Patientensicherheit im Krankenhaus · MEDICA ECON FORUM, ... [Zitat: Prof. Dr. Eichhorn, DKI,...

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Ä R Z T E K A M M E R B E R L I N

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

Patientensicherheit im Krankenhaus

MEDICA ECON FORUM16.11.2016, Düsseldorf[Foto: St. Seuffert]

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Patientensicherheit

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Wo stehen wir in Deutschland

und international?

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

(Agenda 2015)

[http://www.aps‐ev.de/ueber‐uns, abgerufen am 15.11.2016]

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016Im Fokus : LÖSUNGEN  free share ware!

http://www.aps-ev.de/angebote/handlungsempfehlungen/

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016Netzwerk – Fehlermeldesysteme 

Quelle: ÄZQ

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016Erfolgsfaktoren in Deutschland

Von Anfang an alle beteiligt!Gemeinsame Verantwortung!

Gemeinsame Ziele!

Wertschätzender Umgang!

Kooperation: Top Down – Bottom Up!

An Lösungen orientiert!

„Umbrella“

Positiver Ansatz trotz „heiklen“ Themas !

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/QS/M_Mk.pdf

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Aktion Saubere Hände

Projektträger: NRZ, APS, GQMG

2008 bis 2013, gefördert durch BMG,

seit 2014 existiert ein Förderkreis verschiedenster Organisationen(teilnehmende stationäre und nicht-stationäre Einrichtungen)

[Quelle: www.aktion-saubere-haende.de]

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Quelle: http://www.akdae.de/AMTS/Aktionsplan/Aktionsplan-2016-2019/Aktionsplan-AMTS-2016-2019.pdf

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016EU‐Kommission 2014

„…der Aufbau einer Kultur der Sicherheit in den Behandlungsinstitutionen ist eine deutlich schwierigere Aufgabe. “

[Quelle: http://ec.europa.eu/health/newsletter/137/focus_newsletter_de.htm]

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Beim „Patient Safety Global Action Summit“ wurde erstmals die höchste politische Ebene und die Fachebene verbunden.Die Situation in Deutschland –Kooperation, Lösungsorientierung, gemeinsame Verantwortung - ist international vorbildlich.

Delegation des BMG

Deutschland ist bei diesem neuen, höchstrangig aufgestellten Projekt zur Förderung der Patientensicherheit in der allerersten Reihe.

1. Patient Safety Global Summit 9./10.03.2016 in London 

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe u. a.

[Foto: privat]

[Foto: privat]

g.jonitz@aekb.de

Jeder Unterschiedzur sonst üblichenGesundheitspolitik

wäre höchst beabsichtigt

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Oberstes Ziel:

Stärkung der „Sicherheitskultur“=

Proaktiver Umgang mit Fehlern, unerwünschten Ereignissen und Beinahe-Schäden

„WAS war schuld?“ nicht „WER war schuld?“

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

”Dabei steht fest, daß hierarchisch geführte Diskussionen (Chefarzt,

Oberarzt, Assistenzarzt)

wenig dazu beitragen können,

das Verhalten ärztlicher Mitarbeiter positiv zu beeinflussen.

Autoritäres Verhalten, verbunden mit negativen Anreizen, wird immer

dazu führen, aufgetretene Probleme nicht auszuweisen.”

[Zitat: Prof. Dr. Eichhorn, DKI, Mitteilungen des BDC 8/1992]

Gilt für alle, auch für Politik, Krankenkassen, Medien und Patientenvertreter!!

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016Gesundheitsziele.de

Gesamtgesellschaftliche Ebene!

FreiwilligkeitSelbstverpflichtungTransparente InteressenPartizipationKonsensprinzipAbgestimmtes Handeln

[http://gesundheitsziele.de//cms/medium/215/gz‐broschu_Homepage.pdf, abgerufen am 15.11.2016]

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Nationales Gesundheitsziel Patientensicherheit

Seit 2014, Themen:

I SicherheitskulturII Sicherheitskompetenz erhöhen

A Gesundheitsberufe B Patienten, Angehörige

III Patientensicherheit „messen“, Evidenz, Evaluation

IV Konkrete Handlungsgebiete (Sicherheit der Diagnostik, AMTS, Medizinproduktesicherheit, u.v.a.m.)

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

2008: Broschüre „Aus Fehlern lernen“

APS und AOK-Bundesverband

17 Berichte von Ärzte, Pflegekräften etc. über Fehlerereignisse

FallanalysenServiceteil

Ziel:Offener Umgang mit Fehlern

für eine neue Sicherheitskultur

Kulturwandel !

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„Sie sind die mutigsten Ärzte Deutschlands...“

Paradigmenwechsel „Sicherheitskultur“ auf nationaler Ebene

„Aus Fehlern lernen“ (2008)

… das Echo:

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Wo liegen die Herausforderungen?

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Rede von Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung zur Eröffnung der 8. Qualitätssicherungskonferenzdes G-BA am 28. und 29. September 2016 in Berlin

„… Qualitätssicherung kann den notwendigen Struktur-wandel unterstützen, sie ist aber nicht die Lösung für Probleme, die aus anderen Ursachen resultieren.

Wir brauchen eine ehrliche Diskussion, insbesondere in Sachen Mengensteuerung, wie wir zum Beispiel mit Fehlanreizen im DRG-System oder der unzureichenden Investitionskosten-finanzierung durch die Länder umgehen wollen.“

https://www.g-ba.de/downloads/17-98-4189/Klakow-Franck_QS-Konferenz_2016-09-28_Eroeffnungsrede.pdf

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MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

„It is hard to be a good doctor. The ways we arepaid often distort our clinical and moral judgementand seldom improve it.

Extreme financial incentives invite extreme distortions.“

[Woolhandler, Himmelstein: NEJM Vol. 333 No.25, 21. Dec.1995, p 1707]

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

„Mit ca. 65 bis 70 % stellt der Personalbereich den Hauptblock der Kosten dar. …

Für die Krankenhausleitung bleibt die qualitative Besetzung (zum Beispiel AIP anstelle Assistenzarzt)

der Stellen, die Anzahl der Stellen und Teile der variablen Personalkosten (Bereitschaftsdienste)

beeinflussbar.

Die Einhaltung des extern vereinbarten Personalbudgets, vermindert um eine

kalkulierte Sicherheitsrate, ist der Hauptansatzpunkt jedes Kostenmanagements.“

Zitat Ende (f&w, 3/96, S. 200-206)

Versorgungsrealität?

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Risikofaktor Personalmangel !!

„Wenn wir auf Intensivstationen die Zahl der Intensivschwestern von 5 auf 4reduzieren, erhöht sich die Zahl der Infektionen um 23%.“

Prof. Dr. N. N., ÄD einer Uniklinik, März 2012

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

[Quelle: https://www.marburger‐bund.de/sites/default/files/dateien/seiten/mb‐monitor‐2015/gesamtauswertung‐mb‐monitor‐2015‐pk.pdf, Abruf am 11.11.2016] 

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Eine sichere Behandlung ist letztendlich nur dort möglich, wo

das ärztliche und pflegerische Personal nicht über Gebühr

belastet wird.

Wir wollen gewährleisten, dass auf Ebene der DRG-Kalkulation

die Personalkosten, insbesondere die der Pflege, in

ausreichender Höhe und Gewichtung berücksichtigt werden.

Koalitionsvertrag CDU/CSU/SPD S. 56 u. 57, 18. Legislaturperiode

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Personalentwicklungskosten sind in KEINEM staatlichen Gebührensystem enthalten.

Förderung der Qualität durch bessere Qualifikation und Organisation!?

Fragen an einen GKV-Vertreter:

„Zahlen Sie für neue Medikamente?“Antwort: „Ja!“

„Zahlen Sie für neue Apparate?“Antwort: „Ja!“

„Zahlen Sie für neues Wissen?“Antwort: „Nein!“

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016Zwischenbilanz?

Patientensicherheit ist hochrelevant – national und international !

Alle Beteiligten profitieren! „win-win-win“

Zahlreiche Aktivitäten, Lösungsansätze und „tools“ existieren!

CAVE Themenauswahl – Patientensicherheit ist komplex!

Strategischem Vorgehen kommt besondere Bedeutung zu Sicherheitskultur

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016Zwischenbilanz?

Patientensicherheit ist erfolgreich, wenn primär die Menschen im System adressiert und Beteiligung und Lösungen angeboten werden.

Patientensicherheit wird als Bedrohung erlebt, wenn mit hochgerechneten Zahlen Schuldgefühle und Ohnmacht erzeugt werden.

„You can choose between fear or safety“ Don Berwick, London, March 2016

Der positiv besetzte Ansatz aus Deutschland – aktive Vernetzung und Kooperation – hat international Nachahmer gefunden.

Patientensicherheit kann nicht „erkontrolliert“ werden.

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Optimierungder Versorgung

statt

Dezimierungder Strukturen

Neue politische Strategie !?

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

Zwingend notwendig ist vielmehr ein grundlegender Strategiewechsel.

Anstatt primär auf Dezimierung von Leistungsträgern und Institutionen

wie bspw. von Krankenhäusern oder Fachabteilungen zu setzen, hält die

130. Hauptversammlung des Marburger Bundes eine Politik der

Optimierung der Versorgung für geboten.

Dazu gehören die Evaluation des regionalen Versorgungsbedarfs und die

Kooperation aller Institutionen, um vor Ort eine bestmögliche Versorgung

zu ermöglichen.

130. HV des Marburger Bundes, 5. 11. 2016

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016Man stelle sich ein Gesundheitswesen vor,

in dem Ärztinnen und Ärzte in die Lage versetzt werden,

Rechenschaft über ihre Arbeit ablegen zu können

(zu dürfen!?) und für gute Arbeit

(schnelle, zielgenaue, sparsame, klinische (!) Diagnostik,

unaufwendige, effiziente Therapie)

belohnt werden.

Man stelle sich ein Gesundheitssystem vor,

das nicht über „Input“

(Kosten, Mengen, Struktur- und Prozessvorgaben) gesteuert

sondern über Ergebnisse (Outcome) geführt wird.

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

MEDICA ECON FORUM, Düsseldorf, 16.11.2016

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