Lernen zwischen Hochschule und Web

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Das Web 2.0 bietet das Potential, Lernen in der Hochschule mit Anforderungen, konkreten Problemen und Expertise aus der Praxis zu verbinden und ermöglicht so vernetztes Lernen. Eine Möglichkeit dafür sind Massive Open Online Courses. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland einige Beispiele z. B. den #ocwl11 oder den aktuellen OPCO12. Im Sinne eines konnektivischen Ansatzes möchten diese Kurse Bildung in Virtuellen Communities ermöglichen. Damit werden formale Bildung an der Hochschule und informelles Lernen im Web integriert. Doch passt diese Form offener Bildung zur vorhandenen Bildungs- und Hochschullandschaft? Welche Herausforderungen ergeben sich für Lehrende? Welche Kompetenzen brauchen Lernende? Welche organisationalen Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden? Diese Fragen diskutiert der Vortrag anhand konkreter Fallbeispiele. Neben pädagogischen Konzepten für offene Bildung wird die technische Infrastruktur beschrieben, die notwendig ist. Diskutiert werden Forschungsfragen, die sich ergeben und mögliche Methoden zur Auswertung eines solchen Kurses.

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Lernen zwischen Hochschule und Web

Dr. Johannes Moskaliuk 20.07.2012

Eine Vision von Lernen

informellsozial vernetztaktiv

diskursiv

lebenslang

konstruktivistisch

CommunitySocial Web

Connectivism

Massive Open Online Courses

„Connections are the key to network learning.“

George Siemens, 2005 3by Terri Brown [CC-BY-2.0 via Wikimedia Commons]

sozialer Konstruktivismus

„Alle höheren psychischen Funktionen, eingeschlossen das Sprechen und begriffliche Denken, haben einen sozialen Ursprung.“

Lew Semjonowitsch Wygotski, 100 Jahre vorher 4

Knowledge Building

5

Lernen als sozio-kognitiver Prozess der kreativen Konstruktion von Wissen. Erschaffen, Überprüfen und Weiterentwickeln von conceptual artifacts.

Offenes Kurswiki

verteilte Seminare

7

OPCO12

8

#ocwl11

9

Hochschule 2.0

Hochschule 2.0

Es gibt ein Problem.

Das Problem heißt Günther.

Herausforderungen für eine Hochschule 2.0

im Bezug auf offene Bildung.

selbstreguliert lernen

■ kognitive und metakognitive Prozesse Informationsverarbeitung, Elaboration, Wiederholung, Organisation, Selbstkontrolle

■ motivationale und volitionale Prozesse Lernmotivation, Selbstwirksamkeit, Emotionsregulation, Interesse

■ Verhalten Lernumgebung, Kooperation, Belohnung

14

keine etablierten Skripts

vielfältige Ressourcen strukturieren 15

longtail learning

■ Information Overload

■ Lost in Hyperspace

■ Informationen bewerten

kein festes Curriculum

Teil der Community werden

■ Community of Practice

16

fehlende Notwendigkeitähnliche Aufgaben, Ziele, Interessen

legitime periphere Partizipation

Transformation Stewardship Maturing Coalescing Potential

adressatengerecht kommunizieren

■ zwei Welten, zwei Sprachen

■ unterschiedliche Ziele

■ Probleme vs. Lösungen

■ Theorie vs. Praxis

17

unklares Selbstkonzept

HochschuleWeb

das Web 2.0 bewohnen 18

keine digital residents

77% nutzen Online-Communities (Bitkom, 2011)

1%4,50% 5%

42%45%

2%

nutze ichnie

nutze ichselten

weder noch nutze ichhäufig

nutze ichsehr häufig

kenne ichnicht

89% der Studierendennutzen Wikipedia häufigWodzicki, Schwämmlein & Moskaliuk (2009)

selbstreguliertes Lernenvielfältige Lernressourcenetablierte CommunityPraxisdigital residentsonlinefreiwillig

strukturierte Lernskriptsvorgegebenes Curriculumzeitliche begrenzte LerngruppeTheoriedigitial nativesofflinezertifiziert

WebHochschule

Hochschule vs. Web

Es gibt noch ein Problem.

Das Problem heißt Prof. Ztnqpowirtznö

Die Rolle des Lehrenden ... 21

... ändert sich fundamental.Facilitator

MOOCS sind keine Lösung.

MOOC sind keine Lösung, weil

■ sie vorhandene Strukturen „überschreiben“.

■ sie keine klaren Lernziele haben.

■ sie nicht zu bestehenden Curricula passen.

■ die Teilnahme nicht zertifiziert wird.

■ sie zu groß sind.

■ sie nicht nachhaltig sind.

23

MOOC haben Potential für Innovation an Hochschulen.

Blended OpenCourse

FinanzierungQualitätssicherung

NachhaltigkeitZertifizierung

Öffnung nach außenBezug zur Praxis

Lebenslanges Lernen

Integration

Der #ocwl11 im Stichworten

• 6 Einheiten zu den Themen organisationales Lernen und Wissensmanagement

• Online-Sessions in einem virtuellem Klassenzimmer• Präsenz-Veranstaltungen in Tübingen

• 7 Studierende im Diplomstudiengang Psychologie• 170 Teilnehmer im Web

• Vielfältige technische Infrastruktur im Social Web• Über 120 Blogbeiträge | über 1000 Tweets

• Kursblog• Beiträge des Gastgebers • Beträge der Studierenden • Aggregierte Beiträge aus anderen Blogs

• Twitter• Delicious• Virtuelles Klassenzimmer (Adobe Connect)• Newsletter

• edupad.ch• storify.com • paper.li• diigo.com• Forum

Technische Infrastruktur

Personas und Rollen im #ocwl11

Anne, Studentin im 8 SemesterOffline-Studentin

Linda, WissenschaftlerinDozentin

Peter, UnternehmensberaterWeb-Teilnehmer

Markus, Lehrbeauftragter Gastgeber

Sue, GeschäftsführerinPatin

Peter arbeitet als Unternehmens-berater mit den Schwerpunkten W i s s e n s m a n a g e m e n t u n d Kommunikation.

Er kennt sich gut aus im Web 2.0 und möchte sein Wissen vertiefen und i n te ress i e r t s i ch f ü r ak tue l l e wissenschaftliche Diskurse

Personas und Rollen im #ocwl11

Anne, Studentin im 8. SemesterOffline-Studentin

Linda, WissenschaftlerinDozentin

Peter, UnternehmensberaterWeb-Teilnehmer

Markus, Lehrbeauftragter Gastgeber

Sue, GeschäftsführerinPatin

Anne studiert Psychologie und möchte im Bildungsbereich arbeiten. Sie interessierte sich für Lernen und Kommunikation, und hat bereits viel Grundlagenwissen.

Der Einsatz von Tools und Werk-zeugen im Web 2.0 ist ihr noch fremd, sie ist das Lernen mit Büchern und Skripten gewöhnt.

Personas und Rollen im #ocwl11

Anne, Studentin im 8. SemesterOffline-Studentin

Linda, WissenschaftlerinDozentin

Peter, UnternehmensberaterWeb-Teilnehmer

Markus, Lehrbeauftragter Gastgeber

Sue, GeschäftsführerinPatin

Sue leitet einen Weiterbildungs-anbieter und ist interessiert an neuen Bildungskonzepten.

Sie kann nur wenig Zeit in den g e s a m t e n K u r s i n v e s t i e r e n , übernimmt aber die Patenschaft für eine Einheit des Kurses und begleitet den Diskurs intensiv.

Personas und Rollen im #ocwl11

Anne, Studentin im 8. SemesterOffline-Studentin

Linda, WissenschaftlerinDozentin

Peter, UnternehmensberaterWeb-Teilnehmer

Markus, Lehrbeauftragter Gastgeber

Sue, GeschäftsführerinPatin

L i n d a a r b e i t e t i n e i n e m Forschungsinstitut und untersucht den Einsatz von Web 2.0 für Lernen und Bildung.

Im Open Course berichtet Sie in einer Online-Session über Ihre eigene Forschungsarbeit.

Personas und Rollen im #ocwl11

Anne, Studentin im 8. SemesterOffline-Studentin

Linda, WissenschaftlerinDozentin

Peter, UnternehmensberaterWeb-Teilnehmer

Markus, Lehrbeauftragter Gastgeber

Sue, GeschäftsführerinPatin

Markus ist Lehrbeauftragter an der Universität und Gastgeber des Open Course.

Didaktik | Adaptive Grundstruktur

Lernanregung / RessourcenSelbstgesteuertes Lernen Treffen Offline-Studierende

Komm

unikation im

Social Web

Report im BlogAntwort der Paten

ZusammenfassungOnline-Session

Paten

• Studierende schreiben Report über Offline-Treffen im Blog

• Paten antworten auf Beiträge der Studierenden

Ziel: Integration von Hochschule und Web

Didaktik | Rolle der Paten

MOOC haben Potential für Innovation an Hochschulen.

‣ Voraussetzungen des Lernenden berücksichtigen

‣ Training spezifischer Medienkompetenz

‣ enge Anbindung an die Hochschule

‣ Weiterentwicklung didaktischer Konzepte

‣ Schnittstellen definieren (z.B. Paten)

‣ Integration von Unternehmen

Danke für Ihre Aufmerksamkeit 36

Dr. Johannes MoskaliukUniversität Tübingen

johannes.moskaliuk@uni-tuebingen.de