Post on 15-Mar-2021
Kinetische PortraitsJosef GaPPmair · n u - Ple xi -art
Josef GaPPmairn u - Ple xi -art
Im Zentrum von Josef Gappmairs „NU-PLEXI-ART“ steht der
Mensch im Zeichen des Portraits. Seine außergewöhnlichen Ar-
beiten beruhen im Wesentlichen auf der Idee eines variablen
Prinzips, wobei zwei Ebenen als Bildträger in seinen Objekten
fungieren. Das vorherrschende Gestaltungselement, von klarer
Intention geleitet, ist das Glas, eigentlich Plexiglas als ein syntheti-
scher, thermoplastischer und transparenter Kunststoff mit gerin-
gem Gewicht. Die technische Grundlage seiner Ausbildung und
seines Berufsfeldes weiß der Künstler gezielt einzusetzen und
umzuwandeln. Er verwendet zwei Plexiglasflächen, die er mittels
Distanzhalter zu einem rahmenlosen Gefüge vereint. Darauf liegt
in feinen, pastelligen, mannigfaltigen Farbnuancen eine äußerst
raffiniert ausgeführte lasierende Ölmalerei, angelehnt an die Mar-
morierkunst der venezianischen Papierfärbetechnik.
Auf beiden Ebenen ordnet Gappmair in einem Rasterwerk
schachbrettmusterartig geometrische Formen wie Kreis, Quad-
rat, Dreieck oder Streifen an, die er minutiös mit Ölfarbe füllt.
Mit Öllasuren aufgetragene Inseln in reduzierter Farbpalette von
Blau-, Rot-, Braun-, Violett- bis Grautönen entwickeln sich abs-
trakte Gebilde, die durch die Symbiose beider Plexiglasebenen
faszinierende Erscheinungsbilder entstehen lassen. Erst aus dis-
tanzierter Betrachtung bilden sich das ganze Format füllende kon-
krete Portraits heraus.
Die Auseinandersetzung, vor allem mit indianischen Kulturformen
prägt nachhaltig Gappmairs künstlerische Identität. So dienen
Bilder von Indianerportraits des berühmten Fotografen Edward
S. Curtis neben anderen Charakterköpfen bedeutender Persön-
lichkeiten als Vorlage einiger seiner Bildkonzepte.
Das Zusammenspiel beider Bildebenen aber ist das konstitutiv
Entscheidende der Konstruktionen Josef Gappmairs „NU-PLEXI-
ART“. Kinetische Effekte werden zum sinnlichen Ereignis, Gapp-
mairs Kunst ermöglicht außergewöhnliche Seherlebnisse. Die
beschauliche Betrachtung seiner Arbeiten ist nicht zielführend.
Erst durch die Bewegung des Betrachters, die Veränderung des
Blickwinkels und seine Bereitschaft aktiv einen Standortwechsel
vorzunehmen, lässt plötzlich eine andere Wahrnehmungsebene
zu. Die Fläche wird räumlich, tiefenperspektivische Illusionsbilder
entstehen.
Die Gesichter von Gappmairs Figuren treten wie eine Fata
Morgana hinter dem Bild hervor, werden aktualisiert und berüh-
ren. Wendet man sich ab, entschwinden sie wieder rätselhaft
hinter der Verästelung diffuser Formen.
Dies gelingt nur, weil Josef Gappmair mit äußerster Präzision und
ausgeklügelter Planung seine beiden bemalten Plexiglasebenen
konstruiert, um diese unverwechselbare Ästhetik mit poetischen
Zügen entstehen zu lassen.
„The Point of View“ setzt die eigene Veränderung (im weitesten
Sinne) voraus, wird zum gestalterischen Prinzip an sich erhoben.
Josef Gappmair belohnt unser Bemühen in seinen Bildern außer-
ordentlich.
Heidemarie Weixler-Unterer
Josef GaPPmair · nu-Plexi-artVorwort
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Wir Indianer leben in einer Welt der Symbole, Zeichen, Sinnbilder, in der das Spirituelle und das gewöhnliche Äußerliche das Gleiche sind. Für uns sind
Sinnbilder Teil der Natur, Teil auch von uns selbst. Wir bemühen uns zu verstehen, nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen.
Lame Deer (Tahca Ushte) Medizinmann der Sioux (Dakota)
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Es steht manches Schöne isoliert in der Welt, doch der Geist ist es, der Verknüpfungen zu entdecken und
dadurch Kunstwerke hervorzubringen hat.
J. W. Goethe
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Für den Rang des Künstlers ist nichts andres maßgebend als der Grad der Dichtigkeit und Kraft,
den seine Bilder, seine Visionen erreichen.
Hermann Hesse
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Die Aufgabe der Kunst besteht darin, Türen zu öffnen, wo sie keiner sieht.
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Die höchste Kunst bedarf des Erklärens und aller angewandten Psychologie nicht, sie stellt ihre Gestaltungen hin und vertraut ihrem
Zauber, ohne das Nichtverstandenwerden zu fürchten.
Hermann Hesse
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Es sind nicht die äußeren Umstände die das Leben verändern, sondern die inneren
Veränderungen die sich im Leben äußern.
Wilma Thomalla
Biographische Daten
• Geboren am 14.05.1962 in Radstadt
• HTL für Sägetechnik und Holzwirtschaft in Kuchl (technische Ausbildung beeinflusst die Gestaltung von Bildern und Rahmen)
• Nach der Ausbildung berufliche Tätigkeit in der Säge-und Holzbranche und gleichzeitig Beginn der intensiveren künstlerischen Tätigkeit
• Ab 1997 Unternehmer
• Neben seiner beruflichen Tätigkeit arbeitet er als freischaffender Künstler in Hallwang bei Salzburg
Ausstellungen
Gruppenausstellungen• 2006, News, Galerie Weihergut, Salzburg
Einzelausstellungen
• 1989, Schloss Goldegg
• 1992, Fallschirm, Hallein
• 1993, HBLA Raumberg, Irdning
• 1995, Windhund, Klagenfurt
• 1996, Ansichten eines Malers, Galerie-Cafe Bauer, St. Johann i. Pg.
• 2004, Internationale Kunstmesse Salzburg, Bergheim
• 2010, Portraits, Galerie der Stadt Salzburg / Säulenhalle
Josef GaPPmairn u - Ple xi -art
© Josef Gappmaier 2012
Kontakt
Josef GaPPmairEinleitenweg 9a5300 Hallwang
Mobil +43 (0)664 415 36 95E-Mail: art@gappmair.atwww.gappmair.at
Mit freundlicher Unterstützung von
imPressum
Herausgeber
Josef Gappmair
www.gappmair.at
Text
Heidemarie Weixler-Unterer
Gestaltung / Design
Miam Miam, Salzburg
www.miammiam.at
Bildernachweis
Fotostudio Hannes Auer
Druck / Printing
offset5020
www.gappmair.at