einbringen des Betons DievorgeseheneEinbauleistungmussmitdemTransportbeton-werkabgesprochenwerden,damitdieseseinendemBedarfent-sprechendenTransportorganisierenkann.DerFrischbetonmussmöglichstgleichmässiginwaagrechtenSchichtenvonmax.50cmeingebrachtwerden.HügellandschaftensindbeimSchüttenzuvermeiden.SpeziellbeimWandbetonentstehtdadurchdieGefahrvonKiesnestern.

DasVerteilendesBetonsmitderVibrationsnadelistzuunterlassen.Wirddiesgemacht,könnenzumTeilwesentlicheEntmischungenent-stehenunddieHomogenitätdesBetonsistnichtmehrgewährleistet.BeigrossenFallhöheninsbesonderebeiWändenbleibendieFein-anteileanderhorizontalenArmierunghängenundfehlenindenun-terenRegionenderWand.DieFolgedavonsindKiesnesterwegenzuwenigFeinanteilen.DarummussderBetonmitFallhöhenab�.50mmitdemFallrohroderSchlauchbetoniertwerden(sieheGrafikSVB–jedochohneEintauchen).

Richtig Falsch

6

Förd

ern

und

ein-

brin

gen

desB

eton

s

BeimEinbringendesBetonsistdaraufzuachten,dasskeinste-hendesWasserimEinbringbereichvorhandenist.Diesesver-mischtsichsonstbeimVibrierenmitdemFrischbetonunder-höhtdenWZ-Wert,waseinenFestigkeitsverlustzurFolgehat.EbenfallssinddieWetterverhältnisse(möglicherstarkerRegen)zuberücksichtigen.

SelbstverdichtenderBeton(SVB/SCC)kanngepumptodermitKrankübelundFallrohreingebrachtwerden.Dabeiistdaraufzuachten,dassdasFallrohroderderSchlauchmindestensknappüberderEinbringstelleodernochbesserindenbereitseinge-brachtenBetoneingetauchtist.

Förd

ern

und

ein-

brin

gen

desB

eton

s

7

EinerationelleLösungbezüglichVerfüllungvonWändenwirddurchdasFüllenvonuntenerreicht.DabeiwirdderSVB-BetondurchdenuntenanderSchalungeingebautenEinfüll-stutzenindieSchalunggepumpt.

Betonieren mit Einfüllstutzen von unten

Förd

ern

und

ein-

brin

gen

desB

eton

s

3. Verdichten des Betons

3.1. Die üblichen Verdichtungsarten DieerforderlicheVerdichtungsartistvonderKonsistenzdesBetonsundderzubetonierendenKonstruktionabhängig.

BetonkonsistenzC0+C1 Wirdgestampftodergewalzt BetonkonsistenzC�/F�+C3/F3 wirdvibriert SVBBetonkonsistenzF5/F6 verdichtetsichselbst

Was geschieht beim Verdichten? DurchdasVerdichtenwirddieimFrischbetoneingeschlosseneLuftgrösstenteilsentfernt,sodasssichdieZuschlagsstoffedichterzusammenfügen.

3.2. Verdichten durch stampfen oder walzen DieseVerdichtungsartiststatischundnurfürMagerbetonge-eignet.DieFestigkeitspieltbeimMager-undFüllbetoneineuntergeordneteRolle.SiegiltvorallemalsSauberkeitsschichtfürdieArmierung.

3.3. Verdichten durch vibrieren

3.3.1. AllgemeinesFürdasVibrierensindnurerfahreneundzuverlässigeArbeits-kräfteeinzusetzen.EserfordertvolleAufmerksamkeitundeingutesBeurteilungsvermögen.DasResultateinergutenArbeitisterstnachdemAusschalenersichtlich.

DasVibrierenerfolgtdurchInnenvibratoren(Vibriernadeln)Aussenvibratoren(Schalungsvibratoren)oder

Oberflächenvibratoren.

DerVibratorerzeugtSchwingungen(ca.��’000/Minute).Da-durchwirddieinnereReibungzwischendenZuschlagstoffen(Sand/Kies)fastvollständigbeseitigt.DieKieskomponentenmögenwegenihrerTrägheitdenHin-undHerbewegungen

Verd

icht

end

es

Beto

ns

�0

nichtzufolgenundderfeineMörtelalsschwingungsüber-tragendesElementdringtindieHohlräumeein,wobeieinge-schlosseneLuftinFormvonLuftblasenandieOberflächeent-weicht.DerLuftgehaltverringertsichdurchdasVibrierenvonca.�0Vol.%auf�–�Vol.%.

WirdderVerdichtungsvorgangzufrühbeendigt,dringtderBeton-mörtelnichtvollständigindieHohlräumeundesentstehenKiesnesterundLunkern(LufteinschlüsseanderBetonober-fläche).

ZuwenigverdichteterBetonistuneinheitlich,durchlässigundhaftetschlechtanderBewehrung.ErweistaucheinegeringereDruckfestigkeitauf.JedesVol.%LuftporenreduziertdieDruckfestigkeitumca.4%.

3.3.2. Konsistenz von Frischbeton BeimvibriertenBetonistdieKonsistenzdesFrischbetonsderEinbringartunddemVerwendungszweckentsprechendfest-zulegen.DurchBeimischenvonFliessmittelnkannderWasser-gehaltwesentlichreduziertwerden.DieFestigkeitunddieDauerhaftigkeitwerdendadurchentschiedenverbessert.EineüblicheKonsistenzklasseistC3.

Verd

icht

end

es

Beto

ns

Die Vibration bewirkt, dass Betonmörtel in die Hohlräume des Kiesnestes eindringt.

��

3.3.3. Verdichtungsmass DieinderNormangegebeneKonsistenzklassewirdbeimnor-malenKonstruktionsbetoninderRegeldurchdasVerdichtungs-mass(Walz)bestimmt.DieKonsistenzklassewirdmitdenBezeichnungenC0bisC3odermitdemZielwertz.B.CZ�.�0angegeben.

PrinzipdesVerdichtungsmasses:DerFrischbetonwirdmiteinerKellevorsichtigindenStahl-blech-Prüfbehältergegeben,wobeieineVerdichtungvermiedenwerdenmuss.IstderBehälterbiszumÜberstandgefüllt,wirdderBetonohneErschütterungbündigzumBehälterrandab-gezogen.DannwirdderBetonz.B.miteinemTauchvibrator(FlaschenØmax.50mm)verdichtet.NachdemVerdichtenwirdjeanden4SeitenmittenderAbstandzwischenBeton-oberflächeundoberemBehälterrandgemessen.DerMittelwert(sinmm)diesesMassesdientzurBerechnungdesVerdich-tungsmasses.

Verdichtungsmass (Walz)Klasse Wert Erlaubte

AbweichungKonsistenzbeschreibung

C0 >�.46 Erdfeucht(Klassifizierungnichtempfehlungswert)

C� �.45bis�.�6 +/-0.�0 steifC� �.�5bis�.�� +/-0.0� plastischC3 �.�0bis�.04 +/-0.05 weich

Verd

icht

end

es

Beto

nsKonsistenzklassen

��

3.3.4. Berechnung des Verdichtungsmasses:

h1 Verdichtungsmass:c=----------------(dimensionslos) h1-s

Verarbeitbarkeit des Betons DieVerarbeitbarkeitdesBetonshängtnebstanderenFaktorenzueinemgrossenTeilvonderKonsistenzab.BeilängerenTransport-distanzenodersehrheissemWetterkannsichdieKonsistenzzwischenderHerstellungimBetonwerkunddemEinbringen/Ver-dichtenerheblichverändern.DiesistimBauprogramment-sprechendzuberücksichtigen.DieinderNormangegebeneKon-sistenzbeziehtsichaufdenZeitpunktbeiÜbergabeaufderBaustelle.

Beton im Behälter vor Verdichten Beton im Behälter nach Verdichten

Verd

icht

end

es

Beto

ns

�3

4. Verdichtungsarten

4.1. Verdichten mit Innenvibratoren (Vibriernadel) DurchdierascheRotation(ca.��’000UmdrehungenproMinute)einesExcentersinnerhalbdesVibratorsentstehenSchwingungendiesichaufdenFrischbetonübertragen.EntstehtbeimVibrierenanderOberflächeeinwässrigerMörtel,istderBetonzuweich,d.h.eswurdezuvielWasserbeigemischt.DerrichtigeWassergehaltistvorhanden,wennsicheinegeschlos-seneSchichtzähenMörtelsbildet.

BauartundWirkungsgradelektrischerHochfrequenz-Vibrier-nadeln

4.2. Hinweise für gutes Verdichten

4.2.1. Normalbeton DerVibratoristinregelmässigenAbständenmöglichstraschindenFrischbetoneinzuführenundnachkurzemVerweilenamtiefstenPunkt(ca.5Sekunden)langsamwiederherauszuziehen.WirdderVibratorzulangsameingetaucht,verdichtetsichdieOberflächeunderschwertdadurchdasEntweichenderLuftausderunterenBetonmasse.WährenddemVibrierensolltedieVibratornadeldieSchalungnichtberühren.

Nadel-Ø

mm

Frequenz

U/min

LängeVibrier-Nadel

cm

Zentri-fugalkraft

N

Gewicht

kg

ØWirkungs-

Kreiscm

AbstandEintauch-

stellencm

35 ��’000 3� �’500 �,5 30 �050 ��’000 34 �’500 4,0 40 3056 ��’000 3� 5’000 5,6 50 4066 ��’000 3� 6’000 7,5 60 5076 ��’000 46 �’000 ��,3 70 55�6 ��’000 4� ��’000 �5,� �0 60 Ve

rdic

htun

gs-

arte

n

�4

DerAbstandderEintauchstellenistsozuwählen,dasssichdievomVibratorerfasstenBereicheüberschneiden.DabeimusssichdieOberflächebeimHerausziehenschliessen.

A und B = zu kleiner Wirkungskreis der Vibrationsnadel C = korrekter Wirkungskreis r = Wirkungsradius

Faustregel:DerAbstandderEintauchstellebeträgtdas� –�0-FachedesNadeldurchmessers.

DerFrischbetonsollmöglichstgleichmässiginwaagrechtenSchich-tenvonmax.50cmHöheeingebrachtwerden.

BeihohenKonstruktionen(z.B.beiWändenoderdickenBoden-platten)wirdderFrischbetoninmehrerenSchichteneingebracht.DabeiistderVibratormöglichstschnelllotrechtdurchdiezuver-dichtendeSchichtbisca.�0 –�5cmindiebereitsverdichteteSchichtzuführen.DadurchwirdeinehomogenVerbindungdereinzelnenSchichtenerreicht.

Verd

icht

ungs

-ar

ten

�5

BeifallendenUntergründenistderVibratorzuerstandertiefstenStelleeinzusetzen.

BeiBodenplattenundDecken<40cmStärkeistgenerelleinsystematisches,schrägesEintauchengegendieFlussrichtungdesBetonszuempfehlen.

EineausreichendeWirkungdesVibratorszeigtsichdarin,dasssichderTondesVibratorsnichtmehrverändert,derBetonsichnichtmehrsetzt,dieOberflächemiteinerFeinmörtelschichtgeschlossenistundkeinegrösserenLuftblasenmehraustreten.

Verd

icht

ungs

-ar

ten

Verdichtete Oberfläche

�6

DerBetonsollnichtmitderVibriernadelverteiltwerden(EntmischungsgefahrweilFeinmörtelvorausläuft !).

BeiZwischenräumendiewegendichterBewehrungoderAus-sparungenvomVibratornichterreichtwerdenkönnen,wirddieVerwendungvoneinergeeignetenBetonsorteempfohlenz.B.SVB.

4.2.2. Sichtbeton SichtbetonsollteinSchichtenvonmax.30cmeingebrachtwerden.DieVibratorensindmöglichstgleichtiefindieunterebereitsver-dichteteSchichteinzutauchen.DabeiistaufeinekurzeRütteldauerzuachten.

4.2.3. Frost oder frosttausalzbeständiger Beton F-oderFT-BetonenthältinderRegelkünstlicheingefügteLuft-poren.WenndemBetonLuftporenbeigegebenwerden,darfdieVibrationnursolangedauern,biseingeschlossenesGefügeer-reichtistunddiegrossenLuftblasenausgetretensind.BeizulangemVibrierenbestehtdieGefahr,dasseinTeilderkünstlicheingeführ-tenPoreninVibratornäheausgetriebenwerden.

4.3. Verdichten mit Aussenvibratoren/Aussenrüttler ManunterscheidetzwischenSchalungsvibratorenundOberflächen-vibratoren.

4.3.1. Schalungsvibratoren SchalungsvibratorenversetzendieSchalunginSchwingungunddieseüberträgtsieaufdenBeton.ImallgemeinenverdichtendiesedenBetonwenigergutalsInnenvibratoren.ImkonventionellenBeton-

Verd

icht

ungs

-ar

ten

�7

bauwerdendieseverwendet,wennInnenvibratorennichtodernurteilweiseeingesetztwerdenkönnen.z.B.beiTunnelscha-lungen.ZurAnwendungkommendannNiederfrequenzvibrato-renmitca.3’000U/Minute.DiesehabeneinebessereTiefen-wirkungunderlaubeneinensteiferenFrischbeton.Hochfrequenzvibratorenca.6’000U/MinutebewirkeneinebessereEntlüftungdesFrischbetons,d.h.esgibtwenigerLunkernanderBetonoberfläche.EineEntmischungsgefahrbestehtauchbeilangerVibrierzeitnicht.DiesewerdenvoralleminderSerien-fertigungvonBetonteilenanRütteltischenverwendet.Sieer-fordernbedeutendwenigerZeitaufwandalsInnenvibratoren.SchalungsvibratorenverlangeneinebesondersstarkeSchalung.DamiteingrosserBereichderSchalunginSchwingungenver-setztwird,werdendieVibratorennichtanderSchalungbe-festigt,sondernanderenVersteifungen.DerAbstandzwischendenSchalungsvibratorenhängtvonderBauart,vonderFormderSchalung,vonderStärkederBetonschicht,vonderKon-sistenzdesBetonssowievonderVibrationszeitab.DieFrisch-betonschichthöhenbetragenimNormalfall�5–40cm.

4.3.2. Oberflächenvibratoren OberflächenvibratorenwerdenfürBodenplatten,Betondecken,PlätzeundimBetonstrassenbaumeistinKombinationmitInnen-vibratoreneingesetzt.SieversetzendenAbzugbalkenoderdieRüttelplatteinSchwingung.DiesewirdaufdieFrischbetonflächeübertragenundverdichtetdiedarunterliegendeZone.DieTiefenwirkungbeträgtca.5–�0cm.

Verd

icht

ungs

-ar

ten

Schalungsvibratoren/Schalungsrüttler

��

4.3.3. Vibrieren mit Abzugsbalken DervibrierendeAbzugsbalken,auchOberflächenfertigergenannt,wirdbeiBodenplattenundDeckenaufSchienenoderaufdemSchalungsrandgeführt.ErerlaubteinhöhegenauesAbziehenundeinebessereOberflächenbearbeitung.

DerAbzugbalkenwirdinkonstanterGeschwindigkeitfortbewegt.GeneigteFlächenwerdenvonuntennachobenabgezogenundver-dichtet.DieuntereBetonschichtwirddadurchtragfähigundkanndenweiterobenzuvibrierendenBetonabstützen.

4.3.4. Vakuumbehandlung DiesesVerfahrenwirdnachdemVibrierenmitdemAbzugbalkenzurVerbesserungderBetonqualitätanderOberflächevonPlattenundDeckenangewendet.ZurErreichungeinerhöherenDichtigkeitundFestigkeitanderBetonoberflächewirddemeingebauten,vibriertenundabgezo-genenFrischbetonAnmachwasserentzogen,daszurHydratationdesZementesnichtbenötigtwird.

4.3.5. Monobeton Monobeton(Homogenbeton)entstehtdurchBeimischenvonZusatz-mittelnindenBeton(FliessmittelmiterhärtungsbeschleunigenderWirkung).EsfördertdieFrühfestigkeitdesBetonsohnedieEndfestig-keitzubeeinflussen.EswirdeineWZ-Reduktionvonüber�0%beigleichzeitigerErhöhungderFrühfestigkeitvonüber50%gegenübereinemNormalbetonerreicht.

Verd

icht

ungs

-ar

ten

Vibrieren mit Abzugbalken

��

DerBetonwirdkonventionellmitKranoderPumpeeinge-brachtundvibriert,mitdemVibrobalkenabgezogenundnachdemAnziehenalsFertigbelagtaloschiert.

4.3.6. SVB, Selbstverdichtender Beton als Alternative zum vibrierten Beton SelbstverdichtenderBetonverdichtetsichdurchseinEigen-gewichtohnesichzuentmischen.EristhochviskosundfülltselbständigauchanspruchsvolleKonstruktionenineinemArbeitsgangundentlüftetdiesselbst.EreignetsichauchfürSichtbetonallerSchalungsstrukturen.

ImVergleichzum«Normalbeton»weistselbstverdichtenderBetoneinenhöherenBindemittelgehalt,einentieferenWasser/BindemittelwertundeinehöhereDosierungderspeziellenVer-flüssigerauf.

BeimEinbringenistdaraufzuachten,dassderBetongenügendZeithatzufliessenundsichzuentlüften.BeiNichtbeachtungist

Verd

icht

ungs

-ar

ten

Abziehen

Abtaloschieren

�0

mitLuftblasen(Lunkern)zwischenSchalhautundBetonzurechnen.LunkernbildensichsehroftauchvonzugrosszügigaufgetragenemSchalölaufdieSchalung.DasSchalölverhinderteineeinwandfreieEntlüftungzwischenSchalhautundBeton.

4.3.7. Vermeidung von Lunkern bei SVB-Beton UmLunkernzuvermeidenistessehrwichtig,dasSchalölsehrsparsamaufzutragen.

Tipp:NachdemAufbringendesSchalölsdieSchalungmiteinemGummiabstreiferoderLappenabwischen.

4.4. Vibrieren mit Rüttelplatte DieSchichtstärkesolltemax.�0cmbetragenunderforderteinenmöglichststeifenFrischbeton.DurchdasVibrierengräbtsichsonstdiePlatteindenBeton.AnwendungvorallemfürBetonunter-geordneterQualitätoderSauberkeitsschicht(Magerbetonsohle).

Lunkern

Verd

icht

ungs

-ar

ten

��

5. Entmischen des Betons

5.1. Bedeutung der Entmischung WirdeinBetonzulangeoderintensivvibriert,sosteigendiefeinenAnteiledesBetonsaufunddieGrobensinkenab.Ent-sprechendweistderFestbetonobeneinenhöherenZement-steinanteilundeinentieferenZuschlaganteilauf.Dadurchver-ändernsichseineEigenschaften.ImoberenTeilistdieDruckfestigkeitetwastieferalsunten,währenddieWasserleit-fähigkeitdeutlicherhöhtist.DerAnstiegderWasserleitfähigkeitistgleichzeitigmiteinerAbnahmederFrost-undFrosttausalz-beständigkeitverbunden.DieserTrendwirdnochdadurchver-stärkt,dassbeizuintensivemVibrierendesBetonsmitLuftporenmittel,dieLuftporenausgetriebenwerden.

5.2. Folgen der Entmischung DieFolgevonEntmischungdesBetonsistmeistenserstnachdemAusschalenersichtlich.AlsKiesnesterzumBeispiel,inFolgevon:

•undichterSchalungundEntweichenderFeinanteileunddes Zementleimes•zudichteoderungenügendeÜberdeckungderArmierung•ungenügendemVibrieren

Entm

isch

end

es

Beto

ns

Kiesnester

��

DurchAnreicherungvonüberschüssigemWasserundZement-undFeinstanteilenandervertikalenSchalhaut(sogenanntesSchlepp-wasser).

Entm

isch

end

es

Beto

ns

Schleppwasser

�3

6. Der Einfluss der Schalung auf den Beton DieSchalungverleihtderBetonflächedasErscheinungsbildinsbesonderedieverlangteForm,dieStrukturunddieFarbe.

ÜberdieFormoderdieKonstruktionderSchalungentscheidetderUnternehmer.

DieSchalungsstrukturoderdenSchalungstyp(BeschaffenheitdergeschaltenBetonoberfläche)bestimmtderBauherroderdessenPlaner.EristinderNormSN507�6�AnhangC,Seite�5geregelt(Schalungstyp�,�,3oder4).

DieFarbedesBetonswirddurchdieZuschlagstoffeunddieBindemittelbestimmtundistnaturbelassenvonWerkzuWerkverschieden.DemBetonkönnenaufWunschauchFarb-pigmenteohneQualitätseinbussebeigemischtwerden.

Eineeinwandfreie,denAnforderungengerechtwerdendeBeton-konstruktionverlangteinemassgenauedichteSchalungohneDeformationen,Farbdifferenzen,FleckenundÜberzähne.DieswirderreichtdurchsaubergereinigteSchalungen,dieeinegeringeHaftungamerhärtetenBetonaufweisen.

Der

Ein

fluss

der

Sc

halu

nga

ufd

en

Beto

n

Überzähne (undichte Schalung)Schmutzige Schalung

�4

6.1. Merkmale von Schalhäuten

6.1.1 Holzschalungen HolzschalungendieerstmalseingesetztwerdenhabeneinsehrgrossesSaugvermögen.OhneentsprechendeVorbehandlungwirdderBetonflächeausdemZementleimdasWasserentzogen.AlsFolgesindsowohlBetonhaftungenanderSchalungalsaucheinAb-sandenderOberflächeaufgrundunzureichenderHydratationdesZementeszubeobachten.AuchInhaltstoffederSchalungz.B.Holz-zuckerkönnendieBetonoberflächebeeinträchtigen.DiesmachtsichdurchAbmehlen,MinderfestigkeitenderOberflächeoderVer-färbungenbemerkbar.BesondersbeiHolzschalungen,dielängereZeitungeschütztimFreiengelagertundeinerSonnenbestrahlungausgesetztwaren.DieseWirkungennehmenmitjedemweiterenEinsatzzunehmendab.DiesenegativenAuswirkungenkönnenweitgehendvermiedenwerden,wennerstmalseingesetzteHolzschalungenmiteinemTrenn-mittelbehandeltundanschliessendmiteinerZementschlämmebestrichenwerden.NachderenErhärtungwirddieSchalungabge-bürstetundgereinigt.

Achtung! ZubeachtensindspeziellbeiZweit-undDritteinsätzenauchSchalflächen,diez.B.infolgeAbschalungeinerAussparungnochnieinBerührungmitBetonkamen.

6.1.2. Kunststoffbeschichtete Schalungen oder Stahlschalungen Diesesindwasserabweisendundnichtsaugfähig.SiebegünstigenFeinstmörtelanreicherungenwasbeiunsachgemässemVibrierenzuunregelmässigenBetonoberflächenundWolkenbildungenführt.

Wolkenbildung

Der

Ein

fluss

der

Sc

halu

nga

ufd

en

Beto

n

�5

BeidiesenSchalungenistganzbesondersaufeinensparsamen,gleichmässigenunddünnenTrennmittelauftragzuachten.PfützenartigeAnsammlungensindzuvermeiden.SieführenzuverstärkterPorenbildung(Lunkern),VerfärbungenundAb-sandungenanderBetonoberfläche.

BeiderFingerprobedürfensichkeinedeutlichenFingerspurenoderTrennmittelansammlungenbilden.

Trennmittel mit zu grosser Auftragsmenge

Trennmittel mit richtiger Auftragsmenge Der

Ein

fluss

der

Sc

halu

nga

ufd

en

Beto

n

�6

Tipp: NachdemAufbringenaufdieSchalung(horizontalundverti-kal)überschüssigesTrennmittelmiteinemGummi-oderSchaum-stoffschieberodereinemLappenabwischen.

Schalöl abwischen

Der

Ein

fluss

der

Sc

halu

nga

ufd

en

Beto

n

�7

7. Betonnachbehandlung

7.1. Allgemeines EineguteNachbehandlungbewirkteineoftunterschätzteQualitätsverbesserungdesBetons.DieDichtigkeitdesober-flächennahenBetonssowiedieDruckfestigkeitiststarkabhängigvonderQualitätundDauerderNachbehandlung.SieübteinenwesentlichenEinflussaufdieDauerhaftigkeitunddenVerschleiss-widerstanddesBetonaus.

MitderNachbehandlungschütztmandeneingebrachtenBetoneinerseitsvorvorzeitigemAustrockneninfolgeklimatischenEinflüssen(Sonne,Hitze,WindundTrockenheit),anderseitsdurchFrost,Temperaturwechsel,undNiederschläge.WeiteristderBetongegenErschütterungen,mechanischeBeanspruchungundchemischeAngriffezuschützen.

7.2. Schutz vor dem Austrocknen EinerderamwenigstenbeachtetenVorkehrungenistderSchutzvordemAustrocknen(vorzeitigerWasserentzug).ErhateinenenormenEinflussaufdieEndfestigkeitdesBetons.

Beto

nnac

h-

beha

ndlu

ng

��

MöglicheSchutzmassnahmensind:BelasseninderSchalung,AbdeckenmitFolienoderWasser-speicherndenMatten,AufbringenflüssigerNachbehandlungsmittel(Curing),kontinuierlichesBesprühenmitWasser.

Beto

nnac

h-

beha

ndlu

ng

Abdecken mit Folie

��

7.3. Schutz bei niedrigen Temperaturen BeiniedrigenTemperaturenreichtdieVerhinderungdesWasser-verlustesanderBetonoberflächenichtaus.EssindzusätzlicheSchutzmassnahmengegenAuskühlungdurchWärmedämmungeinzusetzen.

BeiTemperaturenunter+5° CistdieNachbehandlungunddieAusschalfristumdieAnzahlderFrosttagezuverlängern.

Nachbehandlungsmassnahmen für Beton

Beto

nnac

h-

beha

ndlu

ng

Art Massnahmen Aussentemperatur in °C

unter-3bis

5bis

10bis

über

-3°C +5°C �0°C �5°C �5°C

Folie/Nach-behandlungs-film

Abdeckenbzw.Nach-behandlungsfilmaufsprühenundbenetzen.Holzschalungnässen;StahlschalungvorSonnenstrahlungschützen

X

Abdeckenbzw.Nach-behandlungsfilmaufsprühen

X X

Abdeckenbzw.Nach-behandlungsfilmaufsprühenundWärmedämmung;Verwendungwärme-dämmenderSchalung–z.B.Holz–sinnvoll

X*

AbdeckenundWärme-dämmung;UmschliessendesArbeitsplatzes(Zelt)oderBeheizen(z.B.Heiz-strahler);zusätzlichBeton-temperaturenwenigstens3Tagelangauf+�0°Chalten

X* X*

Wasser DurchBenetzenohneUnter-brechungfeuchthalten

X

*Nachbehandlungs-undAusschalfristenumAnzahlderFrosttageverlängern; Betonmindestens7TagevorNiederschlägenschützen.

3�

DerbessereBeton

Dagibt’snichtsdranzurütteln