Post on 06-Apr-2016
NRW-Nachhaltigkeitsstrategie
Viktor HaaseAbteilungsleiter „Fachübergreifende Umweltangelegenheiten,
nachhaltige Entwicklung“
24. Februar 2015
Referat I-5
Nachhaltigkeitsrahmen
Koalitionsvertrag NRW 2012-2017:„Unser Leitprinzip heißt … Nachhaltigkeit. Darin verbinden wir ökologische Verantwortung und ökonomische Vernunft eng mit sozialer Gerechtigkeit.“(Koalitionsvertrag NRW 2012-2017)
Internationaler UN-NachhaltigkeitsprozessGeplant für September 2015: UN-Gipfel zur Verabschiedung der intern. Nachhaltigkeitsziele - Sustainable Development Goals (SDG)
EU-Nachhaltigkeitsstrategie - Europa 2020-Strategie
Deutsche nationale Nachhaltigkeitsstrategie- für 2016 Novelle geplant, unter Berücksichtigung der SDGs- Zeitplan & Art der Beteiligung der Länder am Prozess noch unklar
Nachhaltigkeits-Strategien in vielen Bundesländern + Kommunen
Erarbeitungsprozess
Die Strategie wird durch eine Interministerielle Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitsstrategie unter koordinierendem Vorsitz des MKULNV zusammen mit der Staatskanzlei und den Landesministerien entwickelt.
Der Erarbeitungsprozess wird dabei von Akteurinnen und Akteuren aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, den Kommunen und der Wissenschaft begleitet.
Erarbeitungsprozess
Dabei werden bereits im Rahmen anderer Landesstrategien und -politiken sowie vereinbarte Ziele und Indikatoren zu Grunde gelegt.
Insbesondere sollen in der Nachhaltigkeitsstrategie auch die Wechselwirkungen/Spannungsfelder zwischen den Handlungsfeldern betrachtet werden.
Handlungsfelder und voraussichtliche Schwerpunktthemen der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie
Klimaschutz (Klimaschutzplan) und Energiewende Nachhaltiges Wirtschaften (Umweltwirtschaftsstrategie) Schutz natürlicher Ressourcen: Biodiversität, Wald, Wasser, Flächen/Boden, Luft, Umwelt und
Gesundheit Demografischer Wandel und altengerechte Quartiere Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe Gute Arbeit - faire Arbeit Integration Nachhaltige Finanzpolitik Nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung (Nahmobilität) Nachhaltiger Konsum/nachhaltige Lebensstile Bildung für nachhaltige Entwicklung Eine-Welt-Politik
übergreifende Querschnittsthemen: Geschlechtergerechtigkeit, Barrierefreiheit und Inklusion, Nachhaltigkeit in den Kommunen (Lokale Agenda), Bürgerschaftliches Engagement/Teilhabe, Bildung und Wissenschaft, Europäische und internationale
Dimension, Auswirkungen auf die ländlichen Räume
1. Armut in all ihren Formen und überall beseitigen2. Hunger beseitigen, Nahrungssicherheit und bessere Ernährung erreichen, nachhaltige Landwirtschaft fördern3. Gesundes Leben sicherstellen und Wohlergehen aller Menschen jeden Alters fördern4. Für inklusive und gleiche hochwertige Bildung sorgen und lebenslanges Lernen ermöglichen5. Geschlechtergleichstellung und Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen erreichen6. Zugang zu und nachhaltiges Management von Wasser und Sanitäreinrichtungen sicherstellen7. Zugang zu erschwinglicher, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie sicherstellen8. Inklusives, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit fördern9. Stabile Infrastruktur schaffen; inklusive, nachhaltige Industrialisierung und Innovationen fördern10. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern11. Städte und menschliche Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen13. Unverzüglich Maßnahmen gegen den Klimawandel und seine Folgen ergreifen14. Ozeane, Meere und marine Ressourcen nachhaltig erhalten und nutzen15. Terrestrische Ökosysteme schützen, wiederherstellen, nachhaltig nutzen; Wälder nachhaltig bewirtschaften,
Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation und Verlust der Artenvielfalt beenden und umkehren16. Friedliche und inklusive Gesellschaften für nachhaltige Entwicklung fördern, allgemeinen Zugang zur Justiz schaffen
und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen17. Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben
Übersicht Deutsches Institut für Entwicklungspolitik/DIE, Nicole Rippin
Internationaler UN-NachhaltigkeitsprozessVorschlag für 17 Sustainable Development Goals
© German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) 7
Vergleich SDGs undThemen der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie
1. Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe: „gegen Armut und soziale Ausgrenzung“
2. Hunger beseitigen, Nahrungssicherheit und bessere Ernährung erreichen, nachhaltige Landwirtschaft fördern
3. Teilhabe und soziale Gerechtigkeit für alle, d.h. Menschen: i) mit Migrationshintergund (Integration), ii) im Alter (Demografie), iii) mit Beeinträchtigungen und Behinderungen (Barrierefreiheit und Inklusion)
4. Bildung für nachhaltige Entwicklung
5. Geschlechtergerechtigkeit
6. Zugang zu und nachhaltiges Management von Wasser und Sanitäreinrichtungen sicherstellen
7. Energiewende – auf klima- und umweltfreundliche sowie sichere und wirtschaftliche Weise
8. Gute Arbeit – faire Arbeit, nachhaltiges Wirtschaften, produktive Vollbeschäftigung
9. Stabile Infrastruktur schaffen, Forschung und Innovation für nachhaltige Entwicklung
10. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
11. Nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung
12. Nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltiger Konsum
13. Klimaschutz zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf maximal 2 Grad
14. & 15. Schutz natürlicher Ressourcen (Biodiversität, Wald, Wasser, Flächen/Boden, nachhaltige Landbewirtschaftung, Luft, Umwelt und Gesundheit)
15. Bürgerschaftliches Engagement/Teilhabe
16. Eine-Welt-Politik, europäische und internationale Dimension
18. Nachhaltige Finanzpolitik
19. Nachhaltigkeit in den Kommunen
20. Auswirkungen auf ländliche Räume
Umsetzungsinstrumente
Vereinbarung von qualitativen und möglichst auch quantitativen Zielen (mit mittelfristiger Zielperspektive, z.B. 2030) für die Schwerpunktthemen und alle anderen Handlungsfelder
Dazu Festlegung von Nachhaltigkeitsindikatoren (s. Indikatoren Nationale Nachhaltigkeitsstrategie und Umweltbericht)
Betrachtung von Wechselwirkungen zwischen den Handlungsfeldern in der Nachhaltigkeitsstrategie
Steuerungsgremium IMAG Nachhaltigkeitsstrategie - Koordination: MKULNV VIII A 2 Nachhaltigkeitsstrategien- Mitwirkung: alle betroffenen Fachabt. MKULNV + alle Ressorts
Evtl. Ausbau der Nachhaltigkeitsprüfung für Gesetze u. VO‘en partizipative Elemente (z.B. Dialog Chefsache Nachhaltigkeit, TEAM
Nachhaltigkeit beim Wuppertal Institut, Fachforum Nachhaltigkeit etc.)
Vorläufiger Zeitplan NRW-Nachhaltigkeitsstrategieprozess November 2013: Kabinettbeschluss Eckpunkte Nachhaltigkeitsstrategie
Juni 2014: Beschluss über ein Strategiepapier der Landesregierung
Sept.-Nov. 2014: Konsultationsrunde zum Strategiepapier ab Anfang 2015: Ausarbeitung eines Strategieentwurfs Mitte 2015: Kabinettbeschluss Entwurf NRW-Nachhaltigkeitsstrategie 25.-27.9.2015: UN-Gipfel zu den Sustainable Development Goals Sept./Okt. 2015: Konsultationsrunde zum Strategieentwurf und 4. NRW-
Nachhaltigkeitstagung im Landtag am 28.10.2015
ab 8.10.2015: Bundes-Nachhaltigkeitsstrategie; Regionalkonferenz in NRW
Ende 2015/Anfang 2016: Kabinettbeschluss zur NRW-Nachhaltigkeitsstrategie
2016: Novelle Bundes-Nachhaltigkeitsstrategie Nachhaltigkeitsberichterstattung und Fortschreibung (alle 3-4 Jahre)
Exkurs Handlungsfeld „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
2012-2015: Erarbeitung einer eigenen Strategie „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für NRW
Systematische Verankerung von BNE in allen Bereichen des Bildungswesens
Auf der Grundlage von Analysen der einzelnen Bildungsbereiche werden Ziele definiert und Maßnahmen vorgeschlagen
Alle fachlich zuständigen Ressorts werden einbezogen
BNE-Strategie
Bildungsbereiche:ElementarbildungSchulische BildungBerufliche Aus- und Weiterbildung HochschulbildungAußerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung
BNE-Leitgedanken: •BNE als Bildungsansatz
•Gestaltungskompetenz, Teilkompetenzen
•Umgang mit Wissens-grenzen, Ziel- und Interessenskonflikten, Entscheidungsdilemmata
•Zuversicht, Handlungsmöglichkeiten
BNE-Leitprojekte
Ausbau und Weiterentwicklung der Kampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“
Verbraucherbildung im schulischen Unterricht positionieren
Verankerung von Klimaschutz als Bildungsziel
Qualitätsentwicklung (Einführung einer BNE-Zertifizierung für (Umwelt-) Bildungseinrichtungen) sowie Absicherung der Struktur der außerschulischen Umweltbildung
Flankierung der neuen Eine Welt Strategie der Landesregierung durch BNE Bildungsansätze im Bereich des globalen und interkulturellen Lernens
Umweltbildungs-einrichtungen in NRW
Einrichtungstyp Anzahl
1 Umweltbildungs-einrichtungen
68
2 Landeseinrichtungen 93 Informations- und
Ausstellungsorte2
4 Standorte mit besonderem Fokus
3
5 Schul- und Lernbauernhöfe
8
6 Jugendherbergen 57 Infomobile 18 Einzelanbieter,
Dienstleister9
9 Biologische Stationen 37 Gesamt 142
(Stand: 28.01.2015)
Kommunikation
„Be-Deutungswandel“ (in der Wirtschaft)nachhaltig = nur ökologisch
nachhaltig = besonders intensiv
nachhaltig = wirtschaftlich und nicht nur ökologisch
Interessant zunehmend:
Nachhaltigkeit = ökologisch, sozial und wirtschaftlich als Chance
Kommunikation – „7 Gedankenanstöße“
1. Deutungshoheit über „Nachhaltigkeit“ nicht wegnehmen lassen
2. Nachhaltigkeit als Wirtschaftsprinzip: „Zahlt sich aus!“
3. BNE als Lernprinzip: Gegenmodell zur Schmalspurausbildung („Immer das Ganze im Blick“)
4. Nachhaltigkeit als Werte-Prinzip: Aus Verantwortung für die Zukunft („Zukunft ist jetzt!“)
5. Nachhaltigkeit als Handlungsmaxime: „Neuer kategorischer Imperativ“ (Minister Remmel)
6. Nachhaltigkeit praktisch mit Leben füllen
7. Nachhaltigkeit mit dem Herzen fühlen können
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!