Gesundheit - Krankheit Genetik, Epigenetik und die geistig- spirituelle Dimension des Menschen Univ....

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Gesundheit - KrankheitGenetik, Epigenetik und die geistig-spirituelle Dimension des Menschen

Univ. Prof. Dr. med. Dr. theol. Mag. Pharm. Matthias Beck

Universität Wien

Wissenschaften

Naturwissenschaften Medizin Psychologie Soziologie Philosophie Theologie (Spiritualität)

Gegenwartsanalyse

Intransparenz Pluralismus Boom nach Ethik (Nikomachische

Ethik) Boom nach Spiritualität

Interdisziplinarität Komplementarität

Where do ESC come from ?

Developmental Potential of Stem Cells

1- unipotent

2- multipotent

3- pluripotent

4- totipotent

O‘Connor and Crystal, 2006

Embryonic stem cells (ESC) Adult stem cells (ASC)

Developmental Potential of embryonic stem cells (in vitro)

Totipotent: every cell has the potential to built the whole organism (until 8-cell stage)

Reprogramming: controlling the development of the cygote through methylation

CH3

CH3

Reprogramming: activation of „embryonic“ genes

Cloning: defective reprogramming.

Psychoneuroimmunologie „Auch das Gehirn ... nimmt

direkten Einfluß darauf, welche Gene einer Zelle aktiviert und welche Funktionen von der Zelle infolgedessen ausgeführt werden.“[1]

[1] G. Huether/St. Doering/U. Rüger/E. Rüther/G. Schüßler, Psychische Belastungen und neuronale Plastizität. Ein erweitertes Modell des Streßreaktionsprozesses für das Verhältnis zentralnervöser Anpassungsprozesse, in: U. Kropiunigg/A. Stacher, Ganzheitsmedizin und Psychoneuroimmunologie. Vierter Wiener Dialog, Wien 1997, 126-139, hier 126.

Psychoneuroimmunologie II

Wie beobachtet wurde, „stellt der seelische Stress der Depression mehrere Gene des Immunsystems ab, die für die Produktion von Immunbotenstoffen zuständig sind.“[1] [1] Bauer, Das Gedächtnis des Körpers, 136.

Buchtitel Joachim Bauer Das Gedächtnis des Körpers „Wie zwischenmenschliche

Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern“

England: Studie

Gesundheit - Krankheit Gesundheit ist ein ständig neu herzustellendes

Gleichgewicht:

Angreifer (Viren, Bakterien, Pilze, Krebszellen) Abwehrsystem (Immunsystem)

Immunsystem ist an vielen Krankheiten beteiligt - zu schwach: Infektionen, Krebserkrankungen - zu stark. Allergien - gegen den eigenen Organismus:

Autoimmunerkrankungen (manche Formen von Diabetes, rheumatoide Erkrankungen)

Immunsystem reagiert sehr sensibel auf das Innenleben des Menschen

Genetik - Epigenetik Genetische Hintergründe von Krankheiten (z.B.

Krebserkrankungen) Krankes Gen macht noch nicht krank Denn: Gene müssen geschaltet werden

(aktiviert, inaktiviert) Genetische Verschaltung geht bis zum

neuronalen Netzwerk und zum Gehirn (Denken Fühlen, Innenleben)

Genetische Grundinformation/ Schaltinformation (Epigenetik) – Dialogisches Prinzip

Plato - Unsterblichkeit der Seele

unsterbliche Seele: Ewigkeit – irdische Existenz - Ewigkeit

Körper (Leib) ist Gefängnis der Seele. Seele verlässt ihn im Tod

Dualismus von Seele und Leib „Leibfeindlichkeit“

Aristoteles - Seele als Leben

Aufbau der Natur aus Form und Materie

Formprinzip des Lebendigen: Seele Seele als inneres Lebensprinzip

Formprinzip und Ganzheitsprinzip Geist von außen hinzu (thyraten) Dualismus von Seele und Geist

Thomas von Aquin - Synthese

Christlich-jüdisches Menschenbild Nephes: Hals-Kehle-Leben-Lebenskraft Ruach: Hauchen-Atem-Geist-Sinn

Thomas: Seele als Form des Leibes Anima intellectiva, sensitiva, vegetativa „Sukzessivbeseelung“

Thomas von Aquin

Anima forma corporis

Genetik: In-forma-tion

Ganzheit

Descartes

Trennung von Geist und Materie, res cogitans / res extensa

Ausgedehnte Dinge: messbar

Gedanken: keine Länge/Breite

Neuzeit nach Descartes Philosophie: Geist (deutscher Idealismus) Hegel: Phänomenologie des Geistes Ausrichtung auf das Absolute Naturwissenschaft: Materie/messbar Medizin: „Materie“: Krankheitsursache in

den Genen Mensch als Materie: Embryonale

Stammzellen, Philosophikum-Physikum

Sigmund Freud

„Wiederentdeckung“ der Seele Seele aber jetzt als Unbewußtes,

Trieb, Es, Ich, Überich, Konflikte. Seele nicht mehr als

Ganzheitsprinzip Psycho-somatische Medizin Psycho-onkologie Psycho-neuro-immunologie

Paradigmenwechsel Physik: Einstein, Bohr, Heisenberg

(Unschärferelation), Planck (Quantenphysik)

Biologie: Genetik - Epigenetik: Gene müssen geschaltet werden. Wechselwirkung – Dialogisches Prinzip

Bis zum Gehirn Psychoneuroimmunologie

Gen – was ist das? Chemisch Desoxyribonucleinsäure

(Materie), im lebenden Organismus: Information

Verschaltung (Genetik – Epigenetik) Gen – Umgebung – Innenleben Altes Paradigma: Ein Gen – ein Protein –

eine Funktion Neu: Ein Gen – mehrere Proteine –

unterschiedliche Funktionen

Genetische Information Gene Epigenetik Neuronales Netzwerk Gehirn

Die In-forma-tion steckt im Ganzen des Organismus, sie ist Interaktion, Dialog mit der Umwelt und der Innenwelt

Das Innenleben Emotionalität Mensch-Mensch Gefühl

Intuition Mensch – Absolutes (Gott)

Gespür Das Ganze des Lebens Stimmigkeit Entscheidungen Gewissen

MenschenbildEigenstand und inneren Halt findenBerufung findenSelbsterkenntis – Erkenntnis des anderen,

Erkenntnis der Welt, Erkenntnis der letzten Dinge)

Integration statt DesintegrationBerufung , Talente vermehren (auch der Arme,

keine reine Selbstverwirklichung)Lebensdynamik (Enthusiasmus, en theos) Leben ins Unbekannte (Glauben – Vertrauen)Mehr werden (Sein/Haben) – Leben in Fülle

Christliches Gottesbild

Befreiung Erlösung Wachsen lassen (innere Autorität,

augere) Raum schaffen Identität finden - Berufung Fülle des Lebens - Glück

Befreiung des Menschen Freiheit: Äußere Freiheit, Handlungsfreiheit, AT Innere Freiheit (NT) Wesensfreiheit (Berufung) frei von falschen Abhängigkeiten frei zu: eigene Berufung Frei von: z.B. Eltern, Pubertät,

Lebensmitte

Zentrale Fragen

Berufung finden Lebenspartner Krise der Lebensmitte Krise beim Berufsausstieg Pensionierung (noch Talente nutzen) Alzheimer – Euthanasie -

Vereinsamung

Entscheidungsfindung Sachverstand – Sachwissen Ethische Kompetenz “Spirituelle Intuition” Kann man trainieren - Unterscheidung der

Geister, Rückzug, Stille Motive klären: unterscheiden-entscheiden Langfristigkeit (Stunde des Todes) Rückblickend: Biographiearbeit

Trost – Freude - Enthusiasmus

„Ich rede von Trost, wenn in der Seele eine innere Bewegung sich verursacht, bei welcher die Seele in Liebe zu ihrem Schöpfer… zu entbrennen beginnt und demzufolge kein geschaffenes Ding … mehr in sich zu lieben vermag, es sei denn im Schöpfer ihrer aller.“ (EB 316)

Trostlosigkeit - Traurigkeit

„Verfinsterung der Seele, Verwirrung in ihr, Hinneigung zu den niedrigen und erdhaften

Dingen, Unruhe verschiedener Getriebenheiten…., wobei sich die Seele

ganz träg, lau, traurig findet und wie getrennt von ihrem Schöpfer“ (EB 317)

Mensch als ganzer Verstand – Vernunft Gefühlswelt Gespür - Spirituelle Welt (das Ganze des

Lebens) Sachebene – Sinnebene Richtig – Falsch; Gut - Böse

In die Situation hineinversetzen Stunde des Todes

Zusammenfassung I: Medizin und Dialog (Wechselwirkung) Dialogische Prinzipien: “Dialog” der Zellen, der Gene bis zum

Gehirn Dialog nach draußen (Mitmenschen) Dialog nach drinnen (Gewissen, es spricht

in der Weise des Schweigens, Heidegger) Innerer Friede: Immunsystem, genetische

Verschaltung. Heilung kommt von innen

Zusammenfassung II Das Tote neigt zur Unordnung (Entropie) Auch im Bereich des Geistes:

Zerstreuende Kräfte (Dia-bolos: diaballein: zerstreuen)

Im Lebendigen: negative Entropie, Energiezufuhr notwendig (Schrödinger 1940, Was ist Leben?)

Auf der Ebene des Geistes: Der Zerstreuung entgegenwirken: Versammlung, Stille, Reflexion, Sym-bol (Zusammenwerfen), Sakra-mente

Zusammenfassung III Wissenschaft: Komplementäre Zugänge Naturwissenschaft – Geisteswissenschaft Ethik – Spiritualität Krankheitslehre: Dreidimensional: Naturwissenschaft Psychologie Philosophie-Theologie-Spiritualität

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit