Hauswirtschaftliches Konzept · Rechtliche Grundlage Pflegequalitätssicherungsgesetz seit...

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Hauswirtschaftliches Hauswirtschaftliches Konzept Konzept

für Pflegeeinrichtungen

Qualitätsmanagement in der Hauswirtschaft

Inhalte dieser Schulung

• Rechtliche Grundlagen

Qualitätsmanagementsysteme

MDK Prüfung in der Hauswirtschaft

• Hauswirtschaftliches Konzept

Versorgungsbereiche

Reinigung / Desinfektion / Mikrobiologie

Wäscherei / Küche / Bewohnerzimmer

Hygienemanagement / Prozesssteuerung

Schnittstellenmanagement

Qualitätsmanagement

Qualitätsmängel in der Alten- und Krankenpflege Reduzierung durch verschärfte Bestimmungen

Qualität und Transparenz ist ein

wichtiges Entscheidungskriterium

Rechtliche Grundlage

Pflegequalitätssicherungsgesetz seit 01.Januar 2002 in Kraft (PQsG) Richtungsweisende Veränderungen

• • Frist, innerhalb von 2 Jahren ein

umfassendes + einrichtungsinternes

• QM-System einzuführen! Unabhängige Sachverständige müssen die Qualität prüfen.

Rechtliche Grundlage Mittelpunkt des PQsG ist

- Souveränität und Wohlbefinden

Vorraussetzung hierfür ist:

- Die Wünsche und Bedürfnisse

Ein umsichtiges Dienstleistungsmanagement

mit Streben nach Wirtschaftlichkeit

Rechtliche Grundlage • Im Rahmen des

einrichtungsinternem QM-Systems soll - seit 01. Januar 2006 - ein Hauswirtschaftskonzept abgeleitet, bzw. integriert werden.

Dieses Konzept bietet die Grundlage

aller hauswirtschaftlichen Dienstleistungen

Rechtliche Grundlage

MDK-Qualitätsprüfung ab 01.01.2006 neu geregelt Die Spitzenverbände der

Pflegekassen haben im Dezember 2005

Richtlinien für die Qualitätsprüfung

• beschlossen Qualitätsprüfungs-Richtlinien - QPR

Qualitätsprüfung (QPR)

Die QPR ist keine leistungsrechtliche Verpflichtung der Einrichtungen

Sondern dient ausschließlich intern

den Verfahrensablauf der Qualitäts- Prüfung bundeseinheitlich zu regeln

Qualitätsprüfung (QPR)

• • •

Höhere innerorganisatorische Verbindlichkeit Einheitliche Prüfkriterien Weiterentwicklung der QM-Prüfung Abbau der Bürokratie (umfangreichen Prüfkatalog?) Vermeidung der Doppelprüfung zwischen dem MDK und der Heimaufsicht

MDK - Qualitätsprüfung (QPR)

• Seit 2006 prüft der MDK verstärkt die Qualität der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen der Pflege.

MDK - Qualitätsprüfung (QPR)

Geprüft wird:

Aufbau- und Ablauforganisation konzeptionellen Grundlagen der Hauswirtschaft und Schnittstelle zwischen Hauswirtschaft und Pflege

MDK - Qualitätsprüfung (QPR)

Geprüft wird:

Hygiene-Management

Qualitätssicherung

Qualitätsverbesserung

Hauswirtschaftliches Konzept

Organisation Grundlagen

Hygiene Qualitätssicherung

Schnittstellenmanagement

Hauswirtschaftliches Konzept

Konzeptionellen Grundlagen QM- QM- Handbuch Handbuch

Hauswirtschaftliches Konzept

Konzeptionellen Grundlagen Konzeptionellen Grundlagen QM- QM- Handbuch Handbuch

Organisation Organisation Organigramm- Organigramm- Verantwortung Verantwortung

Hauswirtschaftliches Konzept

Konzeptionellen Grundlagen Konzeptionellen Grundlagen QM- QM- Handbuch Handbuch

Organisation Organisation Organigramm- Organigramm- Verantwortung Verantwortung

Hygiene Hygiene Personal-Hände- Personal-Hände- Wäsche-Küchen- Wäsche-Küchen-

Geräte- Geräte- Pflegehilfsmittel Pflegehilfsmittel

Hauswirtschaftliches Konzept

Konzeptionellen Grundlagen Konzeptionellen Grundlagen QM- QM- Handbuch Handbuch

Organisation Organisation Organigramm- Organigramm- Verantwortung Verantwortung

Hygiene Hygiene Personal-Hände- Personal-Hände- Wäsche-Küchen- Wäsche-Küchen-

Geräte- Geräte- Pflegehilfsmittel Pflegehilfsmittel

QS QS

Standard-Überprüfung- Standard-Überprüfung- Dokumentation- Dokumentation-

Korrekturmaßnahme Korrekturmaßnahme

Hauswirtschaftliches Konzept

Konzeptionellen Grundlagen Konzeptionellen Grundlagen QM- QM- Handbuch Handbuch

Organisation Organisation Organigramm- Organigramm- Verantwortung Verantwortung

Hygiene Hygiene Personal-Hände- Personal-Hände- Wäsche-Küchen- Wäsche-Küchen-

Geräte- Geräte- Pflegehilfsmittel Pflegehilfsmittel

QS QS

Standard-Überprüfung- Standard-Überprüfung- Dokumentation- Dokumentation-

Korrekturmaßnahme Korrekturmaßnahme

Bereiche der Hauswirtschaft

Versorgung Versorgung

Bereiche der Hauswirtschaft

Versorgung Versorgung

Trinkwasser – Strom / Gas / Heizung

Trinkwasser – Speisereste – Speisereste – Strom / Gas / Abfall – Abfall – Heizung Sondermüll Sondermüll

Abwasser Abwasser Außen- Außen- Anlagen Anlagen

Bereiche der Hauswirtschaft

Ernährung (Essen und Trinken)

– – – – – – –

Bereich Küche, Teeküche Hygiene-Konzept (HACCP = MUSS!) Verantwortlichkeit/Zuständigkeit Essensausgabe (Schnittstelle!) Schmutzgeschirr zurück (Schnittstelle!) Reinigung und Desinfektion Dokumentation (HACCP =Pflicht!)

Geschirr - Reinigung

Routinemäßige Aufbereitung, vorzugsweise in Reinigungsautomaten. Temperatur x Zeit – beachten! Reinigungsmittel richtig einsetzen!

Bereich: Küche

Bezeichnung Wann reinigen Reinigungsart, Konz. Ausbringart, Einwirkzeit Wer Wer prüft Mittel in % Art der Reini- reinigt

gung Schneidebretter täglich Spülmittel, 10% Oberflächlich keine KP KS/HL

nach gebrauch Wasser heiß Auftragen, bürsten

(LOGO) Reinigungsplan Seite 1 von

Reinigungsplan Version 1 vom Ausgedruckt am:

Bereiche der Hauswirtschaft

• Reinigung und Desinfektion (alle Bereiche) – – – – – –

Lagerung der R + D – Mittel Umgang mit R + D – Mittel Liste der R + D – Mittel mit Lieferanten Spezifikationen festlegen/bewerten Sicherheitsdatenblätter besorgen Entsorgung von R + D – Mittel Resten regeln

Beispiele der R + D bei Problemen (z.B.MRSA)

Mindestens tägliche Wischdesinfektion mindestens der Kontaktbereiche des Bewohners. Instrumente und Kontaktflächen von Geräten, die am Bewohner benutzt wurden, nach dem Einsatz und vor dem Entfernen aus dem

Zimmer wischdesinfizieren.

Beispiele der R + D bei Problemen (z.B.MRSA)

• Reinigungspersonal: Info durch Wohnbereichsleitung.

• •

Zimmer als letztes reinigen. Reinigungswagen nicht mit ins Zimmer nehmen.

Beispiele der R + D bei Problemen (z.B.MRSA) •

Instrumente bewohnerbezogen einsetzen und unmittelbar nach Gebrauch desinfizieren. bei zentraler Desinfektion Transport in geschlossenen Behältnissen. DGHM-gelistete Präparate verwenden.

Bereiche der Hauswirtschaft

Wäsche Unterscheidung zwischen:

• •

Interner Wäscherei Externer Wäscherei

interne Wäscherei: – –

Verantwortlichkeit/Zuständigkeit Schnittstelle - externen Reinigung?!

Wäsche- Hygiene- Management

Bereiche der Hauswirtschaft

Wäsche (intern + extern) – Beschreibung –“Weg“ der Wäsche

( z.B. Fließdiagramm) strenge Trennung von schmutziger und sauberer Wäsche (Trennung rein- und unrein) Überprüfung des Wascherfolgs (Indikatoren)

Bereiche der Hauswirtschaft

Wäsche (intern + extern) Zwischenlagerung der sauberen Wäsche Neubeschaffung (ab wann) Umgang mit kontaminierter Wäsche

– – –

– –

z.B. bei MRSA oder Durchfallerkrankung

Dokumentation Korrekturmaßnahmen (Verbesserung)

Beispiel: Wäsche, Textilien

Im Zimmer bzw. Vorraum sammeln, dann ohne Zwischenlagerung direkt der Wäscherei zuführen. Waschen mit einem anerkannten Wäschedesinfektionsverfahren entsprechend DGHM- oder RKI-Richtlinie.

Beispiel: Maßnahmen bei immobilen Patienten •

Bei bettlägeringen Patienten ist der Einsatz von zwei Pflegekräften erforderlich.

Eine Pflegekraft wäscht den Patienten, die zweite unterstützt beim Halten, Lagern, Wäschewechsel und bei Desinfektions- maßnahmen der Matratze und der Kontaktflächen.

Bereich Abfall

• •

Küchenabfälle und Essensreste so entsorgen, dass keine Schädlinge angelockt werden Niemals Essensreste mit nach Hause nehmen Abfalltrennung Kurze Beschreibung –Wann-Wo-Wie Abfall gelagert und Entsorgt wird

Beispiel: Abfall bei MRSA

MRSA-haltige Ausscheidungen/Sekrete auf direktem Weg in die Toilette oder Steckbeckenspüle entsorgen. anderen Abfall im Zimmer sammeln und im geschlossenen Sack auf direktem Weg in den Container für allgemeinen Abfall entsorgen (kein Sondermüll/ Infektiöser Abfall oder Recycling).

Hygienerisiko Trinkwasser

Seit 01.Januar 2004 ist eine neue EU- weit gültige TrinkwasserVO in Kraft

Geregelt ist neu die Zuständigkeit der Trinkwasserqualität D.h. der Trinkwasserlieferant, die Wasserversorgungsanlage garantiert die Trinkwasserqualität nur bis Hauseingang!

Hygienerisiko Trinkwasser •

Im Bereich der Warmwasser- Versorgung ergibt sich aus dieser VO die regelmäßige Überprüfung auf das vorhanden sein von Legionellen. Die Überprüfung des Wassernetzes ist dem zuständigen Gesundheitsamt vorzulegen

Hygiene-Management

• Die Hygiene ist die Lehre von der Verhütung der Krankheiten und der Erhaltung und Festigung der Gesundheit

bzw. in der Alltagssprache auch ein konkreter Zustand, ähnlich gemeint wie Sauberkeit. Das Wort Hygiene kommt aus dem Griechischen (hygieine) und bedeutet „der Gesundheit zuträgliche Kunst“

Hygiene-Management

Hygiene-Management ist die „Prozesssteuerung“ aller risikoträchtigen Schritte zur Verhütung von Krankheiten durch Übertragung.

Hygiene-Management

Im Management-System wird über jeden Prozessschritt eine Risikobewertung durchgeführt und Dokumentiert Die Risikobewertung wird dann unterteilt in – kann „Vermieden“ werden oder nicht.

Hygiene-Management

• Die Möglichkeit wie eine Verhütung von Krankheiten, bzw. eine Übertragung von Krankheiten bei einem Prozessschritt vermieden, bzw. auf ein erträgliches Maß reduziert werden kann, wird als Schutzmaßnahme festgehalten und das Personal darin geschult.

Hygiene-Management

• Unterrichtung –

von Personal und Besuchern auf die Einhaltung der notwendigen Schutzmaßnahmen ist schriftlich festzuhalten. Bei Bedarf sind diesen Personen die Maßnahmen zu erläutern.

Keime finden sich überall...

Keime finden sich überall...

Keime finden sich überall...

Händehygiene

Hauptüberträger Hauptüberträger

Hände des Personals

Hauptüberträger

• Über die Hände des Personals werden die Keime von einem Bewohner zum nächsten übertragen.

Schutz vor Kontamination

• Hygienische Händedesinfektion

– –

vor und nach jeder Tätigkeit mit Körperkontakt möglichst bei allen Bewohnern auf jeden Fall bei bekannten MRSA- Trägern.

Schutz vor Kontamination

nach möglicher Kontamination mit Körpersekreten und Ausscheidungen, nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen, nach dem Verlassen des Zimmers.

• Hygienische Händedesinfektion

Schutz vor Kontamination

• Einmalhandschuhe –

bei Versorgung von Wunden, Tracheo- stomata, Kathetern, Sonden bei Kontakt mit Körpersekreten und Exkrementen, sofort nach Beendigung der Tätigkeit (vor weiteren Tätigkeiten im Zimmer) entsorgen, anschließend hygienische Händedesinfektion.

Schutz vor Kontamination

• Schutzkittel/Einmalschürzen – –

bewohnerbezogen einsetzen, vor Verlassen des Zimmers ablegen und im Zimmer belassen, nach Ablegen hygienische Händedesinfektion. Wechsel bei sichtbarer Kontamination, mindestens arbeitstäglich.

Schutz vor Kontamination

• Mund-Nasen-Schutz bei –

– –

intubierten, tracheotomierten und maschinell beatmeten Bewohnern während des Absaugens, Bewohnern mit starker Sekretabsonderung, Husten oder Schnupfen, Verbandwechsel, immobilen Bewohnern mit stark schuppiger Haut während des Bettens.

Schutz vor Kontamination

• Mund-Nasen-Schutz –

Vor Verlassen des Zimmers ablegen und im Zimmer entsorgen, nach Ablegen hygienische Händedesinfektion durchführen.

Ihre Hände

befinden sich ständig in intensivem Kontakt mit Ihrer Umgebung, nehmen Keime auf und geben sie weiter –

durch direkten Kontakt von Haut zu Haut, durch indirekten Kontakt über Flächen, Gegenstände und Materialien.

Was ist eigentlich Händehygiene?

Patientenschutz Verhütung von nosokomialen Infektionen Personalschutz Infektionsprophylaxe

Abklatsch nach Hände-Reinigung

Abklatsch einer kontaminierten Hand

Abklatsch nach Hände-Desinfektion

Abklatsch nach hygienischer Hände-

Waschung

Hygienische Händedesinfektion

Die hygienische Händedesinfektion bewirkt... •

... die Abtötung der transienten Hautflora in ausreichender Menge, die Unterbrechung von Infektionsketten, die Vermeidung nosokomialer Infektionen,

eine Reduzierung von Folgekosten vermeidbarer Infektionen.

Häufigkeit

• VOR

dem Betreten von Reinräumen etc., invasiven Eingriffen (z. B. Legen eines Blasen- oder

Venenkatheters); Wichtig: das gilt auch dann, wenn bei

den Eingriffen sterile Handschuhe getragen werden müssen,

Kontakt mit Patienten, die in besonderem Maße vor Infektionen geschützt werden müssen, Bereitstellung von Infusionen, Herstellung von Mischinfusionen, Aufziehen von Medikamenten.

Häufigkeit

• VOR UND NACH

jedem Wundkontakt, Manipulation an Infusionen, Drainagen, Sonden, Venenkathetern, Verbänden, Kontakt mit Blasenkathetern, Injektionen, Punktionen, Inzisionen.

Häufigkeit

• NACH

Kontakt mit (auch potentiell) infektiösen Patienten oder infektiösen Materialien wie z. B. Erbrochenem, Blut, Stuhl und Urin, Kontakt mit potentiell kontaminierten Gegenständen oder Materialien, dem Ablegen von Schutzhandschuhen, bei (vermutetem) Erregerkontakt/Verunreinigung, jedem Toilettenbesuch, dem Niesen, Husten und Naseputzen.

Wie?

Hände mit Wasser anfeuchten und Produkt auf die Hände geben.

Waschlotion aufschäumen, dabei auf Fingerzwischenräume und Nagelbetten achten.

Händewaschung

Hände unter fließendem Wasser sorgfältig abspülen.

Hände mit einem Einmaltuch trocknen.

Händewaschung Wie?

Produkt aus Spender oder Tube entnehmen und gründlich in die sauberen, trockenen Hände einreiben.

Mit dem Handrücken beginnen, Fingerzwischen- räume und Nagelbetten nicht vergessen.

Hautschutz und Hautpflege

• Wie?

Denken Sie immer daran

Ihre Hände - sind Ihr wichtigstes Kapital!

Zusammenfassung

Keine Panik !

Zusammenfassung

Denken Sie die unterschiedlichen Ziele von Pflege, hauswirtschaftlichen Dienstleistung und MDK-Überprüfung und Handeln sie Kooperativ. In jedem Fall: handeln Sie mit der erforderlichen Sorgfalt! Nur so können sie ihre Qualität sichern und verbessern.

Danke für ihre Aufmerksamkeit