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Gesundheitsmanagement: Psychosoziale Risiken aus Sicht des

Gesundheitsmanagements

PRAXIS IM UMGANG MIT DEN AKTUELLENHERAUSFORDERUNGEN

Donnerstag | 3. März 2016 | Rorschach

Prof. Dr. Markus GrutschArbeits- und Betriebspsychologe

Leiter des Kompetenzbereichs «Qualitäts- und Projektmanagement» an der Fachhochschule St.GallenDozent / Berater am Institut für Qualitätsmanagement und Angewandte BetriebswirtschaftDesignierter Vorstand Forum BGM OstschweizKontakt: markus.grutsch@fhsg.ch

Seite 3

Anforderungenund

Belastungen

Globales Geschäft, Vernetzung, Konkurrenzdruck

Kostenbewusstsein, Knappheit an Ressourcen (v.a. Personal)

Einsatz & Präsenz von neuen Medien und Informationstechnologien

Schnelle Veränderung von Anforderungen, Change Management

Kundenorientierung, Schnelligkeit, Qualitätsmanagement

Herausforderungen Arbeitswelt und Organisation

Seite 4

Flexibilität, Mobilität, Belastbarkeit

Effizienz, Innovation, unternehmerisches Denken

Verantwortung und Mitdenken

Qualifizierung und Weiterentwicklung

Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit

Team- und Konfliktfähigkeit

Herausforderungen für die Person

Seite 5

Seite 6

62%

54%

35%

32%

27%

22%

19%

0% 20% 40% 60% 80%

Grosse Verantwortung

Hoher Zeitdruck oder Tempo

Rein ausführende Tätigkeiten / geringerHandlungs- und Entscheidungsspielraum

Starke körperliche Belastung

Sich wiederholende / monotone Aufgaben

Grosse psychische / emotionale Belastung

Ungewisser oder unregelmässigerEinsatz / Arbeit zur Unzeit

n = 300

Anforderungen & Belastungen aus Sicht von Personalverantwortlichen

Quelle: Grutsch et al., 2014, überwiegend KMU aus der Ostschweizer mit Branchenschwerpunkt auf DL, Industrie und Gewerbe

Anforderungen & Belastungen aus Sicht von Angestellten

Seite 7

65%

54%

35%

22%

14%

11%

10%

6%

0% 20% 40% 60% 80%

Grosse Verantwortung

Hoher Zeitdruck oder Tempo

Grosse psychische / emotionale Belastung

Ungewisser oder unregelmässigerEinsatz / Arbeit zur Unzeit

Starke körperliche Belastung

Rein ausführende Tätigkeiten / geringerHandlungs- und Entscheidungsspielraum

Sich wiederholende / monotone Aufgaben

Keine der genannten Belastungen

n = 327

Quelle: Grutsch & Kressig, 2015, überwiegend Grossunternehmen in der Deutschschweiz. Repräsentativer Branchenmix Schweiz

Seite 8

Belastungsfaktoren

Belastungen durch …

Seite 9

Arbeitsaufgaben und Tätigkeiten

Arbeitsumgebung und -mittel

Arbeitsabläufe und -organisation

Organisationsklima

Belastungen durch …

Seite 10

Arbeitsaufgaben und Tätigkeiten

Belastungen durch …

Seite 11

Arbeitsaufgaben und Tätigkeiten

Arbeits-umgebung und -mittel

Belastungen durch …

Seite 12

Arbeitsaufgaben und Tätigkeiten

Arbeitsumgebung und -mittel

Arbeitsabläufe und-organisation Organisationsklima

Belastungen durch …

Seite 13

Organisationsklima

Seite 14

Zeitdruck Unklare Anweisungen Soziale Diskriminierung Erledigen von Arbeitsaufgaben in der Freizeit

Lange Arbeitstage Emotionale Anforderungen

• Über 34% sind länger andauernd gestresst

Quelle: Grebner et al., 2011; SECO

Zwischenfazit I

Seite 15

Seite 16

Stellenwert psychosozialer Risiken im

Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Betriebliche Bedingungen gesundheitsgerecht

BGM bedeutet

Seite 17

Gesundheitsförderliches Verhalten in der Arbeit

81% der VerantwortlichenBGM «wichtig»

…grundsätzlich

Seite 18

63% der VerantwortlichenBGM «wichtig»

…im eigenenUnternehmen

Seite 19Grutsch et al. (2013), n= 256

Zwei

Drittel

63% der VerantwortlichenBGM «wichtig»

Zwei Drittel setzen Massnahmen um.

Eigenes Unternehmen

Seite 20

21

89%

84%

70%

58%

55%

54%

49%

49%

49%

48%

43%

35%

20%

15%

15%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Positives Arbeitsklima

Ergonomischer Arbeitsplatz

Work-Life-Balance

Angemessenepsych. Belastung

Arbeitssicherheit

Ernährungsangebot

Erholungsangebot

Angemessenephys. Belastung

Sportangebot

Aktive Förderung derEigenverantwortung

LangfristigeArbeitsplatzsicherheit

Förderungsprogramme

Lohnerhöhung

Bonus & Gratifikation n = 301

Quelle: Grutsch & Kressig, (2015)

BGM (Themenzuordnung) Welche Themen ordnen Sie dem Begriff BGM zu?

Massnahmen aus Sicht der Personalverantwortlichen

Grutsch et al., 2013, n=151 Seite 22

Einführungsmotive

Grutsch et al., 2013, n=151 Seite 23

Grutsch et al., 2013, n=192

Reifephasen

Seite 24

Seite 25

Unternehmen

Verantwortung

26

BGM-Angebot (Angebotsverbreitung/Arten)

76%

70%

57%

49%

38%

37%

36%

33%

23%

20%

4%

0% 20% 40% 60% 80%

Arbeitsrichtlinien

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung

Bereitstellung gesundheits-förderlicher EinrichtungenAngebote / Aktionen zum

GesundheitsverhaltenSeminare zum Thema

"Teamfähigkeit und Konfliktbewältigung"Rückkehrgespräche nach

krankheitsbedingter AbwesenheitFrühzeitige Problemabklärung / gezielte Unter-

stützung nach längerer Arbeitsunfähigkeit

Schulung zum Thema "psychische Belastung"

Medizinische Vorsorgeuntersuchung

Schulung / Beratung zum Thema "Sucht"

Weitere

Welche BGM-Angebote bietet Ihr Arbeitgeber an?

n = 181Quelle: Grutsch & Kressig, (2015)

Psychische Belastungen systematisieren

Seite 27

Stärkung

der

Eigen-verantwortung

Seite 28

Selbstkompetenzen

29

22

4

12

4

11

22

34

36

8

3

6

41

23

37

27

7

5

43

48

59

75

11

22

30

40

99

75

96

78

51

39

114

87

84

63

121

128

123

58

124

84

119

117

120

71

68

58

44

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35

34

29

32

86

97

19

32

21

18

72

2

2

2

8

5

2

4

4

2

7

8

8

7

2

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Früherkennung beruflich verur-sachter Gesundheitsstörung

Gesundheitsbewusstes Verhalten

Körperliche Bewegung u.sportliche Aktivität

Gesundheitszirkel

Fitness für Arbeitstätigkeit

Individuelle Gesundheitsberatung

Verbesserung der Ernährung

Stressabbau / Stressbewältigung

Zeitmanagement

Informations- und Aktionswochen

Anlaufstellen bei Suchtverhaltenvon Betroffenen

Alkohol- und Drogenberatung

Massnahmen zurNikotinenwöhnung

Konfliktbewältigung

unwichtig eher unwichtig teils teils eher wichtig wichtig nicht beurteilbar

n = 265

n = 263

n = 265

n = 260

n = 265

n = 263

n = 265

n = 262

n = 263

n = 264

n = 265

n = 264

n = 264

n = 264

Wichtigkeit von Selbstkompetenzen

Quelle: Grutsch & Kressig, (2015)

Handlungsstrategien

Seite 30

Angesprochen werden

Sich mitteilen

31

65%

64%

61%

43%

42%

41%

40%

29%

20%

11%

2%

0% 20% 40% 60% 80%Bereitstellung gesundheits-förderlicher EinrichtungenAngebote / Aktionen zum

Gesundheitsverhalten

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung

Schulung zum Thema "psychische Belastung"

Frühzeitige Problemabklärung / gezielte Unter-stützung nach längerer Arbeitsunfähigkeit

Arbeitsrichtlinien

Seminare zum Thema"Teamfähigkeit und Konfliktbewältigung"

Rückkehrgespräche nachkrankheitsbedingter Abwesenheit

Medizinische Vorsorgeuntersuchung

Schulung / Beratung zum Thema "Sucht"

Weitere

Welche BGM-Angebote wünschen Sie sich in Ihrem Unternehmen?

n = 83

Welche Angebote gewünscht (aus Sicht der Angestellten)?

Quelle: Grutsch & Kressig, (2015)

Seite 32

Organisatorische und Führungs-Defizite

Wichtigkeit relevanter Themen und Massnahmen

33

9

1

2

4

3

13

6

6

7

6

7

4

36

10

7

10

8

24

31

45

40

39

24

44

37

104

43

40

63

130

127

135

136

142

107

127

137

85

145

144

114

129

105

106

85

85

90

127

90

92

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69

78

80

78

1

4

2

8

3

3

11

4

4

3

5

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Arbeitsplatzgestaltung /Ergonomie

Arbeitsorganisation

Arbeitszeit / Arbeitspausen

Qualifizierung der MAUnterstützung /

Einbezug der MAAdäquates Führungs-

verhalten der VorgesetztenBetriebliche Informations- u.KommunikationsgestaltungEntscheidungsspielräume /

Verantwortung der MA(Autonome) Gruppenarbeit

Übertragung vollständiger /vielseitiger Aufgaben an MA

Personalentwicklung

Lebenslanges LernenKommunikations- u.Konfliktmanagement

unwichtig eher unwichtig teils teils eher wichtig wichtig nicht beurteilbar

n = 276

n = 271

n = 273

n = 273

n = 274

n = 273

n = 272

n = 272

n = 272

n = 271

n = 275

n = 274

n = 275

Quelle: Grutsch & Kressig, (2015)

Sind die Führungskräfte soweit?

Seite 34

Sind die

Führungskräfte

sensibilisiert?

Sind die Führungskräfte bereits sensibilisiert?

Seite 35

Grutsch et al. (2013), n=200

Seite 36

Bedarf an Schulung, Kursen zu psychischen Belastungen

Unternehmen reagieren mit Richtlinien

Psychosoziale Risiken ergeben sich aus organisatorische und Führungs-Defizite

Zwischenfazit II

Ermitteln Sie die Belastungs- und Stressfaktoren in Ihrem Unternehmen

www.fhsg.ch/iqb | Markus Grutsch

Grutsch, 2013

Seite 38

Arbeitsplatzevaluierung nach psychischen Belastungsfaktoren (ISO 10075)

Seite 38

Mitarbeitende befragen

Angebote an Zielgruppen (Belastungsgruppen) ausrichten (Mitarbeiterbefragungen)

(„Huckepackverfahren“, Ducki, 2015)

Gerne führen wir für Sie Mitarbeitenden-Befragungen durch bzw. integrieren diese in die Arbeitsplatzevaluierungen

www.fhsg.ch/iqb | Markus Grutsch

Ihre Anfragen nehmen wir gerne entgegen.

Seite 39

Auseinandersetzung mit psychischen Belastungsfaktoren im Unternehmen zu wenig vorhanden

Psychische (und damit auch psychosoziale) Belastungen werden zunehmen

Systematisieren: Belastungsfaktoren aufdecken (Befragungen, Expertenanalysen)

«Gesundes» Führen – Periodisches Thematisieren von Belastungsfaktoren (MAG)

Gefässe und Prozesse sicherstellen bei Eskalation/Früherkennung; Richtlinien, Unterstützung, Schulungen

Unternehmenskultur und Kommunikation / Selbstkompetenzen aller Mitarbeitenden professionalisieren

Abschlussfazit

Seite 40

Vielen Dank für Ihr Interesse!Bitte kommen Sie auf mich zu, wenn Sie an einer Zusammenarbeit interessiert sind bezüglich:

– Coaching, Qualifizierung und Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden zu psychosozialen Risiken

– Status-Quo-Analysen und Arbeitsplatzevaluierungen– Benchmark und Vergleiche – Beratungsleistungen zu BGM-Umsetzungen– Beratung zu Auszeichnungen «Bester Arbeitgeber» oder

«Friendly Works Space»– Anfragen zum Thema

Seite 41

Prof. Dr. Markus GrutschArbeits- und BetriebspsychologeDozent / Berater am Institut für Qualitätsmanagement und Angewandte Betriebswirtschaft, Fachhochschule St.Gallen, Leiter des Kompetenzbereichs «Qualitäts- und Projektmanagement», Kontakt: markus.grutsch@fhsg.ch