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4 Aus dem Stadtteil/Kultur www.hamburger-wochenblatt.de Nr. 11

Langenhorn Längstist sie kein Geheim-tipp mehr: die Hum-melsbüttelerin Catha-rina Caspar, aliasHexe Knickebein. Am23. März verzaubertsie die jungen Besu-cher in der Bücherhal-le im Bücherturm amLangenhorner Markt.Aber woher stammtder Name eigentlich?„Ganz genau kann ichdas heute auch nichtmehr sagen“, so dievielseitige Künstlerin.„Ich glaube, das hängt damitzusammen, dass ich als KindOstereier mit Knickebeinfüllungnicht essen durfte.“ Dafür istdas, was „Hexe Knickebein“ heu-te den Kindern bietet, absolutkindertauglich und zum häufi-gen Genuss bestens zu empfeh-len. Hexe Knickebein hext mitMusik. Die Kinder dürfen mit

hexen. Ganz wichtigist Catharina Caspar,dass ihre Musik nichtcomputeranimiert ist.„Ich setzte bei mei-nen Auftritten ganzbewusst auf handge-machte Musik, beider die Kinder miteinbezogen werden.Deshalb gehört zumeinem Hexenwerk-zeug nicht nur dieGitarre, sondern auchein Koffer mit allerleikindgerechten Musik-instrumenten.“ Dieter

Keidel, Leiter der Bücherhalle,hat die Hexe Knickebei zu sicheingeladen. Diesmal soll es umsThema Schule gehen. Kinder von3 bis 7 Jahren können sich dar-auf freuen. (fjk)u Montag, 23. März, 16 Uhr,Bücherhalle LangenhornerMarkt 9, eintritt 3 euro,anmeldung unter t 531 30 76

Helen (5, re.) istbei jedem Auftrittder Hexe Knicke-bein (li.) mit dabei

Foto: Krause

Hexemacht Schule

Von Marco Dittmer

haMBUrg Ihre Großmutterhatte es ja immer gewusst.Schon vor mehr als 30 Jahrensagte sie in der Küche beimTomatenschneiden ihrer da-mals dreijährigen Enkelin eineglänzende Zukunft voraus. „Fa-chera“, sagte sie, „so gut, wiedu mit dem Messer umgehst,wirst du mal eine tolle Chirur-gin.“ Viele kleine Mädchen inAfghanistan träumen davon,einmal Ärztin zu werden. Nurwenige schaffen es. FacheraEbrahimzada hat es geschafft.Zwar nicht in Afghanistan, aberin Deutschland. Die 36-Jährigeist Internistin und Stations-ärztin einer Hamburger Stadt-teilklinik. Die aparte Frau mitden kurzen dunklen Haaren istbestens integriert, vorbildlich,würden wohl Politiker in denaktuellen Debatten um Flücht-linge sagen.Doch Integration ist keinSelbst-gänger, sondern bedeutete fürFachera Ebrahimzada immerauch Kampf. Ein Kampf gegenWerte und Normen – malaus ihrem Heimatland,mal aus Deutschland– ein Kampf mitsich selbst, gegenAusgrenzung undauch gegen die ei-gene Familie.Die vergangenenJahre haben Spu-ren hinterlassen,auf ihr Gegenüberwirkt ihr Selbstbe-wusstsein beinahe wieeine schützende Hülle.Ihre Blicke sind immer hell-wach. Wird sie von Fremdenangesprochen, antwortet sieschnell und laut. Nur seltenblickt die 36-Jährige zurück,jetzt machte sie für den Wo-chenblatt-Reporter eine Aus-nahme. Ihre Geschichte ist derBeitrag des Hamburger Wo-chenblattes zur Themenwoche„Integration“ im Bundesver-band Deutscher Anzeigenblät-ter (BVDA).Vor 29 Jahren musste FacherasFamilie aus ihrer Heimatstadtim Osten Afghanistans vor derregierenden kommunistischenPartei fliehen. Ein paar Jahrelebte sie im iranischen Mashad,nahe der Grenze zu Afghanis-tan. Doch auch dort wurden sieals illegale Flüchtlinge jahre-lang verfolgt. Oft hatte sie To-desangst,wenndie Polizei zu ih-nen nach Hause kam und nach

dem Vater suchte. Mit gefälsch-ten Pässen gelang schließlichdie Flucht nach Deutschland.Plötzlich war die siebenjährigeFachera in einer völlig neuenUmgebung – Hamburg.

Der Vater – sturwie Clint eastwood

Die ersten Wochen wohntensie im Hotel Teheran auf demSteindamm im Bahnhofsvier-tel St. Georg. Auf dem Schul-weg grüßte sie jeden morgengroße Frauen mit langen blon-den Haaren, Stiefeln, die weitüber die Knie gingen und jederMenge Rouge im Gesicht, Pro-stituierte wie sie später erfuhr.Hamburgs Großstadtleben –Fachera war von dieser neuenund lauten Welt fasziniert. IhreEltern nicht. Zehn Jahre langdarf sie die Wohnung nur fürdie Schule verlassen. Nur sel-ten machen sie eine Ausnahme.„Facheras Alcatraz“ nennenihre Mitschüler ihr Zuhause inMümmelmannsberg.

EineSozialarbeiterin erfüllt demkleinen Mädchen ihren größtenWunsch, einen weißen, gelb-gepunkteten Badeanzug fürden Schwimmunterricht. AlsFacheras Vater davon erfährt,ist nach zweimal SchwimmenSchluss.Facheras Vater – klein, un-sportlich, Schnurrbart – hatimmer ein Dose Cola in derHand und eine Geschichte überKriminalfälle auf den Lippen.Später wird er mal sagen, erhabe das alles nicht so gemeint.Er wollte sie gar nicht einsper-ren, nicht immer so streng mitihr sein. Es sei der Druck derFamilie gewesen. Was soll erihnen sagen, wenn sie Facheraabends in einer Bar oder aufdem Hamburger Dom sehen?

Stur wie Clint Eastwood sei ihrVater, sagt Fachera Ebrahim-zada über ihn. Bis heute sieztsie ihren Vater und sprichtihn auch heute traditionell mit„verehrter Herr Vater“ an.Als Teenagerwirddie Schu-le für sie zur Leiden-schaft. Hier kannsie zeigen, was inihr steckt. JedenTag hockt siestundenlang überihren Büchern,ist jedes Jahr Stu-fenbeste. Aber dasgenügt nicht. Facherarebelliert, zu bunt ist dieWelt vor ihrer Tür, zu grau dieWände von „Alcatraz“.Ihren ersten Freund hat siemit 14 Jahren. Christoph, einblonder Junge aus der Parallel-klasse. Händchenhalten in derSchule geht, Küssen geht nicht,nach der Schule treffen gehtauch nicht. Irgendwann hat-te Christoph keine Lust mehrauf die vielen Regeln. Facheramacht weiter, geht mit Freun-dinnen aus, trägt enge Hosenund raucht in der Schule. Derverehrte Vater verbietet auchdas. Natürlich.

Schläge dreiWochen nach der

heiratHeute bestimmt Fachera ihr

Leben selbst. Sie wohnt – wie-der – in Mümmelmannsberg.Nur wenige Minuten von derKlinik entfernt, in der sie nochso viel erreichen möchte. In derislamischen Gemeinde genießtsie großes Vertrauen. Als Mus-lim versteht sie die Ängste ihrerPatienten, spricht ihre Spracheund erklärt den Männern, dassder Koran es erlaubt, das deut-sche Ärzte ihre Frauen ope-rieren. Mit den Bereitschafts-diensten kommen so bis zu 90Stunden in der Woche zusam-men. Die restliche Zeit widmetsie ihrem 16-jährigen Sohn.Von seinem Vater Kambis hatsie sich nach 17 Jahren Ehe ge-trennt. Dabei hatte sie damalsgehofft, dass Kambis ihr Ticketaus „Alcatraz“ sein könnte.Fachera war 17 Jahre alt undtrug einen Schlafanzug, alsKambis mit seinen Eltern und

einem Strauß Blumen vor derTür stand. Sie hatte den fünfJahre älteren Mann erst zwei-mal auf Familienfeiern gese-hen. Nun sitzen beide Familienum den großen Esstisch und

sprechen über eineHeirat. FacherasVater ist dage-gen, ihre Mut-ter als guteF r e u n d i ndes Bräuti-gams dafür.Fachera sollmit 17 zum

ersten Mal selbstentscheiden. Aber was

für eine Wahl hat sie wirklich?Zwei Wochen lang holt Kambisdas Mädchen jeden Tag ab undführt sie zumEssen aus. Er siehtgut aus und hat Geld, denkt sie.Also stimmt sie zu. Drei Wo-chen später werden sie in ihremWohnzimmer von einem Imamverheiratet, weitere drei Wo-chen später verprügelt Kambissie zum ersten Mal. Die 17 fol-genden Jahre bezeichnet sie alsschlimmsten Teil in ihrem Le-ben. Vor allem, weil sie immerwieder zu ihm zurückkehrt.Hier spürt Fachera zum erstenMal den Druck der Umgebung,dem auch ihr Vater nicht wi-derstehen konnte. Sie gibt nachund spielt die gute Ehefrau. IhrSohn Kishan ist ihre einzigeHoffnung. Für ihn hat sie biszu drei Jobs gleichzeitig, kell-nert, arbeitet am Flughafen undsteht hinterm Tresen eines Son-nenstudios. Doch ihren Traumhat sie nicht aufgegeben. Fürihr Medizinstudium lernt siepausenlos, auch Schläge kön-nen sie nicht von ihrem Ziel ab-bringen. Monate verbringt siemit ihrem Sohn in HamburgerFrauenhäusern. Erst am Endedes Studiums kann sie sich einneues Leben vorstellen undtrennt sich endgültig. Erst jetzthört das Kämpfen langsam auf.Als Kishan vor zwei Wochenseinen 16. Geburtstag feierte,liegen sich beide lange in denArmen. „Danke“, sagt er zu sei-ner Mutter. Dafür dass sie nieaufgegeben hat und immer wei-tergemacht hat.Integration bedeutet für Dr.Ebrahimzada, den eigenenWegzu finden. Man müsse selbstdie Richtung bestimmen. Allessei möglich. Sogar der verehrte„Clint Eastwood“ aus Mümmel-mannsberg hat seine Ansichtengeändert. Heute kann er stolzsein auf seine Tochter.

Der langeWeg derIntegrationAls Siebenjährige flüchteteFachera Ebrahimzada ausAfghanistan. In Hamburg kämpftesie für ein selbstbestimmtesLeben – mit Erfolg

IntegrationThem

enwochenvom

BundesverbandDeutsche

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nzeigenblätter. .

FacheraEbrahimzada überden Dächern ihres

Stadtteils Mümmel-mannsbergFotos: mdt

Dr. Ebrahimzadain der Klinik in

Mümmel-mannsberg

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