Invarianz der Natur unter Phasentransformationen in SU(2) U(1) verlangt 4 Eichbosonen, W ±, Z,...

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Invarianz der Natur unter Phasentransformationen in SU(2)U(1) verlangt 4 Eichbosonen, W±, Z,

• Vereinigung von elektromagnetischer und schwacher Wechselwirkung zur elektroschwachen Wechselwirkung• Extrem erfolgreiche Beschreibung aller bekannten elektromagnetischen und schwachen Phänomene StandardmodellStandardmodell

Jedoch ein grundlegendes Problem bleibt: die Symmetrie muß gebrochen werden!

• Das Photon ist masselos• Die W- und Z-Bosonen sind 80, 90 mal so schwer wie das Proton

StandardmodellStandardmodell

Naturgesetze sind links-rechts-symmetrisch. Das heißt aber nicht, daß die Welt bei niedriger Energie es ebenso sein muß!

Annahme: Feld mit Potential mit 2 Minima

Naturgesetze (Potential, Lagrangedichte, Bewegungsgleichungen) rechts-links-symmetrisch.

Gleichgewichtszustand ist es nicht!

Teilchen wählt eines der beiden Minima Links-Rechts-Symmetrie ist gebrochen.

Lösung des Symmetriebrechungsproblems

Führe ein Feld mit rotationsinvariantem (i.e. symmetrischen) Potential ein, das viele nicht bei Null liegende Minima hat

niedrigster Energiezustand der Theorie: Teilchen wählt ein beliebiges Minimum der Zustand des Systems hat nicht mehr die ursprüngliche Symmetrie...

Die Symmetrie als solche geht verloren, erscheint aber als Masse der W- und Z-Bosonen.

Die Prozedur wird "Spontane Symmetriebrechung" (SSB) genannt.

Der HiggsmechanismusDer Higgsmechanismus

Der HiggsmechanismusDer Higgsmechanismus

Wähle als Grundzustand:1 min = 2 min =

2 unabhängige Felder 1, 2.

Schreibe Lagrangedichte um auf neue Felder (, ), die Fluktuationen um den gewählten Grundzustand darstellen:= 1 - = 2.

2 Bewegungsrichtungen:1) auf/ab entlang des Potentials;

- massives Higgs ()2) In der Ebene;

Richtung wurde gewählt. Dabei verschwindet masseloses Feld (Goldstone-Boson). Der zusätzliche Freiheitsgrad erscheint in der longitudinalen Komponente von A (zunächst masseloses Eichfeld mit 2 Freiheitsgraden, transversale Polarisation).

LEP (bis 2000) war die einzige Maschine, die es hätte

produzieren können Schwerpunktsenergie 2x106 GeV Hinweise bei 114.5 GeV/c2; Signifikanz ging zurück Jetzt: Tevatron bei Fermilab

• Run IIa:

2001-2003/4• Run IIb (?):

2005 (?)

Experimentelle Situation des HiggsExperimentelle Situation des Higgs

Higgs bei LEP?2 b Kandidat

HZ HypothesemH=(114 GeV 3) GeV

Jet b-tag-Wahrscheinl.: Z1 0.141 0.142 0.01 H3 0.993 0.994 0.994 0.99

Kin. MassenfitmH =112.4 GeVmZ =93.3 GeV

ZZ-HypothesemZ=102 GeVmZ=91.7 GeV

Vielleicht schon hier?

e+e - -> HZ -> bbjj ? _

Zerfallskanäle und Breite des Higgs

Verzweigungsverhältnisse Breite

Higgskopplung proportional mf2

Das schwerste Fermion (b quark) dominiert so lange bis die Schwelle für Erzeugung von WW, ZZ erreicht ist

Entdeckungsstrategie für das Standardmodell-Higgs

80 GeV < mH < 140 GeV H -> , H -> bb130 GeV < mH < 700 GeV H -> ZZ(*) -> 4 Leptonen (l)500 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ -> 2 l + 2 Jets500 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ -> 2 l + 2 800 GeV < mH < 1000 GeV H -> WW-> l + + Jets800 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ-> 2 l + 2 Jets

Bei LHC ist das SM-Higgs im gesamten erwarteten Massenbereich vom derzeitigen LEP-Limit 115 GeV bis 1 TeV zugänglich.

Je nach Masse benützt man verschiedene Zerfallskanäle:

H ->

Elektromagnetisches Kalorimeterwurde auf diesen Kanal optimiert.mH/mH < 1%, Signal/Untergrund 1/20

H -> ZZ*, ZZ

Nachweis beruht auf ausgezeichnetemTracker, em. Kalorimeter und Müonsystem.mH 1 GeV für mH < 170 GeV

H -> 2 l + 2 Jets (oder 2

Nachweis erfolgt durch Leptonen, Jetsund fehlende Energie. Für letztere ist eingutes Hadronkalorimeter mit großemRapiditätsbereich wichtig.

Standardmodell-Higgs in ATLAS

Signifikanzen für 30 und 100 fb-1

CMS 5

5 - KonturenSignifikanz für 100 fb-1

Standardmodell-Higgs in CMS

Supersymmetrie

• Vielleicht sind die elektroschwache und die starke Kraft vereint. In diesem Fall würden Leptonen und Quarks ineinander übergehen können und das Proton wäre nicht stabil. Der Massenwert, bei dem Vereinigung in einer entsprechenden Theorie (“Grand Unified Theory”, GUT) eintritt, muß groß genug sein, so daß die Zerfallsrate des Protons mit dem experimentell gemessenen Wert kompatibel ist.

• Die Kopplungskonstanten ”laufen" in Quantenfeldtheorien aufgrund von Vakuumfluktuationen. Beispiel: In der Quantenelektrodynamik ist die elektrische Ladung e durch Fluktuationen von Photonen in e+e--Paare bis zu einer Distanz von e ~ 1/me abgeschimt. Daher steigt emmit steigender Masse:

em(0) = 1/137, em(mZ) = 1/128.

Supersymmetrie

100 105 1010 1015 10200

10

20

30

40

50

60

70Evolution of Coupling Constants in SUSY

Mass(GeV)

1/

3

2

1

100 105 1010 10150

10

20

30

40

50

60

70Evolution of Coupling Constants in the SM

Mass(GeV)

1/

3

2

1

Um bei hohen Energien unnatürlich große Strahlungskorrekturen zur Higgsmasse zu vermeiden und damit das so genannte Hierarchieproblem zu vermeiden, fordert man zu jedem SM-Fermion einen supersymmetrischen Boson-Partner und vice versa. Wenn die Masse des SUSY-Partners in der Größenordnung ~ 1 TeV liegt, dann gilt die GUT-Vereinigung bis zu 1016 GeV.

1/em

1/w

1/s

Supersymmetrie

SUSY-Higgssektor

Im minimalen supersymmetrischen Standardmodell gibt es 5 Higgsbosonen: h0, H0, A0 und H±. Die Suche nach ihnen erfolgt teilweise ähnlich wie im Standardmodell.

SUSY-Higgse in ATLAS

5 - Konturen

SUSY-Higgse in CMS

Sparticles

Supersymmetrische Teilchen können spektakuläre Signaturen durch Kaskadenzerfälle aufweisen. Ebenso kann ein charakteristischer Abfall im l+l-- Massen-spektrum aufgrund des Zerfalls 2

0 -> l+l- 10 auftreten.

Beispiel für Physik jenseits des Standardmodells

Compositeness in ATLAS

CP-Verletzung und B-Physik

- Bis jetzt keine Präzisionsmessung der CP-Verletzung im Standardmodell. Es kann nicht ausgeschlossen werden daß CP-Verletzung teilweise durch neue Physik erklärt werden muß.

- Die Kosmologie legt nahe, daß es zum Standardmodell eine zusätzliche Quelle von CP-Verletzung geben muß (Materie - Antimaterie-Asymmetrie).

- CP-Verletzung wurde bislang nur in der Zerfallsamplitude von KL-Mesonen nachgewiesen. Im B-Meson-System stehen viel mehr Zerfallsmoden zur Verfügung. Für viele davon macht das Standardmodell genaue Vorhersagen, so daß Abweichungen detektiert werden könnten.

Exakte Symmetrie ist unnatürlich!

CKM-Matrix

Vud Vus Vub

VCKM = Vcd Vcs Vcb = VCKM(3) + VCKM

Vtd Vts Vtb( )

1- 2 3iVCKM

(3) = - 1-2/2 A 2

A 3 (1--i) -A2 1( )Vij sind proportional zur Stärke der Kopplung von down-artigen (d, s, b) und up-artigen Quarks (u, c, t) an W± .

CKM-Unitaritätsdreiecke im B-System

arg Vcb = 0, arg Vub = , arg Vtd = , arg Vts =

VtdVtb + VcdVcb

+ VudVub = 0 VtdVud

+ VtsVus + VtbVub

= 0

Vub

Vcb

Vtd

Vub

Vtd

Vts

Messung der CKM-ParameterBeispiele:

+ Bd0 -> + -

Bd0 -> J/ KS

- 2 Bs0 -> DS

±K ± Bs

0 -> J/ Bd

0 -> D0K*0, D0K*0 , ... Experimentelle Anforderungen:Hohe Statistik für Bu,d,s-Zerfälle mit Verzweigungsverhältnissen < 107

Ausgezeichnete ZeitauflösungAusgezeichnete TeilchenidentifikationEffizientes und flexibles Triggerschema, auch für Hadronen.Hohe Statistik wird bei LHC leicht erreicht, da:

B-Produktionswirkungsquerschnitt bei 14 TeV:

LHCb-Luminosität:

-

bb ≈ 500 bbb ≈ 500 b

2132 cm2 s12132 cm2 s1

Rate(bb) = 105 s1 : 0.5% des totalen inelastischen Querschnitts Rate(bb) = 105 s1 : 0.5% des totalen inelastischen Querschnitts

Spezialexperiment LHCb

Spezialexperiment LHCb

Müondetektor

MagnetAbschirmung

Vertexdetektor

Tracker

RICH 1

RICH 2ECAL

HCAL

z/m

x/m

Schnitt transversal zum Magnetfeld

1.9 < < 4.9

LHCb-Detektor

Vertexdetektor: Si r- Streifendetektor, einseitig, 150m dick, Analogreadout

Tracking-System:Außen: DriftkammerInnen: Micro-Strip Gasdetektor oder Kathodenstreifenkammer (Option: Siliziumdetektor)

RICH-Detektoren (Ring Imaging Cherenkov):RICH-1: Aerogel (n = 1.03) C4F10 (n = 1.0014)RICH-2: CF4 (n = 1.0005)Photodetektor; Hybridphotodioden (Ersatz: Photoelektronenvervielfacher)

Kalorimeter:Preshower-Detektor: Blei-Szintillatorschicht (14/10 mm)Elektromagnetisches K.: Blei-Szintillator, 25X0, 10% AuflösungHadron: Tile-Kalorimeter, 7.3 80% Auflösung

Müonsystem:Multi-gap Resistive Plate Chamber und Cathode Pad Chamber

LHCb-Ereignis im Vertexdetektor

Primärvertex

Müon zum Triggern

Auflösung: Zerfallsdistanz 120 m, Zerfallszeit 0.4 ps

Schwerionenphysik

Zweck ist Studium des Deconfinement.Deconfinement. Das Quark-Gluon-Plasma (QGP) wurde ziemlich sicher schon bei Schwerionen-experimenten erzeugt. Die Energie reicht jedoch nur gerade aus. Bei LHC wird das QGP routinemäßig erzeugt werden.Bei der Kollision von Kernen werden u.a. charm- und bottomhältige Teilchen (JY erzeugt. Bei Kollisionen von schweren Kernen entstehen jedoch weniger als bei Kollisionen von leichten Kernen. Strangeness-Erzeugung sollte erhöht sein.

Am LHC ist das Spezialexperiment ALICEALICE zum Studium des QGP vorgesehen. Es ist zur Zeit an der Stelle des LEP-Experiments L3 in Bau.

Schwerionenphysik

Die enorme Anzahl der Teilchen ist die größte experimentelle Herausforderung der Schwerionenphysik. In den derzeitigen Experimenten werden im Mittel bei Blei-Kollisionen 1500 Spuren erzeugt. Bei LHC wird diese Zahl 50 00050 000 sein! Teilchenidentifikation ist essentiell.

Pb-Pb-Kollisionim NA49-Experimentdes CERN

Schwerionenexperiment ALICE

TOTEM

TOTEMTOTEM ist ein Spezialexperiment für die Messung des Gesamtwirkungsquerschnitts, von elastischer Streuung und diffraktiven Prozessen. Der Gesamtwirkungsquerschnitt wird luminositätsunabhängig bestimmt durch gleichzeitige Messung von elastischen Streuprozessen mit geringem Inpulstransfer und von inelastischen Wechselwirkungen. Mit dieser Methode ist auch eine absolute Kalibration der Beschleunigerluminosität möglich.

Der Detektor besteht aus:- Teleskopen von "Roman Pots" symmetrisch auf beiden Seiten der Wechselwirkungsregion CMS. Sie dienen zur Messung von Protonen, die mit sehr kleinen Winkeln in elastischen oder quasi-elastischen Reaktionen gestreut werden. - einem Detektor zur Messung aller inelastischen Prozesse im Rapiditätsbereich 3 bis 7.

Österreichische Beiträge zu LHC-Experimenten

ATLASATLASUniversität Innsbruck: Simulationsstudien (B-Physik, …), Physikanalyse

CMSCMSInstitut für Hochergiephysik der ÖAW:Globaler TriggerprozessorRegionaler + globaler MüontriggerprozessorBau von Modulen und Steuerelektronik des Silizium-Trackers und PixeldetektorsBau von Teilen des Alignment-SystemsSoftware, Simulationsstudien (SUSY, …), Physikanalyse

Neue Mitarbeiter und Studenten (Sommer, Diplomarbeiten, Dissertationen) willkommen!

And so we say good-bye

We hope you have enjoyed the world of particles as much as we do. We have so much to learn, to increase man’s

knowledge and his control over his environment

THE END

B. Southworth, G. Boixader