Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland Das Referat von: Maria Kazakowa Nina Fedorowa Igor...

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Geschichte der Politikwissenschaft

in Deutschland

Das Referat von: Maria Kazakowa Nina Fedorowa Igor Maslennikow

MGIMO-Universität (Moskau)

22/03/05

1

Teil 1:

Die ersten Schritte der deutschen Politikwissenschaft [PW]

Igor Maslennikow

2

Deutsche PW entstand nach 1945

1949 wurde die Konferenz von Waldleinigen einberufen

(auf Initiative des Landes Hassen und US-Militaerregierung)

1950 – die Konferenz von Koenigstein

3

Zwei Modelle standen zur Debatte:

Modell der franzoesischen Ecole libre des Sciences Politiques

(die Idee einer Elitenschule, die viele Nachteile damals hatte)

Amerikanischer Weg, d.h. die PW als Universitaetsfach

4Der wurde ausgewaehlt

Die Konferenzempfehlungen sollten zunaechst in den Laendern der US-Zone die groesste Wirkung entfalten:

Hessen: PW an 2 Unis eingefuehrt Baden: an der Uni-Freiburg Berlin: Neugruendund der DHfP

(spaeter in die FU-Berlin eingegliedert)

Ausserdem wurden PW-Professuren in vielen Laendern eingerichtet

5

Die Universitaeten - unzufrieden Die Rechtswissenschaftlichen

Fakultaeten waren noch hoch konsevativ und mit Karrieristen aus der NS-Aera bestueckt

Historiker sahen sich selbst als die besten Politikwissenschaftler

die PW was mit dem Scheitern der Weimarer Republik und 3. Reich verbunden, und dieser Teil der Geschichte war noch unklar

6

Politische Philosophie

Dolf Sternberger (ex-FZ-Journalist)– Studium der politischen Klassiker

Eric Voegelin– von Haus aus – ein Philosoph

7

Demokratie- und SozialwissenschaftErnst Fraenkel (1898-1975)

–sozialdemokratischer Rechtsanwalt und Politologe

–Antifaschist

–Antikommunist

–Forschung der demokratischen Prozesse

8

Arnold Bergstraesser und die Freiburger-PW

praxisbezogene, empirisch-synoptische Analyse der politischen Realität

Durchsetzung eines normativen, in der geistigen Überlieferung beheimateten Politikverständnisses

Wissenschaftsmanager

9

Teil 2:

DIE ENTSTEHUNG EINER KRITISCHEN POLITIKWISSENSCHAFT (SEIT 1975)

Maria Kasakowa

10

Der Ausbau der PW an den Universitaeten

neue GenerationBerlin verlor sein Monopoldie amerikanische PW wurde

systematisch rezipiertHinwendung der PW zur

marxistischen Theorie

11

Der Einfluss der amerikanischen Politikwissenschaft

Narr, Naschold “Systeme und Systemsteuerung” (69)

Theorien: normative-ontologische T. = politische

Philosophie empirisch-analytische T. =

Behavioralism historisch-dialektische T. = marxistische

Wissenschaft 12

Lehmbruch “Einfuehrung zur PW” (67)

MethodenDatenFallbeispiele

13

Die Renaissance des marxistischen Denkens. WARUM?

Sozialstaat weltpolitische Ereignisse “chic” grundlegende Bedeutung der

Oekonomie fuer die Gesellschaftsanalyse

14

Der Bedeutungsverlust der politischen Philosophie

Fetscher PW – Kombination von Geistes- und

Sozialgeschichte

Habermas PW – Kombination der marxistischen

Analyse mit der soziologischen Systemtheorie.

15

Kernbereiche des Studiums der deutschen Politik

ParlamentarismusforschungBundesratsforschungParteien- und

VerbaendeforschungPolicy-ForschungForschung der EU-Politik

16

TEIL 3:

DIE KOMPARATISTIK

Nina Fedorowa

17

Typologische Bestimmungen des Regierungssystems (Fraenkel, Steffani)

parlamentarisch praesidentiell

Parteien und Parteiensysteme Analyse innerparteilicher Gruppen

(Fraktionen) und Klientelismus (Raschke)

18

Komparatismus, Verbaende und Policies

makrooekonomische Politik (Schmidt)

der Wahlfahrtstaat (Scharpf)

19

Die Erweiterung der Vergleichsfeldes (vom Westeuropavergleich zum Demokratievergleich) die Partei als eine politische Klasse (der

Verlust der Linkages) die Professionalisierung (von Beyme) Vergleich der westeuropaeischen

Parlamente (Doering) die American Politics (Scheyer, Klages,

Loesche) 20

Dritte-Weltforschung (von Terurmundismo beeinflusst)

das Oekonomische im Mittelpunkt (Nohlen / Nuscheler)

die Existenz von Staatsklassen (Elsenhans, Menzel)

der patrimoniale Staat (Perthes) der anomische Staat (Tetzlaff)

21

OsteuropaforschungAnalyse des sozialistischen

Systems (Brunner, Muessner)DDR-Forschung

(Transitionsforschung – von Beyme, Merkel)

22

Die internationalen Beziehungen (Morgenthau und Kissinger)

die Diplomatiegeschichte (Besson, Kindermann, Hanrieder)

marxistische Theorie Dependenztheorie (Krippendorf, Senghaas, Galtung)

“der Weltmarkt ist nicht politikfrei” (Link) Gittermodell der internationalen

Beziehungen (Czempiel) Friedensforschung (Czempiel)

23

Fragen zum Referat

24

1. Warum waehlte die deutsche Politikwissenschaft den amerikanischen Weg der Entwicklung aus?

2. Warum wendete man sich Mitte 70er Jahre an Marxismus und die kritische Wissenschaft?

3. Die Theorien entstehen im bestimmten historischen Kontext. Gelten die vorgeschlagenen Theorien fuer die Loesung der damals (vielleicht auch jetzt) existierenden Probleme in der 3. Welt oder im Osteuroparaum?

25

Auf Wiedersehen und...

alles Gute!