Naturheilkunde und Krebs Josef Beuth Institut für Naturheilverfahren an der Universität zu Köln...

Post on 05-Apr-2015

103 views 1 download

Transcript of Naturheilkunde und Krebs Josef Beuth Institut für Naturheilverfahren an der Universität zu Köln...

Naturheilkunde und Krebs

Josef Beuth

Institut für Naturheilverfahren

an der Universität zu Köln

Robert-Koch-Str. 10, 50931 Köln

Tel: 0221 - 478 - 6414

Fax: 0221 - 478 - 7017

http://www.medizin.uni-koeln.de/institute/iwenv/

E-mail: josef.beuth@medizin.uni-koeln.de

Disease Management Programm Brustkrebs

• Leitlinie zur Qualitätssicherung

• Initiator: AOK Nordrhein

Ärztekammer-/KV-Nordrhein

• Grundlage: Notwendigkeit der Verbesserung von

Diagnostik, Therapie, Nachsorge

• Umsetzung: Definiton von Brustzentren

Schulung von Gynäkologen (ÄK; KV)

Komplementäre Massnahmen in der

Onkologie

keine Alternativen zur Standardtherapie

ergänzende-optimierende Massnahmen

Basistherapie

indikationsbezogene Therapie

wurden/werden in kontrollierten Studien erforscht

bei Wirksamkeit in Standardtherapie integriert

Komplementäronkologie: Patientensicht

ca. 80% der Tumorpatienten/Innen Anwender

davon ca. 60% Mistelextrakte

ca. 45% Vitamine / Spurenelemente

Patienten/Innen-Gründe

aktiv an der Krankheitsbewältigung teilzuhaben

Steigerung des Immunsystems (?!)

Achtung: Entstehung / Wachstum von Krebs nicht unbedingt

durch Immun(Abwehr)schäche hervorgerufen

Immunsystem kann

überaktiv sein

überstimuliert werden

Wachstumsfaktoren / Zytokine freisetzen

Komplementäronkologie:

wissenschaftliche Sicht

nicht hinreichend bewiesene klinische Wirksamkeit

Ablehnung durch „Evidence-based medicine“

Forderungen

Standardisierung / Normierung der (Extrakte) Präparate

Isolierung / Strukturaufklärung relevanter Komponenten

rekombinante / synthetische Herstellung (aktiver)

Komponenten

präklinische Grundlagenforschung

Klinische Wirksamkeitsnachweisstudien (EBM I+ II)

Bewertung der Komplementäronkologie

• obligat nach den Kriterien von EBM, University of Oxford, UK

Level 1 A Metaanalyse RCTs

1 B mindestens 1 RCT

2 A Metaanalyse Kohortenstudien

2 B mindestens 1 Kohortenstudie

3 A Metaanalyse nicht-RCTs

3 B mindestens 1 nicht-RCT

4 Fallbeschreibung

5 Expertenaussage

Diabetes Magersucht

Adipositas

Gefäßerkrankungen Krebs

Essen

kann tödlich sein

metabolisches Syndrom

Krebs Ernährung Zusammenhang mit Ernährung 30 –50%

Überernährung und Übergewicht

Zuviel : Fett Eiweiß Alkohol

-------------- Salz Kaffee

Zuwenig: Ballaststoffe

Vitamine Mineralstoffe

pflanzliche Farb- und Aromastoffe

Basistherapie: Komplementäronkologie Ernährung

Krebsdiät ?!? allgemeine Empfehlungen, u.a.

Obst, Gemüse, Getreide rotes Obst/Gemüse bzw. rote Säfte Antioxidanzien

reduziert Nebenwirkungen von ChTh/StTh Vorbeugung, u.a. Brust-, Prostata Ca.

Kalorien, (tierische) Fette Zucker, Kochsalz Alkohol

spezielle Empfehlungen, u.a.

Ballaststoffe fermentierte Lebensmittel

Bewegungsmangel kann krank machen/tödlich sein

Krebs

Alzheimer !?

Herz-Kreislauf

BewegungsmangelDiabetes

Osteoporose

Adipositas Fettstoffwechselstörung

Sport / (moderates)Ausdauertrainingreduziert das Risiko

• Herz-Kreislauf Erkrankungen Herzinfarkt, -rhyhtmusstörungen; Schlaganfall

• Infekte• Stoffwechselstörungen Typ II Diabetes

• Osteoporose • Krebs Mamma- (30-50%), Kolorektal-, Prostata Ca.

Sport in der Krebsprävention

klinisch dokumentiert: epidem. Studien (EBM-Grad III)

moderater (Ausdauer)Sport (3-4 Std./Woche)

reduziert das Risiko für

Mamma Ca., Kolorektal Ca.

Achtung: Studienlage nicht völlig einheitlich!!

Studien der EBM-Grade I oder II fehlen!!

EMPFEHLENSWERT Thune, NEJM, 1997,336;1269

Niemann, 1998; The Exercise Health Conn.

Sport als komplementäre Massnahme

während adjuvanter Therapie des Mamma Ca. moderater (Ausdauer)Sport (z.B. Gehen/Walken)

während adjuvanter Chemotherapie

reduziert Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsabnahme

Müdigkeit/Antriebslosigkeit

psychischen Stress

verbessert Allgemeinbefinden

während adjuvanter Strahlentherapie (EBM-Grad III)

reduziert Müdigkeit; psychischen Stress

EMPFEHLENSWERT (EBM-Grad III) Mock et al., Oncol. Nutr. Forum

1997, 24 :991 und 1994, 21: 899

Basistherapie: Komplementäronkologie Sport / Leibesübungen

Therapie angepasst

moderater Ausdauersport

2 – 3 mal pro Woche (oder öfter !)

optimal > 30-40 Minuten Stoffwechselumstellung

Training/Gymnastik

Müdigkeitssyndrom

Körperbewusstsein, Körperfunktionen

Immunsystem / Hormonsystem

Lebensqualität

soziale Kontakte

Basistherapie: Komplementäronkologie Psychologie/-onkologie

gesicherter Standard während (onkologischer)

Akut-/Rehabilitationsbehandlung

Angst, Depression

Konflikte in Partnerschaft / Familie

soziale Rückzugstendenzen

soziale Kontakte

Probleme mit der Akzeptanz der Erkrankung

Diskrepanzen zwischen Therapieerwartung und –

angebot

psychische Beeinträchtigungen, die körperliche

Leistungsfähigkeit mindern

Basistherapie: Komplementäronkologie Psychologie / -onkologie (Methoden, u.a.)

Entspannung, Meditation, Visualisation

Kreativ-, Kunst-, Gestaltungstherapie

körperliches Wahrnehmungstraining

themenzentrierte Gespräche,

Gesprächstherapie

Partner-/Angehörigengespräche

Schmerzbewältigungstraining

PsychoOnkologische Betreuung soll erreichen

• Stabilisieren und verbessern der psychischen Situation

• Erkennen, erlernen, anwenden von Abwehrstrategien

• Wiederherstellen, verbessern des Selbstwertgefühles

• Erlernen von Strategien zur Krisenbewältigung

• Verbessern sozialer Beziehungen / Aktivitäten

• Fördern der Eigenverantwortung

• Fördern der körpereigenen (Abwehr) Kräfte

PsychoOnkologische Betreuung soll erreichen

• Stabilisieren und verbessern der psychischen Situation

• Erkennen, erlernen, anwenden von Abwehrstrategien

• Wiederherstellen, verbessern des Selbstwertgefühles

• Erlernen von Strategien zur Krisenbewältigung

• Verbessern sozialer Beziehungen / Aktivitäten

• Fördern der Eigenverantwortung

• Fördern der körpereigenen (Abwehr) Kräfte

Basistherapie: Komplementäronkologie

komplementär zur ChTh / StTh

Na-Selenit 300 (-1000) µg/Tag

( EBM III: Bamberg; Fiebig; Büntzel u.a.)

proteolytische Enzyme 4(-9)Tbl. (ca. 2000 FIP units)/Tag

( EBM IIa: Beuth; Popiela; Sakalova u.a.)

Bei Bedarf

bilanziertes Vitamin-/Spurenelementgemisch ohne Eisen

Eisen: Ein Risikofaktor für Krebserkrankungen

Kofaktor Zellproliferation

Ribonucleotidreduktase

DNS - Synthese

Stimulator Initiations-/Promotionsphase

der Karzinogenese Hydroxylradikalen

_______________________________

Siegers, C.P., Keogh, J.P.

Z. Onkol./J. of Oncol. 28, 4 (1996)

Indikationsbezogene Komplementäronkologie

Zellzahl pro µL Blut

Leukozyten < 4.000

Lymphozyten < 1.000

T-Lymphozyten < 800

Helfer T- Lymphozyten < 500

cytotoxische T-Lymphozyten < 40

natürliche Killer (NK)-Zellen < 180

Il-2 R+ T-Lymphozyten < 180

Hannet J. et al. Immunol.Today 13 (1992) p.215-218

Indikationsbezogene komplementäre

Therapien

Phytopharmaka

standardisierte / lektinnormierte Mistelextrakte

native / rekombinante Mistellektine

Thymuspeptide / Thymushormone

Thymusgesamt-/Thymusfrischextrakte

Fiebertherapie / Hyperthermie

Tumorzellvakzine / Dendritische Zelltherapie

Studien zur standardisierten Misteltherapie

Studie Tumor IM QoL Publikation

RCT Mamma Ca + +* Anticancer Res. (2003)

RCT Kopf-Hals PEC Eur.J.Cancer (2001)

RCT Glioblastom +* + Anticancer Res. (2000)

RCT CRC +* + Onkologie (1998)

RCT Mamma Ca +* + Anticancer Res. (1994)

RCT

Kohorten

Mamma Ca

Mamma Ca.

+* +*

+

+

Anticancer Res. (2004

Drug Res. (2004)

Anticancer Res.(2003))

Bewertung der Misteltherapie durch den GEBA (Gemeinsamen Bundesausschuß)

zur Verordnung von Arzneimitteln in der vertragsärztlichen Versorgung

• Es liegen Studien für die Verbesserung der Lebensqualität unter Misteltherapie vor, die bei phytotherapeutischen Zubereitungen eine für eine positive Bewertung ausreichende Evidenz aufweisen.

BAnz. 155 (2004) S. 11 und D. Ärztebl. 101 (2004) B798

Phytotherapeutische Mistelextrakte sind nach Ziffer 16.4 AMR in der palliativen Therapie von malignen Tumoren zur Verbesserung der Lebensqualität verordnungsfähig.

Bewertung der Misteltherapie durch den GEBA (Gemeinsamen Bundesausschuß)

zur Verordnung von Arzneimitteln in der vertragsärztlichen Versorgung

• Mistelextrakte der anthroposophischen Therapierichtung

können nach Ziffer 16.5 AMR bei der Indikation „maligne Tumore“ entsprechend ihrer Zulassung gemäß dem Therapiestandard in dieser „besonderen Therapierichtung“ verordnet werden.

Mamma Ca.

-5-

Standardtherapie Wirksamkeitsgeprüfte komplementäre Massnahmen

-empfehlenswert-

Erweiterte komplementäre Massnahmen

neoadjuvante Th Na-Selenit 300 (-1000) µg/T pEnzyme 4 (-9) Tbl/T Ernährung Psychoonkologie

bil. Vitamine / Spurenelemente

operative Th Na-Selenit 300 (-1000) µg/T

adjuvante Th bzw. ChTh / StTh

Na-Selenit 300 (-1000) µg/T pEnzyme 4 (-9) Tbl/T Ernährung Sport

• Psychoonkologie

rehabilitative-naturheilkundliche Massnahmen

bil. Vitamine / Spurenelemente

Misteltherapie

Immunstatus: ca. 6-12 Wochen nach Standardtherapie Standardtherapie Komplementäre Massnahmen erweiterte Massnahmen EBM: empfehlenswert Immun Th: indikationsabhängig

Mistel Th

Nachsorge Ernährung Sport

rehabilitative/naturheilkundliche Massnahmen

Psychoonkologie Mistel Th (palliative Maßnahme )

A C H T U N G nicht-wirksamkeitsgeprüfte Therapie-/Diagnostikverfahren der Komplementärmedizin werden intensiv beworben nutzen Ängste aus sind teuer können Standardtherapie verhindern verzögern

beeinträchtigen BERATUNG

u.a. Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln

Nicht-evaluierte Diagnostikverfahren Redox-Serum Analyse / Messung freier Radikale

Dunkelfeldmikroskopie / Enderlein Diagnostik

Biophotonen / Bioresonanz

_________________________________________

Tumorzellnachweis im Blut

NK-Zell Funktionstest

„kompletter“ Immunstatus

„moderne“ molekularbiologische Diagnostik

Nicht-wirksamkeitsgeprüfte Therapien Galavit

Ukrain

Megamin

Flor Essence / Essiac

Juice Plus / Noni Saft

PC-SPES

Fiebertherapie / Hyperthermie

Dr. Rath: Vitamine

Dr. Klehr: Eigenblut-Zytokine

Bioelementare Kombinationstherapie