flyer a3 deutsch-englisch2014-3 Layout 1 - KuKuMA€¦ · solidarische Formen. Wir müssen auch...

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MAYDAY14 1.Mai 13h Columbusplatz-1100Wien

MAYDAY! MAYDAY! - no borders! no precarity!

A L L E S F Ü R A L L E http://mayday-wien.org

MAYDAY MAYDAY!! ALLES FÜR ALLE!...und wie war das mit Recht auf Stadt?

Am 1.Mai indet wieder die europaweite

Mayday-Parade statt – die (im Gegensatz zumalteingesessenen Feiern des "Tags der Arbeit")auf lebhafte und kollektive WeisePREKARISIERUNG UND IHRE GESICHTERthematisieren will. Prekarisierungbedeutetder Wandel von rechtlich und sozialabgesicherten Lebens- undArbeitsverhältnissen hin zu unsicheren,weil widerrulichen oder nicht anerkanntenbis zu ausbeutenden Tätigkeiten.Weiters meint Prekarisierung auch - als Folgevon gesellschaftlicher, (staats)politischer,wirtschaftlicher Normierung und ihrer Be- bzw.Verwertungslogik - die Unsichtbar-Machungvon Menschen. Jener Menschen, die keinePrivilegien nutzen können, die nicht an derSpitze des Patriarchats (= Bevorzugung,Dominanz, Herrschaft des “Männlichen")stehen, die nicht dem erwarteten Geschlecht,der erwarteten Herkunft bzw. Hautfarbe oderder erwarteten Familien- oder Wohnformentsprechen (wollen).Ja, es geht um viele Äußerlichkeiten, Papiere,Körper, Bildung, Rechte, Eigentum,Produktionskraft und -mittel und den Zugangdazu. Ganze Lebensentwürfe und -formenwerden im Namen von Wirtschaftssystem,repressiven (Staats-)Mechanismen, (auchungeschriebenen) Reglementierungen/Gesetzen und (biologistischargumentierender)hierarchischer Gesellschafts- Ordnung zum"Anderen" erklärt und der Verdrängungausgesetzt! Prekäre Lebens- undArbeitssituationen stehen oft imZusammenhang miteinander und bewegensich zwischen Armut, Diskriminierung,Ausgrenzung und (scheinbarer)Machtlosigkeit. Doch Prekarisierung ist bekämpfbarund wir wollen Impulse derSelbstbestimmung, Selbstorganisierung,Selbstverwaltung und Veränderung setzen,denn NICHTS MUSS SO BLEIBEN WIE ES IST!

Warum ALLES FÜR ALLE?Alles für Alle war eine zentrale Forderung deszapatistischen Aufstandes in Mexiko gegen diekapitalistisch-neoliberalen Zustände(Stichwort: Privatisierung, Selbstregulierung,Globalisierung des Marktes), der auchvielfältige, nicht zu vereinheitlichende sozialeBewegungen angestoßen hat. Alles für Allefordert ein, was uns zusteht, nämlich das guteLeben - in dem wir nicht die ganze Zeit mit derErfüllung grundlegendster menschlicherBedürfnisse nach Wohnen, Nahrung etc. durchLohnarbeit beschäftigt sind und ansonstenbrav konsumieren dürfen, wenn wir es (uns)denn überhaupt (leisten) können. Wir nehmenuns den Platz, den wir brauchen und wählendafür selbst geeignete Mittel zur Gestaltungunserer Lebens, unserer Stadt – denn niemandsonst kann das für uns tun!

Alles für Alle rüttelt an den bestehendenMachtverhältnissen und bleibt nach wie vorein zentrales strategisches Ziel, gerade dann,

wenn die kapitalistische Realität in eine ganzandere Richtung weist: in die, der immeraggressiver werdenden Umverteilung vonunten nach oben, einer fortgesetztenEntwertung jeglicher Arbeit, unseres Wissensund unseres Könnens.

Der CARE-STREIK thematisiert oft als selbstverständlichgesehene (51% davon unbezahlte)Reproduktionsarbeit wie Haushaltsarbeit,Betreuung von Kindern, Plege vonFamilienmitgliedern oder auch anderenPersonen, die meist von Frauen* durchgeführtwird. Genauso geht es um Beziehungsarbeit,Sorge, Umsicht, Sich-Kümmern, Empathie,Aufmerksamkeit und Vereins-, Freiwilligen-und Solidaritätsarbeit, die nicht nur zurUnterstützung von Partner*Innen/Familie,sondern auch einer Gemeinschaft oder einesNetzwerks dienen. Beispiele sind Volxküchen,Commons/ Allmende (=gemeinschaftlichorganisierte Landwirtschaft), Netzwerkarbeitbei großen Bewegungen wie Occupy, Tahrir-Platz, Gezi-Park. In dieser Hinsicht geht Careüber die Reproduktion hinaus, wirktorganisierend, konstituierend, schafft neuesolidarische Formen. Wir müssen auchrealisieren (wie es Aktivistinnen* schon in den70ern in Dänemark oder Irland aktionistischumgesetzt haben) welches Machtpotential inder Care-Arbeit steckt: wenn in diesem Bereichgestreikt wird, diese Arbeit nicht mehrgemacht wird, bricht die Ökonomiezusammen!Das heißt beim Care-Streik geht es vor allemum Thematisierung und Politisierung - raus ausder Selbstverständlichkeit, treten wir inAktion!!

Das RECHT AUF STADTbeschränkt sich nicht nur auf bestimmteNutzungen urbaner Räume, sondern verlangtden Zugang zu politischen Debatten überzukünftige Entwicklungen.Hierbei geht es nicht um individuelle, sondernkollektive Rechte wie leistbaren Wohnraum,nichtkommerzielle Freiräume, dieVergesellschaftung von Immobilien, eineökologische Stadtplanung, die mitgestaltenund mitbestimmen lässt, verschiedeneWohnformen (wie z.B. auch Wagenplätze)und natürlich auch die Erhaltung bzw.Wiederherstellung öffentlicher Grünlächen.Gentriizierung spielt dabei eine große Rolle -diese forciert eine Abwanderung ärmerer undden Zuzug wohlhabenderer Leute durchstruktur-verändernde Gestaltung vonStadtvierteln. Was hipper ist, muss auch teurersein! Und immer mehr Menschen werden ausihren Wohnungen hinausgeekelt oderzwangsgeräumt.Immobilienbesitzer*Innen, Stadtplanung,Wirtschaft und Politik wollen sich in ihreGeschäfte natürlich möglichst wenigdreinreden lassen, schließlich geht es ja umviel. Nämlich um Geld und Prestige!Doch die Öffentlichkeit sind wir ALLE und dasRecht auf Stadt ist unsere politische Forderung:Die Stadt wächst mit uns!

Wir nehmen die Umstände nicht als gegebenhin und fordern euch auf, euch kreativ undkonstruktiv zu beteiligen! Verschiedene

Beiträge unterschiedlicher Gruppen undKollektive sollen unsichtbare Prekarisierung,Verdrängung und Repression aufzeigen undzum Handeln anregen. Seid kritisch, laut, tanztund lacht, denn Emanzipation ist keine Sacheder Willensanstrengung alleine undPrekarisierung keine dauerhafte Konstante!

-> Gegen Repression und Kriminalisierungselbstorganisierter Gruppen und Protest-Bewegungen!-> Bewegungsfreiheit für Alle Personen,weltweit!-> Für ein Einkommen zum Auskommen,unabhängig der Lohnarbeit!-> Für die Stärkung der Care-Arbeit(enden)!-> Für das Recht auf Stadt und dieAnerkennung selbstorganisierterWohnformen!-> Für ein selbstbestimmtes Leben!

ALLES FÜR ALLE!

MAYDAY MAYDAY! EVERYTHING FOR EVERYONE!On May 1st the 8th pan-European Mayday-Parade is going to take place. Contrary to thetraditional notion of celebrating the “LabourDay”, our aim is to address precaritymarginalisation and their appearances.Precarity means that legal and social workingand living conditions change from being safeto being unsafe and the conditions becomeincreasingly unstable or even exploitative.These conditions are mostly invisible or gounnoticed because of political, economic andsocial norms and standards. Precarity concernsmostly those, who are not privileged bypatriarchy (Patriarchy = social structure inwhich authority is primarily exercised bymales). It concerns those who have the “wrong” skincolour, the “wrong” gender etc. or thosewho don't want to live in standard family orhousing conditions. Those affected are mostlynot oppressed by only one of the factorsmentioned above. A combination of thosefactors often leads to powerlessness,helplessness and poverty.It is possible to ight those conditions and toight patriarchy! We want to release a pulse forself-empowerment, autonomy and change!Because THINGS CAN CHANGE!

So why EVERYTHING FOR EVERYONE?“Everything for everyone” was a mainpostulation of the Zapatista-movement inMexico against neoliberal capitalism. Thismovement has since then become a rolemodel for a wide range of social movements allover the world.

Everything for everyone demands a good lifefor everybody; a life in which it’s not necessaryto spend all energy on satisfying one's basic

needs by wage labour. Now, if in the endthere's money and time left, people aresupposed to spend it on consumer goods.We are going to claim the space we need andwant! Who else is going to do it for us? It isnecessary to act now because the economicand social reality is moving more and moretowards an unacceptable degree of disparity.

What is CARE-WORK (-strike?)? Care-Work means reproductive work includingchores, childcare, nursing care - these tasks aremostly taken on by women and are usuallyunpaid. But also voluntary, association workand basic social responsibilities such asempathetic and caring behaviour in general,can be a part of Care-Work. In socialcommunities and political movements “care”outgrows it's reproductive character andbecomes a necessary and constructive powerlike in Occupy, Tahrir Place, Gezi Park,commons, food sharing etc.It is necessary to realize, how important andpowerful Care-Work is! Strikes in the caresectorcould lead to the collapse of the economicsystem (as shown by activists in the 70s inIreland and Denmark). Let's not take Care-Workfor granted - take part in the protest!

The RIGHT TO THE CITY…is not only the usage of urban space, but alsothe possibility of taking part in politicaldiscussions about future developments.It's about a right for everybody, a right toaffordable living space and open public space,about public ownership of real estate and theright to choose a non-common kind of living(like living in trucks). Gentriication is a keyword: planned, structural changes lead toraising cost of living, leaving non-wealthypeople increasingly marginalised. Othercommon phenomena are eviction or moresubtle forms of pressure to get rid of those whoare considered unwanted.Real estate owners, urban planners, politiciansand economists are not willing to give up theirdominance - because it's about money andprestige.The city is a space for every single one of us –we have a right to take part in decision makingprocesses! The city grows with us!

We're not going to accept the current situation!Take part in demonstrations, Care-Work Strikeand all kinds of critical actions! Duringthe Mayday-Parade groups and collectives aregoing to point out different forms of hiddencasualisation, marginalisation and repression.We want to inform people and encourageeverybody to take action! Because THINGS CAN CHANGE!

-> Against repression! Against thecriminalisation of political protest!-> Freedom of movement for everybody –worldwide!-> For a social income that allows for a good life– without the pressure of wage labour!-> For stronger recognition of Care-Work!-> For the right to the city and the recognitionof uncommon kinds of dwelling!->For an autonomous life!

EVERYTHING FOREVERYONE!

Wie war das

nochmal mit der Sperrzone

und Rechtsaußenstehenden, die

in der Hofburg feiern?

Warum ist Josef weiterhin

in Untersuchungshaft? .

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Hackeln bis zum Umfallen,

Schikanierung beim AMS,Billiglöhne, soll's das

gewesen sein?

PREKÄR! Was ist das? Bedeutungen: [1] widerrulich, unsicher [2] heikel, schwierig, problematisch

Beispiele: [1] Das Beschäftigungsverhältnis als Leiharbeiter ist prekär.

[1] Das Prekäre an der aktuellen gesellschaftlichen Situation ist, dass die Lebens-

verhältnisse instabil sind und sich jederzeit ändern können.

[2] Die Situation ist prekär. Charakteristische Wortkombinationen:[1] prekärer Friede, Waffenstillstand, prekäres Arbeitsverhältnis,

Beschäftigungsverhältnis [2] prekäre (inanzielle, wirtschaftliche) Lage, Situation