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Kreativität

PS psychologische Untersuchungsmethoden

SS 2007

Michaela Moser Matr.Nr.:…………

Daniela Kraßnitzer Matr.Nr.: 0209413

Aufbau

1. Einführung, Begriffsbestimmung

2. Erfassen von Kreativität

1. Kreativität als Eigenschaft

2. Allgemeines zur Kennzeichnung der Verfahren

3. Guilford-Tests

4. Weitere Verfahren

3. Korrelate der Kreativität

4. Testunabhängige Kreativitätsvarianz

5. Theorie der Kreativität

6. Implikationen und Trainierbarkeit

1. Einführung, Begriffsbestimmung

1890: Galton: „schöpferische Begabung“

1950: Guilford: Vortrag über „Creativity“

Mangel an kreativen Personen in

Wissenschaft und Wirtschaft der USA

„Sputnik-Schock“

1. Einführung, Begriffsbestimmung

Barron (1965):

„Kreativität ist Fähigkeit, etwas Neues zu schaffen.“

Neues = Originelles

Probleme hierbei:

Wer entscheidet über die relative Originalität?

Statistische Seltenheit (Abweichung von Normen) Bedingung für kreative Produkte/Personen?

1. Einführung, Begriffsbestimmung

Stein (1953): Kreatives Produkt = Neues Produkt,

das von Gruppe als brauchbar/befriedigend

angesehen werden kann Nutzen!

MacKinnon (1962): Kreativität ist „Antwort oder Idee,

die neu ist oder im statistischen Sinne selten…

Sie muss dazu dienen, ein Problem zu lösen,

einen Zustand zu verbessern oder ein

vorhandenes Ziel zu vollenden.“

(Nichtmaterielle Produkte)

1. Einführung, Begriffsbestimmung

Dimensionen kreativer Tätigkeit laut Johnson (1972):

Originalität

Ungewöhnlichkeit

Nützlichkeit

Sensitivität gegenüber Problemen

intellektuelle Führerschaft

Scharfsinn und Erfindergeist

Angemessenheit und Breite (der Verwendbarkeit bzw. des Einflusses)

2. Erfassung von Kreativität

2.1 Kreativität als Eigenschaft

2.2 Allgemeines zur Kennzeichnung der

Verfahren

2.3 Guilford-Tests

2.4 Weitere Verfahren

2.1 Kreativität als Eigenschaft

Kreativität:

seltene und/oder herausragende Leistungen/

Produkte und/oder Personen, die diese

erbringen

Analyse bedeutender Persönlichkeiten und

ihres Lebenswerks

Jedoch: Person im Mittelpunkt, kann nicht mit

anderen Personen verglichen werden.

(Idiographischer Ansatz)

2.1 Kreativität als Eigenschaft

Historiometrischer Ansatz:

Leistungs- und Charaktermerkmale

herausragender Persönlichkeiten quantifiziert

und vergleichbar gemacht auf eine

gemeinsame Dimension projiziert: die

Intelligenz

Kreativität als kontinuierliche, normalverteilte

Variable?

2.1 Kreativität als Eigenschaft

Nicholls (1972):

kreative Produkte

Bedingungen kreativer Tätigkeit

Kreatives Verhalten:

Kognitiven Faktoren

Persönlichkeitsmerkmalen

Situativen Bedingungen

2.1 Kreativität als

Eigenschaft

Urban (1993):

Modell der

„4-P-U-Interaktion“

2.1 Kreativität als Eigenschaft

Probleme:

klar strukturiert 1 richtige Lösung

konvergentes Denken

unbestimmbare Aufgabenstellungen

Definitionen verschiedene Lösungen

divergentes Denken

2.2 Allgemeines zur Kennzeichnung der

Verfahren

Hauptmethoden der Kreativitätsmessung:

Biographische Methoden

Selbstbeurteilungsverfahren

Fremdbeurteilungsverfahren

Psychometrische Tests

2.2 Allgemeines zur Kennzeichnung der Verfahren

Meist offene Form der Beantwortung

Ausnahme: Krampen (1993)

Wie wird dann Qualität der Antworten bestimmt,

wenn Auswertung mit Hilfe von Schablonen

unmöglich ist?

Qualität: hinlängliche Übereinstimmung mit entsprechend geschulten Beurteilern

Originalität: Ausmaß relativer Seltenheit bzw. absoluter Einzigartigkeit.

2.2 Allgemeines zur Kennzeichnung der Verfahren

Probleme bei Verfahren:

Kann ein kreativer Prozess durch einen

bestimmten Reiz (wie ihn der Test ja

bedeutet) ausgelöst werden?

Spontaneität?

2.3 Die Guilford- Tests

Guilford:

Begründer der modernen

Kreativitätsforschung

2.3 Guilford-Tests

Aspekte kreativen Denkens:

Problemsensitivität

Flüssigkeit

Flexibilität

Redefinition

Elaboration

Originalität

2.3 Guilford-Tests

Divergentes Denken + konvergente Produktion und Bewertung für kreativen Akt vonnöten!

Für Hervorbringung kreativer Produkte konvergentes Denken + Rückgriff auf Wissensbestände notwendig!

2.4 Weitere Verfahren

Torrance (1962):

Verwendungsmöglichkeiten einer

Konservendose

Verbesserungsvorschläge

„Figuren – Ergänzung“

2.4 Weitere Verfahren

Mednick (1962):

Assoziationen: Elemente neue

Kombinationen

Bsp.: „Stick – Light – Birthday“

Lösung: „Candle“

2.4 Weitere Verfahren

Wallach, Kogan (1965):

Reservoir – Hierarchie

Brown (1973):

Experimentelle Prüfung des Modells

Fragebogenmethoden: Gough

3. Korrelate der Kreativität

Kreativität und Intelligenz

Kreativität und Schulleistung

Kreativität und Persönlichkeit

3.1 Kreativität und Intelligenz

Abgrenzung von Kreativität zu anderen

Konstrukten

Untersuchung von Rossman und Gollob (1975)

Zusammenhang von Kreativität und

Intelligenz

Getzels und Jackson (1962)

Voreiliger Schluss 20-25% gemeinsame Varianz

In Abhängigkeit vom jeweiligen Verfahren

Wallach und Kogan (1965) Vorgabebedingungen

Schwellenmodell (Guilford, 1967)

Hohe Intelligenz ist nicht

gleichbedeutend mit hoher

Kreativität, aber hohe Kreativität

setzt hohe Intelligenz voraus

FAZIT:

Es besteht ein mittelhoher

Zusammenhang zwischen

Intelligenz und Kreativität!

3.2 Kreativität und Schulleistung

Signifikante Korrelation:

zwischen Kreativitätstests und numerischen, wie auch verbalen Schulleistungen unabhängig vom IQ (Getzels und Jackson 1962)

Schlussfolgerung:

das Schulsystem und sein Umgang mit Kreativität

Hasan und Butcher (1966) über den Umgang von LehrerInnen mit hochkreativen SchülerInnen Hohes Maß an Kreativität wird weniger geschätzt

FAZIT: Kreativität - begrenzter Anteil an der Aufklärung von Schulleistungsvarianz

3.3 Kreativität und Persönlichkeit

Untersuchung von Getzels und Jackson

Beschreibung von Verhalten und Eigenschaften

fiktiver students

Rangreihen:

Welche Personen hätte man gern als Mitschüler?

Fragen im Bezug auf ideales Selbstbild

Lehrerheterostereotyp

Erfolgsheterostereotyp

3.3 Kreativität und Persönlichkeit

Ergebnis: Übereinstimmung im erfolgs-

und Lehrerheterostereotyp bei

hochintelligenten und hochkreativen

Probanden

Im Selbstbild aber lediglich 0,41

Dazu Wallach und Kogan (1965):

hochkreativ/niedrigintelligent = weniger beliebt

+ hohe Intelligenz: Ausprägung ins Positive

3.3 Kreativität und Persönlichkeit

„Alternate Uses“-Test (Harrington, 1975):

Normalinstruktion

Alternativinstruktion (neuartige, nützliche

Verwendung)

Kreativitätswerte in Zusammenhang mit

vorgegebenen Persönlichkeitsskalen

Partialisierung von Leitungsmotivation und

allg. Intelligenz = wichtig für die Markanz

des Kreativitätsfaktors

4. Testunabhängige Kreativitätsvarianz

Produktkriterien und Fremdeinschätzung als Verfahren

Historiometrischer Ansatz (Barron 1969)

Prädiktoren kreativer TätigkeitBiographische Inventare (Taylor und Holland 1964)

Familiäre Einflussfaktoren (Schaefer und Anastasi 1968)

Nachteil: Querschnittsuntersuchungen erlauben keine Vorhersage

5. Theorie der Kreativität

Zum Forschungsprozess

Prozessmodelle

Komponentenmodelle

5.1 Prozessmodelle

Vier-Stadien Schema (Wallas 1926):

Vorbereitung

Inkubation

Illumination

Verifikation

Kritik: Der schöpferische Akt aus „dem

Nichts“ gilt als Mythos

5.1 Prozessmodelle

Weisberg (1986):

Kreative Leistung = harte Arbeit

Kreatives Denken = Intensivierung üblicher

Prozesse

Jedoch: keine spezifische, qualitativ andere Art

des Denkens

Bedeutung von aufgabenrelevantem Vorwissen

und dessen flexibler Nutzung

5.1 Prozessmodelle

Aufmerksamkeit

Mendelsohn (1976) – Defokussierung

Wechseln zischen fokussierter und

defokussierter Aufmerksamkeit

Repertoire an Assoziationen (Mednick 1962)

Prozessmodelle

Primäre und sekundäre

Kognitionsprozesse (Kris 1952)

Primär: Träume, Tagträume, Hypnose

Sekundär: abstrakt, logisch, realitätsbezogen

Neurophysiologischer Ansatz (Martindale1989)

Aktivierung neuronaler Verschaltungen – simultan

Low arousal

Primärkognitionen, defokussierte Aufmerksamkeit,

flachere Assoziationshierarchien

5.2 Komponentenmodelle

Investment-Theorie (Sternberg und Lubart 1991)

Prinzip: „buy low and sell high“

4 Ebenen

Ressourcen

Fähigkeiten

Entwürfe

Evaluationen

Ressourcen: kognitiv bzw. affektiv-konativ

Rückgriff auf die „triarchische Theorie“ (Sternberg)

5.2 Komponentenmodelle

Adaptoren/Innovatoren (Kirton 1976)

Kreativitätsfördernde Faktoren:

Umweltbedingungen (Stimuli, „Klima“, Kontext)

FAZIT:

Ad kreativitätsfördernde Faktoren: Amabile

(1983)

Modell zur Investment-Theorie

5.2 Komponentenmodelle

Rahmentheorie (Eysenck 1993):

Zentrales Merkmal – Psychotizismus

Empirische Zugänge

Genetisch bedingt zu Psychotizismus neigend –

ungewöhnlich kreativ

Zusammenhang Psychotizismus – Testkreativität

Kreative Personen leiden oft an

psychopathologischen Symptomen

Weisen identische kognitive Stile auf

Kritik: Verwechslung von Merkmalen mit Ursachen

6. Implikationen und Trainierbarkeit

Kreativitätstest –

Verfahren basierend

auf Leitsung

Beziehung zu anderen

Verfahren

(Intelligenztests)

Unabhängige Beiträge

zu Kriteriumsvarianzen

(Schulisch und

außerschulisch)

Mangel an Reliabilität

bei Testungen

Querschnitt-Ansatz

Kaum verlässliche

Prädiktionsstudien

Trainierbarkeit

Haddon und Lytton (1970):Schüler aus „traditionellen, formellen“ Schulen mit

gleichem IQ

niedrigere Leistungen bei Kreativitätstests

(vgl. Reformpädagogik: Selbstinitiiertes Lernen)

Bewing (1970): wichtigste Variablen zur Förderung hoher Kreativität bei KindernNicht-autoritäres Elternverhalten

Intellektuelle Interessen

Durch Unabhängigkeit gekennzeichnetes Eltern-Kind-Verhältnis

Trainierbarkeit

Kreativitätssteigernde Effekte basierend

auf „Übung“ der Testaufgaben

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FAZIT: „Creativity cannot be forced, it can

only be fostered.“ (Otto Weininger)