Im Wasser liegt die wunderbare Welt der Amelie Zachenhuber Artikel... · Reisen. Für Amelie...

Post on 01-Nov-2019

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Reisen. Für Amelie Zachenhu-ber ist eine fantastische Saisongeschafft. Fünf Titel „DeutscheJahrgangsmeisterin“, dreimal„Deutsche Vizejahrgangsmeiste-rin“ und einmal Bronze war dieAusbeute bei den DeutschenJahrgangsmeisterschaften inBerlin Ende Mai dieses Jahres.Damit war sie die Sportlerin mitden meisten Starts der gesam-ten 6-tägigen Veranstaltung undlenkte auch die Aufmerksamkeitvon Chef-Bundestrainer Hen-ning Lambertz sowie des Bun-destrainers Jugend Mitja Zast-row auf sich.

Amelie schwimmt im Prinzipschon länger, als sie denkenkann: Sie stammt aus einerschwimmbegeisterten Familie –auch Mutter Rosi Zachenhuberund die Geschwister Alisa undSimon sind Schwimmtrainer undAktive bei den Erdinger „Delphi-nen“. Die Eltern Zachenhuberbetreiben dazu in Erding aucheine Schwimmschule, die „Ba-by-Delphinchen“. Klar, dass dasMäderl Amelie da schon mit 18Monaten schwamm wie einFisch im Wasser. Bereits mitdrei Jahren begann dann ihreKarriere bei den Erdinger „Del-phinen“ unter der Leitung vonWinni Eckert und Harald Som-

mer. Doch die in Erding gebote-nen Trainingszeiten reichten ei-nes Tages nicht mehr für dasgewünschte, umfangreichereTraining aus.

So trainiert das Nachwuchsta-lent Amelie Zachenhuber nunschon seit mittlerweile fünf Jah-ren beim SC Prinz Eugen Mün-chen und ihrem Trainer ElvirMangafic – genannt „Elli“. Elli isthauptamtlicher Trainer und bie-tet zusätzlich ein personenbezo-genes Training an.

Um Schule und Training ver-einbaren zu können, wechselteAmelie zur 5. Klasse an die Isar-schule im Schulverbund Mün-chen (am Isartor). Hier findetauch das tägliche Kadertrainingstatt: Das Bad an der Hochstra-ße erreicht sie direkt über denPausenhof ihrer Schule.

Trotzdem ist der Aufwand fürdie 14-Jährige immens: Das Badin der Senatastraße, wo ihr Ver-ein SC Prinz Eugen beheimatetist, wird seit drei Jahren saniert.Das bedeutet für Amelie, täglichin München von Bad zu Bad zutingeln, um mit ihrem Verein undihrem Trainer zu trainieren. We-nigstens das sollte zum kom-menden Schuljahresbeginn mitder anstehenden Fertigstellungdes Bades jedoch beendet sein.

Amelie absolviert ein giganti-sches Trainingsprogramm. Sietrainiert außer Mittwoch (Athle-tiktraining) täglich ca. zwei Stun-den im Wasser – in der neuenSaison kommen noch zwei wei-tere Frühtrainingseinheiten da-zu. Auch ihre Wochenenden ver-bringt sie mit Training oder Wett-kämpfen und sie hat wirklich we-nig Freizeit. Ihre Schule ist eineGanztagsschule. Der Unterrichtläuft bis 16:15 Uhr, danach folgtdas Training. Damit kommt dasMädchen nie vor 20 Uhr nachHause. Dennoch ist Amelie auchnoch eine gute Schülerin.

Seit letztem Jahr wird die Ka-derathletin des DeutschenSchwimmverbandes (National-mannschaft) im Nachwuchska-der von der Sportagentur VI-TESSE Kärcher betreut. FabianHambüchen ist hier ihr Mentor.Inzwischen hat sich mit ihm so-

gar eine nette Freundschaft ent-wickelt.

In diesem Jahr meldete Ame-lies Trainer Mangafic vom SCPrinz Eugen sie bei den Deut-schen Jahrgangsmeisterschaf-ten nicht nur in ihren Lieblings-disziplinen, den Sprintstrecken,sondern entschied, die 200 mSchmetterling und 400 m Lagenneu in Amelies Wettkampfpro-gramm aufzunehmen. Nach har-ten Rennen über die neuenStrecken stand am Ende fest –auch hier ist mit Amelie Zachen-huber künftig zu rechnen. Essprang sogar zweimal der Deut-sche Vizemeistertitel heraus,und Amelie hatte die Aufmerk-samkeit sämtlicher anwesenderTrainer und Mitstreiter. Die 100m Freistil gewann die jungeSchwimmerin in einer fantasti-schen Bestzeit von 57,38 Se-kunden. Die Sprintstrecken 50 mSchmetterling, 50 m Freistil und50 m Rücken entschied Zachen-huber dann souverän in tollenpersönlichen Bestzeiten für sichund wurde „Deutsche Jahr-gangsmeisterin“.

Nach den Deutschen Jahr-gangsmeisterschaften ging esweiter über die Kreismeister-schaften in Erding zu den Ober-bayerischen Meisterschaften inRosenheim, den Vereinsmeis-terschaften in München und denBayerischen Meisterschaften inNürnberg.

Wie zu erwarten ließ Amelieder Konkurrenz keine Chanceund startete bei jedem dieserWettkämpfe pro Wochenendeauf zehn Strecken. Dabei gab es

erneut persönliche Bestzeitenfür sie zu verzeichnen, wie zumBeispiel auf der 200 m Freistil-strecke, bei der sie in Nürnbergzum ersten Mal unter 2:10 Minu-ten blieb.

So war das Schwimmass ausReisen bei Erding eigentlichbestens vorbereitet für die 130.Internationalen Deutschen Meis-terschaften in Berlin. Doch kurzvor dem Abflug setzte ein fieber-hafter Infekt der Saison abruptein Ende.

Nach ein paar Wochen Erho-lung kann aber die neue Saisonim Herbst wieder langsam insRollen kommen. Dann darfAmelie mit der SG Mittelfrankenals DSV-Kadermitglied für dreiWochen nach Arizona zum Hö-hentrainingslager fliegen, umsich auf die bevorstehendenDeutschen Kurzbahnmeister-schaften im Dezember vorzube-reiten. Man darf gespannt sein!

(we)

Die 14-Jährige hateine gigantischeSaison hinter sichVon Christiane Bayer

Im Wasser liegt die wunderbareWelt der Amelie Zachenhuber

Amelie Zachenhuber ist schon mit 14 Jahren eine Spitzen-Schwimmerin mit großer Perspektive. F: privat

Trainer Elvir Mangafic – ge-nannt „Elli“ – coacht Amelieseitmittlerweile fünf Jahren.

Auch Schwester Alisa, selbstSchwimmtrainerin, unterstütztAmelie nach Kräften.