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Bericht des Präsidenten
Geschätzte Mitglieder!
Die Jahreshauptversammlung ist am 20.10.2016 im Kongresshaus in Bad Ischl über die Bühne
gegangen, nun neigt sich das Jahr 2016 dem Ende zu. Genau der richtige Zeitpunkt euch/Sie
über das aktuelle Vereinsgeschehen zu informieren. Erfreulich war, dass bei der vergangenen
Jahreshauptversammlung 53 ordentliche Mitglieder im Saal anwesend waren, davon 8 Kollegen
im Ruhestand. Dies zeigt deutlich, dass ein reges Interesse am Vereinsgeschehen besteht.
Diesmal wurden für die Zukunft des Vereins wichtige Entscheidungen getroffen.
Statutenänderungen 2016
Die Statutenänderungen resultieren aus der Jahreshauptversammlung 2015, bei der 5 Anträge
von der Hauptversammlung angenommen wurden. Im Wesentlichen geht es um die Erweite-
rung der möglichen Mitgliedschaft im Verein (Studentische Mitglieder des Masters "Alpine Na-
turgefahren" sowie Korrespondierende Mitglieder) sowie um Ergänzungen, damit die Gemein-
nützigkeit des Vereines in Zukunft gewährleistet ist. Weiters sind nun die Vereinsgruppen WNB
und BM vereint und heißen von nun an Vereinsgruppe WNB. Erfreulich ist auch, dass die Funk-
tionsperiode für den Vereinsvorstand, den Technischen Referenten, die Rechnungsprüfer und
die Vertrauenspersonen von einem auf drei Jahre ausgeweitet werden konnte. Die Statutenän-
derungen wurden im Vorfeld gut vorbereitet und in den Vereinsgruppen diskutiert, sodass es
bei der Abstimmung im Zuge der Jahreshauptversammlung reibungslos über die Bühne ging.
Arbeitsübereinkommen über die "Erfüllung der Aufgaben des Technischen Referenten"
Die Findung der Nachfolge für den zurückgetretenen Technischen Referenten DI Dr. Florian
Rudolf-Miklau war sehr schwierig. Es war nicht möglich, eine Person zu finden, welche bereit
ist, dieses Amt zur Gänze zu übernehmen. Daher blieb uns nichts anderes übrig, als die Aufga-
ben auf mehrere Schultern zu verteilen. Um die Übergabe und die Erfüllung aller Aufgaben rei-
bungslos zu ermöglichen, ist es unumgänglich, dies in schriftlicher Form festzuhalten. Dabei
geht es darum, den neuen Technischen Referenten mit der dementsprechenden Rückende-
ckung auszustatten, damit er nicht "im Regen stehen gelassen wird". Dieses "Papier", welches
ursprünglich als Geschäftsordnung bezeichnet wurde, wurde von der Jahreshauptversammlung
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zustimmend zur Kenntnis genommen. Wir können froh sein, dass DI Christian Pürstinger das
Amt des Technischen Referenten übernommen hat und das DI Siegfried Sauermoser als Schrift-
leiter die Belange unserer Fachzeitschrift koordiniert. Bedanken möchte ich mich auch im Na-
men des Vereines auch bei all jenen Personen, die im Fachbeirat und Redaktionsteam mitarbei-
ten. Die Fachzeitschrift trägt sehr wesentlich zum finanziellen Erfolg unseres Vereines bei.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals beim zurückgetretenen Technischen Referenten DI
Dr. Florian Rudolf-Miklau ganz herzlich bedanken. Er hat in den vergangenen fünf Jahren maß-
geblich am Erfolg des Vereins mitgewirkt. Zudem hat er vieles in seiner Freizeit erledigt-oft ka-
men E-Mails von ihm in den Nachtstunden und am Wochenende.
Im Namen des Vereins wünsche ich dir für die Zukunft alles Gute.
Anträge der Jahreshauptversammlung 2016 – Stand
Bei der vergangenen Jahreshauptversammlung am 20.10.2016 wurden 2 Anträge zur Abstim-
mung gebracht, wobei von der Hauptversammlung beide angenommen wurden.
Antrag Heumader, Hopf, Fiebiger, Neuner, Plank, Stepanek, Schreiner
Vor rund 60 Jahren begonnene Hochlagenaufforstungen in Einzugsgebieten von Wildbächen
und Lawinen sind in den letzten Jahren weitgehend zum Erliegen gekommen. Dies ist teils auf
gebietsweise aufgetretene starke Pilzschäden zurückzuführen, andererseits wurde noch nie ös-
terreichweit eine fundierte Evaluierung dieser oftmals viele Jahrzehnte alten Aufforstungen
durchgeführt. Eine solche wäre aber für zukünftige Entscheidungen auf diesem wichtigen Sektor
der schutzwirksamen Bewirtschaftung von Einzugsgebieten („watershed management“) unbe-
dingt notwendig. Es wird daher im Hinblick auf die Förderung der beruflichen Aus- und Fortbil-
dung sowie zur gegenseitigen Vermittlung von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und
praktischen Erfahrungen folgender Antrag gestellt:
Der Vereinsvorstand möge einen weiteren Anstoß für eine umfassende Evaluierung der beste-
henden, von der WLV durchgeführten Hochlagenaufforstungen geben.
Am 15.11.2016 habe ich diesbezüglich ein Telefonat mit DI Christian Amberger (Abteilung III/5
geführt). Es ist vorgesehen, die Evaluierung der Hochlagenaufforstungen seitens des Dienst-
zweiges in Angriff zu nehmen.
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Antrag der Vereinsgruppe Kärnten
Seit der Gehaltsreform aus dem Jahr 2002 werden in der WLV keine Pragmatisierungen mehr
vorgenommen. Gebietsbauleiter der WLV sind, soferne diese Vertragsbedienstete sind, demnach
in der Entlohnungsgruppe v1, Bewertungsgruppe v1/3 eingestuft. Die daraus resultierende Ent-
lohnung ist in Anbetracht der tatsächlichen Aufgaben und Verantwortung zu gering.
Die Vereinsgruppe Kärnten beantragt daher, der Verein möge sich dafür einsetzen, dass die Ge-
bietsbauleiter und Sektionsleiter, soferne diese Vertragsbedienstete sind, in eine höhere Bewer-
tungsgruppe aufrücken.
Dazu wird es zeitnah ein Gespräch mit dem Zentralausschuss und den Vorsitzenden der einzel-
nen Dienststellenausschüsse geben.
Neuaufnahmen
• Neuaufnahmen bei der Leitungssitzung am 19.10.2016
Stmk: DI Roland Strauß, Technisches Büro für Geologie, Als außerordentliches
Mitglied einstimmig aufgenommen, Vereinsgruppe Steiermark.
K: DI Markus Zöchling, WLV Kärnten – GBL Kärnten Süd; er erfüllt die Vo-
raussetzungen für die Aufnahme als ordentliches Mitglied-Antrag wurde ein-
stimmig angenommen.
K: DI Hanna Schilcher, Fa. Pulse Engineering-Hauptaufgabe: Abwicklung von
Steinschlagschutzprojekten; Als außerordentliches Mitglied einstimmig aufge-
nommen, Vereinsgruppe Kärnten.
WNB: Mag. Catrin Promper, BMLFUW-Abt. III/5; sie erfüllt die Voraussetzungen
für die Aufnahme als ordentliches Mitglied-Antrag wurde einstimmig angenom-
men.
WNB: DI Roswitha Samek, Verwaltungspraktikantin im BMLFUW-Abt. III/5; sie
erfüllt die Voraussetzungen für die Aufnahme als ordentliches Mitglied- Antrag
wurde einstimmig angenommen.
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Todesfall
MR DI Hubert Hattinger ist am 17.07.2016 im 88. Lebensjahr verstorben.
Homepage
Die Homepage soll nun mit Leben erfüllt werden. Geplant ist, dass sämtliche Artikel der Ver-
einszeitschriften, die älter als 5 Jahre werden, auf die Homepage geladen werden. Derzeit wer-
den die Artikel, welche noch nicht digital vorhanden sind, in den Sektionen Vorarlberg, WNB
und Kärnten eingescannt.
Umfrage
Die Ergebnisse der Umfrage (Rücklaufquote: 28 %) werden bei der kommenden Vereinslei-
tungssitzung am 02.02.2017 diskutiert, danach werden die Mitglieder informiert. Vorweg kann
gesagt werden, dass gute Vorschläge und Wünsche übermittelt wurden. Wir werden in der
Vereinsleitung besprechen, wie weiter vorgegangen wird.
Bearbeitung Geschichte des Vereins
Wie bereits schon mehrfach berichtet, wurde dieser Bereich (Antrag bei der Jahreshauptver-
sammlung 2014 in Innsbruck) zweigeteilt-einerseits in den fachlichen Teil, andererseits in den
sozialhistorischen Teil. Der fachliche Teil wird von der Boku im Rahmen einer Masterarbeit mit
dem Titel "Historische Entwicklung der Wildbach- und Lawinenverbauung im Spiegel des WLV-
Journals" bearbeitet. Derzeit wird nach einem Interessenten für diese Arbeit gesucht.
Der sozialhistorische Teil wird federführend von Mag. Dr. Thomas Lampalzer (GBL Wien, Bur-
genland und Niederösterreich Ost) betreut. Dazu möchte ich nun den Bericht von ihm einfügen:
1) Die soziologische Masterarbeit ist fixiert. Sie wird von Frau Prof. Sabine Haring, Graz,
betreut werden. Verfasserin der Arbeit wird Frau Birgit Karacsony sein. Letztere liest sich
gerade in vorhandene Literatur (vor allem Länger und Killian) ein. Bisher hat es eine Ein-
führung durch mich gegeben. Vor dem Einstieg in die Detailrecherche werden wir uns
noch einmal treffen.
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2) Die historische Masterarbeit wird im November von Frau Prof. Andrea Strutz, Graz,
ausgeschrieben und betreut werden. Bisher hat es ein persönliches Treffen und mehrere
E-Mails und fernmündliche Gespräche zum Status des Materials gegeben.
3) Sieben Interviews wurden von mir geführt. In einem weiteren Fall wollte der Proband
die Fragen schriftlich beantworten; dies steht noch aus. Weitere Interviews werden
durch die Studierenden geführt werden.
4) Recherchen wurden im Landesarchiv Oberösterreich und im Staatsarchiv Wien mit Er-
folg vorgenommen.
5) Vereinszeitschriften und Mitteilungsblätter wurden in den Sektionen Wien und Vorarl-
berg – soweit vorhanden – gescannt. Dank gebührt den Lehrlingen Julia Nussbaumer
und Dominik Westermayer, sowie dem Ferialpraktikanten Herrn Bauer. Das Scannen in
Vorarlberg ist noch nicht abgeschlossen, geht aber gut voran.
a. Was die Zeitschriften betrifft, so verfügen wir zurzeit über einen mehr oder we-
niger lückenhaften Scan-Bestand zwischen 1927 und 1985. Einzelne fehlende
Ausgaben werden wir im Bedarfsfall auftreiben und ebenfalls scannen.
b. Was die Mitteilungsblätter angelangt, verfügen wir zurzeit über einen mehr oder
weniger lückenhaften Scan-Bestand zwischen 1955 und 2016. Einzelne fehlende
Ausgaben werden wir im Bedarfsfall auftreiben und ebenfalls scannen.
c. Es fehlen noch die Zeitschriften zwischen 1924 und 1926. Diese sind besonders
wichtig. Möglicherweise lagern diese Jahrgänge im Archiv der Sektion Kärnten.
Vielleicht können wir – was das Scannen betrifft – ebenso verfahren wie in Wien
und Vorarlberg. Sollten diese Zeitschriften nur mehr auf der BOKU zu finden sein,
muss das Scannen erst geregelt werden. Ich kann das auch selbst machen, brau-
che allerdings einen Auftrag dazu.
6) Scans von Zeitschriften, Mitteilungsblättern, Archivalien aus Linz und Wien sowie Lite-
ratur (Länger, Killian, Schrems, Strele) bilden nun den Erstbestand des in Entstehung be-
griffenen digitalen Vereinsarchivs. Vielleicht findet sich eine Möglichkeit, dieses Archiv
allen Vereinsmitgliedern zugänglich zu machen. (Es lohnt sich.)
7) Die technische Masterarbeit (BOKU) kann natürlich auf die Scans zurückgreifen.
8) Soziologie und Geschichtswissenschaft kooperieren eng, so dass sich die beiden entste-
henden Arbeiten ergänzen. Im Weiteren soll aus den drei entstehenden Arbeiten eine
gekürzte Zusammenfassung hervorgehen, die dann publiziert werden kann.
9) Das analoge Vereinsarchiv soll bis zum Abschluss der Arbeiten in Wien verbleiben.
10) Im Zuge der bisherigen Befassung konnte ich meine Kenntnisse so weit vertiefen, dass
ich für die technische Masterarbeit (BOKU) eine Unterstützung bei den ersten Recher-
chen anbieten kann.
(Thomas Lampalzer)
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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es zwar drei einzelne Arbeiten gibt (soziologisch, histo-
risch und fachlich) geben wird, zusätzlich aber eine zusammenfassende Arbeit verfasst wird.
Wer sich vertiefen will, kann selbstverständlich auf alle Arbeiten zurückgreifen.
Kollegentreffen Vereinsgruppe WNB
Am 05.12.2016 konnte ich am Kollegentreffen der Vereinsgruppe WNB teilnehmen und hatte
dabei Gelegenheit, über die aktuellen Vereinsangelegenheiten zu berichten.
Jahresabschlussbesprechung
Bei der diesjährigen Jahresabschlussbesprechung am 06.12.2016 in der Fachabteilung war heu-
er die Verabschiedung von unserer Frau Abteilungsleiterin MBA MRin DIin Maria Patek der
Schwerpunkt. Wie euch bereits bekannt ist, wurde sie vom Bundesminister Andrä Rupprechter
zur Sektionschefin der Sektion Wasser ernannt. Im Zuge dessen war ich eingeladen, aus der
Sicht des Vereins einen Vortrag zu halten. Dabei konnte ich auf die vergangenen 15 Jahre zu-
rückblicken, in der sie die Fachabteilung leitete. Die Zusammenarbeit war ausgezeichnet, die
Belange des Vereins wurden stets wohlwollend unterstützt. Dafür, liebe Maria, möchte ich mich
im Namen des Vereins nochmals herzlich bedanken und dir für die neuen Herausforderungen
alles Gute wünschen.
Besuch auf der BOKU
Am 07.12.2016 stattete ich der Universität für Bodenkultur (Institut für alpine Naturgefahren)
einen Besuch ab und konnte den Studenten und Studentinnen des Masterstudium "Alpine Na-
turgefahren darüber berichte, dass sie aufgrund der bei der vergangenen Jahreshauptversamm-
lung beschlossenen Statutenänderungen dem Verein beitreten können.
Hauptausschusssitzung Forstalumniverein
Am 07.12.2016 fand im BMLFUW die alljährliche Hauptausschusssitzung des Forstalumnivereins
statt, an der ich teilnahm.
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Studienreise und Jahreshauptversammlung 2017
Bei der vergangenen Jahreshauptversammmlung habe ich angekündigt, dass die Studienreise
2017 in Vorarlberg stattfinden wird. Die genauen Informationen dazu werden zeitgerecht erfol-
gen.
Es ist mir auch ein Anliegen, dass ihr/Sie mir eure/Ihre Wünsche mitteilen; per Mail
(thomas.frandl@die-wildbach.at), per Post an Rheinstraße 32/4, 6900 Bregenz oder telefonisch
(0043664/2423095).
Ich bedanke mich bei allen KollegInnen, im Speziellen bei den Vertrauenspersonen, den Mit-
gliedern des Vereinsvorstandes und unserem Technischen Referenten sowie dem Schriftleiter
mit seinem Team für die Bereitschaft, mich bei meiner Arbeit zu unterstützen und wünsche
Euch/Ihnen und Euren/Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest, Gesundheit und ein gu-
tes neues Jahr 2017.
(DI Thomas Frandl)
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Bericht des zurückgetretenen Technischen Referenten (DI Dr. Florian Rudolf-Miklau)
Die Wildbach- und Lawinenverbauung begreift sich selbst gerne als „exklusive“ Fachinstitution,
der aufgrund der besonderen Kompetenz ihrer Expertinnen und Experten ein Alleinstellungs-
merkmal zukommt. Das besondere Wissen über den Schutz vor Wildbächen, Lawinen, Stein-
schlag und Rutschungen wird in dieser Zeitschrift regelmäßig dargestellt, wobei großer Wert
auf die Errungenschaften und Innovation der Ingenieurpraxis gelegt wird. Zweifellos ist der da-
mit verbundene, anerkannte Stand der Technik die Voraussetzung für die Erbringung einer
Schutzleistung auf hohem Niveau. Es war daher ein besonderes Privileg und eine ständige fach-
liche Herausforderung, über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren die Schriftleitung dieser Zeit-
schrift inne zu haben.
Allerdings kann das Fachwissen einer Institution kein Selbstzweck sein, sondern dient immer
einem höheren Ziel, im Fall der Wildbach- und Lawinenverbauung dem Schutz des Lebens-
raums. Öffentliche Leistungen – und dies gilt in besonderem Maße für den Schutz vor Naturge-
fahren – setzen den Bedarf von Teil der Bevölkerung voraus, Umfang und Wirkung orientieren
sich daher an der Nachfrage der nutznießenden Bürgerinnen und Bürger. Im Sinne der Grunds-
ätze des „New Public Management“ hat sich eine öffentliche Institution laufend hinsichtlich
ihrer Ziele und Wirkungsorientierung zu hinterfragen. Dies gilt auch für die Wildbach- und La-
winenverbauung, die als Institution mit Aufgaben im Bereich der Politikfelder Daseinsvorsorge,
Regionalentwicklung und Sicherheit besonders stark in der Öffentlichkeit exponiert ist. Die lau-
fende Anpassung an die Anforderungen des öffentlichen Schutzauftrages in einer sich ändern-
den Umwelt (Klimawandel, demographischer Wandel, Strukturwandel) wird zur primären Her-
ausforderung der Organisation und zwingt zur „evolutionären“ Weiterentwicklung. Auch hier
gilt der Grundsatz: „Wer stehen bleibt, hat schon verloren.“ Entwicklung und Anpassung einer
Organisation hat sich daher nicht nur auf die Fachkompetenz zu beschränken, sondern bezieht
sich auf alle Komponenten des Betriebes und der Leistungserbringung. Maßgeblich für den
Entwicklungserfolg ist insbesondere die Außensicht, die Wahrnehmung der Institution durch
die Akteure in ihrem Umfeld, also politische Entscheidungsträger, Partner, „Kunden“ (Gemein-
den, Wassergenossenschaft, Bürgerinnen und Bürger), Wirtschaftstreibende, kooperierende
Institutionen oder die Medien.
Grundsätzlich gehen wir heute davon aus: Die Wildbach- und Lawinenverbauung ist gut aufge-
stellt und für die Herausforderungen gerüstet. Aber entspricht dieses Selbstbild den Tatsachen
oder gibt es vielleicht eine differenzierte oder abweichende Sicht auf diese Institution? Es war
daher reizvoll, einmal eine Ausgabe der Zeitschrift über die „Perspektiven der Wildbach- und
Lawinenverbauung“ zu machen. In diesem Heft werden viele Facetten des Dienstzweiges und
seiner Leistungen auf zwei verschiedene Weisen dargestellt: Zum einen kommen Partner und
Akteure zu Wort, die ein spezifisches Bild der WLV haben, sei es aus politischer, verwaltungs-
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technischer, volkswirtschaftlicher, rechtlicher oder internationaler Sicht; zum anderen wird
versucht, unterschiedlichste Fassetten der Institution darzustellen, sei es die Strategieentwick-
lung, den Rechtsrahmen, die Kernleistungen, die digitale Welt der WLV, das Wissensmanage-
ment oder neue Entwicklungsfelder wie die gravitativen Naturgefahren. Reizvoll ist auch eine
Betrachtung der Einflüsse des Globalen Wandels (Klima, Bevölkerung, Wirtschaft, Digitalisie-
rung) auf die Entwicklung des Betriebes. So entsteht ein Mosaik von Ansichten einer Organisa-
tion, die sich selbst gerne als etwas „Besonderes“ sehen will. Wer besonders ist, ist auch bunt
und vielfältig, vielleicht sogar vielfältiger als es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst
bewusst ist. Ich muss gestehen, dass ich in meiner Funktion als stellvertretender Leiter der Ab-
teilung Wildbach- und Lawinenverbauung oft fasziniert und beunruhigt zugleich über die Men-
ge und Vielfalt der Aufgaben der Wildbach- und Lawinenverbauung bin. Es könnten einem mit
Recht Zweifel kommen, ob diese Aufgabenlast überhaupt auf Dauer zu bewältigen ist. Auch
keimen – gerade in Katastrophensituationen – immer wieder Gedanken auf, welches hohe Risi-
ko des Systemversagens die Institution WLV eigentlich laufend eingeht. Beispiele aus der Ver-
gangenheit zeigen, dass eine öffentliche Institution – im Sturm der Medien und öffentlichen
Meinung – rasch untergehen kann. Der Stolz auf die eigenen Leistungen sollte daher stets mit
einer hohen Demut für das Machbare einhergehen. Ebenso ist es für eine öffentliche Institution
nicht verpönt, ja geradezu essentiell, sich selbst nach Außen darzustellen und ihre Leistungen
zu „verkaufen“. Erfolg ist schließlich eine Funktion der positiven Außenwahrnehmung und muss
vermarktet werden; oder anders ausgedrückt „Tue Gutes und sprich darüber!“
Mit Ende des Jahres 2016 lege ich diese Funktion endgültig zurück und übertrage die Betreuung
der Zeitschrift in die Hände neuer Kräfte. Es erfüllt mich mit Glück, dass ich dieses Amt so lange
ausüben durfte und dabei das uneingeschränkte Vertrauen des Herausgebers genießen durfte.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Erstellung eines qualitativ hochwertigen Druckwerks
mit fachlichem Anspruch mit großem Aufwand verbunden ist. Daher wäre die Schriftleitung
ohne die Unterstützung meines Teams, insbesondere Susanne Mehlhorn, Claudia Sauermoser
und Monika Wiesinger nicht möglich gewesen. Diese waren unverzichtbar und sind mir „ans
Herz gewachsen“. Es heißt, man soll „gehen, wenn es am schönsten ist“, was ich hiermit tue.
Salut!
Ich wünsche der Zeitschrift Wildbach- und Lawinenverbau und ihren zukünftigen „Machern“
viel Erfolg und werde mich ab sofort zu den interessierten Lesern zählen.
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Bericht des neuen Technischer Referenten (DI Christian Pürstinger)
Zu Beginn möchte ich mich einmal herzlich bei allen Kollegen für die Wahl zum Technischen
Referenten des Vereins der DI der Wildbach- und Lawinenverbauung bedanken. Weiters gilt
mein besonderer Dank meinem Vorgänger MR Priv. Doz. DI Dr. Florian Rudolf-Miklau, der die
letzten 5 Jahre großartiges für den Verein geleistet hat und die Vereinszeitschrift in perfekter
Art und Weise national und international positioniert hat.
Für jene, die mich noch nicht kennen, möchte ich mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Christian Pürstinger. Ich komme aus Grünau im Almtal in Oberösterreich, derzeit
wohnhaft in Gmunden am Traunsee. Nach Besuch der Höheren Technischen Lehranstalt für
Forstwirtschaft in Bruck an der Mur (Försterschule) absolvierte ich das Studium der Wildbach-
und Lawinenverbauung an der BOKU. Ab 1998 war ich an der BOKU am Institut für Alpine Na-
turgefahren bei zahlreichen Projekten zum Thema Lawinen beschäftigt. Im Jahr 2003 wechselte
ich nach Bad Ischl zur WLV und trat dort bei der Gebietsbauleitung Salzkammergut (jetzt GBL
OÖ. West) meinen Dienst an, der ich bis heute treu geblieben bin. Weiters übernahm ich im
Jahr 2010 das Amt des Vertrauensmannes der Vereinsgruppe OÖ.
Aufgrund der außerordentlichen Qualität der Vereinszeitschrift und des damit verbundenen
Arbeitsaufwandes gestaltet es sich sehr schwierig, dies alles alleine zu bewältigen. Aus diesem
Grund hat sich Kollege HR DI Siegfried Sauermoser mit einem Redaktionsteam bereit erklärt,
die Schriftleitung der Vereinszeitschrift zu übernehmen. Dafür möchte ich ihm und seinem
Team vorweg schon einmal sehr herzlich danken.
Ich möchte noch einen kleinen Ausblick für nächste Zeit geben:
Das Vereinsheft Nr. 178 zum Thema „Die. Wildbach: Perspektiven einer Institution“ wird in Bäl-
de erscheinen. In Planung für das Jahr 2017 sind Hefte zu den Schwerpunktthemen „Lawinen“
und „Schutzwald“.
Die Studienreise 2017 wird uns im kommenden Herbst mit freundlicher Unterstützung der Ab-
teilung ins schöne Vorarlberg zum Thema „Monitoring“ führen. Weiters beginnen schon die
Vorbereitungen für die im Jahr 2018 geplante Auslandsstudienreise zu unseren Kollegen nach
Japan.
Nähere Informationen zu den oben genannten Themen werden an alle zeitgerecht übermittelt.
Ich freue mich auf meine Aufgabe als neuer Technischer Referent und auf eine gute Zusam-
menarbeit. Für jedwede Anfragen, Anregungen sowie konstruktive Kritik stehe ich natürlich
jeder Zeit zur Verfügung.
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Bericht des neuen Schriftleiters (DI Siegfried Sauermoser)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sg. Leser der Zeitschrift "Wildbach- und Lawinenverbau"!
Ich stelle mich euch als der neu gewählte Schriftleiter für die nächsten drei Jahre vor. Einen
Schriftleiter für die Vereinszeitschrift hat es bisher noch nicht gegeben. Dies war ein Teil der
Aufgaben des Technischen Referenten. Nun, die Zeiten ändern sich, die Aufgaben in den
Dienststellen werden immer mehr, die Zeit, welche zur Verfügung steht, um sie zu erledigen
aber nicht. Die Organisation der Vereinszeitschrift auf einem Niveau, wie wir sie vom letzten
Technischen Referenten, Dr. Florian Rudolf-Miklau, übernommen haben, ist oder wäre gemein-
sam mit den Agenden des Technischen Referenten in angemessener Zeit nicht mehr bewältig-
bar. Zu umfangreich ist neben anderen Aufgaben auch jene der Schriftleitung das Fachjournal
geworden. Wir haben diese Aufgaben deshalb gesplittet. In enger Abstimmung mit dem Techni-
schen Referenten und einem Redaktionsteam auf Basis eines vorläufigen Arbeitsübereinkom-
mens werden wir die Geschicke der Vereinszeitung in eine positive Zukunft führen. Dazu
braucht es allerdings die Unterstützung aller Vereinsmitglieder, vor allem auch der Praktiker.
Eines der Ziele für die Zukunft neben der Erhaltung der fachlichen Vielfalt auf dem bestehenden
Niveau ist es, den Anteil der Praxisbeiträge zu erhöhen. Ich werde der Praxis meines Vorgängers
treu bleiben und einen Themenvorschlag für ein Heft vorgeben und auf der Basis dieses Vor-
schlages Autoren zur Beitragsleistung einladen. Dabei denke ich, wie schon erwähnt , auch an
spannende Praxisthemen. Dies wurde auch im Rahmen der letzten Jahreshauptversammlung
diskutiert und als Anregung bei mir deponiert.
Persönlich begebe ich mich auf einen völlig neuen Erfahrungstrip. Ich war noch nie Schriftleiter
eines so hochwertigen Fachjournales und ich werde diese Tätigkeit weitgehend in meinem Ru-
hestand ausüben. Das ist auch für den Verein eine neue, hoffentlich erfolgreiche Entwicklung,
die der zukünftigen Demographie der Vereinsmitglieder Rechnung trägt. Die Motivation ist es,
meine langjährige Erfahrung auf diese Art im Rahmen eines Wissensmanagements an die jün-
geren Kollegen weiter zu geben und mich ohne täglichem Erledigungsdruck fachlichen Themen
widmen zu können, die mich nach wie vor interessieren. Gemeinsam mit euch allen ist es ein
wesentliches Ziel, die Vereinszeitschrift als hochwertiges Fachjournal erfolgreich in die Zukunft
zu führen. Ich danke euch im Voraus für eure Unterstützung.
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Bericht der Studienreise am 21.10.2016 in der Sektion Steiermark-GBL Steiermark Nord
DI Markus Mayerl, GBL Steiermark Nord
Am 21.10.2016 fand eine Studienreise von Vertretern des Vereines der Diplomingenieure für
Wildbach- und Lawinenverbauung im Paltental statt. Im Mittelpunkt standen dabei die nach der
Hochwasserkatastrophe 2012 errichteten Schutzmaßnahmen.
Gruppenbild beim Hochwasserrückhaltebecken Lichtmessbach; Foto: Holzinger
Die Teilnehmer der Exkursion kamen aus allen Bundesländern. Überwiegend Mitarbeiter von
verschiedenen Gebietsbauleitungen der Wildbach- und Lawinenverbauung, Sektionsleiter aber
auch Vertreter aus der Privatwirtschaft, d.h. von Zivilingenieurbüros und sogar ein pensionier-
ter Gebietsbauleiter diskutierten höchst interessiert über die Wirkungsweise, die rasche Errich-
tung sowie viele technische Details der Schutzbauten.
Etwa ein Viertel der Exkursionsteilnehmer waren direkt nach dem katastrophalen Murereignis
im Jahr 2012 schon einmal hier und konnten sich von der raschen und wirkungsvollen Umset-
zung der Maßnahmen überzeugen.
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Nachdem im heurigen Sommer bereits ein Hochwasserereignis wirkungsvoll verhindert worden
ist, war das Interesse groß und es gab viele Diskussionen darüber, was passiert wäre, wenn es
keine Schutzbauten gegeben hätte.
Beim Hochwasser im heurigen Sommer konnten im obersten Murbrecher im Lorenzerbach et-
wa 10.000 m³ Geschiebe und Unholz, im mittleren Grobfilterbauwerk hauptsächlich Unholz und
einige 100 m³ Geschiebe und in der Geschiebedosiersperre etwa 15.000 m³ Geschiebe ausgefil-
tert und zurückgehalten werden. Die Maßnahmen waren so wirkungsvoll, dass sogar bei der in
Bau befindlichen Brücke keine nennenswerten Schäden entstanden sind.
Auch die Schutzmaßnahmen am Schwarzenbach wurden besichtigt und besprochen. Den Ab-
schluss der Exkursion bildete das gerade fertiggestellte Hochwasserrückhaltebecken auf der
Kaiserau, durch das der Geschiebetrieb in der geologisch sensiblen Schluchtstrecke reduziert
sowie das Ortszentrum vom Admont geschützt werden.
Teil 1: Lorenzerbach
Hochwasserereignis 2012
Die starke Vorbefeuchtung und die extreme Häufung von Starkregenereignissen von Juni bis
September 2012 führten im Paltental zum Auftreten einer Vielzahl von Rutschungen und
Hochwasserereignissen, die ihren Höhepunkt in der Mure am 21. Juli 2012 in St. Lorenzen hat-
ten. Im gesamten Paltental wurden im Juni 2012 hunderte Rutschungen aktiviert. In insgesamt
64 Wildbächen kam es zu Hochwasserschäden und Vermurungen.
Die Unwetterkatastrophe im Paltental begann bereits am 17.6.2012 mit der Entgleisung eines
Personenzuges am Pöllingergraben, nachdem eine Mure bis auf die Eisenbahnlinie gelangt war.
Am 21.6.2013 hat im Tobeitschbach eine Mure ein Gebäude weggerissen und weitere Häuser
stark beschädigt.
Die Mure in St. Lorenzen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 m/s verwüstete den Ort St.
Lorenzen und beschädigte oder zerstörte dabei 78 Gebäude sowie 22 Fahrzeuge. Durch den
Murenabgang kombiniert mit den rund 500 Evakuierungen der vergangenen Wochen war die
Bevölkerung sehr betroffen.
Katastrophenbewältigung
Seitens des der Bezirkshauptmannschaft wurde umgehend der Bezirkseinsatzstab einberufen.
Die insgesamt 173 Schadstellen wurden von Sachverständigen der Wildbach- und Lawinenver-
bauung, Geologen und anderen Sachverständigen beurteilt und die Maßnahmen zur Wieder-
herstellung wesentlicher Infrastruktur und Abwendung drohender Gefahr festgelegt.
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Lorenzerbach: Wiederherstellung des Gerinnes; Fotos: WLV Stmk.-Nord, Mayerl
Insgesamt waren bis zu 100 Großgeräte, 400 Männer des Bundesheeres, mehr als 100 Mitarbei-
ter der Wildbach- und Lawinenverbauung mit den Aufräumungsarbeiten, Bach- und Wildholz-
räumungen, Ufersicherungen und Wiederherstellungen der Gerinne beschäftigt.
Im Zuge der Aufräumungsarbeiten wurde klar, dass die Rutschungen, die vor allem in den Ein-
zugsgebieten des Lorenzerbaches und Schwarzenbaches großflächig auftraten, bei entspre-
chender Befeuchtung wieder aktiviert werden können und zum Abrutschen von Bäumen und
Erdmassen in die Gerinne führen werden. Weitere Vermurungen mussten daher befürchtet
werden.
Schutzprojekte
Innerhalb von 10 Tagen wurde für die beiden Bäche Schwarzenbach- und Lorenzenbach von der
Wildbach- und Lawinenverbauung Schutzprojekte ausgearbeitet und der betroffenen Bevölke-
rung präsentiert.
Murbrecher am Lorenzerbach im 3-d-Modell und nach Fertigstellung; Fotos: WLV, Pürstinger
Bereits im August wurden mit den Baumaßnahmen für die beiden Schlüsselbauwerke (Murbre-
cher im Lorenzerbach und Geschieberückhaltebecken im Schwarzenbach) begonnen. Beide
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Schlüsselbauwerke konnten noch im Jahr 2012 fertiggestellt werden und damit wesentlichen
Schutz bieten.
Im Jahr 2013 wurden im Lorenzerbach eine Geschieberückhaltsperre sowie ein weiterer Mur-
brecher errichtet wodurch ein sehr hohes Maß an Schutz erreicht wurde.
Im Schwarzenbach wurde 2013 als zweites Schlüsselbauwerk neben der bereits fertiggestellten
Geschieberückhaltesperre ein Murbrecher errichtet, der sich derzeit in Fertigstellung befindet.
Fertiggestelltes Geschieberückhaltebecken im Schwarzenbach; Foto: Holzinger
Geschieberückhaltebecken am Lorenzerbach; Fotos: WLV Stmk.-Nord; Mayerl
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Im gesamten Bezirk Liezen mussten nach dem Unwettersommer 2012 etwa 1,5 Millionen Ku-
bikmeter Geschiebe sowie 4500 fm Unholz von den Schwemmkegeln und aus den Gerinnen
geräumt und verlagert werden. Insgesamt wurden rund 70.000 Tonnen Wasserbausteine zum
Wiederaufbau der vollkommen zerstörten Bachbetten benötigt.
Die Wildbach- und Lawinenverbauung hat in den Jahren 2012 und 2013 im Paltental an insge-
samt 8 Bächen Schutzprojekte zur Abwendung weitere Gefahren ausgeführt. Dabei wurden
durch Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in etwa 45.000 Arbeitsstunden Mur-
brecher, Geschieberückhaltesperren sowie Stabilisierungsmaßnahmen in Gerinnen gebaut. Au-
ßerdem wurden in mehr als 11.000 Baggerstunden weitere 35.000 Tonnen Wasserbausteine
und in vorwiegend manueller Arbeit mehrere Hundert Festmeter Holz zur Stabilisierung der
Gerinne verlegt.
In der Zwischenzeit wurden die Schutzmaßnahmen am Lorenzerbach (und auch am Schwarzen-
bach) weitgehend fertiggestellt.
In der ersten Bauphase wurde am Lorenzerbach von den Salzburger Kollegen ein Grobfilter-
bauwerk und am Schwarzenbach von den Tiroler Kollegen ein großes Geschieberückhaltebe-
cken errichtet.
Beim Grobfilterbauwerk im St. Lorenzen wurden dabei 3.336 m³ Beton, 228 to Baustahl, 3.487
to Wasserbausteine eingebaut. Es waren 6.693 Arbeitsstunden und 1.383 Baggerstunden dazu
erforderlich. Es gab bei den Bauwerken geringfügige Änderungen. So wurden sowohl die Höhe
der Scheibenbauwerke beim Grobfilterbauwerk als auch die Höhe des Gechiebauffang- und
Geschiebedosierbauwerkes vergrößert. Das dritte Grobfilterbauwerk wurde an anderer Stelle
errichtet.
Die große Geschieberückhaltesperre im Schwarzenbach wurde in einer kombinierten Bauweise
mit einem Mittelteil aus Beton und geschütteten Erddämmen mit Spundwänden als Anschluss
zu den Talflanken ausgeführt. Es waren 1.856 Arbeitsstunden, 2..669 Baggerstunden sowie
6.557 to Wasserbausteine dafür erforderlich. Außerdem wurden dabei 1.631 m³ Beton einge-
baut.
An dieser Stelle wird nochmals der Dank für die Unterstützung aus den anderen Gebietsbaulei-
tungen und Sektionen ausgesprochen.
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In der Zwischenzeit wurde das Schutzprojekt von den Mitarbeitern der Gebietsbauleitung Stei-
ermark Nord weitgehend fertiggestellt und hat im heurigen Jahr bereits sehr gut funktioniert.
Es wurden im Lorenzerbach dabei etwa 20.000 m³ Geschiebe und Unholz ausgefiltert. Trotz der
im Bau befindlichen Landesstraßenbrücke im Unterlauf hat es keinerlei Schäden gegeben.
Grobfilterbauwerk im Sommer 2016; Foto: WLV Stk.-Nord
Ministerbesuch im Sommer 2016; Foto: WLV Stk.-Nord
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Teil 2: Hochwasserrückhaltebecken Lichtmessbach
Allgemeines
Der Lichtmessbach entspringt an den Westabhängen des Admonter Kaiblings an der Grenze
zwischen der Grauwackenzone und den Nördlichen Kalkalpen. Das oberste Einzugsgebiet ist
geprägt durch Stauniederschläge mit sehr hohen Niederschlagsspenden in den Kammlagen.
Ursprünglich entwässerte der Lichtmessbach ins Paltental. Durch eiszeitliche Ablagerungen ver-
legte sich der Bachlauf von der Kaiserau abwärts jedoch nach Norden und führte über eine ge-
schiebeträchtige Grabenstrecke nach Admont.
Auf einer Länge von mehr als zwei Kilometer durchschneidet der Lichtmessbach die tektonisch
stark beanspruchten Toneck-Phyllite. An beiden Talflanken befinden sich rutschanfällige Hänge
mit bedeutender Mächtigkeit, die Schluchtstrecke bildet daher einen besonderen Gefahren-
herd.
Das Ortszentrum von Admont befindet sich auf dem Schwemmkegel des Lichtmessbaches. Zwi-
schen den Gebäuden befindet sich das alte, schmale Gerinne, welches nicht in der Lage ist, den
Bemessungsabfluss abzuführen.
Schutzkonzept der Wildbach- und Lawinenverbauung
Das Hochwasserschutzkonzept beinhaltet daher die Dämpfung der Hochwasserspitze in einem
Hochwasserrückhaltebecken sowie eine Vergrößerung des Gerinnes und Geschieberückhalt.
Dadurch soll einerseits die Mobilisierung von Geschiebe in der Grabenstrecke vermindert und
andererseits das Risiko für Ausuferungen im zentralen Ortsbereich von Admont reduziert wer-
den.
Geschichte
Nach der Gründung des Benediktinerstiftes im Jahr 1074 erfolgte rasch die Besiedlung des
Schwemmkegels des Lichtmessbaches. Ab dieser Zeit war der Bach wegen seiner Gefährlichkeit
Gegenstand von Schutzmaßnahmen, welche vorerst jedoch lediglich lokalen Charakter hatten
und vor allem aus Holz ausgeführt wurden.
Die „K.K Forsttechnische Abtheilung für Wildbachverbauung“ entwickelte bereits im Jahr 1886
ein Schutzprojekt, dass unter anderem ein Wasserreservoir auf der Kaiserau vorsah. Mit einem
vier Meter hohen Damm sollten 25000 m² Wasser zurückgestaut und so die Hochwasserspitzen
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aus dem Kaiserauer Becken abgefangen werden. Angesichts der damaligen Methoden der Mas-
senbewegungen konnte dieser Gedanke jedoch nicht realisiert werden (Technischer Bericht,
Verbauungsprojekt 1996).
Mitte August 1949 kam es zu einem extremen Schlechtwettereinbruch mit drei Tagen Regen
und Neuschnee auf den Bergen. Nach einer plötzlichen Warmluftzufuhr setzte am 15.8.1949
ein heftiges Gewitter ein und löste die Katastrophe aus. Die zur Rutschung neigenden Hänge
des Mittellaufes waren durch lang anhaltenden Regen durchnässt und aufgeweicht und setzten
sich auf breiter Fläche gegen den Graben hin zu in Bewegung. Im Operat hieß es: „Einer Lawine
ähnlich rollte und schob sich die Verheerung zu Tal. Die Regulierungsstrecke im Markte verlaus-
te und der Bach wurde aus seinem Bett geworfen. Häuser, Keller Straßen wurden vermurt und
das Tal bot den Anblick grauenhafter Verwüstung.“ (Technischer Bericht, Verbauungsprojekt
1996).
Bei hm 17,76 errichtete die WLV bereits im Jahre 1951 einen Unholzrechen. Im Schutzprojekt
1952 wurde der Bach neu reguliert sowie die Staffelung im Graben teilweise erneuert und
komplettiert.
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Unterlaufregulierung, Foto © WLV; Gebietsbauleitung Steiermark Nord
Ein weiteres Schutzprojet aus dem Jahr 1996 enthielt die Ertüchtigung der Ortsregulierung von
hm 0,5 - 12,7 mit Sanierungen, teilweisen Erhöhungen der Ufermauern, Absenkung der Bach-
sohle, Hebung der Brückentragwerke sowie Sicherung der angrenzenden Bauobjekte. In den
Jahren 1998 bis 2000 wurde bei hm 36,80 eine Geschieberückhaltesperre errichtet.
Das geplante Hochwasser-Dosierwerk „Kaiserau“ bedurfte jedoch noch weiterer Planungen.
Nach umfangreichen Untergrunderkundungen mit zusätzlichen Rammsondierungen, Messun-
gen des Grundwasserspiegels, Röschenaufnahmen sowie weiteren Rotationskernbohrungen
mit Messungen des Grundwasserstromes in verschiedenen Bodenschichten (Flowmeter) erfolg-
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ten bodenchemische Untersuchungen und die hydrologischen Bemessungen wurden dem
Stand des Wissens angepasst.
Hydrologie, Hydraulik
Die Höchstwasserstände der Katastrophen 1851, 1949 und 1951 wurden an einem rechtsufri-
gen Gebäude (bei Hektometer 9,5) festgehalten. Nachrechnungen ergeben für den Spitzenab-
fluss vom Ereignis 1851 etwa 70 m³/s, für das Hochwasserereignis von 1949 etwa 55 m³/s und
für 1951 etwa 45 m³/s. Im Jahr 2010 wurden die Hydrologie und Hydraulik des Schutzprojektes
Lichtmessbach mit neuen Methoden überarbeitet. Für die hydraulische Berechnung des Unter-
laufgerinnes wurden insgesamt 78 Profile aufgenommen und die Berechnung erfolgte mit der
Software WASPI- HEC2.
Die Berechnung des maßgeblichen Niederschlages erfolgte mit HAöSTRA Daten. Als maßgebli-
ches Niederschlagszenario wurde ein dreistündiges, anfangsbetontes Starkregenereignis im
oberen Einzugsgebiet herangezogen.
Aufgrund der mittels HEC-HMS simulierten Szenarien, der Berechnung nach ZEMOKOST und
nach den Berechnungen mit empirischen Formeln liegt der Spitzenabfluss des Bemessungser-
eignis (auf ein 100 jährliches Niederschlagsereignis gerechneter Reinwasserabfluss) bei 68 m³/s,
während der Unterlauf des Lichtmessbaches im Ortszentrum nur etwa 30 m³/s abführen kann.
Durch das Hochwasserretentionsbecken kann die Hochwasserspitze des Bemessungsereignisses
im Bereich Kaiserau von 39,9 m³/s auf maximal 7,4 m³/s reduziert werden. Beim Bemessungs-
szenario werden dabei 178.900 m³ Wasser im Hochwasserrückhaltebecken gespeichert und
erst sukzessive wieder abgegeben. Die Hochwasserspitze bei der Ortsregulierung wird dadurch
für das Bemessungsereignis auf 30 m³/s reduziert.
Die Untersuchungen haben die Notwendigkeit der Dämpfung der Hochwasserspitze untermau-
ert und so zur Ausführung des Hochwasserrückhaltebeckens nach neuestem Stand der Technik
geführt.
Hochwasserrückhaltebecken 2015
Unterhalb der Kaiserau, genau in dem Bereich, wo sich der Bachlauf nach der Eiszeit seinen
Weg Richtung Admont bahnte, wurde bei hm 61,7 das Hochwasserrückhaltebecken Kaiserau als
ungesteuertes Becken mit einem Grundsee errichtet. Es kam ein 12 m hoher Zonendamm mit
Tondichtung zur Ausführung. Das Durchlassbauwerk aus Beton wurde auf duktilen Pfählen fun-
diert und mit einem großen Unholzkäfig beim Einlaufbauwerk sowie einem Unholzrechen an
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der Stauwurzel versehen. Die Abdichtung zum Untergrund hin erfolgte mittels abgedichteter
Spundwand. Für den Verklausungsfall wurde eine eigenständige Bypassleitung errichtet, die mit
einem luftseitigen Schütz am Tosbecken bedient werden kann und gleichzeitig der Entleerung
des Grundsees (für Wartungszwecke) dient.
Bauphase 2015, Einlaufbauwerk Grundablass, Bypasseinlauf; Foto © WLV Stmk.-Nord
Der Bau wurde in den Jahren 2013 bis 2015 umgesetzt. Die Gestaltung und standortsgerechten
Bepflanzung der Seichtwasserzone des Grundsees erfolgte unter einer ökologischen Bauauf-
sicht. Für die Überwachung der Auswirkungen auf den ober- und unterirdischen Abfluss wäh-
rend der Bauzeit wurden zwei Grundwasserstandsmesspegel sowie jeweils ein automatischer
Abflusspegel mit Datenlogger am Lichtmessbach und am Hallwegbach installiert.
Hochwasserereignis 2015
Noch während der Bauzeit ereignete sich am 19. Juli 2015 2015 ein Starkregenereignis mit Ha-
gel im Kaiserauer-Becken. Zwischen etwa 20:00 Uhr und 22:00 Uhr MESZ (mitteleuropäischer
Sommerzeit) registrierte die Station in Hall/Admont 30mm Niederschlag. Die nächstgelegene
ZAMG-Station in Hall registrierte innerhalb von 30 Minuten aber auch immerhin 25.6mm, was
einer Jährlichkeit von ca. 5 bis maximal 9 Jahre entspricht. Die INCA-Analyse (Kombination aus
Radar- und Stationsdaten), liefert für den Bereich Kaiserau Niederschlagsmengen zwischen 20
und 40mm Niederschlag. Das Maximum lag im Bereich des Admonter Reichensteins mit Nieder-
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schlagsraten von bis zu 30mm innerhalb von 15 Minuten. Laut dem Gutachten von Mag. Pehsl
von der ZAMG Steiermark war der Niederschlag gemäß INCA-Auswertung etwa ein 30-
jährliches Ereignis.
Im Zuge des Niederschlagsereignisses kam es im Hochwasserrückhaltebecken zu einem Aufstau
von knapp drei Metern Höhe. Es wurden etwa 25000 m³ Wasser zurückgehalten und damit die
Abflussspitze im Unterlauf deutlich gedämpft.
Der Bau wurde im Jahr 2015 abgeschlossen und der Baustellenbereich im Herbst begrünt. So-
mit kann das Becken seine bestimmungsgemäße Funktion erfüllen.
Hochwasserrückhaltebecken mit Grundsee, Flugfoto © Mayerl 2015
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Kaiserauer Becken mit Hochwasserrückhaltebecken 2015, Flugfoto © Mayerl
Chronik des Vereins (DI Dr. Eugen Länger)
Obmänner bzw. Präsidenten des Vereines
Die Funktionsperioden der Obmänner (seit 2006: Präsidenten) des im Jahre 1950 wie-
dergegründeten Vereines (auf Grund der Wahlen durch die jährlichen Hauptversamm-
lungen) werden nachstehend angeführt:
Zeitraum Vor- und Familienname Vereinsgruppe
19.05.1950 – 09.12.1953
09.12.1953 – 18.01.1957
18.01.1957 – 04.02.1960
04.02.1960 – 11.07.1963
11.07.1963 – 12.11.1963
(Siehe Anmerkungen!)
Alexander LONDZIN
Hans ANDRE
Hubert KOIDL
Otto SCHIERMBÖCK
Herbert DOLLHOPF
(geschäftsführender Ob-
mann)
Villach
Innsbruck
Salzburg
Wien
Wien
12.11.1963 – 22.11.1966 Dr. Julian STRITZL Villach
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22.11.1966 – 16.12.1969
16.12.1969 – 18.10.1972
18.10.1972 – 10.12.1976
10.12.1976 – 23.01.1981
Erich HANAUSEK
Herbert TSCHANN
Josef HOPF
Otto TAUTSCHER
Innsbruck
Bregenz
Innsbruck
Wien, N.Ö. u. Bgld.
23.01.1981 – 04.06.1984
04.06.1984 – 08.04.1988
08.04.1988 – 27.05.1994
27.05.1994 – 11.06.1999
11.06.1999 – 12.04.2002
Wolfgang KETTL
Jörg HEUMADER
Manfred GSCHWENDTNER
Peter PRESSLER
Josef BRUNNER
Salzburg
Tirol
Salzburg
Wien, N.Ö. u. Bgld.
Kärnten
12.04.2002 – 19.06.2006
19.06.2006 – 30.06.2009
30.06.2009 – 10.10.2014
Seit 10.10.2014
Thomas HUBER
Franz ANKER
Christof SEYMANN
Thomas FRANDL
Tirol
Salzburg
Kärnten
Vorarlberg
Anmerkungen zum Vereinsjahr 1963:
Infolge von Zwistigkeiten in der Vereinsleitung wegen eines schweren Vertrauensbruches eines
Vereinsmitgliedes mit Hilfe eines Mitgliedes der Vereinsleitung (Vertrauensmann) traten mit
Wirkung vom 11. Juli 1963 der Obmann Koll. Otto SCHIERMBÖCK und der Obmann-
Stellvertreter Koll. Josef SCHREMS von ihren Funktionen zurück. Daraufhin übernahm der
Schriftführer Koll. Herbert DOLLHOPF die Geschäftsführung des Vereins. Zusätzlich wurde durch
die verbliebene Vereinsleitung Koll. Otto TAUTSCHER in den Vereinsvorstand kooptiert. Alle vier
genannten Kollegen waren Angehörige der Sektion Wien (siehe Mitteilungsblatt Nr. 1/63).
Das Technische Referat bzw. die Technischen Referenten
Schon in den ersten Satzungen des „Verbandes der Ingenieure der Wildbachverbauung Öster-
reichs“ wurde im Jahre 1920 als ein wichtiger Vereinszweck die „fachliche Weiterbildung“ der
Mitglieder angeführt. Hierfür wurde im Jahre 1922 das Technische Referat eingerichtet und
Koll. Dr. Friedrich LORENZ mit dessen Leitung betraut (27.11.1922; sh. KILLIAN H., 1990, S.198).
Dieser begründete sodann im September 1924 die „Fachliche Verbandszeitschrift der Ingenieu-
re der Wildbachverbauung Österrreichs“. Nach mehr als 10jähriger intensiver und fruchtbrin-
gender Arbeit im Technischen Referat legte Koll. Dr. Lorenz aus gesundheitlichen Gründen seine
Funktion im Jahre 1935 zurück. Vom Verbandstag im November 1935 wurde sodann die Leitung
des Technischen Referates der Arbeitsgemeinschaft der Kollegen Dr. Robert HAMPEL, Dr. Leo-
pold HOFFMANN und Alfred WILLOMITZER übertragen. Beim Verbandstag im Dezember 1937
übernahm schließlich, unter gewissen Voraussetzungen, Koll. WILLOMITZER alleine die Leitung
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des Technischen Referates, bis zur endgültigen Auflösung des Vereines mit15.7.1938 (KILLIAN
H., 1990, S.169 f., S.201; SCHREMS J., 1971; S.156 f.)
Bei der Wiedergründung des Vereines im Jahre 1950 wurde die Funktion des Technischen Refe-
renten des Vereines als Mitglied der Vereinsleitung geschaffen. Der erste Technische Referent
Koll. Dr. Robert HAMPEL hat sodann im Jahre 1952 die fachliche Vereinszeitschrift wieder akti-
viert, die schließlich unter Koll. Josef HOPF als Zeitschrift „Wildbach- und Lawinenverbau“ zum
öffentlichen Fachorgan geworden ist.
Nachfolgend werden die Funktionsperioden der Technischen Referenten des Vereins (ab 1950)
angeführt:
Zeitraum Vor- und Familienname
(Vereinsgruppe)
Schriftleiter d. Zeitschrift „Wild-
bach- und Lawinenverbau“
19.05.1950 – 10.12.1957
Dr. Robert HAMPEL
(Innsbruck)
---
10.12.1957 - 22.11.1966
Julius JAKSCHE
(Linz)
---
22.11.1966 – 18.10.1972
Josef HOPF
(Innsbruck)
Heft 1/31.Jg. (Juli 1967) – inkl.
Heft 2/36 Jg. (Aug. 1972)
18.10.1972 – 17.12.1979
Wolfgang KETTL
(Salzburg)
Heft 1/37.Jg. (Juli 1973) –
inkl.Heft 2/43.Jg. (Nov. 1979)
17.12.1979 – 25.4.1986
Josef NEUNER
(Tirol)
Heft 1/44.Jg. (Sept. 1980) – inkl.
Heft 103 (Juni 1986)
25.04.1986 – 09.06.1995
Dr. Gernot FIEBIGER
(Salzburg)
Heft 104 (Dez.1986) – inkl. Heft
125 (April 1994)
09.06.1995 – 12.04.2002
Dr. Hansjörg HUFNAGL
(Kärnten)
Heft 126 (Juni 1994) – inkl. Heft
146 (Dez. 2001)
12.04.2002 – 19.06.2006
Christian WEBER
(Tirol)
Heft 147 (Okt. 2002) – inkl. Heft
154 (Sept. 2006)
19.06.2006 – 19.09.2011
Christoph SKOLAUT
(Salzburg)
Heft 155 (Juni 2007) – inkl. Heft
168 (Dez. 2011)
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19.09.2011 – 20.10.2016
Dr. Florian RUDOLF-MIKLAU
(Ministerium)
Heft 169 (Sept. 2012) – Heft 178
Seit 20.10.2016 Christian Pürstinger (OÖ)
Anmerkungen zur Fachlichen Vereinszeitschrift bezüglich Titel und Jahrgängen:
„Fachliche Verbandszeitschrift der Ingenieure der Wildbachverbauung Österreichs“:
Heft 1/ September 1924 (1.Jahrgang) bis Heft 14/November 1936 (13.Jahrgang).
„Fachliche Verbandsnachrichten der Ingenieure der Wildbachverbauung Österreichs“:
Heft 1/ 1.Juli 1936 (13.Jahrgang) bis Heft 12/ 14.Juli 1938 (15.Jahrgang).
„Fachliche Vereinszeitschrift der Diplom-Ingenieure der Wildbach- und Lawinenverbauung Ös-
terreichs“:
Heft 1/Feber 1952 (16.Jahrgang) bis Heft 25/November 1966 (30.Jahrgang).
„Wildbach- und Lawinenverbau“:
Heft 1/31.Jahrgang (Juli 1967) bis dato
Quellen:
KILLIAN Herbert: Der Kampf gegen Wildbäche und Lawinen im Spannungsfeld von Zentralismus
und Föderalismus, Teil III/1 (164.Heft der Mitteilungen der Forstlichen Bundesversuchsanstalt
Wien; Wien, 1990).
SCHREMS Josef: 50 Jahre Verband der Diplom-Ingenieure der Wildbach- und Lawinenverbau-
ung Österreichs. – In: Mitteilungsblatt 5/71 des Vereins der Dipl.-Ing der WLV Österreichs; Bre-
genz, 1971.
Jahreshauptsammlungen des Vereines
Mit der Wiedergründung des Vereines im Jahre 1950 wurde die Reihe der für die Entwicklung
und die Tätigkeit des Vereins maßgebenden Jahres-Hauptversammlungen wieder aufgenom-
men und fanden diese, wie folgend angeführt, zu nachstehenden Zeiten und Orten statt:
Datum Ort Quelle
19./20.5.1950
06./07.12.1951
22.11.1952
09.12.1953
Salzburg
Wien
Salzburg
Innsbruck
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 1/50)
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 1/52)
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 1/53)
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 1/54)
Mitteilungsblatt – Dezember 2016 www.wlv-austria.at info@wlv-austria.at
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17.11.1954 Wien Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 1/55)
30.11.1955
18.01.1957
10.12.1957
26.11.1958
04.02.1960
Wien
Wien
Linz
Villach
Graz
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 6/55)
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 2/57)
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 1/58)
Niederschrift (sh. Beilage zum Mitt.Bl. 1/59)
Niederschrift (nicht datiert)
18.01.1961
14.12.1961
04.12.1962
12.11.1963
24.11.1964
Salzburg
Salzburg
Salzburg
Salzburg
Wien
Niederschrift (nicht datiert)
Niederschrift (datiert mit Jan.1962)
Niederschrift (datiert mit Feber 1963)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 1/64 v. Jan.1964)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 2/65 v. Jan. 1965)
30.11.1965
22.11.1966
21.11.1967
23.10.1968
16.12.1969
Salzburg
Innsbruck
Graz
Salzburg
Linz
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/66 v. Feber 1966)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 2/67 v. Jan. 1967)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 5/68, nicht datiert)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/69, nicht datiert)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/70 v. 7.9.1970)
18.12.1970
30.11.1971
18.10.1972
21.11.1973
28.11.1974
Salzburg
Linz
Wien
Schladming (Stmk.)
Innsbruck
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/71 v. 26.7.1971)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/72 v. 18.8.1972)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 8/72 v. 24.11.1972)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 10/73 v.
28.12.1973)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 6/74 v. 28.12.1974)
16.12.1975
10.12.1976
23.10.1977
28.11.1978
17.12.1979
Salzburg
Salzburg
Wien
Salzburg
Salzburg
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 1/76 v. 19.1.1976)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 1/77, nicht datiert)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 1/78, nicht datiert)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 1/79, nicht datiert)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 1/80 v. 22.1.1980)
23.01.1981
02.06.1982
27.05.1983
04.06.1984
05.06.1985
Salzburg
Uttendorf (Salzburg)
Tiefgraben (O.Ö.)
Villach
Innsbruck
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 2/81 v. 25.3.1981)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 5/82 v. 3.8.1982)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/83 v. 30.6.1983)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/84 v. 8.8.1984)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/85 v. 10.12.1985)
25.04.1986
10.04.1987
08.04.1988
19.05.1989
18.05.1990
Ort b. Gmunden (O.Ö.)
Dürnstein (NÖ)
St.Lorenzen ob M. (Stmk.)
Salzburg
Innsbruck
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/86 v. 29.10.1986)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/87 v. 30.5.1987)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/88 v. 12.12.1988)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/89 v. 29.8.1989)
lt. Ausschreibg. (Mitt.Bl. 2/90 v. 26.4.90)
26.04.1991 Hollenburg b.Ma.Rain(Ktn.) Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/91 v. 26.7.1991)
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22.05.1992
28.05.1993
27.05.1994
09.06.1995
Bruck a.d.Mur (Stmk.)
Steyr (OÖ)
Emmersdorf/Donau (NÖ)
Innsbruck
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/92 v. 7.7.1992)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/93, nicht datiert
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/94 v. 6.7.1994)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 4/95 v. 30.6.1995)
31.05.1996
06.06.1997
05.06.1998
11.06.1999
28.06.2000
Mödling (NÖ)
St.Johann/Pongau (Salzbg.)
Feldkirch (Vorarlbg.)
Bruck a.d.Mur (Stmk.)
Villach
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 3/96 v. Juli 1996)
Niedeschrift (sh. Mitt.Bl. 2/97, nicht datiert)
Niederschrift (sh. Mitt.Bl. 2/98 v. Nov. 1998
Niederschrift
Niederschrift
18.06.2001
12.04.2002
04.04.2003
03.06.2004
15.06.2005
Vöcklabruck (OÖ)
Absam (Tirol)
Krems a.d.Donau (NÖ)
Kaprun (Salzburg)
Schoppernau (Vlbg.)
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
19.05.2006
12.06.2007
04.04.2008
30.06.2009
02.07.2010
Strallegg (Stmk.)
Melk a.d.Donau (NÖ)
Innsbruck (Tirol)
Villach (Ktn.)
Altlengbach (NÖ)
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
19.09.2011
14.09.2012
14.06.2013
10.10.2014
12.06.2015
20.10.2016
Graz
Saalfelden (Sbg.)
Pechgraben (OÖ)
Innsbruck
Fuschl am See (Sbg.)
Bad Ischl (OÖ)
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Niederschrift
Aktivitäten – Berichte aus den Vereinsgruppen
Vereinsgruppe Wien, Niederösterreich und Burgenland
Bei der Hauptversammlung vor 2 Monaten wurde mit dem Zusammenschluss der Vereinsgrup-
pen WNB und Ministerium offiziell gemacht, was bei uns schon seit Jahren gelebt wurde.
Unsere Kollegentreffen finden regelmäßig am ersten Montag des Monats statt.- Sollten Kolle-
ginnen oder Kollegen in Wien sein, würde es uns freuen, wenn auch Mitglieder anderer Ver-
einsgruppen unsere Kollegentreffen besuchen.
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Die Kollegentreffen finden jeweils um 17:00 im Lokal „To Ellinikon“,1030 Wien, Am Heumarkt 5
statt.
Die Termine für die nächsten Kollegentreffen sind der 09.01.2017 und der 06.02.2017.
(DI Gerhard Holzinger)
Vereinsgruppe Steiermark
Am 06.10.2016 fand ein Treffen der Vereinsgruppe Steiermark beim Knappenwirt in St. Stefan
ob Leoben statt. Neben Vereinsinterna wurde vor allem ein Rückblick auf die vielen Unwetter-
ereignisse im Jahr 2016 und auf die Lehren daraus gehalten. Der fordernde und konzentrierte
Einsatz bei den über 60 Sofortmaßnahmen bzw. in 9 Katastrophengebieten zeigte die Leistungs-
fähigkeit unseres Dienstzweiges. Diese wurde von der betroffenen Bevölkerung, den Gemein-
den und dem Land Steiermark anerkennend honoriert. Nun gilt es diese positive Grundhaltung
zügig in entsprechenden Schutzprojekten umzusetzen.
Die Sektion Steiermark ist im Herbst von ihrem langjährigen Bürostandort in der Conrad-von-
Hötzendorfstraße 127 im Südosten von Graz in ein modern eingerichtetes Büro in der Statteg-
ger Straße 60 im Norden von Graz übersiedelt.
Neuaufnahme:
DI Roland Strauß, Jahrgang 1983, studierte „angewandte Geowissenschaften“ an der Montan-
universität Leoben. Nach einem Werkvertrag zur Zustandserhebung und –bewertung von
Schutzbauwerken bei der WLV Gebietsbauleitung Steiermark Ost ist Kollege Strauß beim Tech-
nischen Büro für Geologie Geo-Unterweissacher in Leogang angestellt. Er wurde bei der Lei-
tungssitzung am 19.10.2016 in Bad Ischl einstimmig als außerordentliches Mitglied in den Ver-
ein aufgenommen.
(DI Reinhard Ribitsch)
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Vereinsgruppe Tirol
10 Jahre Vereinstätigkeit in Form des Vertrauensmanns der Vereinsgruppe Tirol kann man in
Kürze wohl eher nur sehr schwer beschreiben und wenn dann sicher nicht in vollem Umfang.
Kollege Leopold Stepanek, welcher diese fordernde Aufgabe mit großem Engagement und
Freude innehatte, wurde beim traditionell stattfinden WeihnachtsHapp der Vereinsgruppe Ti-
rol, welcher im Gasthaus Kranebitterhof stattfand, in geselliger Runde in seinen wohlverdienten
„Vereinsruhestand“ verabschiedet. Interessante und manchmal auch sehr angeregt geführte
Diskussionen bleiben in Erinnerung und werden auch zukünftig das sogenannte Salz in der Sup-
pe ausmachen.
An dieser Stelle möchte ich im Namen der Vereinsgruppe Tirol Kollegen Stepanek ein herzliches
„Vergelt´s Gott“ zukommen lassen.
Fixen Bestandteil des Vereinsjahres bildeten auch 2016 wieder die monatlichen Kollegentreffen
– „Socialising“ stand hier im Vordergrund, wobei manch fachlicher Diskurs auch Platz fand. Ex-
kursionen zum Grundablass des Gepatschspeichers im Kaunertal, zur Großrutschung Kersch-
baumsiedlung in Navis oder zu ausgesuchten Ereignissen im Sellraintal fanden auch heuer wie-
der statt und erhielten großen Zuspruch durch die Vereinsmitglieder.
(DI David Forstlechner)
Vereinsgruppe Oberösterreich
HR DI Norbert Diera feierte heuer im Mai seinen 70. Geburtstag, die Kollegen HR DI Heimo
Schutting sowie HR DI Otto Bammer den „75er“. Die Kollegen der Vereinsgruppe Oberöster-
reich wünschen nochmals alles Gute!
Fachliche Bereisungen wurden seit dem letzten Mitteilungsblatt in Oberösterreich keine abge-
halten, da das heurige Jahr ganz im Zeichen der INSCHAU der WLV, welche vom 18.-20. Oktober
in Bad Ischl abgehalten wurde, stand. Trotz des “durchwachsenen” Wetters konnte sich die GBL
OÖ. West von seiner besten Seite präsentieren und es war für alle Beteiligten eine unvergessli-
che Veranstaltung.
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Danke nochmals allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit!
(DI Christian Pürstinger)
Vereinsgruppe Salzburg
Es hat seit dem letzten Mitteilungsblatt keine nennenswerten Aktivitäten gegeben.
(DI Franz Anker)
Vereinsgruppe Kärnten
Am 30. September 2016 trafen sich die Mitglieder der Vereinsgruppe Kärnten zu einem Kolle-
gentreffen. Neben den üblichen Vereinsangelegenheiten stand die Hochwasserkatastrophen
am Tronitzerbach vom 29.8. und 4.9.2016 in Afritz im Mittelpunkt. Kollege Michael Botthof
stellte zunächst die Ergebnisse der Ereignisdokumentation vor. Wie aus der Abbildung ersicht-
lich kam es innerhalb von 2 Wochen zu nahezu identen Starkregenereignissen, welche Murgän-
ge mit einer Geschiebefracht von jeweils 30.000 m³ bis 40.000 m³ auslösten und die Ortschaft
Kraa schwerstens trafen. Ca. 170 Personen mussten für mehrere Tage evakuiert werden.
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Abb. 1: Auswertung der INCA Daten vom 29.8. und 4.9.2016
Abb. 2: Oberflächenabfluss auf der Almfläche nach dem Starkregenereignis vom 4.9.2016 im obersten
Einzugsgebiet des Tronitzerbaches als auslösendes Moment für den Murgang.
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Abb. 3: Auswirkungen des Murganges vom 4.9.2016 in der Ortschaft Kraa am Schwemmkegel des Tro-
nitzerbaches
Die direkten Auswirkungen der Katastrophe in der Fläche und in den Häusern konnten in engs-
ter Zusammenarbeit im örtlichen Krisenstab und dem intensiven Einsatz der Pioniere aus Vil-
lach, den Katastrophenzügen der Feuerwehren, des Roten Kreuzes und den Mitarbeitern der
Landesstraßenverwaltung Kärnten sowie des Kärntner Agrarbauhofes innerhalb von drei Wo-
chen bewältigt werden. Die Sanierung aller Schäden vor allem an den Häusern und an der Infra-
struktur wird noch längere Zeit in Anspruch nehmen.
Die Gebietsbauleitung arbeitete innerhalb von 3 Wochen ein Verbauungsprojekt für den Tronit-
zerbach aus, für welches infolge engster Zusammenarbeit mit der Abteilung, den Interessenten
und den Behörden des Landes Kärnten alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden
konnten.
Mit dem Bau der Geschieberückhaltesperre am Grabenausgang und dem Ausbau des Unter-
laufgerinnes konnte Anfang November begonnen werden. Für Kärnten außergewöhnlich, es
wird auf dieser Baustelle bereits Ende Jänner mit der Errichtung der Schutzbauwerke fortge-
setzt.
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Bei einem gemütlichen Beisammensein auf der Schwarzseehütte am Verditz fand die Exkursion
mit angeregten Gesprächen über das Gesehene ihren Abschluss.
(DI Christof Seymann)
Vereinsgruppe Vorarlberg
HR i.R. DI Helmut Aschauer (ehemaliger Leiter der Gebietsbauleitung Bludenz) hat am
05.11.2016 seinen 75. Geburtstag gefeiert.
Am 24.11.2016 fand eine Technische Bereisung des Baufeldes Rutschung Doren in der Gemein-
de Doren im Bezirk Bregenz statt. Es wird dort aktuell eine Sicherung der Abbruchwand mit
dem TECCO-Netz durchgeführt.
(DI Thomas Frandl)