Fachforum 2 Case Management bei chronischen … · Gesundheits- und Kinderkrankenschwester,...

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Fachforum 2Case Management bei chronischen Erkrankungen

Fachforum 2 Case Management bei chronischen Erkrankungen

Impulsbeiträge

Dr. med. Petra ZieriacksStellv. Landesverbandsvorsitzende Nordrhein im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte

Ruth LeweGesundheits- und Kinderkrankenschwester, Patientenmanagement der Universitätskinderklinik Bochum

Dr. Katrin LinthorstPsychiatriekoordination, Gesundheitsamt Stadt Herne

Dr. med. Maria d. P. AndrinoLeiterin der interdisziplinären Frühförderstelle sowie der heilpädagogisch-psychiatrischen Ambulanz des Franz Sales Hauses, Essen

Diskussionsrunde

14:00 Uhr Kaffeepause

14:30 Uhr Fachforen 4 – 6

Dr. med. Petra Zieriacks

Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin

Gesundheitliche Versorgung und sozioökonomische Situation von Familien mit chronisch kranken und behinderten Kindern

Studie der Universität Hamburg mit dem Kindernetzwerk e.V.

§2/3 der Befragten empfanden die Informationen über die Erkrankung als eher nicht ausreichend

§nur 1/4 der Eltern wurde nach eigenen Aussagen über die Möglichkeit psychologischer Unterstützung informiert

§nur 1/3 der Eltern wurde nach eigenen Aussagen auf allgemeine Hilfen oder Hilfsangebote zur Versorgung des Kindes hingewiesen

§25% Selbsthilfegruppen§20% Klinikärzte§12% Therapeuten§11% Freunde und Familie§8% niedergelassene Ärzte§<1%Kranken- und Pflegekassen

§83% der Eltern empfanden die Organisation als zeitlich sehr belastend

§37% der Eltern haben deswegen gänzlich auf die Beantragung der Leistungen verzichtet

§Daraus resultiert der Wunsch, bürokratische Vorgänge abzubauen und die Möglichkeit, dass alle Leistungen bei ein- und derselben Stelle beantragt werden können.

§Nur 27% der befragten Eltern waren die Reha-Servicestellen bekannt

§ Die wirtschaftliche Situation der betroffenen Familien ist signifikant schlechter als die wirtschaftliche Situation der Familien mit gesunden Kindern

§ Berufliche Veränderungen besonders bei Müttern nach der Geburt eines chronische kranken / behinderten Kindes:§ 26% haben die Arbeit beendet ( Vergleichsgruppe 14%)§ 50% haben den Arbeitsumfang reduziert ( Vergleichsgruppe 62% )

§ Die Zufriedenheit mit dem SGB IX Leistungen ist hochgradig vom Haushaltsnettoeinkommen abhängig oder von der Frage, ob die Erkrankung/ Behinderung des Kindes die Familie vor finanzielle Probleme Stellt

§ Die Kooperation zwischen der Eltern-Selbsthilfe und den Arzten muss weiter deutlich verbessert werden.

§ Es wird ein verla sslicher und kundigen Lotse vermisst, der die Familien durch den schier undurchdringlichen Gesundheitsdschungel fuhrt.

§ Eltern wunschen sich bei Fragen des Leistungsrechts eine einzige Anlaufstelle, bei der alle Anspruche aus dem Sozialgesetzbuch zusammenlaufen und die Beratung und Leistung aus einer Hand gewahrleistet. Die dafur vorgesehenen Reha-Servicestellen erfullen diese Anforderung nicht.

§ Eltern wunschen sich Krankenkassen, die ihnen etwa bei Pflegebedurftigkeit oder bei Schadensersatzanspruchen zur Seite stehen. Das Potenzial dieser bereits gesetzlich verankerten Unterstutzungsangebote ist jedoch kaum bekannt und sollte von den Krankenkassen deutlich offensiver vorangetrieben werden.

§ Kinder mit Mehrfachbehinderungen. Sie sind sowohl in ihrer geistigen als auch korperlichen Selbststandigkeit stark eingeschrankt; dementsprechend ist in dieser Gruppe der Versorgungsbedarf am großten.

§ Kinder mit primar korperlichen Behinderungen ( zum Beispiel Schwerhörigkeit, Blindheit, Lähmungen, Herzfehler, )

§ Kinder mit prima r geistigen Behinderungen. Die Einschrankungen beziehen sich also uberwiegend auf die Bereiche Lernen, Geist, sowie Verhalten ( zum Beispiel ADHS, Autismus, )

§ Kinder mit Stoffwechselerkrankungen oder anderen chronisch korperlichenKrankheiten ( Asthma bronchiale, Diabetes mellitus )

§ andere niedergelassene Ärzte, insbesondere Kinder-und Jugendärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Ärzte für Allgemeinmedizin

§ kinder- und jugendmedizinische Kliniken und Polikliniken beziehungsweise Ambulanzen

§ Kinder- und jugendpsychiatrische Kliniken, Tageskliniken, Ambulanzen beziehungsweise Polikliniken

§ Sozialpädiatrische Zentren

§ niedergelassene nichtärztliche Therapeuten (Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten = „Heilmittelerbringer“)

§ Öffentlicher Kinder- und Jugendgesundheitsdienst

§ Pädiatrische Vorsorge- und Rehabilitationskliniken

§ Interdisziplinäre Frühförderung

Medizinischer Bereich

§ Schwangerenberatungsstellen

§ Beratungsstellen für Familien-, Ehe-, Erziehungsberatung

§ Niedergelassene nicht-ärztliche Psychotherapeuten

§ Pädagogische Frühförderstellen

§ Jugendämter

§ Behindertenhilfe der Sozialämter

§ Krisendienste (Frauenhäuser, Kinderschutzzentren)

§ Selbsthilfegruppen

Psychosozialer Bereich

§ Kindertagespflege

§ Kinderkrippen und Kindertagesstätten, bei Bedarf mit Integrationshilfen und integrierter sonderpädagogischer Förderung bei drohender körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung

§ Schulen

§ Sozialversicherungsträger

§ Vorsorge-und Rehabilitationseinrichtungen

sonstige

Dem behandelnden Arzt wächst die Aufgabe zu, ein komplexes Behandlungs- und Fördermanagement in Abhängigkeit von der Diagnose, dem Schweregrad des Krankheitsbildes und passend zur Lebenssituation des Kindes (Jugendlichen) zu organisieren.

Eine besonders schwierige Lebensphase für chronisch Kranke ist der Übergang von der Pubertät in das Erwachsensein. Kern- und Angelpunkt für eine gute „Transition“, so der Fachbegriff für eine effektive und effiziente Übergangsversorgung in der Phase zwischen dem 14. und 20. Lebensjahr des Patienten, ist ein Koordinator, der die Behandlungspfade zusammenführt und Betroffene sowie deren Eltern fachkundig berät

Aufnahmemanagement Entlassungsmanagement

Ziel:

Planung elektiver Patienten

Kürzung der Verweildauer Patientenzufriedenheit

Ziel

Sicherstellung derpoststationären Versorgung

Vermeidung des „Drehtüreffekts“

Patientenzufriedenheit

Stationäre Aufnahme

Frühzeitige Info an EM beierwartbaren, poststationären

Versorgungsbedarfes

Analyse durch EMPflegerisches Initialassessment

Ärztliche AnamneseElterngespräch

Erstellung der Planung Herstellen von

Kontakten,Vermittlung von Dienstleistern

Check up 24h vorEntlassung

ggf. Re-AssessmentPatientenüberleitung

Evaluation 48h nach Entlassung

Ambulanter

Kinderkrankenpflegedienst

(spez.Krankenbeobachtung, Stomaversorgung,

Kolik-Massage, Gedeih-Kontrolle )

Dienstleister Apotheke

(Monitor,O2,Absauge) (hochkal. Kost)

Physio/Ergoth. Kinderarzt

(Rezepte/Verordn.)

FUD/Lebenshilfe

Krankenkasse

Stomatherapeutin Bunter Kreis Sozialdienst

(Hilfsmittel ) Sozialmedizin. Nachsorge (Pflegestufe)

Aufbau eines Netzwerkes

Netzwerkpartnerbeim Patientenmanagement

Evaluation des Netzwerkes!

Schnell verändernde Bedarfe!

Compliance der Patienten und Familien!

Zu viele Hilfen machen „hilflos“!

Verantwortung übernehmen- Kompetenz stärken!

Eltern fühlen sich als Eltern! Sie sind aber auch „pflegende“ Eltern!

Geschwister im Blickfeld!

KOMMUNALE VERNETZUNG ALS UNTERSTÜTZUNG FÜR KINDER UND JUGENDLICHE IN HERNEDr. Katrin LinthorstStadt Herne, FB GesundheitAbt. Gesundheitsförderung und -planung

Wie sind wir in Herne aufgestellt?

Gesundheitsförderung und -planung

Kommunale Gesundheitsförderung

Psychiatrie-koordination

Selbsthilfe

Kommunale Gesundheitsförderung• … zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an

Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie dadurch zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen

• … befähigt Menschen, mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen und sie durch Beeinflussung der Determinanten für Gesundheit zu verbessern

• … fokussiert gesundheitliche und soziale Ungleichheiten um die Herstellung von Chancengleichheit zu erlangen

• … ist nach dem Verständnis der WHO ein Konzept, das bei der Analyse und Stärkung der Gesundheitsressourcen und –potenziale der Menschen sowie auf allen gesellschaftlichen Ebenen ansetzt

Kommunale Gesundheitsförderung

Selbsthilfe

Psychiatriekoordination

• Alter: AK Demenz/Gerontopsychiatrie

• Erwachsene: AK Wohnen

• Kinder: ?!

AK Familien mit psychisch erkrankten Eltern

Problemdefinition• Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind, haben ein

besonderes Risiko selbst psychische Auffälligkeiten zu entwickeln

• Kumulation schwieriger Lebensbedingungen soziales Gefälle bei psychischen Erkrankungen (auch im Kindes-und Jugendalter)

• Schnittstellenproblematiken in der Versorgung

Ziele

• Erhalt der kindlichen Gesundheit von Kindern, deren Eltern psychisch erkrankt sind

• Sensibilisierung für kindliche Belastungen

• Unterstützungsangebote für betroffene Kinder

Strategieentwicklung

Strategie: Impulse setzen! Neue Wege gehen!

• Verhaltenspräventiv: Stärkung der kindlichen Gesundheit

• Verhältnispräventiv: Wesentliche Akteure vernetzen (Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendhilfe, Kinderschutzbund, Kita und Schule, Krankenkassen, Kinderärzte…), Schaffen verbindlicher Strukturen

Umsetzung• Konzeptionelles Vorgehen1. Kooperationstreffen mit der Erwachsenenpsychiatrie

und dem FB Kinder-Jugend-Familie ab Frühjahr 2014

2. Auftaktveranstaltung/Kick off: Fachtagung im September 2014

Zwischen Alltag und Achterbahnfahrt –Familien mit psychisch erkrankten Eltern9:30 Uhr Eröffnung und Begrüßung Dr. Katrin

Linthorst (Abt. Lt. Gesundheits-förderung u.- Planung, Stadt Herne), Grußworte von Dr. Annette Frenzke-Kulbach (FB-Leitung Kinder-Jugend-Familie, Stadt Herne) und Dr. Peter W. Nyhuis (Chefarzt St. Marien-Hospital Herne)

9:45 Uhr Kinder psychisch kranker Eltern –Eine EinführungDr. Michael Hipp, Gesundheitsamt, Kreis Mettmann

11:15 Uhr Eltern in psychiatrische Behandlung –zur Bedeutung von Elternschaft in der KlinikAnnette Brockhoff, Ärztin im St.MarienHospital Herne

11:45 Uhr Pause

12:00 Uhr Psychisch hochbelastete Eltern als Herausforderung für die Jugendhilfe –Ethnographische Feldforschung im Setting der Sozialpädagogischen FamilienhilfeDr. Michael Rehder, Universität Duisburg- Essen

12:15 Uhr Prävention und Intervention im Duisburger Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern (PID). Ein Kooperationsprojekt von Wissenschaft und Praxis.Marcel Hellmich, Dipl. Sozial-wissenschaftler, Psychiatriekoordinator der Stadt Duisburg,Dr. Michale Rehder, Universität Duisburg- Essen

13:00 Uhr Mittagspause vor Ort (Imbiss)13:45 Uhr Workshop-Phase15:15 Uhr Kaffeepause15:30 Uhr Auswertung der Workshops15: 45 Uhr Diskussion und Abschluss

Umsetzung• Konzeptionelles Vorgehen1. Kooperationstreffen mit der Erwachsenenpsychiatrie und

dem FB Kinder-Jugend-Familie im Frühjahr 2014

2. Auftaktveranstaltung/Kick off: Fachtagung im September 2014

3. Evaluation der Veranstaltung4. Kooperationstreffen/Klärungsgespräche5. Fokussierung und Priorisierung6. Auftakt Arbeitskreis im September 2015

7. Vorbereitung Kooperationspartnerschaft im Netzwerk (Ziele und Konzeption) durch FB Kinder-Jugend-Familie, FB Gesundheit, Erwachsenenpsychiatrie (Steuerungskreis)

Wesentliche Akteure vernetzen & Schaffen verbindlicher Strukturen (Prozessevaluation)

Kommunale Aufgaben• Einbinden der Organisationen und Institutionen in

Planung und Umsetzung präventiver Maßnahmen• Arbeitsgruppen begleiten:

• Inhaltliche Beratung und Unterstützung• Mit entwickeln von Leistungsvereinbarungen und Verträgen• Schnittstellenarbeit Gesundheit, Erziehung, Freizeit, Bildung auf

kommunaler Ebene

• Öffentlichkeitsarbeit• Verwaltung und Steuerung

Zusammenfassung• Gezielte Analyse statt blinder Aktionismus

• Realistische Ziele und Rollen klar formulieren

• Stabile Allianzen schaffen Verbindlichkeiten und sorgen für ein verantwortungsbewusstes Miteinander

• Strukturen nutzen, Netzwerke pflegen, Neue Wege wagen

• Kritische Analyse zulassen (Bereitschaft aus Fehlern zu lernen)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Franz Sales Haus

Diagnostik und Therapie

• SchIFF• Integrativer Reitbetrieb• Leuchtturm• Mobile Therapien

Dr. med. Maria del Pilar Andrino GarciaSteeler Straße 261, 45138 EssenTel. 0201 27 69 – 777 maria.andrino@franz-sales-haus.de

Interdisziplinäre Früh Förderstelle

Dr. Andrino 2016

Interdisziplinäres Team

Dr. Andrino 2016

• Pädiatrie/Genetik, Psychologie

• Heilpädagogik, Sozialpädagogik,

Rehabilitationspädagogik, Motopädie

• Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie

Integrativer Reitbetrieb

Dr. Andrino 2016

Heilpädagogisch psychiatrische Ambulanz

Dr. Andrino 2016

für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung und psychiatrischen Störungen oder herausforderndem Verhalten

Ziel:

• das Kind in seiner Entwicklung und Partizipation unterstützen

• ganzheitlichen interdisziplinäre Therapie/ Förderung vor dem Hintergrund der individuellen Ressourcen

Dr. Andrino 2016

• Unterstützung und Beratung von Eltern/ Erziehungsbeteiligte sowie das weitere Umfeld

(Eltern, Betreuer, Erzieher, Lehrer etc.)

Leistungen

• fachspezifische interdisziplinäre Diagnostik

• individueller Förder- und Behandlungsplan

ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme)

ICF-CY (= Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen)

Dr. Andrino 2016

Dr. Andrino 2016

Case Manager

• „b esondere“ Herausforderung → Betreuung der Familien aus sozialen Brennpunkten

… viele Fragen:

• Kindergarten / Schule• Alltagsfragen … Regeln / Grenzen …Medien• Familienbelastung (Eltern, Geschwister)• Kommunikationsformen/ Interaktion/ Bindung• Verzögerung, Behinderung

• bis hin Berufsmöglichkeiten /Zukunft/ Partizipation

Dr. Andrino 2016

Familienunterstützender Dienst (Franz Sales Wohnen GmbH)

Dr. Andrino 2016

Franz Sales Förderschule

Dr. Andrino 2016

… Beispiele:

Fragiles-X SyndromNeurofibromatose Typ IWilliams – Beuren – SyndromFetale Alkoholspektrumstörung / FAS…

Dr. Andrino 2016

Case Management

• Beratungsvielfalt• Interdisziplinarität• Netzwerk• Wertschätzung • …………..

Dr. Andrino 2016

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !Danke für Ihre Aufmerksamkeit!