ERB JAROCH HÜGI Business Basics Switzerland HSSR, Bratislava, 2. Dezember 2015 lic. iur. Lukas...

Post on 06-Apr-2016

222 views 4 download

Transcript of ERB JAROCH HÜGI Business Basics Switzerland HSSR, Bratislava, 2. Dezember 2015 lic. iur. Lukas...

ERB JAROCH HÜGI

Business Basics SwitzerlandHSSR, Bratislava, 2. Dezember 2015lic. iur. Lukas Jaroch, LL.M.

2

Wer wir sind und was wir machen:

ERB JAROCH HÜGI ist eine unabhängige Wirtschaftskanzlei in Zürich (mit Notariat in Olten, Kanton Solothurn) mit einer stark internationalen Ausrichtung.

Alle drei Partner bringen langjährige Erfahrung aus Unternehmensrechtsdiensten und Grosskanzleien mit. Entsprechend verstehen wir uns mehr als Unternehmer als reine Rechtsanwender.

Unsere Beratungstätigkeit umfasst sämtliche handels- und gesellschafts- sowie, vertragsrechtlichen Fragestellungen.

3

1. Schweizerische Mentalität und Rahmenbedingungen in der Schweiz

2. Markteintritt

3. Arbeitsrecht und Entsendung von Arbeitnehmern

4. Erwerb von Liegenschaften

5. Grundlagen des Schweizerischen Steuerrechts

Themenübersicht:

4

1. Rahmenbedingungen in der Schweiz1.1 Schweizerische Mentalität1.2 Beziehung zwischen CH und SK1.3 Lage der Schweiz und Infrastruktur1.4 Politische Stabilität und (stabile?) starke Währung 1.5 Schweiz als führender Finanzplatz1.6 Internationale Organisationen und Konzerne1.7 Funktionales System

5

Source: Richard D. Lewis, When Cultures Collide, Leading across Cultures – Nicholas Brealey International, 2010, 4th edition.

6

1.1 Schweizerische MentalitätPräzision

Pünktlichkeit

Zuverlässigkeit

Kühlheit

Anspruchsvoll (Qualität) und «verwöhnt» (hoher Lebensstandard)

Grosszügig, verhandelt nicht gerne

Aber: Grosse kantonale Unterschiede und hoher Ausländeranteil

7

1.2 Beziehungen SK - CHPositive Wahrnehmung (politisch, wirtschaftlich)

Export – Import jedoch Raum nach oben:

Zurzeit CH an 15. Stelle für Exporte (1,6%) und 22. Stelle für Importe (0.8%)

Doppelbesteuerungsabkommen

8

1.3 Lage, Infrastruktur, StabilitätIm Herzen Europas, gute Verbindungen nach Zürich,

Basel und GenfHervorragende Infrastruktur:

Öffentlicher Verkehr, Strassen und FlughäfenElektrizität, Wasser, Abfall, InternetAusbildung (duales System)Effiziente und transparente Behörden

9

1.4 Politische StabilitätFöderalistischer Staat seit 1291Verfassung seit 1848 nur kosmetisch verändert3 Rechtsebenen:

Gemeinde-, Kanton- und BundesebeneRechtsstaat, MenschenrechteDirekte Demokratie (Initiative und Referendum)Kollegialsystem (keine Kehrtwendungen)Keine KorruptionTiefe Arbeitslosigkeit

10

1.4 Stabile oder nur starke Währung?Unabhängige Nationalbank

Vertrauen in politische Stabilität

Politische Neutralität, nicht EU-Mitglied

Aber: Eurokrise: August 2011 EUR 1.00 = min. CHF 1.20Januar 2015 Freigabe

11

1.5 Schweiz als führender Finanzplatz Führende Finanzplätze 2012 Quelle: longfinance.net

Umístění Finanční centrum

1. London

2. New York

3. Hong Kong

4. Singapore

5. Zürich

6. Seoul

7. Tokyo

8. Chicago

9. Genf

10. Toronto

12

1.5 Schweiz als führender FinanzplatzBanken: UBS, CS; Kantonalbanken, Raiffeisenbanken; viele

renommierte Privatbanken; PostFinanceUnabhängige VermögensverwalterVersicherer und RückversichererBörse in Zürich

Hohe Qualität an Dienstleistungen (noch) keine ÜberregulierungScharfe Gesetzte gegen GeldwäschereiBankgeheimnis?

13

1.6 Internationale Organisationen und Konzerne

Sitz bedeutender internationaler Oraganisationen und NGO’s: UNO, WTO, EFTA, FIFA, UEFA, ILO, IOM, WWF usw.

Bedeutende internationale Konzerne: Nestlé, Novartis, Roche, Syngenta, UBS, CS, SwissRE, Glencore, Vitol, Trafigura, ABB, Alstom, Holcim, Adecco, Alpiq, Sika, Tetra Pak, Swatch, Rolex, DKSH usw.

Multikulturell:Sprachliche VielfaltViele Ausländer

14

1.7 Funktionales System Gesundheitswesen Sozialversicherungen Arbeitsmoral (keine Streiks) Hoher Ausbildungsstandard Infrastruktur für Unternehmungen Techno-Parks

Bieten Infrastruktur für Start-upsCoaching, Kontakte zu Universitäten, Netzwerke www.technopark-allianz.ch; www.swissparks.ch

15

2. Markteintritt

2.1 Export / Import

2.2 Gründung von Gesellschaften

2.3 Zweigniederlassung ausländischer Gesellschaften

2.4 Verträge (Joint Ventures)

2.5 Öffentliche Ausschreibungen

2.6 Eintreibung von Forderungen

16

2.1 Handelsbeziehungen SK - CH1,6% des Slowakischen Exports nach CH (CHF 875

Mio)0.8% des Slowakischen Importes ist aus CH (CHF 565

Mio)Tendenz stark steigend, seit 2000 verdreifacht (im

2015 aber leicht rückläufig)Erweiterungsbeitrag CH für SK

CHF 67 Mio (2007 – 2012)

17

2.1 Handel zwischen SK a CH Slowakischer Export in die Schweiz:

Maschinen Fahrzeuge, Flugzeuge Metalle und Kunststoffe (und Waren daraus)

Slowakischer Import aus der Schweiz: Chemikalien und Medikamente (Pharma) Maschinen Metalle und Kunststoffe (und Waran daraus)

18

2.2 GesellschaftsgründungÜbersicht Gesellschaftsrecht:

Osobní společnostiPersonengesellschaften

Kapitálová společnostKapitalgesellschaften

Smíšené formy Mischformen

Jednoduchá společnostEinfache Gesellschaft

a.s.Aktiengesellschaft (AG)

s.r.o.GmbH

Kolektivní společnostKollektivgesellschaft

Komanditní a.s.Kommandit-AG

Komanditní společnostKommanditgesellschaftDružstvoGenossenschaft

SpolekVerein

19

2.2 GesellschaftsgründungAkciová společnostAktiengesellschaft

(AG)

Společnost s ručením omezenýmGesellschaft mit beschränkter Haftung

(GmbH)

Min. výše zákl. kapitálu v CHFMin. Gründungskapital in CHF

100´000,- 20´000,-

LiberaceLieberierung

min. 20% jmen. hodnoty každé akcie, přičemž vždy

min. CHF 50´000

100%

Zakladatelé/Gründer 1 nebo více FO nebo PO 1 oder mehrere NP oder JP

Orgány společnostiOrgane

Valná hromada (Generalversammlung)

Představenstvo (Verwaltungsrat)

(Geschäftsführer) (Dozorčí rada)

(Revisionsstelle, bei grösseren AG’s)

Valná hromada (Gesellschafterversammlung)

Jednatelé (Geschäftsführer) Dozorčí rada (Revisionsstelle, bei grösseren

GmbH’s)

Zajímavosti ve vztahu k zahraničí: Alespoň jedna osoba s podpisovým právem musí mít bydliště v CH;

Nemusí to být nutně člen představenstva

Grundsätzlich gleich wie AG: Ein Unterschriftsberechtigter mit Wohnsitz CHMuss nicht Geschäftsführer sein

Ručení/Haftung Nur Gesellschaftskapital Nur Gesellschaftskapital

20

2.2 GesellschaftsgründungGründungsurkunde (notariell beglaubigt), Statuten,

Einzahlungsbestätigung, Anmeldung mit weiteren Dokumenten

Entstehung durch Eintrag im HandelsregisterKantonales Handelsregisteramt

21

2.3 Gründung von Zweigniederlassungen

Eintrag im kantonalen HandelsregisterFirmenname des Hauptsitzes und klarer Hinweis,

dass es sich um Zweigniederlassung handeltKein KapitalGemeinsame Haftung mit HauptgesellschaftMindestens eine Person muss

vertretungsberechtigt sein mit Wohnsitz in CHUntersteht schweizerischem Recht

22

2.4 VerträgeJoint Venture

Distributionsvertrag

Werkverträge

Kaufverträge

Arbeitsverträge

23

2.5 Öffentliche Ausschreibungen

WTO Konform

Es gibt jedoch schweizerische und kantonale Eigenheiten (CH ist nicht EU-Mitglied!)

Strenge Handhabung der Ausschreibungsvorschriften (Dokumentation!)

24

2.6 Eintreibung von Forderungen

Betreibungsweg

Gerichtsweg

Hohe Kosten (Trau, schau wem!)

25

3. Arbeitsrecht und Entsendung3.1 Grundlagen des Schweizerischen Arbeitsrechts

3.2 Freier Personenverkehr

3.3 Entsendung von Arbeitnehmern

3.4 Scheinselbständigkeit

3.5 Anmeldung und Bewilligung

26

3.1 Schweizerisches Arbeitsrecht

Vertragsfreiheit – reguliert, aber liberaler als in der Mehrheit der EU-StaatenArbeitsvertrag kann konkludent entstehen, keine Schriftlichkeit notwendigKündigung muss schriftlich erfolgen und der Arbeitnehmer kann eine Begründung verlangen

Keine besonderen KündigungsgründeKündigungsfrist 1 – 3 Monate, je nach Vertragsdauer. Solange nicht missbräuchlich, keine Entschädigung

27

3.2 Freier PersonenverkehrBilaterale Verträge mit EU

Freier Personenverkehr seit 2002Keine Bevorzugung von Inländern zulässig

Ventilklausel 2012 – 2014 gegen EU-8

Neu: Eidgenössische Volksinitiative der SVP «Gegen Masseneinwanderung»: Abstimmung vom 9. Februar 2014 (Angenommen mit 50.3%)

28

3.3 Entsendung von ArbeitnehmernEntsendegesetzMinimale Standards

MindestlöhneArbeitszeitFerien (-entschädigung)Sicherheit am ArbeitsplatzGleichbehandlung Frau und Mann, Kindesschutz u.s.w.

EntsendeentschädigungZiel: Lohndumping und Scheinselbständigkeit verhindern

29

3.3 Entsendung von ArbeitnehmernMindestlöhne

Grundsätzlich VertragsfreiheitAusnahme: allgemein verbindliche

Gesamtarbeitsverträge und «gewöhnlicher Lohn»Für ausländischen Unternehmer schwierig selber

festzustellen, was gilt.

Mindestlöhne von unqualifizierten Arbeitnehmern können höher sein, als die des höheren Managements in der Slowakei!

30

3.4 Scheinselbständigkeit

Ziel: Umgehung des EntsG verhindern

Kontrollen

Sanktionen

31

3.5 Anmeldung, Aufenthaltsbewilligung

AnmeldungArbeitnehmer mit Aufenthalt bis 3 Monate ohne

BewilligungOnline (www.bfm.admin.ch)Spätestens 8 Tage vor Arbeitsantritt

32

3.5 Anmeldung, Aufenthaltsbewilligung

Aufenthaltsbewilligung3 – 12 Monate:

Bewilligung gemäss Dauer Arbeitsvertrag1-5 Jahre

Bewilligung für Dauer bis 5 Jahre

Schriftliches Gesuch beim zuständigen kantonalen Amt

Spätestens 15 Tage vor Arbeitsantritt

33

4. Grundstückerwerb durch ausländische Personen

4.1 Lex Koller

4.2 Unbeschränkter Erwerb

4.3 Bewilligungen, Ausnahmen

34

4.1 Lex Koller

„Lex Koller“ – Gesetz betreffend Erwerb von Grundstücken durch Ausländer (früher: „Lex Friedrich“)

Ziel: Einschränkung des Erwerbes von Grundstücken durch Ausländer

Sanktionen: • Ungültigkeit des Vertrags• 3 Jahre Gefängnis• Bussen bis zu CHF 50´000

35

4.2 Erwerb ohne Einschränkungen

EU/ EFTA Bürger mit dauerndem Wohnsitz in der Schweiz

36

4.3 Bewilligungen, AusnahmenBewilligung nötig für:

Ausländer (einschliesslich EU/EFTA Bürger) ohne festen Wohnsitz in der Schweiz

Juristische Personen im Ausland Juristische Personen in der Schweiz mit ausländischen Inhabern

Ausnahmen: GeschäftsliegenschaftErwerb zum Zweck des dauernden WohnsitzesErbschaft in gerader Linie

37

4.3 Bewilligung

Immer notwendig, wenn keine Ausnahme vorliegt

Kontingente an touristischen Orten

38

5. Steuern5.1 Steuerhoheit5.2 Steuerarten5.3 Steuerbelastung im internationalen Vergleich5.4 Steuerbelastung im interkantonalen Vergleich5.5 Gewinnsteuer5.6 Kapitalsteuer5.7 Besonderheiten5.8 Quellensteuer («Srážkové daně»)5.9 Mehrwertsteuer, MWST («DPH») 5.10 Natürliche Personen5.11 Doppelbesteuerungsabkommen

39

5.1 SteuerhoheitBundessteuer

Kantonale Steuer

Gemeindesteuer

Steuerausgleich

40

5.2 Steuerarten Bundessteuer Kantonale und Gemeindesteuer

EinkommenssteuerGewinnsteuer

EinkommenssteuerGewinnsteuer

MWST

Vermögenssteuer

Alkoholsteuer

Tabaksteuer

Grundstückgewinnsteuer

Schenkungs- und Erbschaftssteuer

Mineralölsteuer

Motorfahrzeugsteuer Motorfahrzeugsteuer

Lotteriesteuer Lotteriesteuer

Hundesteuer

41

5.3 Steuerbelastung im internationalen Vergleich (2010)

0

10

20

30

40

50

60

70

20.826.3

30.137.3 39

46.9 46.7 46.7 49.1 52.4 53.1

65.7 68.5(Zdroj: www.doingbusiness.org)

42

5.4 Steuerbelastung im interkantonalen Vergleich

Lucern

Schwyz

Zug

St. Gallen

Bern

Curych

Basilej

Ženeva

0 5 10 15 20 25

10.6

11.6

12.8

14.4

18.2

18.2

20.2

21.4

(Quelle: Tages Anzeiger, 10. 7. 2012)

43

5.5 GewinnsteuerBundessteuer: 8.5%: Handelsgesellschaften und Genossenschaften4.25 %: Vereine, Stiftungen

Kantonal/kommunal: 10 – 22%

Achtung: Progression in gewissen KantonenVerlustvorträge bis 7 Jahre möglich

44

5.6 KapitalsteuerNur kommunal und kantonal0.001 bis 0.550%

Achtung: Darlehen von Inhabern können als

Gesellschaftskapital veranlagt werdenZinszahlungen an Eigentümer können als Einkommen

qualifiziert werden („Quellensteuer“) 35%! Keine Gruppenkonsolidierung im Konzern in CH

45

5.7 Besonderheiten

Noch: Holdingprivileg (7,83%)

Mixed trading company (Div. Privilegien wenn Ertrag zu min. 80% im Ausland erwirtschaftet wird)

Tax Ruling (insbesondere bei M&A Transaktionen)

Kirchensteuer (18 von 26 Kantone)

46

5.8 „Quellensteuer“ - Srážkové daně

Bei ausländischen Arbeitnehmern Lohnabzug DividendenErträge aus ObligationenZinsen auf BankkontenInvestitionsfondsLotteriegewinne

47

5.9 MWST

Harmonisiert mit EUNur 8% (resp. 3.8%, 2.5%)

Warenimport (wie Zoll, 8%)Dienstleistungen (Import ab CHF 10’000, wenn sonst

nicht MWST-pflichtig)

48

5.10 Natürliche PersonenVermögenssteuerNur kantonal, 0.0010% bis 1%EinkommenssteuerKeine Besteuerung von VermögenserträgenQuellensteuer für Personen ohne langfristige

AufenthaltsbewilligungGewisse Kantone kennen PauschalbesteuerungErb- und Schenkungssteuer in direkter Linie praktisch

überall abgeschafft.

49

5.11 Doppelbesteuerungsabkommen Über 70 DBA

DBA mit SK angepasst im 2012 (Achtung: neu mit Informationsaustausch)

50

Ďakujem Vám za pozornosť.