ORT & RAUM - grundschulekunstbildung.de · b) Überlege, wo du dein Objekt präsentieren kannst....

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ORT & RAUM im Kontext von Künsten und Bildung

1. Tag UdK grund_schule der künste

Ort und Raum / Lernumgebung Was ist aus Deiner Sicht eine Lernumgebung? Welche Erfahrungen verbindest du mit dem Begriff Lernumgebung? Was verstehst du unter den Begriffen Raum und Ort? Was verbindest du mit den Begriffen Raum und Ort?

1 Wege & Orte - Orte & Räume Vergegenwärtige Dir den Weg, den du heute Morgen zurückgelegt hast, um hierher in die grund_schule der künste der UdK zu kommen. Wo bist du gestartet? Welche Stationen hatte dein Weg? Wie hast du ihn zurückgelegt? Welche Räume hast du durchquert? Wie lang war dein Weg? Welche Farben haben sich dir eingeprägt? Wie hast du den Weg wahrgenommen? Wie klang dein Weg? Wie hast du deinen Weg empfunden?

Stelle Deinen individuellen Weg zur „Grundschule der Künste“ dar. Finde Zeichen. Sei genau!

Präsentation Wege & Orte - Orte & Räume Wähle eine der „Wegdarstellungen“ aus und beschreibe kurz, was du siehst: Wie ist der Weg verlaufen? Wie ist der Verlauf dargestellt? Was siehst du? Wie ist es gemacht? Was löst es bei dir aus?

2 Einen Raum mit allen Sinnen wahrnehmen und erkunden Hören und Berühren Person 1 Verbinde Deiner Partnerin die Augen und führe sie durch den Raum. Lasse sie unterschiedliche Oberflächen ertasten und berühren. Ermuntere sie, Klänge und Geräusche zu erzeugen. Lasse sie benennen, was sie wahrgenommen hat. Notiere die Begriffe auf der Raumlandkarte. Person 2 Lasse dir von Deiner Partnerin die Augen verbinden und durch den Raum führen. Ertaste, berühre, beklopfe unterschiedliche Oberflächen. Wie fühlt es sich an? Was hörst du? Wie klingt es? Sei genau! Beschreibe deiner Partnerin, was du wahrnimmst. Tauscht die Rollen und wiederholt die Übung. Teilt euch gegenseitig mit, was ihr erfahren habt. Schreibt es auf! Erfindet eine Notation/Partitur.

3 Raum und Sprache Verwende deine Hör-und Tasterfahrungen für das Schreiben eines Gedichts. Wähle aus: a) Parallelgedicht b) Haiku Nutze die Beschreibungen auf der Landkarte. Nutze die Notationen. Nutze deine Erinnerung

4 Körper und Raum / Bewegung im Raum Welche Bewegungen löst der Raum aus? Welche werden ermöglicht? Wie viel Raum brauchen wir (mindestens)? Welche Abstände zwischen fremden/vertrauten Personen sind angenehm? Welche sind unangenehm?

5 Raum verändern Welche Wirkung haben (minimale) Veränderungen auf die Nutzung des Raumes und Bewegungen im Raum? a) Verwende die Sitzkissen und Sitzwürfel als Baukasten, um den Raum zu verändern. Erfinde Spielregeln. Was passiert? Was ist anders? b) Verwende die Hakenmagnete und die blaue Schnur, um mit linearen Elementen Raum zu verändern. Erfinde Spielregeln. Was passiert? Was ist anders?

6 „Raum bilden“ durch Subtraktion Thema: Höhle, archaische Räume, Naturraum, organische Formen. Subtraktive Raumbildung ausgehend von einem leicht zu bearbeitenden Material. a) Bearbeite den roten Würfel mit dem als Werkzeug vorgesehenen Plastiklöffel. Finde durch das Abtragen von Material zu einer neuen Raumform. b) Überlege, wo du dein Objekt präsentieren kannst. Finde einen Ort und gib ihm eine Bedeutung. Fotografiere oder zeichne!

2. Tag Bauhaus-Archiv/ Museum für Gestaltung

7 Räumlich denken (…)Wozu auch immer man sich berufen fühlen mochte: zuerst musste man, so Albers, die Fähigkeit entwickeln, seinen Namen in Spiegelschrift, auf dem Kopf stehend und auf dem Kopf stehend rückwärts zu schreiben. (…) Aus: Josef Albers, Eine Retrospektive, Köln, 1988: Nicholas Fox Webber, Der Künstler als Alchimist

8 Bild-Diktat nach Paul Klee

„Entwickeln wir, machen wir, unter Anlegung eines topografischen Planes eine kleine Reise ins Land der besseren Erkenntnis. Über den toten Punkt hinweggesetzt sei die erste bewegliche Tat (Linie). Nach kurzer Zeit Halt, Atem zu holen.(Unterbrochene oder bei mehrfachem Halt gegliederte Linie.) Rückblick, wie weit wir schon sind (Gegenbewegung). Im Geiste den Weg dahin und dorthin erwägen (Linienbündel). Ein Fluss will hindern, wir bedienen uns eines Bootes (Wellenbewegung). Weiter oben wäre eine Brücke gewesen (Bogenreihe)…Wir durchqueren einen umgepflügten Acker (Fläche von Linien durchzogen), dann einen dichten Wald. Er verirrt sich, sucht und beschreibt einmal gar die klassische Bewegung des laufenden Hundes.“ (…) Dem gleich einem weidenden Tier abtastenden Auge des Beschauers sind im Kunstwerk Wege eingerichtet. Aus: Walter Hess, Dokumente zum Verständnis der modernen Malerei, Hamburg 1956

Zeichne deinen imaginären Weg. Finde Zeichen!

9 Wege, Linien, Landschaften Schaue dein Gegenüber an. Wandere mit den Augen über das Gesicht. Schau nur auf das Gesicht. Spüre den Stift. Zeichne aus einer Linie. Tauscht die Rollen.

10 Umrundungen „Aus der Ferne sollte die Silhouette des Bauwerks ganz einfach sein, so dass sie mit einem Blick, wie ein Symbol von jedem, auch dem primitivsten Beobachter, erfasst werden kann, auch selbst wenn er schnell im Auto daran vorbeifährt.“ Aus: Walter Gropius, Architektur: Wege zu einer optischen Kultur, Hamburg, 1956

Umrunde das Bauhausgebäude. Sammle Formen und Strukturen. Gib Deinen persönlichen ersten Eindruck des Gebäudes, in dem wir uns befinden wieder. Wie sieht das Haus aus? Wie kommst du herein? Woran erkennst du das Gebäude? Was ist Dir aufgefallen? Schreibe auf.

11 Bauhaus in Bewegung/ Sprache und Objekt a) Finde ausgehend von den ausgestellten Objekten Bewegungsbegriffe (Verben). Schreibe drei Verben auf drei Karten. b) Ziehe drei Karten aus dem Wörterpool und finde ein Objekt, welches zu dem Begriff passt.

12 Eine räumliche Figur bilden Biege aus einem Stück Draht einen Freischwinger

13 Raum bilden durch Addition Thema: Haut und Knochen, Skelettkonstruktion, Additive Raumbildung durch Stäbe und Knoten Füge 8 Erbsen und 12 Zahnstocher zum Kantenmodell eines Würfels zusammen. Erweitere das Raumgitter. Finde neue Formen. Fotografiere oder zeichne.

b) Haut und Knochen Überziehe das von dir gestaltete Raumgitter mit einer Haut aus Papier (Nassklebeband), die Einblicke in das Innere deiner Konstruktion ermöglicht. Gib deinem Objekt einen Namen.

c) Reflexion/ Präsentation Wähle ein Objekt aus, das nicht dein eigenes ist und stelle es vor. Was siehst du? Wie ist es gemacht? Was löst es bei dir aus?

3. Tag UdK grund_schule der künste

14 Sprache & Raum Umkreise in den Texten Wörter und Begriffe, die dich ansprechen. Stelle dir mit Hilfe dieser Wörter einen neuen Raum vor. Du kannst ihn beschreiben, zeichnen, inszenieren, darstellen oder hörbar machen.

15 Gestaltete Lernumgebung: Bilderbuchwerkstatt Analyse/ Kritische Reflexion Wir untersuchen und befragen die Bilderbuchwerkstatt* als Beispiel für eine „Gestaltete Lernumgebung“: Weg: Wie werde ich zu diesem Lernort hingeführt? Eingang: Wie werde ich empfangen? Welche Schwellen; Grenzen, Übergänge nehme ich wahr? Raum: Was nehme ich wahr? Was sehe ich? Was fühle ich? Was höre ich? Aktion, Handlung: Was kann ich tun? Was will ich tun? Ort: Wo will ich mich verorten? Wo kann ich mich verorten? Bild: Welches Bild löst der Raum bei mir aus?

Visualisiere deine Raumerkundung als Zeichnung, Landkarte, Bildgeschichte. * Olafur Eliasson - Raum für Bildung und Bilder - 2015 Wood, fabric, carpet, lights, foam - 450 x 820 x 780 cm Installation view at UdK Berlin, Grundschule der Künste, Berlin 2015; Courtesy of Raum für Bildung und Bilder by Olafur Eliasson, respondier to Kirsten Winderlich’s concept of the Bilderbuchwerkstatt at grund_schule der künste, Berlin

16 Ungestaltete (Lern-)umgebung: Den Außenraum erkunden und verändern Bewege dich im Außenraum zwischen dem Café und dem Festspielhaus. Finde dort deinen persönlichen Experimentierort oder Experimentierraum. Markiere ihn. Ziehe Grenzen. Wie kannst du ihn durch minimale Eingriffe verändern? Womit kannst du z.B. Spannung erzeugen? Nutze den von dir definierten Raum als Material für ein eigenes Vorhaben, z. B. indem du Kontraste zum Außenraum erzeugst. Erfinde Spielregeln.

4. Tag Bauhaus-Archiv/ Museum für Gestaltung

17 Annäherung: Übung Körper und Raum Mit dem eigenen Körper geometrische Formen bilden: Partner-/ Gruppenarbeit zu zweit/zu viert ein Quadrat/ einen Würfel bilden. zu zweit/zu dritt ein Dreieck/ eine Pyramide bilden einen Kreis bilden/ ein Rad/eine Kugel bilden

18 Übung: Einen Ikosaeder bauen. Gruppenarbeit, zu dritt Baut zu dritt einen IKOSAEDER bestehend aus zwanzig gleichseitigen Dreiecken mit dreißig (gleich langen) Kanten und zwölf Ecken, in denen jeweils fünf Flächen zusammentreffen. Material: 30 Stangen, 12 Ringe, 60 Kabelbinder

Übung: Raumwandler Experimentiert mit dem Objekt. Was kann das Objekt? Beachtet folgende Aspekte: Innen/Außen, Grenze, Verbindung Setze dich/deinen Körper in Beziehung zu dem Raumkörper. Setze Sie den Raumkörper in Bewegung. Finde einen Ort/ verschiedene Orte für das Objekt.

Übung: Raumwandler Experimentiert mit dem Objekt. Was kann das Objekt? Beachtet folgende Aspekte: Innen/Außen, Grenze, Verbindung Setze dich/deinen Körper in Beziehung zu dem Raumkörper. Setze Sie den Raumkörper in Bewegung. Finde einen Ort/ verschiedene Orte für das Objekt.

20 Lernort als geschützter Raum Gruppenarbeit/Partnerarbeit/Einzelarbeit Die primäre Aufgabe eines von Menschen geschaffenen Raumes ist der Schutz vor Witterung und anderen feindlichen Einflüssen: Kälte, Nässe, Hitze, Lärm… Verwende deinen Raumkörper als Basis für die Gestaltung eines geschützten Raumes. Definiere seine Schutzfunktion. Definiere und inszeniere ein von dir in diesem Raum vorgesehenes oder erwünschtes Lernerlebnis. Verwende die vorhandenen Materialien: Stangen, Kabelbinder, Ringe, Folien, Schnur, Tape, Kreide

21 Reflexion/Zeichnung/Visualisierung Dokumentiere und reflektiere deine Erfahrungen aus den Übungen 17-20 zeichnerisch und verbal.

Beteiligte: Studierende der grund_schule der künste der UdK Berlin, Seminar „Ort und Raum im Kontext von Künsten und Bildung“ Gabriele Sagasser (Konrektorin der Carl-Kraemer-Schule), Lehrbeauftragte der grund_schule der künste für das Seminar „Ort und Raum im Kontext von Künsten und Bildung“ Friederike Holländer, wissenschaftliche Mitarbeiterin Bauhaus Agenten Programm, Bauhaus - Archiv / Museum für Gestaltung Kirsten Winderlich, Dr. phil., Universitätsprofessorin für Ästhetische Bildung in der Kindheit, Leiterin der grund_schule der künste der UdK Berlin Zeitraum: 1./2. und 15./16.7.2017