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28.06.2017
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Belange des Bodenschutzes und der Agrarstruktur
bei Planung, Bau und Betrieb von Erdkabeln
aus Sicht der Landwirtschaft
- Auszug aus dem Vortrag-
Bürgerdialog Stromnetz, Hoya (26.06.2017)
Jörg Fortmann
Falls keine Quellen genannt, ist die vorliegende Präsentation geistiges Eigentum des Autors und damit urheberrechtlich geschützt.
Die Verbreitung sowie die kommerzielle und gewerbliche Nutzung auch von Teilen der Präsentation bedarf der schriftlichen Genehmigung des Autors.
© Jörg Fortmann 2017, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Albrecht-Thaer-Str. 6a, 27432 Bremervörde
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Was muss vermieden werden ?
Quelle: Nr. 10
Quelle: Nr. 10 Quelle: Nr. 10
Quelle: Nr. 8
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Erdkabelprojekte SuedLink und A-Nord:
Betroffenheit der LWK-Dienststellen
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380 KV HDÜ-Projekt Stade-Landesbergen
• Freileitung als Vorrang / TEV als Ausnahme
• Gesamtlänge: ~145 km
• Teil-Erdverkabelung (TEV)
auf insgesamt ~12 km geplant
(~1.200 ha Plankorridorfläche)
• Arbeitsstreifen (~50 m): ~60 ha
• Schutzstreifen (~30 m): ~36 ha
• Bodenvolumen: ~350.000 m³
• Bodenmasse (1.5 kg/m³) : ~520.000 t
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Teilerdverkabelung (TEV)
die TEV dient lt. Erläuterungsbericht zum Verfahren dem
• Gebietsschutz (Natura 2000, FFH4) und Artenschutz
• Wohnumfeldschutz: Wohngebäude im B-Plan oder unbeplanten Innenbereich: wenn Abstand < 400
m, dann zwingend TEV (LROP, BauGB) bzw. < 200 m zu Wohngebäuden im Außenbereich (Kann-
Prüfkriterium im Verfahren nach BBPIG)
Nachteile der TEV (lt. Erläuterungsbericht und Raumverträglichkeitsstudie zum Verfahren):
• deutlich höhere Kosten, höhere Störanfälligkeit, wesentlich geringere Lebensdauer
• wesentlich größerer Bodeneingriff (30-fache Bodenvolumen im Vergleich zu Freileitung)
-> komplette Zerstörung der Bodenstruktur mit mögl. Auswirkungen auf die Ertragslage
-> Kompensationsbedarf durch Bodeneingriff: ~35-40 ha
• ev. dauerhafte Veränderung des Bodenwasserhaushaltes
• ev. Erwärmung des Bodens (lt. Berechnung bis zu +2.6 °C in 2 dm uGOF im Extremfall) und partielle
Austrocknung in Kabelnähe
• erfordert umfangreiche Wasserhaltung auf der Baustelle bei GW-beeinflussten Standorten
Baustreifen~50 m
Schutzstreifen~30 m
1 Kabelgraben1 Stromkreis2 Kabelsysteme2 x 3 Erdkabel
x 2 = 380 KV HDÜ Stade-Landesbergen
~6 m
~10 m6-7 m
Regelgrabenprofil 1
Quelle: Erläuterungsbericht zum Verfahren, TenneT/SWECO, März 2017
Bodenmieten:2-fache Trennung oft unzureichendgrößere Arbeitsbreite einplanen (?)
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Regelgrabenprofil 2
Grabentiefe: ~1.80 mKabelüberdeckung: ~1.45 mAbstand GOF – Abdeckplatten: ~1.2 mMächtigkeit der Bettung: ~55 cm (in rot)
Kabelschutzrohr: Ø 25 cmKabel: Ø 15 cm
~6 m
~10 m
Quelle: Erläuterungsbericht zum Verfahren, TenneT/SWECO, März 2017
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Regelgrabenprofil 3
~55 cm
Quelle: Erläuterungsbericht zum Verfahren, TenneT/SWECO, März 2017
* Leerrohr f. Monitoring
** Leerohre für Nachrichtenkabel
***
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Kabel (bei HDÜ im Schutzrohr?)
Kabelbettung (Sand; bei HDÜ thermisch stabilisierende Bettung möglich;Flüssigboden?)
Schutzplatten
Lastverteiler-platten
fehlende Lastverteilerplatten ?
Grabenprofil in der Praxishier: HGÜ
Quelle: SuedLink, Gleichstrom-Erdkabel; Tennet, 2016
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Muffen mit Cross-Bonding (2 Kabelsysteme, 2x6 Kabel)
HDÜ mit TEV: Muffenstandorte
Quelle: Erläuterungsberichtzum Verfahren, TenneT/SWECO,März 2017
Cross-Bonding-Schächte:
• zur Auskreuzung der geerdeten
Kabelschirme
• mindestens jede 2. Kabellänge
(alle 1.800 bis 2000 m)
• Flächenbedarf: ~20 m²/Kabelgraben
d.h. 2 Kästen bei 2 Kabelgräben (2 x 20 m²)
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Portale: 26 bis 37 m hoch zusätzlich (nicht abgebildet)
Umspannwerke (~9 ha):
• dienen der Verbindung unterschiedlicher
Spannungsebenen (110 KV, 380 KV etc.)
• mit Portalen (~ 26 m hoch)
• z.B. in Hoya
HDÜ (Freileitung/TEV): Anlagen
Quelle: Erläuterungsbericht zum Verfahren, TenneT/SWECO, März 2017
Kabelübergangsanlagen KÜA (~3.500 – 10.000 m²):
• Übergang zw. Erdkabel und Freileitung
• mit Portalen (bis zu 37 m hoch)
KÜA
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http://netzausbau.amprion.net/technik/erdkabel
Impressionen (hier HDÜ)
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http://www.netzausbau.de/mediathek/videos/de.html
Kabelbettung: Flüssigboden (?)
©Bundesnetzagentur
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Kabelbettung: Flüssigboden(?)
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Kabelbettung: Flüssigboden(?)
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Flüssigboden: mehr als fraglich=
• Verfahren zur Herstellung von temporär fließfähigem Material aus z.B. Bodenaushub
• theoretische Ansprüche:
− stellt bodengleiche bzw. -ähnliche Verhältnisse im bodenmechanischen
und –physikalischen Sinn mit definierten Eigenschaften (wieder) her
− gewünschte Eigenschaften gemäß bautechnischer Anforderungen können gezielt
hergestellt werden (z.B. maximale Wärmeabfuhr, Fremdspannungsfreiheit,
keine Austrocknung)
− thermisch stabilisierend, dauerhafter und hohlraumfreier Kontakt zum Erdkabel
(keine wärmetechnisch ungünstige Ringspaltbildung)
• aus originärem Bodenaushub, Wasser, Tonmineralien, Spezialkalk und Zusatzstoffen* (?)
• nach RAL-Gütezeichen GZ 507
• dauerelastisch, selbstverdichtend
• wird wie Ortbeton vergossen
• ist nach ~4 h trittfest
*Aber: Polyelektrolyte als
mögliche Zusatzstoffe?
PAA Polyacrylamide ?
Zusatzstoffe immer kritisch bewerten
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http://netzausbau.amprion.net/technik/erdkabel
Impressionen (hier HDÜ)
Entwicklungsperspektive ldw. Betriebe: zukünftige Bebauung der Kabelschutzstreifen nicht zulässig
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Impressionen
Entwicklungsperspektive ldw. Betriebe: zukünftige Bebauung der Kabelschutzstreifen nicht zulässig
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TEV Verden
Entwicklungsperspektive ldw. Betriebe: zukünftige Bebauung der Kabelschutzstreifen nicht zulässig
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TEV Mehringen West
Entwicklungsperspektive ldw. Betriebe: zukünftige Bebauung der Kabelschutzstreifen nicht zulässig
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TEV Wietzen
Entwicklungsperspektive ldw. Betriebe: zukünftige Bebauung der Kabelschutzstreifen nicht zulässig
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TEV Pennigsehl Ost
Entwicklungsperspektive ldw. Betriebe: zukünftige Bebauung der Kabelschutzstreifen nicht zulässig
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Anbaustruktur in den TEV (Plankorridorfläche)
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Anbau TEV VER (2015)
TEV VER: Nutzung 2015
Winterraps
Winterweizen
Wintergetreide (nicht WW)
Grünland
Silomais
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Bodengroßlandschaften (BGL500)
Quelle:LBEG-Kartenserver
rot: geplante Erdkabelabschnitte
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Bodenkundliche Übersichtskarte (BÜK500)
Quelle: LBEG-Kartenserver
Gley-Auenböden aus Auelehmen, jüngere Auelehme kalkhaltig; in tieferen Bereichen Gleye aus Auelehmen; in Altarmen und Senkenbereichen Niedermoore aus Schilf-Seggentorfen; bei Hochwasser überflutet (BÜK50: Vega, Gley-Vega, Gley-Braunerde)
Braunerden aus Hochflutlehmen über Niederterrassensanden(Terrassenflächen); örtlich vergesellschaftet mit Parabraunerden aus Hochflutlehmen über Niederterrassensanden; in Senkenbereichen Gleye aus tonigen Auelehmen über Niederterrassensanden (BÜK50: Gley-Braunerde, Vega, Gley)
Gleye aus Talsanden und glazifluviatilen Sanden, z.T. über Geschiebelehmen; in höheren Bereichen verbreitet Gley-Podsole aus Flugsanden über Talsanden oder glazifluviatilen Sanden; z.T. Niedermoore aus Schilf-Seggentorfen; bei Hochwasser überflutet
Podsole aus Flugsanden über glazifluviatilen Sanden; in SenkenbereichenGley-Podsole aus Flugsanden über glazifluviatilen Sanden; in Tälern Gleye aus periglazialen Decken über glazifluviatilen Sanden
Pseudogley-Parabraunerden aus Sandlössen über Geschiebelehmen; örtlich vergesellschaftet mit Pseudogleyen und auf geringmächtigen Sandlössen Pseudogley-Braunerden (BÜK50: Pseudogley-Parabraunerde, Pseudogley-Podsole)
Pseudogley-Podsole aus Geschiebedecksanden über Geschiebelehmen; verbreitet vergesellschaftet mit Pseudogleyen aus Geschiebedecksanden über Geschiebelehmen; seltener mit Pseudogley-Podsolen aus Flugsanden über Geschiebelehmen (BÜK50: Pseudogley-Podsole, Podsole, Gley mit Erd-Niedermoorauflage, Gley-Podsole)
rot: geplante Erdkabelabschnitte
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Schutzwürdige Böden
Quelle:LBEG-Kartenserver
rot: geplante Erdkabelabschnitte
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Überschwemmungsgebiete (TEV VER)
ÜSG-Verordnungsgebiete Weser und Unter-Aller
(100-jähriges Bemessungshochwasser)
-> Wasserhaltung auf der Baustelle ?
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© J. FortmannPodsol© J. FortmannPseudogley-Podsol
Substratschichtungen / Wiedereinbau ?
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Substratschichtung und Wiedereinbau von Bodenmaterial
• Prinzip: Einhaltung der ursprünglichen Substratschichtung
• Kriterien: Humusgehalte, Bodenart, Steingehalt, reduktives bzw. oxidatives Milieu
• Problem: heterogenes Vorkommen von unterschiedlichen Bodentypen und
Substraten erfordert differenzierte Vorgehensweise beim Wiedereinbau
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Trasse in der Praxis
http://netzausbau.amprion.net/technik/erdkabel
Unterboden, Untergrund
Mietenabdeckung
Bauplatten
Oberboden
Bettung
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Schadverdichtungen
Quelle: Nr. 8
Quelle: Nr. 10
Quelle: Nr. 10
Quelle: Nr. 10
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Schadverdichtungen
Kennzeichen und Folgen von Schadverdichtungen:
• kompaktes, porenarmes, scharfkantiges Gefüge (höhere Lagerungsdichte)
• weniger Bodenleben (v.a. Regenwürmer)
• keine Durchgängigkeit der Leitungsbahnen (Wasser, Gasaustausch)
-> Sauerstoffmangel, schlechtere Rottebedingungen
-> verringerter Wurzelraum
-> Stauwasser, schlechtere Vertikaldränung
• langsamere Erwärmung
• schlechtere Befahrbarkeit (Wasser)
• verringerte Nährstoffeffizienz (Sauerstoffmangel)
-> Anpassung der Düngung (Erhöhung der Aufwandmengen)
Quelle: LfL
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Schadverdichtungen
Kennzeichen und Folgen von Schadverdichtungen:
• Verschiebung des Artenspektrums (Förderung von Schadorganismen)
-> Anpassung des Pflanzenschutzes (Erhöhung der Aufwandmengen)
• Förderung von Wassererosion und somit von Boden- und Nährstoffverlusten
• Gefährdung der Ertragsfähigkeit und Ertragssicherheit eines Standortes
Maßnahmen für Planung, Bau und Rekultivierung:
• Vermeidung verdichtungsempfindlicher Standorte bei der Trassenplanung
• Auflagen hinsichtlich zulässiger Maschinen/Radlasten/Kontaktflächendrücke
• Auflagen bzgl. zulässiger Bodenfeuchten bei Bauausführung
• Vorgaben bzgl. Rekultivierung
(mechanische und biologische Auflockerung, Bodenruhe von ~3 Jahren)
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Schadverdichtungen: Ertrag
Quelle: Anpassung der Lasteinträge landwirtschaftlicher Maschinen an die Verdichtungs-empfindlichkeit des Bodens – Grundlagen für ein bodenschonendes Befahren von AckerlandM. Lorenz, J. Brunotte, T. Vorderbrügge, R. Brandhuber, H.-J. Koch, M. Senger, N. Fröba, F.-J. Löpmeier, Landbauforschung, Appl Agric Forestry Res · 2 2016 (66)101-144
Quelle: Beiträge zum Bodenschutz in Mecklenburg-Vorpommern, LUNG
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Gefährdung der Bodenfunktionendurch Verdichtung
Plankorridore
SuedLink
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Quelle: Anpassung der Lasteinträge landwirtschaftlicher Maschinen an die Verdichtungsempfindlichkeit des Bodens – Grundlagen für ein bodenschonendes Befahren von Ackerland;Landbauforschung, Appl Agric Forestry Res · 2 2016 (66)101-144
Schadverdichtung: Differenzierung in Ober- und Unterboden erforderlich !
Oberboden
Unterboden
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Befahrbarkeitstage
Quelle: Anpassung der Lasteinträge landwirtschaftlicher Maschinen an die Verdichtungsempfindlichkeit des Bodens – Grundlagen für ein bodenschonendes Befahren von AckerlandM. Lorenz, J. Brunotte, T. Vorderbrügge, R. Brandhuber, H.-J. Koch, M. Senger, N. Fröba, F.-J. Löpmeier, Landbauforschung, Appl Agric Forestry Res · 2 2016 (66)101-144
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BNetzA Hamburg, 13.01.17 40
Maschinenkataster
Quelle: Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen; LLUR Schleswig-Holstein, 2015
Einflussgrößen:
• Kontaktflächendruck
• Bodenart/Humusgehalt
• Wassergehalt des Bodens
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Schadverdichtungen
Quelle: Bodenschutz beim Bauen; Geoberichte 28, LBEG, 2014
pos.
neg.
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Gefährdung der Bodenfunktionen: Ertragspotential (TEV VER)
Quelle: LBEG-Kartenserver
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Gefährdung der Bodenfunktionen durch geringmächtige Überdeckung
• Beeinträchtigung der Bodenfunktion als Pflanzenstandort
(v.a. bei tiefgründigen Standorten und tiefwurzelnden Kulturen)
• erhöhtes Risiko durch das Einbringen von ortsfremdem Bettungsmaterial und
durch den Erdkabelbetrieb
• die Beeinträchtigung betrifft potentiell den Wasser-, Nährstoff- und
Wärmehaushalt
• aber: größere Tiefen bedingen auch breitere Grabenprofile !
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Gefährdung der Bodenfunktionen:Grundwasser beeinflusste Böden
mögliche Probleme bei Grundwasser beeinflussten Böden:
• Wiedereinbau red. zu red. / ox. zu ox.
• Fe-Fällung
• Dränage
• Bodenwasserhaushalt (u.a. Schaffung einer
neuen Rinnenstruktur durch Bettungsmaterial)
• Wasserhaltung auf der Baustelle
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Gefährdung der Bodenfunktionen:Organische Böden
mögliche Probleme bei organischen Böden bzw. Böden mit Torflagen:
• Austrocknung, Oxidation, Schrumpfung, Sackung
• Komplettzerstörung der Struktur
• Rekultivierungserfolg?
• Wiederherstellung der Tragfähigkeit?
• HDD-Technik (bis 2 km?)
• Dränage
• Wasserhaltung auf der Baustelle
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Problem: Entstehung von Wärme bei Durchleitung von Strom, abhängig von
• spezifischer thermischer Erdbodenwiderstand (bzw. Wärmeleitfähigkeit)
↔ Bodenart, Wassersättigung, Lagerungsdichte (Luftvolumen, Kornkontakte, Kapillarität)
Wärmeleitwerte der Böden: 0.4-1 W/mK
Kehrwert: Wärmewiderstände der Böden: 1-2.5 Km/W
• Leiterquerschnitt (2.600 mm² besser als 1.600 mm²)
• Kabelanordnung (Entfernung zueinander)
aber: magnetische Felder ↔ thermischer Engpass
• Legetiefe
• Kabelisolierung
• Kabelbettung (thermisch stabilisierendes Bettungsmaterial, Kühlmedium, Schutzrohre)
• Auslastung, Dauer der Überlastung, Belastungsgrad (� =Ø������
��.������)
Erwärmung
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Mögliche Effekte bei Wärmeentwicklung
• RGT-Regel: Temperaturerhöhung um 10°C steigert Geschwindigkeit biochemischer
Prozesse im Boden um das 2 bis 4-fache (Veränderungen sind nicht absehbar)
• Schäden bei Zusammentreffen von erhöhten Temperaturen und
phänologisch sensiblen Entwicklungsstadien (z.B. bei Spätfrost)
• Verschiebung des Artenspektrums (Begleitflora, Bodenflora- und fauna)
→ Anpassung Pflanzenbau/Pflanzenschutz
• Unterschiede im Erreichen von Entwicklungsstadien und in der Abreife
→ Anpassung Pflanzenschutz / Ernte
• Austrocknung (Wasser-, Nährstoff- und Temperaturhaushalt)
• Verlust der Kapillarität durch Austrocknung
• allg. Prognose: +2 bis 3 °C an Erdoberfläche (4und in 5 dm uGOK?...+10 °C???)
-> hoher Forschungsbedarf ! Wer meldet diesen an ??
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Einfluss der Erwärmung
Quelle: Prof. Trüby, Uni Freiburg
Simulations-
versuch
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Quelle: BMU Studie (2012): „Ökologische Auswirkungen von 380-kV-Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen“
Einfluss des Belastungsgrades
(hier HGÜ, simuliert)
zulässige Max.-Temp. (Kabel bedingt)
bei Bettung = const.
Temp. steigt, wenn:
• m steigt
• Erd.-Widerstand steigt
� =������
��.������= var.
Belastungsgrad m
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Einfluss der Bettung
(hier HGÜ, simuliert)
Quelle: BMU Studie (2012): „Ökologische Auswirkungen von 380-kV-Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen“
zulässige Max.-Temp. (Kabel bedingt)
bei m = const.
Temp. steigt, wenn:
• mB < oB < KSR
• Erd.-Widerstand steigt
� =���������
���. ���������
Belastungsgrad m
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Wärmeleitfähigkeit
Quelle: Einführung in die Bodenphysik, 4. Auflage, 2014
„Isolatoreigenschaft“: Luft >> Organik >> Wasser > Mineralien
Leitfähigkeit: Mineralien > Wasser >> Organik >> Luft
Wärmeleitfähigkeit = thermische Leitfähigkeit;
abhängig von Wassergehalt, Bodenart, Humus-
gehalt, Trockenrohdichte
je dichter und nasser ein Boden ist, desto geringer
das Problem der Erwärmung
negativ
positiv
Quelle: Ing-Büro Dr. Feldwisch
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Zusammenfassung:
Potentielle Gefährdungen des Bodenschutzes
• Fehler beim Wiedereinbau von Bodenmaterial (Ober-, Unterboden und Untergrund)
• Schadverdichtungen in Ober- und Unterboden (zu feuchte Bodenverhältnisse, zu hohe Radlasten
bzw. Kontaktflächendrücke) → Erhöhung der Aufwendungen, Ertragsabfall
• Oberflächenentwässerung (z.B. durch fehlerhafte Wiederherstellung von Drainagen bzw. Nicht-
Anlage von erforderlichen Drainagen) → Luftmangel, Befahrbarkeit, Ertragsabfall
• Veränderung der Wasserführung (vertikal/lateral; z.B. durch das Einbringen von Bettungsmaterial,
Schutzplatten und Komplettzerstörung des gewachsenen Bodengefüges)
• Einschränkung der Kapillarität (unterbrochene Porenkontinuität, Porensprünge durch Bettung,
eingeschränkter kapillarer Aufstieg aus dem Grundwasser) → Wassermangel ?
• Einschränkung der Durchwurzelungstiefe (~1.30 m lt. Tennet) → Wasser-, Nährstoffmangel ?
• Erwärmung → Austrocknung, Wassermangel, Artenspektrum, Umsetzungsprozesse
• Zerstörung von Moorstandorten ↔ Gefüge, Austrocknung, Schrumpfung, Sackung, Befahrbarkeit
• Versiegelung (z. B. Konverterstationen o.ä.)
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Maßnahmen aus Sicht der LDW (1)
• Freileitung statt Erdkabel (?)
• Tieferlegen der Kabel mit mind. 1.8 m Überdeckung (und nicht ~1.3 m gem. Tennet;
tatsächliche Durchwurzelungstiefe > eff. Durchwurzelungstiefe nach bodenkdl. KAL)
aber: größere Tiefen bedingen größere Arbeitsbreiten
• Korridor-, Trassenfindung: Ermittlung der Raumwiderstände aus bodenschutzfachlich-
landwirtschaftlicher Sicht unter Verwendung zusätzlicher Kriterien wie z.B.
(sulfatsaure Böden), Wärmeleitfähigkeit, Verdichtungsempfindlichkeit, Substratschichtungen,
organische Böden, GW-Böden, GW-Stände (Flächenentwässerung), Dauerkulturen,
Entwicklungsperspektive von Hofstellen/Betrieben (keine Bebauung der Kabelschutzstreifen
gestattet)
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Maßnahmen aus Sicht der LDW (2)
• Unabhängige bodenkundliche Baubegleitung von der Planung bis
einschließlich Rekultivierung und Klärung von Schadensersatzansprüchen
• Erfassung des Bodenzustandes vor dem Eingriff
Quelle: Bodenschutz beim Bauen; Geoberichte 28, LBEG, 2014
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Maßnahmen aus Sicht der LDW (3)
• Detailliertes und definiertes Bodenschutzkonzept nach dem heutigen Stand des Wissens
unter Berücksichtigung von Planung, Bauausführung, Wasserhaltung und Wiederinstandsetzung
sowie Rekultivierung und Behebung von schädlichen Bodenveränderungen bei Schadensersatz-
ansprüchen (Stichworte u.a.: Kontaktflächendrücke, Maschinenkataster, Bauplatten, Bauzeiten-
fenster, Baustopp, Wasserhaltung, Oberflächenentwässerung, Pflichtenhefte Bauausführung
und Rekultivierung).
• Umfassendes und langjähriges Monitoring an mehreren repräsentativen Standorten nach
bodenschutzfachlich-landwirtschaftlichen Aspekten u.a. in Absprache mit LBEG/LWK
(Temperatur-, Wasserhaushalt, Kulturpflanzenphysiologie, Verschiebung des Artenspektrums
(Begleitflora, Bodenfauna- und flora), Verdichtungen (bes. Unterbodenverdichtung),
Befahrbarkeit, Pflanzenschutz, Erträge4) zur
a. Absicherung und Fundierung einer ldw. Beweissicherung und Schadensregulierung
b. Deckung bestehender Wissenslücken (Forschungsbedarf Umweltauswirkungen Erdkabel)
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Maßnahmen aus Sicht der LDW (4)
• darauf achten, dass Inhalte der Baubeschreibung sich auch im Leistungsverzeichnis wieder-
finden („nur das was bezahlt wird, wird auch gemacht“)
• Schaffung einer Schnittstelle zwischen Landnutzern und Baustelle (Teilnahme an wöchentlichen
Baubesprechungen, Betretung der Baustelle, Verkürzung des langen Dienstweges über
die Behörde4)
• klare Verfahrensregelung z.B. bzgl. Beschwerdemanagement mit kurzen Entscheidungswegen
• bei kritischen Standorten: Vergabe an regional erfahrene Firmen
• 4.
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Handlungsempfehlungen Erdkabelbau
• in Zusammenarbeit LBEG / LWK (seit Dez. 2016)
• Abstimmung in Ressort-AG „SuedLink“ (ML, MU, BNetzA, TenneT, LBEG u.a.)
• Versand über ML an BNetzA, TenneT und Amprion am 22.03.2017
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Begleitung der Verfahren (1)
a.) Forderung nach Einsatz der zum Zeitpunkt der Durchführung aus
bodenschutzfachlicher Sicht verträglichsten Technik (z.B. Kabeldesign und/oder
Verlegetechnik).
Ziel:
• geringerer Flächenverbrauch,
• keine Wärmeproblematik,
• Nutzung vorhandener Infrastruktur,
• Muffenlagen nicht inmitten ldw. Flächen,
• erleichterter und schnellerer Zugriff im Wartungs- oder Reparaturfall
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Begleitung der Verfahren (2)
b.) Suche nach Möglichkeiten, Kompensationsansprüche zu reduzieren
• durch den Nachweis eines optimalen Bodenschutzes,
• Definition verbindlicher und anerkannter Parameter,
• Beweissicherung und Nachweis hinsichtlich Einhalten der Parameter,
• Abweichen vom starren Kompensationsschlüssel mit dem Ziel, Flächen-
verbrauch durch Kompensation zu verringern
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Entschädigungsfragen:
überregionale Ansprechpartner für Landwirte (Auswahl)
• Landwirtschaftlicher Hauptverein für Ostfriesland e.V.:
Dr. Bernhard Schuirmann (LHV, Aurich): 04941/609245
• Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.:
Hr. Sümpelmann (GF Kreisverband Borken): 02861/9306-53
Hr. Schmitte (Justiziar, Münster): 0251/4175-120
Fr. Kämmerling (Referentin für das Präsidium, Münster): 0251/4175-101
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Quellen zum Thema Boden
1. Anpassung der Lasteinträge landwirtschaftlicher Maschinen an die Verdichtungsempfindlichkeit des Bodens –
Grundlagen für ein bodenschonendes Befahren von Ackerland; Landbauforschung, Appl Agric Forestry Res, 2, 2016, (66), 101-144
2. Beiträge zum Bodenschutz in Mecklenburg-Vorpommern, LUNG Mecklenburg-Vorpommern
3. Bodenkundliche Baubegleitung BBB, Leitfaden für die Praxis; BVB-Merkblatt Bd. 2, 2013
4. Bodenkundliche Kartieranleitung; 5. Auflage, 2005
5. Bodenschonender Einsatz von Landmaschinen, Empfehlungen für die Praxis; DLG-Merkblatt 344
6. Bodenschutz beim Bauen; Geoberichte 28, LBEG, 2014
7. Einführung in die Bodenphysik; 4. Auflage, 2014
8. Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen; LLUR Schleswig-Holstein, 2015
9. Ökologische Auswirkungen von 380-kV-Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen; BMU Studie, 2012
10. Schädliche Bodenverdichtung bei Baumaßnahmen vermeiden – erkennen – beheben; Schriftenreihe, Heft 10/2016, LfULG, Sachsen
11. SuedLink: Gleichstrom-Erdkabel; Tennet, 2016
12. Sulfatsaure Böden in niedersächsischen Küstengebieten; LBEG, Geofakten 24, 2010
13. Überprüfung von Bewertungsmodellen zur Identifikation und Prognose von Schadverdichtungen auf Ackerböden in Nordrhein-Westfalen;
Diss., Universität Bonn, 2006
14. Vor- und Nachteile der Erdverkabelung von Stromleitungen, Erfahrungen mit dem EnLAG-Pilotprojekt Raesfeld, Verena Kämmerling
Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.
15. Auswirkung der Wärmeemission von Höchstspannungserdkabeln auf den Boden und auf landwirtschaftliche Kulturen,
Prof. Dr. Trüby, Uni Freiburg, i.A. von Amprion, 2014
16. Bestimmung thermischer Materialkennwerte von Erdkabelbettungen; Diss., J. Stegner, 2016