Eine vielseitige Metathesereaktion zur Knüpfung labiler Bindungen zwischen Gruppe-13- und...

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Gruppe-13/15-Heterocyclen

Eine vielseitige Metathesereaktion zur Kn�pfunglabiler Bindungen zwischen Gruppe-13- undGruppe-15-Elementen**

Florian Thomas, Stephan Schulz,*Heidi Mansikkam�ki und Martin Nieger

Professor Peter Jutzizum 65. Geburtstag gewidmet

Obwohl Verbindungen von Gruppe-13- mit Gruppe-15-Elementen bereits seit vielen Jahren intensiv unter-sucht werden, gibt es bis heute keine generelleMethode zur Kn"pfung von M-E-Bindungen (M=Al–Tl;E=N–Bi). Zwar sind Wasserstoff- und Alkaneliminierungensowie Metathesen mit Organolithiumverbindungen etablierteVerfahren zur Kn"pfung vonM-NR2- undM-PR2-Bindungen,doch versagen sie generell bei der Synthese entsprechenderVerbindungen der schweren Gruppe-13/15-Elemente (M=

In, Tl; E= Sb, Bi). Die Methode mit dem breitestenpr7parativen Potenzial ist derzeit sicherlich die Dehydrosily-lierung.[1] Sie ben:tigt nur eine geringe Aktivierungsenergie,was die Reaktionsf"hrung bei tiefen Temperaturen erlaubt,und die Organosilylverbindungen R2ESiMe3 gehen im Unter-schied zu Lithiumverbindungen R2ELi keine Redoxreaktio-nen ein. Leider l7sst sich diese Methode aufgrund derInstabilit7t der ben:tigten Dialkylindium- und -thalliumhy-dride (R2MH; M= In, Tl) bislang nicht zur Kn"pfung von In-E- und Tl-E-Bindungen heranziehen.[2] Wir waren daherbesonders an einer alternativen Synthesemethode f"r Ver-bindungen der schweren Gruppe-13/15-Elemente interessiertund berichten hier "ber die Entwicklung einer neuartigenMetathesereaktion zur Synthese pr7parativ bislang nichtzug7nglicher Heterocyclen [{Me2ME(SiMe3)2}x].

[{Me2AlBi(SiMe3)2}3][3] reagiert mit dem Lewis-S7ure-

Base-Addukt [Me3In�dmap][4] (dmap= 4-Dimethylaminopy-ridin) bereits bei �50 8C zu [Me3Al�dmap] und [{Me2InBi-(SiMe3)2}3] (1). Dabei wird vermutlich zun7chst der Al-Bi-Heterocyclus durch die starke Base dmap gespalten undInMe3 unter Bildung von [dmap�Al(Me2)Bi(SiMe3)2�InMe3]

koordiniert.[5] Nach Al-Bi- und In-Me-Bindungsbruch ent-stehen 1 und [Me3Al�dmap] (Schema 1).1 ist hydrolyse-, oxidations- und temperaturempfindlich.

W7hrend es in reiner Form bei �30 8C unter Lichtausschluss

f"r einige Wochen lagerf7hig ist, zerf7llt es in L:sungoberhalb von �30 8C sehr schnell unter Bildung vonBi2(SiMe3)4, InMe3 sowie elementarem Indium und Bismut.Die 1H- und 13C-NMR-spektroskopischen Untersuchungenwurden daher bei �40 8C in [D8]Toluol durchgef"hrt. DieSpektren zeigen wie im Fall der entsprechenden Al-Bi-[3] undGa-Bi-Heterocyclen[6] jeweils ein Signal f"r die InMe2- sowiedie SiMe3-Gruppen. Das Massenspektrum von 1 zeigt ledig-lich Zersetzungsprodukte – ein weiterer Beleg f"r dieLabilit7t des Heterocyclus. Einkristalle von 1 wurden auseiner Toluol-L:sung bei �60 8C erhalten (Abbildung 1). 1kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe P21/n (Nr. 14)[7]

und ist isostrukturell zu [{Me2AlBi(SiMe3)2}3][3] und

[{Me2GaBi(SiMe3)2}3].[6] Zentrales Strukturmerkmal die-

ser ersten metallorganischen In-Bi-Verbindung[8] ist dernichtplanare In3Bi3-Sechsring mit verzerrter Wannenkon-

Abbildung 1. Molek�lstruktur von 1 im Kristall. Ausgew�hlte Bindungs-l�ngen [�] und -winkel [8]: Bi1-In1 2.907(1), Bi1-In2 2.903(1), Bi2-In22.914(1), Bi2-In3 2.911(1), Bi3-In1 2.935(1), Bi3-In3 2.920(1), Bi1-Si12.628(2), Bi1-Si2 2.622(2), In1-C1 2.182(7), In1-C2 2.165(8), Bi2-Si32.637(2), Bi2-Si4 2.635, In2-C3 2.162(8), In2-C4 2.171(8), Bi3-Si52.639(2), Bi3-Si6 2.642(2), In3-C5 2.180(8), In3-C6 2.195(8); In1-Bi1-In2 123.0(1), In2-Bi2-In3 129.1(1), In1-Bi3-In3 129.2(1), Bi1-In1-Bi399.7(1), Bi1-In2-Bi2 99.4(1), Bi2-In3-Bi3 104.2(1), C1-In1-C2 126.9(3),Si1-Bi1-Si2 102.3(1), C3-In2-C4 125.6(3), Si3-Bi2-Si4 100.1(1), C5-In3-C6 116.6(3), Si5-Bi3-Si6 101.6(1).

Schema 1. Synthese des sechsgliedrigen In-Bi-Heterocyclus 1.

[*] Priv.-Doz. Dr. S. Schulz, Dipl.-Chem. F. Thomas, Dr. M. NiegerInstitut f�r Anorganische ChemieUniversit�t BonnGerhard-Domagk-Straße 1, 53121 Bonn (Deutschland)Fax: (+49)228-73-5327E-mail: sschulz@uni-bonn.de

MSc H. Mansikkam�kiDepartment of ChemistryUniversity of Jyv�skyl� (Finnland)

[**] S. Schulz dankt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG),dem Fonds der Chemischen Industrie (FCI) und dem Bundesmi-nisterium f�r Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie(BMBF) sowie Prof. E. Niecke, Universit�t Bonn, f�r die großz�gigefinanzielle FDrderung. F. Thomas dankt dem FCI f�r ein Doktoran-den-Stipendium. H. Mansikkam�ki dankt der Akademie von Finn-land f�r ein Stipendium.

Zuschriften

5800 � 2003 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim DOI: 10.1002/ange.200352332 Angew. Chem. 2003, 115, 5800 –5803

formation. Sowohl die In-Atome als auch die Bi-Atome sindverzerrt tetraedrisch umgeben, wobei die durchschnittlichenendocyclischen Bi-In-Bi-Winkel (101.18) deutlich kleiner sindals die In-Bi-In-Winkel (127.18). Die In-Bi-Bindungsl7ngenvariieren zwischen 2.903(1) und 2.935(1) J (1 2.915 J), siesind damit ca. 0.15 J gr:ßer als die durchschnittlichen M-Bi-Bindungsl7ngen in [{Me2AlBi(SiMe3)2}3] (1 2.774 J)[3] und[{Me2GaBi(SiMe3)2}3] (1 2.762 J).[6] Dies ist weniger, alsaufgrund der Zunahme der Kovalenzradien von Aluminium(1.25 J) "ber Gallium (1.26 J) zu Indium (1.44 J) zuerwarten war.[9]

Auf analoge Weise lassen sich s7mtliche Heterocyclen[{Me2ME(SiMe3)2}x] (M=Ga, In; E=P, As, Sb, Bi) ausge-hend von den entsprechenden Al-E-Heterocyclen syntheti-sieren.[10] Die Anwesenheit der Base dmap ist bei diesenReaktionen unerl7sslich. Wie bei den lithiumorganischenVerbindungen [RLi(donor)] wird die Reaktivit7t der Hete-rocyclen [{Me2AlE(SiMe3)2}x] durch Koordination einesDonors und die daraus resultierende Desaggregation deutlicherh:ht (Bildung von monomerem [R2EAlR2�dmap]).[11] Ver-gleichbare Tendenzen beobachteten Driess et al. bei ihrenStudien zur Reaktivit7t von [(iBu2AlPH2)3]. Diese Verbin-dung ist ein ausgezeichnetes PH2-Transferreagens, sofern einkoordinierendes L:sungsmittel wie THF zugesetzt wird.[12]

Um das pr7parative Potenzial unserer neuen Reaktionauszuloten, versuchten wir, bislang unbekannte Tl-E-Hete-rocyclen [{R2TlER0

2}x] herzustellen. Aufgrund der hohenOxidationskraft und der geringen thermischen Best7ndigkeitvon TlIII-Verbindungen sowie der mangelnden Verf"gbarkeitmolekularer Thalliumhydride sind diese Heterocyclen aufherk:mmlicheWeise nicht zug7nglich. Bei ersten Reaktionenvon [{Me2AlE(SiMe3)2}2] (E=P, As)[13] mit [Me3Tl�dmap][4]

wurden die viergliedrigen Tl-E-Heterocyclen [{Me2TlP-(SiMe3)2}2] (2) und [{Me2TlAs(SiMe3)2}2] (3) in guten Aus-beuten erhalten (Schema (2)).

Das 31P-NMR-Spektrum von 2 zeigt ein Triplett mit einer1JTl,P-Kopplung von 2462 Hz, das die Bildung eines Tl-P-Heterocyclus eindeutig belegt.[14] Auch die 1H- und 13C-NMR-Spektren von 2 und 3 zeigen jeweils ein Dublett f"r die TlMe2-Gruppen (2 : 2JTl,H= 317 Hz, 1JTl,C= 2391 Hz; 3 : 2JTl,H=313 Hz, 1JTl,C= 2304 Hz), die Kopplung der SiMe3-Gruppenzum Phosphor ist nicht aufgel:st. Die Massenspektren von 2und 3 zeigen keinen Molek"lionenpeak. W7hrend f"r 2 zweiFragmente mit Tl-P-Bindungen detektierbar sind (m/z= 557[(Me3Si)2PTlP(SiMe3)2]

+ und 395 [MeTlP(SiMe3)2]+), findet

man f"r 3 unter diesen Bedingungen lediglich Zersetzungs-produkte.

F"r Einkristallr:ntgenstrukturanalysen geeignete Kris-talle von 2 und 3wurden aus Toluol-L:sungen bei�30 8C bzw.�60 8C erhalten (Abbildung 2). Die Verbindungen sind iso-

strukturell und kristallisieren in der triklinen Raumgruppe P1̄(Nr. 2).[15] Die zentrale Struktureinheit von 2 und 3 ist derviergliedrige planare Tl2E2-Ring. Die Tl-Atome und die P-bzw. As-Atome sind jeweils verzerrt tetraedrisch koordiniert.Die Tl-P-Bindungsl7ngen in 2 betragen 2.688(1) und2.695(1) J. Bislang wurden lediglich zwei Lewis-S7ure-Base-Addukte von dreiwertigem Thallium mit einer Tl-P-Bindung strukturanalytisch charakterisiert. Die Tl-P-s-Bin-dung in 2 ist deutlich k"rzer als die dativen Tl-P-Bindungenim intramolekular stabilisierten Addukt [Tl{o-(Ph2PCH2)-C6H4}3] (2.795 J) und in [(Me3SiCH2)3TlP(SiMe3)3](2.992 J).[16] Da 3 die erste metallorganische Verbindungmit einer Tl-As-Bindung ist, k:nnen die Tl-As-Bindungs-l7ngen von 2.743(1) und 2.781(1) J nur mit Bindungsl7ngenin Zintl-Ionen wie [TaAs4Tl2]

5� (2.74–2.88 J) verglichenwerden.[17] Die durchschnittlichen Tl-C-Abst7nde (2 :2.204 J, 3 : 2.197 J) sind geringf"gig gr:ßer als in[Me3Tl�dmap] (2.180 J).[4] Analog zu den bekannten vier-gliedrigen Heterocyclen [{Me2ME(SiMe3)2}2] sind die endo-cyclischen E-Tl-E-Winkel kleiner als die Tl-E-Tl-Winkel,[18]

allerdings f7llt f"r die Tl-Heterocyclen 2 und 3 der Unter-schied mit 118 bzw. "ber 138 deutlich gr:ßer aus (2 : 84.5(1)8und 95.5(1)8, 3 : 83.1(1)8 und 96.7(1)8).

Schema 2. Synthese der viergliedrigen Tl-E-Heterocyclen 2 (E=P) und3 (E=As).

Abbildung 2. Molek�lstrukturen von 2 (oben) und 3 (unten) im Kris-tall. Ausgew�hlte Bindungsl�ngen [�] und -winkel [8] . 2 : Tl1-P12.695(2), Tl1-P1A 2.688(2), P1-Si1 2.246(2), P1-Si2 2.245(2), Tl1-C72.198(5), Tl1-C8 2.210(5); Tl1-P1-Tl1A 95.5(1), P1-Tl1-P1A 84.5(1), C7-Tl1-C8 122.3(2), Si1-P1-Si2 109.0(1). 3 : Tl1-As1 2.781(1), Tl1-As1A2.743(1), As1-Si1 2.334(2), As1-Si2 2.338(2), Tl1-C7 2.192(6), Tl1-C82.202(6); Tl1-As1-Tl1A 96.7(1), As1-Tl1-As1A 83.3(1), C7-Tl1-C8124.6(3), Si1-As1-Si2 108.5(1).

AngewandteChemie

5801Angew. Chem. 2003, 115, 5800 –5803 www.angewandte.de � 2003 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Die Synthese der sehr temperaturlabilen Heterocyclen 1–3 belegt das große pr7parative Potenzial des hier vorgestelltenneuen Synthesekonzepts, das die M:glichkeiten zur Kn"p-fung von Bindungen zwischen Gruppe-13- und Gruppe-15-Elementen betr7chtlich erweitert. Als Triebkraft dient dabeidie Bildung des stabilen Lewis-S7ure-Base-Adduktes[Me3Al�dmap]. Aufgrund der ausgezeichneten Reaktivit7tder Ausgangsverbindungen [{Me2AlE(SiMe3)2}x] und der sehrmilden Reaktionsbedingungen (tiefe Temperaturen) sind diegeschilderten Metathesereaktionen vielversprechend f"r dieKn"pfung bislang unbekannter Bindungen der Gruppe-15-Elemente zu anderen Elementen in naher Zukunft.

Experimentelles1: Eine Suspension von 0.41 g (0.33 mmol) [{Me2AlBi(SiMe3)2}3] in10 mLToluol wird bei �50 8C mit einer L:sung von 0.28 g (1.0 mmol)[Me3In�dmap] in 5 mL Toluol versetzt. Die resultierende br7unlicheSuspension l7sst man im Laufe von 30 min auf �30 8C aufw7rmen.Beim raschen Erw7rmen bis zum vollst7ndigen L:sen entsteht eineorangebraune L:sung, die bei �60 8C gelagert wird. 1 wird nach 24 hin Form farbloser st7bchenf:rmiger Kristalle erhalten. Ausbeute:0.15 g (0.10 mmol, 30%). Schmp. 68–738C (Zers.). 1H-NMR(300 MHz, [D8]Toluol, �40 8C): d= 0.62 (s, 6H; InMe2), 0.70 ppm(s, 18H; SiMe3).

13C{1H}-NMR (75 MHz, [D8]Toluol, �40 8C): d=�1.1 (InMe2), 6.8 ppm (SiMe3). MS (EI, 12 eV, 50 8C): m/z(%)=428 (13) [Bi(SiMe3)3]

+, 282 (13) [BiSiMe3]+, 145 (65) [InMe2]

+, 131(100) [Si2Me5]

+, 73 (39) [SiMe3]+.

2 : Zu einer Suspension von 0.23 g (0.5 mmol) [{Me2AlP-(SiMe3)2}2] in 10 mL Toluol wird bei 0 8C eine L:sung von 0.37 g(1.0 mmol) [Me3Tl�dmap] in 5 mLToluol getropft. Die klare L:sungwird etwa 30 min ger"hrt und anschließend bei �30 8C gelagert. Manerh7lt 2 nach 24 h in Form farbloser quaderf:rmiger Kristalle.Ausbeute: 0.33 g (0.28 mmol, 56%). Schmp. 107–1118C (Zers.). 1H-NMR (300 MHz, C6D6, 30 8C): d= 0.35 (s, 18H; SiMe3), 1.00 ppm (d,2JTl,H= 317 Hz, 6H; TlMe2).

13C{1H}-NMR (75 MHz, C6D6, 30 8C): d=5.0 (s; SiMe3), 12.8 ppm (d, 1JTl,C= 2391 Hz; TlMe2).

31P{1H}-NMR(120 MHz, C6D6, 30 8C): d=�234 ppm (t, 1JTl,P= 2462 Hz). MS (EI,12 eV, 75 8C): m/z(%)= 557 (5) [(Me3Si)2PTlP(SiMe3)2]

+, 416 (26)[P4(SiMe3)4]

+, 401 (100) [P4(SiMe3)3(SiMe2)]+, 395 (20) [MeTlP-

(SiMe3)2]+, 328 (12) [P4(SiMe3)2(SiMe2)]

+, 313 (24) [P4(SiMe3)-(SiMe2)2]

+, 203 (7) Tl+, 178(36) [HP(SiMe3)2]+, 163 (5) [P(SiMe3)-

(SiMe2)]+, 73 (25) [SiMe3]

+.3 : Zu einer Suspension von 0.28 g (0.5 mmol) [{Me2AlAs-

(SiMe3)2}2] in 10 mL Toluol wird bei �30 8C eine L:sung von 0.37 g(1.0 mmol) [Me3Tl�dmap] in 5 mL Toluol getropft. Die leichtbr7unliche Suspension wird etwa 30 min ger"hrt, rasch bis zumvollst7ndigen L:sen erw7rmt und anschließend bei �60 8C gelagert.Man erh7lt 3 nach 24 h in Form farbloser quaderf:rmiger Kristalle.Ausbeute: 0.29 g (0.32 mmol, 64%). Schmp. 118–1218C (Zers.;Dunkelf7rbung bei T> 70 8C). 1H-NMR (300 MHz, [D8]Toluol,�10 8C): d= 0.32 (s, 18H; SiMe3), 0.97 ppm (d, 2JTl,H= 313 Hz, 6H;TlMe2).

13C{1H}-NMR (75 MHz, [D8]Toluol, �10 8C): d= 4.3 (s;SiMe3), 12.4 ppm (d, 1JTl,C= 2304 Hz; TlMe2). MS (EI, 12 eV,150 8C): m/z(%)= 442 (76) [As2(SiMe3)4]

+, 354 (11) [As2(SiMe3)2-(SiMe2)]

+, 339 (11) [As2(SiMe3)(SiMe2)2]+, 294 (30) [As(SiMe3)3]

+,266 (61) [As2(SiMe2)2]

+, 233 (24) [TlMe2]+, 203 (9) Tl+, 131 (15)

[Si2Me5]+, 73 (100) [SiMe3]

+.

Eingegangen am 8. Juli 2003 [Z52332]

.Stichwrter: Elemente der Gruppe 13 · Elemente der Gruppe 15 ·Hauptgruppenelemente · Heterocyclen · Metathesen

[1] Literatur"bersicht: S. Schulz, Struct. Bonding (Berlin) 2002, 103,117.

[2] W7hrend in den letzten 10 Jahren eine Reihe von Indiumhy-driden isoliert werden konnten, sind molekulare Thalliumhy-dride unseres Wissens bislang nicht bekannt. S. Aldridge, A. J.Downs, Chem. Rev. 2001, 101, 3305.

[3] S. Schulz, M. Nieger, Angew. Chem. 1999, 111, 1020; Angew.Chem. Int. Ed. 1999, 38, 967.

[4] F. Thomas, T. Bauer, S. Schulz, M. Nieger, Z. Anorg. Allg. Chem.2003, 629, 2018.

[5] Reaktionen der basenstabilisierten Verbindungen [dmap�Al(Me2)E(SiMe3)2] (E=P, Sb) mit MMe3 (M=Al, Ga, In)zeigten, dass die zun7chst gebildeten Addukte [dmap�Al(Me2)E(SiMe3)2�MR3] unter Al-E-Bindungspaltung und M-E-Bindungskn"pfung zerfallen. F. Thomas, S. Schulz, M. Nieger,Organometallics 2003, 22, 3471.

[6] F. Thomas, S. Schulz, M. Nieger, Organometallics 2002, 21, 2793.[7] R:ntgenstrukturanalysen: Nonius-Kappa-CCD-Diffraktometer

(MoKa-Strahlung, l= 0.71073 J; T= 123(2) K). Die Strukturenwurden mittels Direkter Methoden gel:st (SHELXS-97, G. M.Sheldrick, Acta Crystallogr. Sect. A 1990, 46, 467) und nach derMethode der kleinsten Fehlerquadrate gegen F2 verfeinert(G. M. Sheldrick, SHELXL-97, Program for Crystal StructureRefinement, Universit7t G:ttingen, 1997). Alle Nicht-Wasser-stoffatome wurden anisotrop verfeinert, die Wasserstoffatomemithilfe eines Reitermodells. Empirische Absorptionskorrektu-ren wurden durchgef"hrt. 1: C24H72Bi3In3Si6, Mr= 1500.76, farb-lose Kristalle, 0.45 Q 0.40 Q 0.35 mm; monoklin, RaumgruppeP2(1)/n (Nr. 14); a= 9.6601(2), b= 20.9419(4), c= 24.8825(5) J,b= 96.354(1)8, V= 5002.83(17) J3; Z= 4; m= 12.031 mm�1;1ber.= 1.993 gcm�3 ; 41988 Reflexe (2qmax= 508), 8812 unabh7n-gig (Rint= 0.070), 325 Parameter; max./min. Restelektronen-dichte= 1.068/�1.366 eJ�3; max./min. Transmission= 0.1084/0.0751; R1= 0.035 (I> 2s(I)), wR2= 0.065.

[8] Außer den bin7ren intermetallischen Phasen InxBiy sind bislanglediglich einige Zintl-Anionen mit In-Bi-Abst7nden von 2.83 bis3.15 J bekannt. a) R. Kubiak, Z. Anorg. Allg. Chem. 1977, 431,261; b) L. Xu, S. C. Sevov, Inorg. Chem. 2000, 39, 5383; c) S.Bobev, S. C. Sevov, J. Solid State Chem. 2002, 163, 436.

[9] A. F. Holleman, E. Wiberg, Lehrbuch der AnorganischenChemie, 101. Aufl., W. de Gruyter, Berlin, 1995, S. 1838.

[10] Die Bildung der bereits bekannten Heterocyclen wurde durchNMR-Spektroskopie nachgewiesen.

[11] Bei der erforderlichen niedrigen Temperatur (�50 8C) reagiert[{Me2AlBi(SiMe3)2}3] nicht mit InMe3. Erst die Zugabe vondmap erm:glicht eine rasche und vollst7ndige Reaktion.

[12] In THF liegen solvenskoordinierte monomere [iBu2Al(thf)PH2]-Einheiten vor. M. Driess, C. Monse, Z. Anorg. Allg. Chem. 2000,626, 1091.

[13] a) E. Hey-Hawkins, M. F. Lappert, J. L. Atwood, S. G. Bott, J.Chem. Soc. Dalton Trans. 1991, 939; b) R. L. Wells, A. T.McPhail, T. M. Speer, Eur. J. Solid State Inorg. Chem. 1992, 29,63.

[14] Trotz des Vorliegens zweier NMR-aktiver Tl-Isotope wird in denNMR-Spektren nur eine Kopplung beobachtet.

[15] 2 : C16H48P2Si4Tl2, Mr= 823.58, farblose Kristalle, 0.40 Q 0.30 Q0.20 mm; triklin, Raumgruppe P1̄ (Nr. 2); a= 9.2585(2), b=9.5727(2), c= 9.6569(3) J, a= 77.581(1), b= 81.497(1), g=

64.991(2)8, V= 755.92(3) J3; Z= 1; m= 10.910 mm�1; 1ber.=

1.809 gcm�3; 10498 Reflexe (2qmax= 558), 3378 unabh7ngig(Rint= 0.049), 109 Parameter; max./min. Restelektronen-dichte= 1.709/�2.514 eJ�3; max./min. Transmission= 0.1589/0.0846; R1= 0.029 (I> 2s(I)), wR2= 0.072. 3 : C16H48As2Si4Tl2,Mr= 911.48, farblose Kristalle, 0.40 Q 0.35 Q 0.30 mm; triklin,Raumgruppe P1̄ (Nr. 2); a= 9.2985(4), b= 9.4604(3), c=9.7580(4) J, a= 78.332(2), b= 82.125(2), g= 66.191(2)8, V=

Zuschriften

5802 � 2003 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de Angew. Chem. 2003, 115, 5800 –5803

767.64(5) J3; Z= 1; m= 12.779 mm�1; 1ber.= 1.972 gcm�3; 6618Reflexe (2qmax= 558), 3321 unabh7ngig (Rint= 0.055), 109 Para-meter; max./min. Restelektronendichte= 2.177/�3.042 eJ�3 ;max./min. Transmission= 0.1311/0.0639; R1= 0.038 (I> 2s(I)),wR2= 0.093. CCDC-213920 (1), CCDC-213921 (2) und CCDC-213922 (3) enthalten die ausf"hrlichen kristallographischenDaten zu dieser Ver:ffentlichung. Die Daten sind kostenlos"ber www.ccdc.cam.ac.uk/conts/retrieving.html erh7ltlich (oderk:nnen bei folgender Adresse in Großbritannien angefordert

werden: Cambridge Crystallographic Data Centre, 12 UnionRoad, Cambridge CB21EZ; Fax: (+ 44)1223-336-033; oderdeposit@ccdc.cam.ac.uk).

[16] a) G. M"ller, J. Lachmann, Z. Naturforsch. B 1993, 48, 1544;b) R. A. Baldwin, R. L. Wells, P. S. White, Main Group Chem.1997, 2, 67.

[17] D. Huang, J. D. Corbett, Inorg. Chem. 1998, 37, 4006.[18] F. Thomas, S. Schulz, M. Nieger, Z. Anorg. Allg. Chem. 2002,

628, 235.

AngewandteChemie

5803Angew. Chem. 2003, 115, 5800 –5803 www.angewandte.de � 2003 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim