Immerfeuchte Tropen Der tropische Immergrüne Regenwald des ZB I:

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Immerfeuchte Tropen

Der tropische Immergrüne Regenwald des ZB I:

Verbreitung der Immerfeuchten Tropen weltweit:

N-Amerika Eurasien S- undMittelamerika

Afrika Australien(mit

Neuseeland)

--- Grösste Teile von Sri Lanka, Burma, Malaysia, Indonesien, Philippinen und Neuguinea.

Mittelamerika: von Chiapas (S-Mexiko) bis Panama; die grössten Anteile der Karibischen Inseln.S-Amerika: Amazonasbecken, Küstenregionen in SO-Brasilien (Rio de Janeiro)

Guinea Zone (südl. der Sudan-Zone) in W-Afrika; Kongobecken in Zentralafrika; Ostseite von Madagaskar.

Ostküste Australien etwa südl. Wendekreis nur mosaikartig

Immerfeuchte Tropen

Hygrothermische Wachstumsbedingungen:

Einige Fakten:

Vegetationsperiode:

12

Monate a mit

tmon100C tmon180C

12

Jahresniederschläge (in mm)

2000 – 4000(bis 10000)

Lage: Im unmittelbaren Äquatorbereich. Auf den Kontinenten S-Amerika und Afrikaeher auf der Westseite. SO-Asien – z.B. Inselwelten – gleichmäßig verteilt. Kurze Perioden von 0 – 3 Monaten mit geringeren Niederschlägen möglich.Mit Abstand vom Äquator bzw. der ITC nimmt die Periode der Trockenheit zu. Kein Jahreszeiten-, sondern Tageszeitenklima.

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Immerfeuchte Tropen

Verlagerung der ITC (innertropischen Konvergenzzone)

Immerfeuchte Tropen

Typische ökologische Klimadiagramme der ZB I (II):

Immerfeuchte Tropen

Allgemeine Charakteristika dieser Vegetationszone

Äquatoriales Tageszeitenklima mit

durchschnittlichen Temperaturen um 24 °C (bis 27 °C) und

Tageslängen von etwa ±12 Stunden Die tageszeitlichen Temp.-Unterschiede sind grösser als die jahreszeitlichen

Keine eigentliche Dämmerung, d.h. sehr schneller Übergang zur Dunkelheit

Oft erreichen nur 1-3 % des Tageslichts den Regenwaldboden (dadurch schwache Krautschicht).

Niederschläge sind allgemein sehr hoch, i.d.R. Zenitalregen (2.000 bis 4.000mm, maximal 10.000mm, Regen fallen i.d.R. aus Cumuluswolken)

Permanente und extrem hohe rel. Luftfeuchtigkeit unterhalb eines dichten Kronendaches.

Immerfeuchte Tropen

Allgemeine Charakteristika dieser Vegetationszone

I.d.R. zwei regenzeitliche Maxima (vgl. Pendelbewegung der ITC)

sehr kurze (0-3 Monate) Trockenzeiten auf (sie nehmen mit der Distanz zum Äquator nach N und S zu)

Tieflandregenwälder werden in der Nähe von Flusssystemen häufig überflutet (im Amazonasgebiet in einer Breite bis 100km - und mehr - möglich, auch häufig auftretend).

Sehr hohe und mehrstöckige, dichte Wälder bis 60 und teilweise 80m.

Vegetationsformationen mit der höchsten, oberirdischen pflanzlichen Biomasse unabhängig von der Bodenbeschaffenheit.

Tierische Biomasse vergleichsweise sehr gering, ca. 0,035 t/ha oberirdisch und 0,165 t/ha unterirdisch (d.h. wesentlich niedriger als z.B. in den Savannen).

Immerfeuchte Tropen

Allgemeine Charakteristika dieser Vegetationszone

Vegetationszone mit der potentiell höchsten Produktivität (Substanz pro Flächeneinheit und Zeit bzw. pro Zeiteinheit fixierte Energiemenge).

Trifft nur auf intakte Regenwälder, jedoch nicht auf landwirtschaftliche Flächen zu!!

Extrem hohe Bio- und Artendiversität sowie Formenfülle.

Die zonalen Klimamerkmale gelten nur für den unmittelbaren Kronenbereich des Immergrünen und Immerfeuchten Tropischen Regenwaldes. Das Bestandesklima unterscheidet sich wesentlich.

Immerfeuchte TropenDer Tropische Regenwald im Profil

Immerfeuchte TropenDurchwurzelungstiefe und Tiefe der Bodenverwitterung

Immerfeuchte Tropen

Wurzeltypen im tropischen Regenwald

Immerfeuchte Tropen

Beispiel für Stützwurzeln

Immerfeuchte Tropen

Beispiel für Brettwurzeln

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Sumpflandschaft im Tropischen Regenwald Australiens

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Epiphyten

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Hemi-Epiphyten

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Laubschüttung mit Träufelspitzen

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Landwirtschaft in den Tropen – z.B. Agroforesting

Immerfeuchte Tropen

Voraussetzungen für angepassten Landbau

kurzgeschlossener Nährstoffkreislauf, da wenig Nährstoffe im Boden

Mischkulturen mit Mulchwirtschaft – kleinparzellig – Überhälter (emergent trees) bieten Schutz vor Sonneneinstrahlung, Verdunstung und Erosion

Kenntnis des Mesoklimas (Gelände- oder Lokalklima) innerhalb des Makroklimas

Kenntnis der ökologischen Funktionen (und Standortamplituden) der Arten des Immerfeuchten Tropischen Regenwaldes,

Kenntnis der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der "Produkte" des Waldes; dazu zählen u.a. Holzprodukte selbst und die Früchte (als Früchte und Gewürze) der Regenwaldarten. Z.B. auch Fasern, Öle, Harze (z.B. Latex wie Kautschuk oder Guttapercha und verwandte Stoffe), pharmazeutisch nutzbare Pflanzenteile, Aromastoffe etc.

Immerfeuchte Tropen

Voraussetzungen für angepassten Landbau 2

Berücksichtigung der "speziellen ökonomischen und politischen, religiösen und kulturellen Zwänge vor Ort"

Berücksichtigung der Erfahrungen und des Wissens vieler Generationen der einheimischen Bevölkerung bei der Einrichtung dieser Form des angepassten Landbaus.

D.h.: Die ökologisch angepasste Landwirtschaft verzichtet auf grossflächige Rodungen, den intensiven Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden und verlangt eine kleinparzellige Bewirtschaftung mit Mischkulturen.

Dabei muss garantiert sein, dass durch das vorhandene Blätterdach hohe Sonneneinstrahlung und Schlagregen die Mischkulturen in den unteren Stockwerken nicht erreichen können bzw. sich nicht negativ auswirken können.

Immerfeuchte Tropen

Traditionelle Landwirtschaft am Amazonas

Immerfeuchte Tropen

Ravenala (Strelitziaceae) und Musa (Musaceae)

Immerfeuchte Tropen

Mangroven 1 (Angaben aus: Uni-Stuttgart, Bio-Institut > Mangroven)

Verbreitung der Mangroven im Bereich der Tropen (Bedingungen):

- Gebiete, die periodisch vom Meerwasser überspült bzw. überschwemmt werden bzw. Brackwassergebiete sind

- Flachwasser oder vorgelagerte Korallen vermindern die Wucht der Brandung

- absolut frostfrei

- Die optimalen Wachstumsbedingungen herrschen in den feuchten Tropen, außerhalb der Wendekreise werden die Mangroven spärlicher im Wachstum und artenärmer. Meeresströmungen (warm, kalt) haben ebenfalls Einfluß auf die Verbreitung.

Immerfeuchte Tropen

Verbreitung von Mangroven-Formationen

Immerfeuchte Tropen

Mangroven 2

Verbreitung der Mangroven im Bereich der Tropen (Bedingungen):

- Die nördlichsten Mangroven sind: Bermuda (32°n.Br.), Südjapan (32°n.Br.) und der Golf von Akaba (28°-30°n.Br.). Südlich kommt die Mangrove bis Durban in Südafrika, an der südaustralischen Küste (38°s.Br.) und bis zum nördlichen Neuseeland vor.

- Nach dem Artenreichtum der Mangroven lassen sich zwei Verbreitungagebiete unterscheiden:

die floristisch reichere Mangrove des Indopazifischen Ozeans - "östliche Mangrove"

die artenärmere "westliche Mangrove" des Atlantischen Ozeans.

Immerfeuchte Tropen

Mangroven 2-1

Verbreitung der Mangroven im Bereich der humiden und ariden Tropen

In den humiden Tropen nimmt der Salzgehalt landeinwärtskontinuierlich - durch Auswaschung - ab.

In den ariden Tropen nimmt der Salzgehalt landeinwärtskontinuierlich - durch Verdunstung - zu.

Die Artenzusammensetzung der Mangroven im Bereich von Flussmündungen unterscheidet sich Mangroven ohne Süßwassereinfluss.

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Mangroven 3

Mangroven - Arten:

Avicennia officinalis Avicennia germinans (Schwarze Mangrove)Rhizophora mangle (Rote Mongrove)Laguncularia racemosa (Weiße Mangrove) Conocarpus erectus (Buttonwood)Ceriops spec.Sonneratia spec.

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Mangroven 4

Mangroven - Physiologie:

Die Mangrovearten leben im Salzwasser der Küsten bzw. im Brackwasserbereich. Sie sind Halophyten. Um die Salzkonzentration in den Blättern nicht zu hoch werden zu lassen, wird auch Wasser gespeichert; es entsteht eine Salzsukkulenz. Weitere Möglichkeiten die überschüssigen Ionen abzugeben bestehen im Abwerfen der mit Salz angereicherten Blätter, in abwerfbaren Salzhaaren, oder Salzdrüsen.Avicennia besitzt Salzdrüsen, die man an kleinen weißen Punkten an der Blattoberfläche erkennen kann. Die Pflanzenzellen weisen, um aus dem salzigen Meerwasser überhaupt Wasser aufnehmen zu können, sehr hohe osmotische Drucke auf, d.h. die Salzkonzentration ist im inneren der Zelle höher als im Meerwasser.

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Mangroven 5

Mangroven - Wurzelbildung:

Z.B. ist Avicennia eine sogenannte hard-bottom-Mangrove, das bedeutet sie steht direkt auf dem Riffuntergrund. Avicennia bildet spargelförmige, negativ geotrop (nach oben) wachsende Pneumatophoren (Atemwurzeln) aus.

Diese Atemorgane sind notwendig, da im Sediment der Schlammflächen ab ca. 0,5 cm anaerobe Bedingungen herrschen. Die gröberen sandigen Sedimente werden erst ab 10-15 cm anaerob. Seitwärts gehen von den Pneumatophoren Ernährungswurzeln ab, welche zur Aufnahme von Wasser und Ionen dienen.

Immerfeuchte Tropen

Mangroven 6

Mangroven - Wurzelbildung:

Weitere Funktionen der Wurzeln bestehen in der Befestigung der Pflanze und dem Rückhalt des sich absetzenden Schlammes. Mit dem Ansteigen des Bodenmaterials verändern die Pneumatophoren an den Grenzen zwischen Bodenoberfläche und Luft (bzw. Wasser bei Überflutung) ihre Funktion.

Ebenfalls sehr Interessant sind die Stelzwurzeln der Rhizophora-Mangroven und die schlangenförmigen Brettwurzeln der Xylocarpus-Arten.

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Mangroven 6-1

Mangroven - Wurzelbildung:

Rote MangroveRhizophora mangle

Immerfeuchte Tropen

Mangroven 7

Mangroven - Vermehrung:

Die Samen von Avicennia sind semivivipar (vivipar = lebendgebärend). Das bedeutet der Sprößling keimt manchmal bereits auf der Mutterpflanze, wie es bei Rhizophora üblich ist. Die Blüten von Avicennia officinalis sind klein, gelb und stark duftend. Die Früchte sind klein, eiförmig und grünschalig.

Immerfeuchte Tropen

Mangroven 8

Mangroven - Bewohner der Mangroven:

Mangroven dienen als Kinderstube für viele Rifffische und Wirbellose, da sie durch ihr trübes Wasser ideale Versteckmöglichkeiten bieten.

Auf den Wurzeln und am Boden findet man Krabben, Einsiedlerkrebse und Schlammspringer. Auf Feinschlick leben die Winkerkrabben (Gattung Uca). Ihren Namen haben diese Krabben von der überdimensional vergrößerten Schere der Männchen, die bei der Balz auf und ab geschwenkt wird. Weitere in der Mangrove vorkommende Krabben sind Macrophtalamus und die Reiterkrabbe (Ocypode saratan).

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Mangroven 9

Sonneratia spec.

Immerfeuchte Tropen

Mangroven 10

Xylocarpus spec.mit schlangenförmigenBrettwurzeln