In Teufelskreisen schlummern Wachstumszirkel Erika Lützner-Lay.

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„In Teufelskreisen schlummern Wachstumszirkel“

Erika Lützner-Lay

copyright Erika Lützner-Lay 2

Hineinwachsen ins Versöhnen und Verzeihen

Beziehungsgestaltung in der Paarberatung:

Eine Integration aus systemischer, tiefenpsychologischer und

körperpsychotherapeutischer Sicht

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„Wo der Hund am lautesten bellt, liegt ein Schatz begraben“

Leidensdruck als Ressource ?

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Die Beraterperson als

anteilnehmende und trennende

dritte Kraft in

allparteilicher Haltung

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Komplexität systemisch wahrnehmen:

• Kontext• Prozess• Holon• Zirkularität• Beobachter• Dynamik von Stabilität und Wandel

5copyright Erika Lützner-Lay

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Kontext

Beziehung lebt im Zwischenraum

Jede / jeder fühlt und spricht aus ihrem / seinem ureigensten „Land“

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Prozess Das Wahrnehmen von Prozessen entschlüsselt

Zusammenhänge:

• Warum geschieht das, was ist, gerade jetzt?• In welcher Phase der Partnerschaft ?• Welche Übergänge, Verluste, Veränderungen

sind zu bewältigen ?• Was erzählt und bedeutet die Krise im

Lebensprozess der beteiligten Menschen?

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Holon

Das Paar als Holon

Das „Animal“ – Paar verhandelt ein Grundthema.Jeder vertritt einen Teil fürs Ganze

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BeobachterDie Beobachterperson beeinflusst aus ihrem Kontext den Prozess

Beobachter

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Dynamik von Stabilität und Wandel zwischen den Polen von:

Symbiose

HaltGeborgenheitZugehörigkeit

Wir-Gefühl

Bindungs-schemata

Individuation

persönl. EntwicklungSelbstwirksamkeitAutonomie

„Ich bin nicht Du“

Differenzierungs-schemata

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Homöostase (Fließgleichgewicht)

Bindungsschemata Differenzierungsschemata

Bindung Autonomie

Symbiose Individuation

AbgrenzungZugehörigkeit, Halt Selbstbehauptung

Selbstwirksamkeit

Wir-Gefühl Ich bin Ich eigene Identität

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In Zeiten des Übergangs muss ein neues

Gleichgewicht von Stabilität einerseits und Wandel andererseits ausgehandelt werden

Oft werden alte Wunden angetriggert und frühe Überlebensmuster aktiviert

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Joining

Andocken in der Krise:Standbein <-----------> Spielbein

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•Jeden wahrnehmen•Jedem zuhören•Jede Sicht ernst nehmen•Wertschätzung, Akzeptanz•Ressourcenblick als vertrauensschaffende Intervention•Aktive Präsenz schafft sicheren Raum

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Problemtrance

„Ich bin das Problem“„Du bist das Problem“

Gefühle von Ohnmacht, Versagen, Sinnlosigkeit

Tunnelblick

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Ressourcenblick

„Ich bin ganz ok. Ich habe auch ein Problem und ich kann es lösen“

Gefühle von Zuversicht, Kompetenz, Selbstwirksamkeit

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Hypothese:

Das Symptom – die Krise ist ein kreativer Kompromiss zwischen einerseits systemstabilisierenden und andererseits systemverändernden Kräften.

Es hält alle zusammen und weist gleichzeitig provokativ und störend hin auf einen anstehenden Entwicklungs-schritt, der zur Zeit noch nicht anders gelöst werden kann.

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Reframing

Wir weiten den Blick:Wir stellen das Symptom, die Krise in einen

neuen, entwicklungsorientierten Sinnzusammenhang

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Der Kontrakt, das Arbeitsbündnis:

Eine positive entwicklungsorientierte Zielvision, die im Alltag verankert ist.

Getragen von der Beziehungsgestaltung:

• Gesehen zu werden• Einen Platz von Zugehörigkeit zu haben• Etwas gemeinsam zu tun• Für ein gemeinsames tragendes Ziel sich

einzusetzen

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Zirkularität

Zirkularität

Prozess wechselseitiger Beeinflussung

A B

Du bist so passiv

Ich kann es Dir ja nie recht machen

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Zirkularität und die Unterbühne

Du bist so passivIch kann es Dir ja nie recht machen

Prozess wechselseitiger Beeinflussung

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Kollusion ( Jürg Willi )

• Zwei Menschen mit ähnlichen ungelösten Grundthemen

• Im Konflikt - der Kollision – drängt das noch nicht gelebte Lebendige ins Bewußtsein

• Das gemeinsame Thema, das „Baby“• Eine Chance für Koevolution

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Zusammenspiel der „Kellerkinder“ (Galli)

• Weggeschickte „Kinder“ sind nicht weg

• Sie nerven ohne Ende auf der Suche nach Heilwerdern und Wachsen

• Sie nerven, bis sie endlich dazugehören

• Sie sind der kostbarste Teil unserer ursprünglichen Lebensenergie

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Der Kennenlerndialogals Fährte zur unbewußten Partnerwahl

• In welcher Situation war sie / er im eigenen Leben, als sie sich kennen lernten ?

• Was hat sie / ihn am meisten angezogen:– an ihrem / seinen Äußeren– an ihrer / seiner Persönlichkeit– an ihrem / seinem Verhalten

• Welchen verborgenen Traum hat sie / er für sein Leben, seine Zukunft geträumt, als sie / er entschied, sich einzulassen

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Drei komplexe innere Choreographien sind mindestens im Raum

24copyright Erika Lützner-Lay

A

Th

B

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Szenisches Verstehen (Alfred Lorenz)

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Im Zwischenraum

ist manchmal

einHaifischbecken

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Mehrgenerationsebene im Raum

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Allparteiliche Dritte

„Heilsames Dissoziieren“ (Reddemann)

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Im Sinne des Überlebens:

• Bindungslernen mit 6 mal größeren Riesen …

• Die Eltern als unbewusste Bildhauer …

• Die Raffinesse des Unbewussten gestaltet zu verdeckten eigenen Zwecken …

• Der neugeborene Mensch mit unreifem Gehirn …

• Die „blinden Passagiere“ im Lebensboot …

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• Chance durch Aktivierung der wechselseitigen

Muster im Kontakt mit einem nahen Menschen

• Chance durch Beziehungsgestaltung eines allparteilichen, erfahrenen Dritten

• Neuorganisation in den Grundbedürfnissen von Zugehörigkeit und Wachsen

• Das Paar als lernendes System, als kleinste Selbsthilfegruppe der Welt

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Triangulation

Triangulationund heimlicher Symptom -"Gewinn" im System

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Ebenen des Bewussteins

Präfrontaler Cortex

Neocortex Großhirnrinde

Limbisches System(Säugetiere)

Stammhirn(Reptilien)

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Überlebens und Schutzmuster aus dem Zentralnervensystem

KampfFluchtErstarrenUnterwerfen

TigerHaseSchildkröteHund

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Haltung im Prozess: „Hebamme und Lotse“

• Führen und Folgen• Sicheren Raum schaffen• Verlangsamen – anhalten – unterbrechen• Ressourcenblick und schrittweise Angsttolerenz• Halten durch Spiegelung und Prozessbeschreibung• Affektiv, emotional und körperlich:

herausfordern, ermutigen, begleiten und halten

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copyright Erika Lützner-Lay 33

Ebenen des Bewusstseins

• Verbal, kognitiv• Innere Bilder• Gefühle, Affekte• Körper – Empfindungsebene• Körper – Bewegungsebene• Körperausdruck

33copyright Erika Lützner-Lay

copyright Erika Lützner-Lay 34

Klient / Therapeut

Klient TherapeutGegenwartssystem (Gegenwartssystem)

Herkunftssystem (Herkunftssystem)

Übertragung Gegenübertragung

Körperinszenierung Verkörperte Gegenübertragung

Kognitive Ebene Kognitive Ebene

Sprache Sprache

Bilder Bilder

Affekte Affekte

Körperwahrnehmung Körperwahrnehmung

Körperbewegung Körperbewegung

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Methoden zum Brückenschlag (1)Körper – System / System – KörperVerbindung zwischen den Ebenen, z.B. :

•Übertragungsthema aktuell•Parallele zur Geschichte•Körperwahrnehmung•Bilder, Erinnerungen•Objektbeziehungsmuster, gelernte Erfahrung, eingefahrenes Verhalten auf der Körperebene•Auswirkungen im aktuellen Leben Körperarbeit, neuer Impuls•Verbale, kognitive Verarbeitung•Systemdeutung und Prozessbeschreibung im Sinne haltender Funktion•Auswirkungen in aktuellen Beziehungsebenen: Körperarbeit, neuer Impuls

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35copyright Erika Lützner-Lay

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Methoden zum Brückenschlag (2)

oder:• Konflikt im System• Körperwahrnehmung: Gefühle, Affekte, Bilder• Objektbeziehungsmuster• Verhalten und Erleben im Körper• Übertragung, (Gegenübertragung)• Hilfe, alte Szenen abzukoppeln vom aktuellem Konflikt• Wahlmöglichkeit im Verhalten erweitern durch Körperarbeit

und Körperimpulse• Rückkopplung ins aktuelle System• Paarübung für den Alltag

36copyright Erika Lützner-Lay

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Interventionen auf wechselnden Ebenen des Bewusstseins

• Erlebnisaktivierende Interventionen• Körpererfahrung im Raum• Neues kreieren in geschütztem Probehandeln• Transfer ins Alltagsleben und Üben begleiten• Therapeut/in als authentische Intervention:

erfahrbarer, lebenslang lernender Mensch sein• Spiegelneuronen wirken immer

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Ziel• Selbstwahrnehmung• Selbstachtung und Selbstwert• Selbstfürsorge und Sich-Beeltern• Selbstwirksamkeit im Kontakt

fördert:• Wahrnehmung im Kontakt• Respekt• Empathie• Fürsorge• Liebe• Freude und Lust

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Energetische PräsenzThomas Fuchs:

Zwischenleibliche Kommunikation Kommunikative Zwischenleiblichkeit Interaffektivität Verkörpertes In-der-Welt-Sein Verkörperter Dialog

Meine entscheidende „Intervention“ ist mein mit Kopf-Herz-Körper-dabei-SEINSpiegelneuronen wirken immer

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Energetische Präsenz

Wenn Sie selbst für Ihr eigenes lebenslanges Lernen den größten Gewinn und gleichzeitig auch Neugier und Freude behalten können, dann sind Sie im Sinne der Spiegelneuronen lernend selbstwirksam und ansteckend freudig unterwegs.

Jede Klientin, jeder Klient, jedes System ist für mich ein Teil vom Leben zu dem ich auch gehöre und aus dem ich in seiner Vielfalt lerne und in das ich im Sinne zirkulären Wachsens etwas geben darf.

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Phasen im Paarkonflikt (1)

unbewusste Anziehungbeim Kennenlernen

die gelebteSchnittmenge

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Phasen im Paarkonflikt (2)

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zu sich selbst findenin der Krise

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xbezogene Individuation

Phasen im Paarkonflikt (3)

zu sich selbst findenin der Krise

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xbezogene Individuation

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Versöhnen und Verzeihen

Wenn ich aus dem, was geschehen ist, lernen kann,dann erkenne ich mehr von mir,kann mir verzeihen.Dann bin ich frei,mehr von dir zu erkennen,kann dir verzeihen.Wir können uns neu begegnen.