Ethische Entscheidungsfindung

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Demenz und Paternalismus

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Ethische Entscheidungsfindungbei Demenz

Michael SchmiederLeiter Sonnweid

Agenda

• Ethische Fragestellungen

• Autonomie

• Instrumente für Institutionen

• Beispiele

• Ethik im Netz (europaweit vernetzt)

Ethische Fragestellungenbei Demenz

• Wer ist wann autonom?

• Wer ist der Stellvertreter?

• Verweigerung von Pflege

• Verweigerung von Essen

• Was sind frühere Willensäusserungen undPatientenverfügungen wert?

• Was kann ich vorkehren?

Wie setzen wir ethischesDenken und reflektiertes

Handeln im eigenenBetrieb um?

Grundproblem der Bildung ist diemangelnde Umsetzung im

Betrieb.

Überlegungen

• Welche verschiedenen Interessenstehen im Raum?

• Wie werden diese gewichtet?• Was würden die Personen vermutlich tun,

wenn sie nicht an Demenz erkranktwären?

• Welche Möglichkeiten stehen nunzur Verfügung?

• Für welchen Weg entscheidet sichdie Gruppe?

Ziel

• Instrument entwickeln

– Ethik greifbar machen

– Ethik erfahrbar machen

– Das an der Basis angewendet werdenkann

– Bewusstsein für komplexe Prozessefördern

– MA auf allen Stufen miteinbeziehen

– Den Stellenwert der Pflege definieren

Schwierige Situationen

• Intervention wider Willen

– Bei Patientenverfügung

– Bei Pflegeverweigerung

– Bei Gewalt

– Usw.

Können Menschen mit Demenzautonom entscheiden?

• Wünsche und Vorlieben können sich raschändern

• Die Fähigkeit, Situationen angemessenwahrzunehmen und zu verstehen,schwindet.

• Wertüberzeugungen erlöschen allmählich

Freiheit und Notwendigkeit

Was fordert die Autonomie?

• Entscheidungen zu respektieren

Situative Handlungsautonomie

In der Ethik geht es nicht darum, ob einePerson generell autonom ist, sonderndarum, ob einzelne Entscheidungenautonom sind.

Es geht um die situationsbezogeneHandlungsautonomie.

Wann ist die Entscheidung einePerson autonom?

Eine autonome Entscheidung liegt vor,wenn die betreffende Person in derSituation selbst, fähig ist1. sich angemessen zu informieren

2. die Situation und die Folgen ihrer Handlungzu verstehen

3. auf Grund dieses Verstehens frei zuentscheiden (und nicht von Drittenbeeinflusst wird).

Das letzte Wort

• Das Recht auf Selbstbestimmung gestehtdem Menschen den Letztentscheid zu,auch wenn er selbst dabei zu Schadenkommt und andere den Entscheid fürfalsch halten

Haltungen zeigen für:

• Bewohner

• Personal

• Organisation

• Öffentlichkeit / Politik

• Angehörige

• Ärzte

• Träger

Entwickelt wurdenethische Richtlinien

• Zu freiheitseinschränkenden Massnahmen

• Zu Pflege- und Nahrungsverweigerung

• Zu schwierigen Situationen (Sonderfälle)

• Bsp: Rolle der Angehörigen, Sexualität

Ethische Fragestellungen

• Brauchen Konsensentscheid

• Dürfen keine Verlierer „produzieren“

• Betreffen meist Grundwerte unseresDaseins und Handelns

Richtlinien

• Definieren das Gebiet

• Grenzen ab

• Konkretisieren

• Geben Handlungsrichtungen

• Erklären die Institution

• Machen verbindlich

• Legen das Vorgehen fest

• Definieren die Rolle der Ärzte

Organe

• Ansprechperson Ethik

• Ethikkommission

• Ethikgruppe

Ansprechperson Ethik

• Ist die Schlüsselperson des Systems

• Muss nicht diplomiert sein

• Hat ethische Ausbildung durchlaufen

• Hat die menschliche Kompetenz

• Ist nicht der Ethikpolizist der Station

Ausbildung

• Der Ansprechperson

• Des Personals

Zwei Funktionen

- Entscheidungskompetenz bei FEM wievorgesehen

- Entscheidungskompetenz bei schwierigenethisch zu betrachtenden Fragestellungen(Sonderfälle)

Ethikkommission

Ethikgruppe

• Aufgabe

– Neue Fragestellungen diskutieren undHandhabung entscheiden

– Was gehört zu was

– Beispiel:

• Hüftprotektoren

• Treppenhaus schliessen ja/nein

Dokumentationshilfen

• Anträge

• Formblätter

• EDV Unterstützung

Gefahren

• Ethik als Waffe

– Als einseitig nutzbarer Wertehüter

– Als Spiegel „schau so bist du“

– Als Gut/Bös Schema

Bsp: Entscheid Abteilung

• Situation: 5 Stürze in 5 Tagen

• Gewünschte Massnahme:Sturzhose und Bettgitter

Bsp: Entscheid Ethikkommision

• Sexualität zwischen Bewohnerin undBewohner

Ethik im Netzhttp://www.alzheimer-europe.org/EN/Ethics/Dementia-Ethics-Network

Ein Ethikkonzept kann helfen,Dinge besser zu tun.

Systeme sind nur so gut,wie die Menschen sie nutzen.

Schlusswort

www.sonnweid.ch

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