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ICE-Knoten Erfurt – Perspektiven und Handlungsempfehlungen für Thüringen

Wachstum, Beschäftigung, Qualifikation.4. Weimarer Wirtschaftsforum

Weimar, 15.05.2013

Dr. Andreas Borchardt

Agenda

01 Einleitung

02 Wesentliche Ergebnisse der „Prognos-Studie“

03 Perspektiven und Handlungsempfehlungen für Thüringen

04 Aktueller Stand der Umsetzung und Ausblick

© 2012 Prognos AG 2

Das ICE-Kreuz in Erfurt – eine einmalige Chance für den Freistaat Thüringen

Startschuss für einen

nachhaltigen Prozess

zur Nutzung der mit den Infrastrukturerweiterungen verbundenen Chancen im

ICE-Knoten

2017

Thüringen wird im Zuge des Ausbaus der VDE 8 die „schnelle“ Mitte Deutschlands –

davon muss die Wirtschafts- und Kulturregion Thüringen in ganz neuer Weise profitieren

© 2012 Prognos AG

verbundenen Chancen im Freistaat Thüringen

Dezember 2012� laufender

Umsetzungsprozess

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Agenda

01 Einleitung

02 Wesentliche Ergebnisse der „Prognos-Studie“

03 Perspektiven und Handlungsempfehlungen für Thüringen

04 Aktueller Stand der Umsetzung und Ausblick

© 2012 Prognos AG 4

Einige Regionen Thüringens profitieren im besonderen Maße von den Infrastrukturerweiterungen

2017 profitieren weite Teile Thüringens von den verbesserten Erreichbarkeiten über

Straße (u.a. Lückenschluss A71) und Schiene (VDE 8, ICE–Knoten Erfurt)

� Die Erreichbarkeit verbessert sich im ganzen Land. Der rot markierte Gunstraum profitiert jedoch am deutlichsten.

A 71 4-str. NeubauSömmerda - Sangerhausen VDE 8.2

� Die VDE 8 ist Bestandteil des

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� Für Südthüringen wurde bei der Analyse auch die Anbindung durch den intermodalen Verkehr berücksichtigt (kombinierter Verkehr Straße und Schiene über den Halt in Coburg).

VDE 8.1

A 4 6-str. AusbauMagdala - Jena

A 9 6-str. AusbauSchleiz - Triptis

� Die VDE 8 ist Bestandteil des KonzeptesTranseuropäische Netze (TEN) der EU (Bahnverbindung Berlin –Verona/Mailand – Bologna –Neapel – Messina)

Thüringen bildet ab 2017 auch verkehrlich die Mitte Deutschlands – diese Chance gilt es zu nutzen

Vergleich Reisezeiten ab Erfurt 2010 vs. 2017 - Isochronendarstellung

2010 2017

© 2012 Prognos AG 6

Quelle: Deutsche Bahn, 2013

Vorteile der Infrastrukturerweiterungen in Thüringen aus verkehrlicher Sicht

Vorteile

� Anbindung Thüringens an das Hochgeschwindigkeits-Fernverkehrsnetz Deutschlands als Teil der transeuropäischen Verkehrsnetze

� Realisierung von Reisezeitverkürzungen

� betriebliche Optimierung von Verknüpfungspunkten: Systemknoten in Erfurt, Halt in Coburg

� Vorteile durch Reisezeitverkürzungen infolge möglicher intermodaler Reiseketten

� Verbesserung der räumlichen Erschließung (v.a. Neu- und Ausbaumaßnahmen im Straßenverkehr)

© 2012 Prognos AG

Straßenverkehr)

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Einzelne Beispiele zeigen, dass Reisezeitgewinne im gesamten Freistaat sichtbar werden (1/2)

Beispiel Region Nürnberg:

Chancen im Tagestourismus aus der Region Nürnberg

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Eine Studie der DWIF zeigt, dass Deutsche im Tagestourismus durchschnittlich bis zu 2 Stunden Fahrzeit in Kauf nehmen

Einzelne Beispiele zeigen, dass Reisezeitgewinne im gesamten Freistaat sichtbar werden (2/2)

Beispiel Region Berlin:

Chancen für mehr Geschäfts- und Tagungsreisende aus Berlin

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Eine Studie der DWIF zeigt: Bei einer Anreise von unter 3 Stunden steigt der Anzahl von Tagungs- und Kongressteilnehmern deutlich an

Agenda

01 Einleitung

02 Wesentliche Ergebnisse der „Prognos-Studie“

03 Perspektiven und Handlungsempfehlungen für Thüringen

04 Aktueller Stand der Umsetzung und Ausblick

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Chancen und Risiken der Infrastrukturerweiterungen

Chancen Herausforderungen

� Verbesserung der wirtschaftlichen Austauschbeziehungen

� zwischen Thüringen und Wirtschafts-regionen benachbarter Bundesländer

� zwischen den Städten und Landkreisen der Impulsregion

� Verbesserung der Vernetzungsmöglich-

� Demographische Wandel verändert die Rahmenbedingungen u.a. für den öffentlichen Personennahverkehr

� Sub-optimale Nutzung der Chancen der Infrastrukturerweiterungen durch verspätete, versäumte oder nicht zielführende Maßnahmen

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� Verbesserung der Vernetzungsmöglich-keiten der Thüringer Wissenschafts- und Forschungslandschaft

� Insbesondere die Wissenswirtschaft und klassische Dienstleistungen in Thüringenwerden von der verbesserten Erreichbarkeit profitieren

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Best-practise-Beispiele aus Mannheim und Montabaur

Die Standorte plus Umland haben enorm von den Infrastrukturerweiterungen profitiert

Erfahrungen als ICE-Knoten in Rhein-Neckar Erfahrungen als Halt zwischen Köln und FFM

� Ansiedlungserfolge vorrangig bei Zweig-stellen großer Unternehmen (z. B. ERGO)

� Eröffnung des ICE-Bahnhofs im Jahr 2002

� Mehrfach erhebliche Nachsteuerungen und

Beispiel Region

Mannheim (Rhein-Neckar)

Beispiel Region

Montabaur

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stellen großer Unternehmen (z. B. ERGO)

� Entwicklung einer Eigendynamik nach ersten Erfolgen

� Deutlicher Zuwachs im Tagungs- und Kongresswesen

� ICE-Knoten brachte Impulse für die Forschungslandschaft in Mannheim: u.a. Ansiedlungserfolge bei Forschungsinstituten

� Abfederung und Ausgleich der zunächst negativen Folgen für benachbarte Städte (Ludwigshafen, Heidelberg)

� Mehrfach erhebliche Nachsteuerungen und viel Überzeugungskraft notwendig im Entwicklungsprozess

� Schneeballeffekte: durch Ansiedlung von 1&1, United Internet, einem Jobcenter und einer Landesbehörde stieg das Interesse an dem Bahnhof und seine Attraktivität

� Stärke liegt in der Vielfalt: Keine branchen-bezogenen Schwerpunkte

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In vier Handlungsfeldern sind durch die Lagegunst die größten Entwicklungspotenziale zu erwarten

Handlungsfelder(Thematische Oberbegriffe, in denen sich mehrere Leitprojekte subsummieren lassen)

Ausgangspunkt: Veränderte Erreichbarkeit durch die

Infrastrukturmaßnahmen in Thüringen bis 2017

MobilitätTourismus/ Tagungen

Stadtentwicklung im Umfeld des ICE-Knoten

Dienstleistungen

(1)Ergänzende (6) Erweiterung und (8) Errichtung eines (4)Überregionale

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Leit

pro

jekte

(1)Ergänzende Maßnahmen für ein leistungsfähiges Schienenpersonenver-kehrsangebot im Freistaat

(2)Intermodale Mobilitäts-ketten vom ICE-Knoten Thüringen

(3) Infrastrukturangebote für die mobile Arbeits-welt von morgen

(6) Erweiterung und Aktualisierung des landesweiten Tagungskonzepts

(7) Innovative touris-tische Angebote durch die Verbin-dung von Bildung, Kultur, Events und Tourismus

(8) Errichtung eines Dienstleistungs- und Kommunikations-zentrums

(9)Ansiedlungsinitiative für ausgewählte Zielgruppen

(10)Gezielte Erweiterung der Hotel- und Tagungskapazitäten

(4)Überregionale Vernetzung kreativwirtschaft-licher Leistungen

(5) Digitale Zukunftsmärkte für den Tourismus in Thüringen nutzen

Leitprojekt (2): Intermodale Mobilitätsketten vom ICE-Knoten in die Impulsregion Thüringen

Beschreibung und Einordnung im Kontext der Studie

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� Ziel: Optimierung bzw. ggf. Bildung von intermodalen

Mobilitätsketten vom ICE-Knoten Erfurt vorranging in die Impulsregion.

� Nutzen: Reisezeitvorteile am ICE-Knoten werden in die Impulsregion und das Land weitergegeben

Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

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Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

� intelligente Abstimmung der Kapazitäten, Frequenzen und Fahrpläne des ÖPNV� Minimierung der Anzahl der Umsteigevorgänge und der zurückzulegenden Wege� Einplanung eines geeigneten Zeitfensters für den Umsteigevorgang

� Park&Ride, Mietstationen

� Weiterentwicklung der VMT-Verbundfahrkarte

� Entwicklung und Bereitstellung eines intermodalen Tür-zu-Tür

Reiseauskunftssystems

2013 2017 20202015Umsetzung bis …

Leitprojekt (4): Überregionale Vernetzung kreativ-wirtschaftlicher Leistungen

Beschreibung und Einordnung im Kontext der Studie

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� Ziel: Gezielte Verknüpfung des regionalen Kreativ-

potenzials mit überregionalen Kreativ-Know-how insbesondere in Berlin und München

� Nutzen: Entwicklung bedarfsorientierter Projektskizzen für den industriellen oder industrienahen Thüringer Mittelstand

Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

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Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

� Enge Zusammenarbeit mit der Thüringer Kreativwirtschaftsagentur

� Keine verlängerte Werkbank für die Kreativen von außen, sondern gemeinsame

Produktentwicklung

� Mentalitätswandel hin zu einer stärkeren Verflechtung von Kreativen und Unternehmen.

2013 2017 20202015Umsetzung bis …

Beste Chancen der Impulsregion zwischen den Hot-Spots der deutschen Kultur- und Kreativstandorte

24,9

25,3

31,2

41,5

Dresden

München

Hamburg

Berlin

in %

Ergebnis einer Befragung von 500 Kreativen in Dtld.:

Hot-Spot –Städte der deutschen Kultur- und Kreativwirtschaft in %

KKW in Berlin

� 160.000 Erwerbstätige in der KKW Berlins.

� Schwerpunkte: Film- und Rundfunkwirtschaft, Software/ Games/Telekommunikation, Buch- und Presseverlage.

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4,7

7,9

10,3

18,2

20,9

24,9

0 10 20 30 40 50

Frankfurt

Stuttgart

Düsseldorf

Köln

Leipzig

Dresden

KKW in München

� etwa 100.000 Erwerbstätige in der KKW Münchens

� Schwerpunkte in den Bereichen Werbung, Medien, Verlage, Mode und Design sind in München zu Hause.

Thüringen: 22.400 Erwerbstätige

Leitprojekt (7): Innovative touristische Angebote durch die Verbindung von Bildung, Kultur, Events und Tourismus

Beschreibung und Einordnung im Kontext der Studie

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Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

� Ziel: Kreierung und Vermarktung von innovativen,

einzigartigen und erlebnisorientierten touristischen

Angeboten

� Nutzen: Weiterentwicklung Thüringens zum ostdeutschen Vorzeigebeispiel für integrative und innovative

Angebote eines entschleunigten Tourismus

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Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

� systematische und strukturierende Gesamtübersicht über die bestehenden Angebote Thüringens in den Bereichen (Weiter-) Bildung, Kultur, Events und Tourismus

� Entwicklung einer gemeinsamen Strategie

� Abstimmung unter den Thüringer Entscheidungsträgern und enge Kooperation der relevanten Akteure

2013 2017 20202015Umsetzung bis …

Leitprojekt (8): Errichtung eines Dienstleistungs- und Kommunikationszentrums

Beschreibung und Einordnung im Kontext der Studie

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� Ziel: Die ICE-City Erfurt wird von Unternehmen bzw. Geschäftsreisenden als geeigneter Ort für Meetings und Projekttreffen wahrgenommen.

� Nutzen: Das Dienstleistungs- und Kommunikations-zentrum bietet interdisziplinär und projektorientierten Teams eine ideale Arbeitsumgebung.

Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

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Voraussetzungen zur Hebung der Potenziale:

� Integration des Dienstleistungs- und Kommunikationszentrums in das städtebauliche Gesamtkonzept der ICE-City Erfurt

� Dienstleistungs- und Kommunikationszentrum bietet sämtliche Services

� Gezielte Ansprache von Firmen, die deutschlandweit an mehreren Standorten tätig sind und die sehr stark interdisziplinär in Projekten arbeiten.

2013 2017 20202015Umsetzung bis …

Agenda

01 Einleitung

02 Wesentliche Ergebnisse der „Prognos-Studie“

03 Perspektiven und Handlungsempfehlungen für Thüringen

04 Aktueller Stand der Umsetzung und Ausblick

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Umsetzung des Gesamtprozesses und nächste Schritte

Implementierung einer nachhaltigen Organisationsstruktur: Die Umsetzungsprozesse

sind bereits gestartet

Konstituierung einer fachübergreifenden Lenkungsgruppe „ICE-Kreuz in Erfurt“

am 11.04.2013

Ziel:

� Koordinierung der Leitprojekte, um Thüringen auf das neue Bahnzeitalter mit der Hochgeschwindigkeitsstrecke vorzubereiten und bis 2017 die Weichen für eine

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dynamische Entwicklung der Region um den ICE-Knoten zu stellen.

Nächste Schritte: Formierung der Arbeitsgruppen bis Ende Mai und

konkrete Umsetzung der Leitprojekte

1) Mobilität2) Dienstleistungen

3. Tourismus/Tagungen4. Stadtentwicklung im Umfeld des ICE-

Knotens

Download der Kurz- und Langfassung der Studie

Die Studie ist abrufbar unter: www.thueringen.de

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http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmbv/verkehr/ice/langfassung-endbericht-leg_06-12-2012_final.pdfhttp://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmbv/pm2/kurzfassung_endbericht-leg_06-12-2012_final.pdf

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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E-Mail: andreas.borchardt@prognos.com

Dr. Andreas Borchardt Projektleiter