Post on 05-Sep-2019
Elementsteifigkeitsmatrizen I
Das Kontinuum wird durch gedachte Linien oder Flächen in kleinere Kontinua
in an sich beliebiger Form zerlegt.
Für jedes dieser kleinen „Sub“- Kontinua, die sog. finiten Elemente, werden
Näherungsansätze getroffen.
Die Elemente selbst sind jeweils durch eine Anzahl Knoten definiert, und die
Elemente sind durch die Knoten, die sich an den Elementrändern befinden,
miteinander verbunden.
Die Verschiebungen der Knotenpunkte sind die grundlegenden Unbekannten
des Gesamtproblems.
Die Verschiebungen innerhalb von jedem finiten Element werden durch
(willkürlich) gewählte Funktionen – die sog. Ansatz- bzw. Formfunktionen – in
Abhängigkeit der Knotenpunktverschiebungen angenähert.
Vorlesung Finite-Elemente Prof. Rieg
Elementsteifigkeitsmatrizen II
Da die Verschiebungen jetzt im Element bekannt sind, werden aufgrund der
Verschiebungs-Verzerrungsbeziehungen auch die Verzerrungen im Element
bekannt, und zwar in Abhängigkeit der Knotenverschiebungen.
Aus den Verzerrungen können mit Hilfe der Materialgesetze die Spannungen
im Element berechnet werden.
Linienlasten, Gleichstreckenlasten, Flächenlasten und Volumenkräfte werden
durch diskrete Knotenkräfte abgebildet, die eine Ersatzbelastung darstellen.
Elementsteifigkeitsmatrizen III
Z88-Element Nr.6 n/a Z88-Ele. Nr.7,8 u. 20
dSA
T BCBK e
Z88-Ele. Nr.14,15 u. 18 Z88-Ele. Nr.11 und 12
Scheiben
Platten
axialsym. Elemente = Torus-E.
Elementsteifigkeitsmatrizen IV
Z88-Element Nr. 1 Z88-Element Nr.10
Z88-Element Nr.17 Z88-Element Nr.16
C Materialmatrix
B Verzerrungs-
Verschiebungs-
Transformationsmatrix
dVV
BCBK T
e
Elementsteifigkeitsmatrizen V
Die Elemente sind jeweils durch eine Anzahl Knoten definiert.
Die Verschiebungen der Knotenpunkte sind die grundlegenden Unbekannten
des Gesamtproblems.
Die Verschiebungen innerhalb von jedem finiten Element werden durch
(willkürlich) gewählte Funktionen – die sog. Ansatz- bzw. Formfunktionen – in
Abhängigkeit der Knotenpunktverschiebungen angenähert.
Elementsteifigkeitsmatrizen VI
dSA
T BCBK e
),(),( yxyx i
i
i NUU
yxv
yxu(x,y)
,
,U
Elementsteifigkeitsmatrizen VII
Wir müssen die Verzerrungen durch die Verschiebungen ausdrücken. Aber
das ist leicht, denn wir wissen:
x
v
y
uy
vx
u
xy
yy
xx
ij
v
u
xy
y
x
xy
yy
xx
0
0
ULε
Elementsteifigkeitsmatrizen VIII
Wir nehmen einmal an, daß unser herzuleitendes Finites Element 4 Knoten
habe. Es gibt also 4 Funktion N1 bis N4 und es muß gelten:
44332211
44332211
vNvNvNvN
uNuNuNuN
x,yv
x,yu
),(),( yxyx i
i
i NUU
Elementsteifigkeitsmatrizen IX
4
4
3
3
2
2
1
1
4321
4321
,0,,0,,0,,0
0,,0,,0,,0,
v
u
v
u
v
u
v
u
NNNN
NNNN
Elementsteifigkeitsmatrizen X
4
4
3
3
2
2
1
1
4321
4321
0000
00000
0
v
u
v
u
v
u
v
u
NNNN
NNNN
xy
y
x
ij
)(iUNLε (i)UBε mit ΝLB
Elementsteifigkeitsmatrizen XI
für das Aufstellen der Elementsteifigkeitsmatrix:
Prinzip der virtuellen Verrückungen
U
ε
virtuellen Verschiebungen
virtuellen Verzerrungen
es muß gelten: Virtuelle innere Arbeit = vituelle äußere Arbeit
Dabei ist die innere Arbeit die gespeicherte potentielle Energie, und die
äußere Arbeit wird durch die äußeren Kräfte geleistet.
ai WW
Elementsteifigkeitsmatrizen XII
)()( i
T
i
V
T
a δdVδδW FUPU mit P= Volumenkräfte
und F(i) äußere Knotenkräfte
V
dVδW T
i σε spezifische Formänderungsarbeit
)()( i
T
i
T
V
T dVdV FUPUσε V
Elementsteifigkeitsmatrizen 13
wie kommt man auf die spezifische Formänderungsarbeit ?
FW
AF
V
WWVAAW spez
Diese Betrachtung kann man für alle drei Koordinatenachsen anstellen und
integrieren, womit dann entsteht:
V
dVδWdVV
WW T
i
V
T
spez σεσε
Elementsteifigkeitsmatrizen 14
wir können wie folgt substituieren mit TTT ABAB )(
TT
i
T
i
T
i
TT
i
T
i
T
i
δδδδδ
δδδδδ
NUUNUUNU
BUUBεUBε
)()()(
)()()(
)(
)(
V
(i)
TT
i
TT
i dVδdVδ FPNUσBU )(
V
)(
)()( i
T
i
T
V
T dVdV FUPUσε V
Elementsteifigkeitsmatrizen 15
Da diese Beziehung für jeden beliebigen Wert von T
iδ )(U gelten muß,
zeigt ein Faktorenvergleich:
V V
(i)
TT dV dV FPNσB εCσ
V
T dV εCB(i)UBε
(i)
T
V
dV UBCB
Wenn wir zunächst auf der rechten
Seite das Integral der
Volumenkräfte weglassen:
V
(i)(i)
T dV FUBCB
(i)(i) FUK
Materialmatrizen I
ebener
Spannungszustand ktionszahlQuerkontra,
2
100
01
01
1 2
EC
1011
0)1(2
2100
101
1
10
11
)21)(1(
)1(
EC axialsymmetrischer
Spannungszustand
Materialmatrizen 2
Kirchhoff-Platte
Reissner-Mindlin-Platte
2
100
01
01
)1(12 2
3
EhC
10
01
)1(2,
2
100
01
01
)1(12 2
3
EhkEhsb CC
E
EI
Stab
Bernoulli-Balken
SB
S
wwGA
Qdxw
Timoshenko-Balken
Materialmatrizen 3
räumlicher
Spannungs-
zustand
)1(2
2100000
0)1(2
210000
00)1(2
21000
000111
0001
11
00011
1
)21)(1(
)1(
E
B-Matrix I
Verzerrungs-Verschiebungs-
Transformationsmatrix = B-Matrix
x
iN
y
iN
y
iN
x
iN
i0
0
B
)(iUNLε ΝLB
B-Matrix II
| 1.Knoten | 2.Knoten | 3.Knoten | 4.Knoten |
... wer sind die Ni ??
x
N
y
N
x
N
y
N
x
N
y
N
x
N
y
N
y
N
y
N
y
N
y
Nx
N
x
N
x
N
x
N
44332211
40302010
04030201
B
Ansatz- oder Formfunktionen I
Die Formfunktionen sind meist Polynome:
ycxcc 321
2
65
2
4321 ycyxcxcycxcc
yxcycxcc 4321
linear
quadratisch
bilinear
Sie sollen das Verschiebungsfeld
in einem Finiten Element durch die Verschiebungen seiner Knoten beschreiben:
),( yxU
),(),( yxNUyxUi
ii
Ansatz- oder Formfunktionen II
),( yxU
Ansatz- oder Formfunktionen III
am Knoten 1 muß gelten:
111441133
1122111111
),(),(
),(),(),(
UyxNUyxNU
yxNUyxNUyxU
Diese Bedingung ist dann erfüllt, wenn die "eigene" Formfunktion
1),( 111 yxN
0),(bis),( 114112 yxNyxNist und die anderen Formfunktionen
9. Regel FEA:
Eine Formfunktion Ni hat die Fundamentaleigenschaft,
daß sie am Knoten i zu 1 wird und an allen anderen
Knoten 0.
Ansatz- oder Formfunktionen IV
][
21
bxay
cxcy
32
2
1 cxcxcy
43
2
2
3
1
cxc
xcxcy
„linear“ „quadratisch“ „kubisch“
Ansatz- oder Formfunktionen V
Ansatz- oder Formfunktionen VI
Kubische Ansätze sind eigentlich der höchste Polynomgrad bei FEA-
Programmen, die mit dem h-Verfahren arbeiten.
FEA-Programme, die das p-Verfahren nutzen, gehen bis zum 9.Grad
(Pro/MECHANICA)
Ansatz- oder Formfunktionen VII
Die genaue Wahl der Formfunktionen (die der Fundamentaleigenschaft
genügen müssen) ist Spezialistensache! Es werden teilweise vollständige
Polynome, aber auch unvollständige Polynome, aus denen bestimmte
Terme gestrichen werden, benutzt. Es spielen Erfahrung, numerische
Stabilität und Rechenaufwand eine große Rolle. Hier sollte man keinen
großen Ehrgeiz entwickeln und dieses Feld den Mathematikern und den
auf FE-Anwendungen spezialisierten Statikern überlassen.
Ein besonderer Elementtyp sind Elemente der Serendipity-Klasse.
Hierbei werden unvollständige Polynomansätze verwendet, die
mathematisch eigentlich eine „Kriminalität“ darstellen. Überraschender-
weise arbeiten diese Elemente in der Praxis jedoch ausgezeichnet. Sie
sind benannt nach dem Märchen „Die drei Prinzen von Serendip“ eines
gewissen Horace Walpole. Diese Prinzen hatten die Eigenschaft,
unverhoffte und glückliche Entdeckungen durch Zufall zu machen.
Ansatz- oder Formfunktionen VIII
8765
2
4
2
3
2
2
2
1
22
0
cycxcxycxyc
yxcycxcyxcy
Pascal’
sches
Dreieck für
die
Herleitung
von
Lagrange-
Polynomen
Ansatz- oder Formfunktionen IX
O.C.Zienkiewicz/R.L.Taylor
Ansatz- oder Formfunktionen X
O.C.Zienkiewicz/R.L.Taylor
Ansatz- oder Formfunktionen XI
Serendipity Serendipity Lagrange
Ansatz- oder Formfunktionen XII
Unterscheide:
Typ der Ansatzfunktion: Polynom, trigonometrische Funktion ...
Grad der Ansatzfunktion: bei Polynom linear, quadratisch, kubisch...
Vollständikeit der Ansatzfunktion: Serendipity, Lagrange
Berandung der Elemente: geradlinig, krummlinig
Ansatz- oder Formfunktionen 13
rsN
srN
rsN
srN
rssrsrN
srrssrN
rssrsrN
rssrsrN
112
1
112
1
112
1
112
1
114
111
4
111
4
1
114
111
4
111
4
1
114
111
4
111
4
1
114
111
4
111
4
1
2
8
2
7
2
6
2
5
22
4
2
3
22
2
22
1
2
Beispiel:Serendipity-Element mit
quadratischem Ansatz
Ansatz- oder Formfunktionen 14
011)1(14
1
11)1(14
11111
4
1
111114
1
11114
11111
4
1
114
111
4
111
4
1
2
2
1
2
2
1
22
1
:1,1mit
:1,1mit
N
N
rssrsrN
sr
sr
Ansatz- oder Formfunktionen 15
1333444222 222
1 tsrstrtrstsrH
3444
3444
3444
1
1
1
srtt
H
trss
H
tsrr
H
Beispiel:Serendipity-Element mit
quadratischem Ansatz
Ansatz- oder Formfunktionen 16
rrH 2
2 2
0
0
14
2
2
2
t
H
s
H
rr
H
ssH 2
3 2
0
14
0
3
3
3
t
H
ss
H
r
H
ttH 2
4 2
14
0
0
4
4
4
tt
H
s
H
r
H
rtrsrrH 4444 2
5
rs
H
tsrr
H
4
4484
5
5
Integration I
Hermite -Gauß)()(
ewTschebysch-Gauß)(1
1)(
Laguerre-Gauß)()(
Legendre-Gauß)()(
1
1 0
1
1 02
0 0
1
1 0
2
n
i
ii
x
n
i
ii
n
i
ii
x
n
i
ii
xfwdxexf
xfwdxx
xf
xfwdxexf
xfwdxxf
Integration II
b
dyds
/byys
a
dxdr
/axxr
c
c
)()(
1
1 0
n
i
ii xfwdxxf
Integration III
irFdrrFI
n
1
i
1
1
die Gauß-Punkte sind die Nullstellen der
Legendre-Polynome
Integration IV
1
1
1
1
),(),(i j
jiji srFdsdrsrFI
1
1
1
1
1
1
),,(),,(i j
kji
k
kji tsrFdtdsdrtsrFI
irFdrrFI
n
1
i
1
1
für den ein-,2- und 3-dimensionalen Fall gilt:
Integration V für Dreiecke gilt:
i
iii srF
dsdrsrFI
),(2
1
),(
1
0
1
0
Integration VI für Tetraeder gilt:
),,(6
1),,(
1
0
1
0
1
0
iii
i
i tsrFdtdsdrtsrFI
Integration VII wir mußten für die Integration in natürlichen Koordinaten r,s,t arbeiten. Wieder
auf x,y,z transformieren. Es gilt wie für die Verschiebungen:
i
i
i
i
i
i
i
ii
zNz
yNy
xNx
tsrfz
tsrfy
tsrfx
,,
,,
,,
3
2
1
zNyNxN iii /und/,/
für B brauchen wir die partiellen
Ableitungen
t
z
zt
y
yt
x
xt
s
z
zs
y
ys
x
xs
r
z
zr
y
yr
x
xr
Kettenregel:
Integration VIII
Die Kettenregel in Matrixform: in symbolischer Form:
z
y
x
t
z
t
y
t
xs
z
s
y
s
xr
z
r
y
r
x
t
s
r xr
J
dabei ist J die sog. Jacobi-Matrix
Integration IX
Die Jacobi-Matrix bildet die Beziehung natürliche Koordinaten – kartesische
Koordinaten ab:
Leider brauchen wir wegen B die inverse Jacobi-Matrix:
ii
ii
ii
ii
ii
ii
ii
ii
ii
zt
Ny
t
Nx
t
N
zs
Ny
s
Nx
s
N
zr
Ny
r
Nx
r
N
J
rx
1JzNyNxN iii /und/,/
Integration X
Normalerweise existiert die inverse Jacobi-Matrix, wenn eine ein-eindeutige
Beziehung zwischen den natürlichen und den kartesischen (oder Polar- oder
Zylinderkoordinaten) existiert. Wann gibt‘s Stress?
Integration XI
Integration XII
dtdsdrdV Jdet Substitutionsregel für Mehrfachintegrale
dVKV
BCBT
B ist Funktion von r,s,t
r sn
i
n
j
jijiji
T
T
A
Te
srsrsr
drdssrsrsrdxdy
1 1
1
1
1
1
),(det),(),(
),(det),(),(
JBCB
JBCBBCBK
Damit wird die Elementsteifigkeitsmatrix für 2-dimensionale Elemente:
Integration 13
Damit wird die Elementsteifigkeitsmatrix für 3-dimensionale Elemente:
r s kn
i
n
j
n
k
kjikjikji
T
T
V
Te
tsrtsrtsr
dtdrdstsrtsrtsr
dzdxdy
1 1 1
1
1
1
1
1
1
),,(det),,(),,(
),,(det),,(),,(
JBCB
JBCB
BCBK
Aufbringen von Lasten I
Steifigkeitsmatrix Massenmatrix
V
T dVBCB K V
T dVNNρ M
dVB
V
T
B fN R
dST
S qNRS
dVI
V
T
I σB R
Volumenkräfte
Oberflächenkräfte
Anfangsspannungen
Aufbringen von Lasten II
Streckenlasten
dydxdSS
T
S
T
S qNqNR
y
x
q
0
0q
q
q
y
xq .const0 q
syrx und
Aufbringen von Lasten III
dydxA
T
S NqR
dxdyNNN
NNN
q
S
T
1
1
1
1 632
632
0000000000000
0000000000000
00R
drdsdxdy
hier:
Aufbringen von Lasten IV
Die Formfunktionen für die Knoten 2, 3 und 6:
rssrsrN 114
111
4
111
4
1 22
2
srrssrN 114
111
4
111
4
1 22
3
rsN 112
1 2
6
Aufbringen von Lasten V
Die Lastkomponente für den Knoten 2 wird:
xyyxyxN 114
111
4
111
4
1 22
2
1x 2
22
1yyN
3
1))
3
1
2
1(
3
1
2
1(
2
11
1322
1
)(2
1
00
32
0
1
1
2
1
1
0202
qqyy
q
dyyyqdyNqF
Aufbringen von Lasten VI
Die Lastkomponente für den Knoten 6 wird:
1x
xyN 112
1 2
6
2
6 1 yN
3
4))
3
11(
3
11(
1
13
)1(
00
3
0
1
1
2
1
1
0606
qqy
yq
dyyqdyNqF
Aufbringen von Lasten VII
Die Lastkomponente für den Knoten 3 wird:
3
103 qF
Die Seitenlänge ist 2, weil von -1 bis +1, also:
2006
12:
3
1Fqq
6003
22:
3
4Fqq
3006
12:
3
1Fqq
Lastkomponente am Knoten 2 Lastkomponente am Knoten 3
Lastkomponente am Knoten 6
Aufbringen von Lasten VIII
Aufbringen von Lasten IX
Aufbringen von Lasten X