PLÄDOYER FÜR EINE eCOMPETENCE- INITIATIVE DER … · 2017. 11. 21. · - Didaktischer Mehrwert:...

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4 Journal Hochschuldidaktik 14 (2003), Nr. 2

DORTMUNDER eCOMPETENCE INITIATIVE

PPLLÄÄDDOOYYEERR FFÜÜRR EEIINNEE eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE--IINNIITTIIAATTIIVVEE DDEERR UUNNIIVVEERRSSIITTÄÄTT DDOORRTT--MMUUNNDD -- eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE AALLSS IINNTTEEGGRRIIEERR--TTEESS KKOONNZZEEPPTT VVOONN EENNTTWWIICCKKLLUUNNGG UUNNDDWWEEIITTEERRBBIILLDDUUNNGGvon Matthias Heiner

---Die Hochschulen stehen vor der Aufgabe, Informations-und Kommunikationsmedien (IuK-Medien) nachhaltig zuimplementieren. Sie tun dies derzeit auf recht unter-schiedliche Weise. Die nationale und internationaleDiskussion reklamiert eine Wende in der Einführung vonIuK-Medien in die Hochschullehre von der Forschungs-und Entwicklungsperspektive zur Qualitätssicherung undvon der Verbreitungs- zur Konsolidierungphase. DieFörderlandschaft mutiert von der bottom up -Förderungvon Forschungund Entwicklungzur top-down -Förderung vonExcellenz, Infra-struktur undnachhaltiger Entwicklung. Die Schere von hochgradigerSpezialisierung auf der einen und Mangel an Computer-Literacy und Medienkompetenz auf der anderen Seitegeht auseinander.

Dennoch zeichnen sich drei Schwerpunkte ab: Technikund mediale Infrastrukturentwicklung, neue Arbeitstei-lung und Organisationsentwicklung, didaktische Kompe-tenz und Personalentwicklung. Die Entwicklung vondidaktischer Kompetenz in informations- und kommuni-kationsmedialen Umgebungen - eCompetence - alsBestandteil der Personalentwicklung an Hochschulenerhält eine strategische Dimension für das Gelingen desProjekts der Implementierung von IuK-Medien an denHochschulen.

Für die Dortmunder Universität liegt ein Multimedia-konzept für die ersten beiden Schwerpunkte vor. DieAufmerksamkeit für die Entwicklung didaktischerKompetenz ist vor allem aus Forschungs- undEntwicklungsprojekten, aber auch aus konkretenErfahrungen im Lehralltag gestiegen, und es zeichnet sichweiter Klärungsbedarf ab. Mit diesem Beitrag werdeneinige Orientierungspunkte für ein Konzept der eCompe-tence - Entwicklung markiert.

eCompetence soll als Fortbildung, didaktischeUnterstützung und Projektberatung, also alsQualifizierung und Entwicklung von neuen Lehr-Studierarrangements zusammen gedacht werden.eCompetence richtet sich am Wünschbaren aus, das sichvon didaktischen Funktionen statt medientechnischenKonstruktionen leiten lässt. Sie versucht, mit demMachbaren unter gegebenen Bedingungen zu vermitteln.Ziel ist es, Lehrkompetenz in informations- und kommuni-

kationsmedialen Umgebungen und neue Formate vonLehr-Studierarrangements durch im umfassenden Sinnedidaktische „Gestaltung“ zu entwickeln, um Lehren undStudieren an der Dortmunder Universität anzureichern.

DDIIDDAAKKTTIISSCCHHEE OORRIIEENNTTIIEERRUUNNGG:: BBEESSTT--PPRRAACCTTIICCEE –– BBEEII--SSPPIIEELLEE UUNNDD NNEEUUEE FFOORRMMAATTEEAusgangspunkt sind best-practice – Beispiele für Lehr-Studierarrangements von Forschungs- und Entwicklungs-arbeiten der letzten Jahre, umfangreich erarbeitete did-aktische Konzepte für Lehren und Studieren anHochschulen, ein Fundus von Projektstudien, szenarioba-sierten, exploratorischen, kooperativen, experimentellenLehr-Lernarrangements, nach lern-, inhalts- und problem-orientierten Zugängen differenzierte Curricula und ihrTransfer auf die iuk-medialen Umgebungen.

Die technischen und medialen Optionen von IuK-Umgebungen werden als Bedingungsgefüge für eine

variable Ausge-staltung angese-hen. Sie werdenin einen Kontextdidaktisch gestal-teten Wissens-

managements, Erkennens und Denkens, Kommunizierensund Handelns eingebettet und richten sich an wissen-schaftlichem Lernen und Studieren in Inhalten, Prozessenund Medien aus. Solche didaktischen Funktionen solltensein

- Strukturierung und Darstellung von Inhalten- Moderation und Ermöglichung von Lehren und Lernen - Lernmedien – kognitive Tools – Programm und Simula-

tionsmedien- Unterstützung von Studier- und Lernstrategien - Selbstevaluation, Selbststeuerung, Kontrolle und

Selbstkontrolle

eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE AALLSS IINNHHOOUUSSEE––RREESSSSOOUURRCCEENN ––MMAANNAAGGEEMMEENNTTIm Laufe der Zeit hat sich schwerpunktartig auf unter-schiedlichen Gebieten in Fakultäten und FachbereichenExpertise angesammelt. Zudem haben sich Expertinnenund Experten außerhalb der zentralen Betriebseinheitenund zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen mitQuerschnittsfunktionen (Universitätsbibliothek, Hoch-schulrechenzentrum, Hochschuldidaktisches Zentrum,Medienzentrum) professionalisiert.

Über welche Ressourcen auf verschiedenen Gebietenetwa des Kontentmanagements, der Kooperation, derdidaktischen Moderation, der Visualisierung undPräsentation usw. die Universität Dortmund aktuell ver-fügt, haben insbesondere die beiden Veranstaltungendes Forschungsbandes InWiDa der DortmunderUniversität „Tag des Lehrens und Lernens“ 2002 und„Bildungsforum“ 2003 gezeigt. Mit ihnen kann einQualifizierungsprogramm durchgeführt werden, das die„Inhouse–Ressourcen“ aus Expertise der Einrichtungen

eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE RRIICCHHTTEETT SSIICCHH AAMM WWÜÜNNSSCCHHBBAARREENN AAUUSS,, DDAASSSSIICCHH VVOONN DDIIDDAAKKTTIISSCCHHEENN FFUUNNKKTTIIOONNEENN SSTTAATTTT MMEEDDIIEENN--TTEECCHHNNIISSCCHHEENN KKOONNSSTTRRUUKKTTIIOONNEENN LLEEIITTEENN LLÄÄSSSSTT..

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angereichert durch die Expertise aus Projekten nutzt undorganisiert. Im Einzelfall bietet sich die Integration vonExpertinnen und Experten außerhalb der UniversitätDortmund an.

Ein kohärentes Programm für Support und Kompetenz-entwicklung bezieht die zentralen wissenschaftlichenEinrichtungen und Betriebseinheiten ein und nutzt dieKompetenz der Fakultäten und Fachbereiche.

Das gilt für

- das Hochschuldidaktische Zentrum mit der Expertise für didaktisches Mediendesign und didaktisch reflektiertemediale Interaktion

- das Medienzentrum für Kursverwaltung, Lernplattfor-men, Mediendesign (Autorentools) und Medienproduk-tion

- das Hochschulrechenzentrum für wissenschaftlicheAnwendungen, vernetzte Technik, technische Formate(HTML, XML, Java, Flash)

- die Universitätsbibliothek für Retrieval, Referenzen undDatenexport von Bibliotheken, Datenbanken und Fachinformationssystemen

- das Universitätsmanagement und die Verwaltung für verteiltes und vernetztes Datenmanagement

Die vorhandenen Ressourcen (Einrichtungen, Expert-innen und Experten) werden in Multiplikatorennetzwer-ken thematisch zusammengefasst. Qualifizieren undLernen werden vor allem als kollegiales Peer-Lernen undCoaching durch Multiplikatoren oder Moderatoren ausForschungs- oder Entwicklungsprojektzusammenhängenorganisiert. Sie können technisch durch on-line Foren inKommunikations- und Kooperationsumgebungen er-gänzt und zur Zusammenarbeit entlang von Themen undProjekten angeregt werden. Es ist wünschenswert, denInput in das Programm eCompetence anzurechnen (z. B.auf das Lehrdeputat der Beteiligten). Auf diese Weisedürfte sich im gewissen Umfang aufwandsneutral dieEinbindung der Expertise in ein Qualifizierungskonzeptumsetzen lassen.

TTHHEEMMEENN DDEERR eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE -- EENNTTWWIICCKKLLUUNNGGDie Themenliste der eCompetence - Initiative umfasstSzenarien für den Einsatz von IuK-Medien in der Lehre,praktische Hinweise für den Umgang mit IuK-Medien inVeranstaltungen, Kriterien für Lern-plattformen und ihrenEinsatz, Konzepte für die Strukturierung und Produktionhypermedialer Inhalte, mediendidaktische Modelle füreLearning, Evaluationsmöglichkeiten für „virtuellesLernen“.

- Didaktisches Mediendesign – Lernen mediendidaktischgestalten – Autorenwerkzeuge

- Lernumwelten organisieren – Lernplattformen, kognitve Tools, Wissensmanagementsysteme

- Didaktisch moderieren – Shared-Whiteboards, Chats,Videokonferenzen, Kooperation

- Innovation und Diversity – Forschend lernen, interkult

relle Studien, Gender Mainstreaming- Didaktischer Mehrwert: Blended Learning als Anrei-

cherungskonzept

Die Universität Dortmund geht auch für die Zukunft vonBlended Learning - Szenarien aus: Präsenzveranstaltun-gen unterschiedlicher Art werden mit Computer gestütz-ten, vernetzten, telematischen und online Ergänzungenkombiniert. Wie anderswo auch ist dieses Szenario mehroder weniger organisch gewachsen. Blended Learning -Strukturen entstehen aus dem vorgegebenen Mainstreamund Fortbestand von grundständigen Präsenzveransta-ltungen und einer Vielzahl von Forschungs- undEntwicklungsprojekten des e-Learning (drittmittel- undbordmittelfinanziert) und dem Aufbau einer medialenInfrastruktur. Der Gewinn dieser Art von Entwicklung liegtin dem eingeschriebenen Reichtum an unterschiedlichenGestaltungen. Das führt nicht zielstrebig zu einem hohenGrad an Kohärenz, eher zu einem hohen Maß an Hetero-genität, Unabgestimmtheit und zum Teil Redundanz.Aber als gestalteter Aushandlungsprozess ist dieseKohärenz zu entwickeln.

HHOOCCHHSSCCHHUULLDDIIDDAAKKTTIISSCCHHEESS KKOONNZZEEPPTT -- eeCCOOMMPPEE--TTEENNCCEE AALLSS FFUUNNKKTTIIOONNAALL DDIIFFFFEERREENNZZIIEERRTTEESS DDIIDDAAKKTTII--SSCCHHEESS KKOONNZZEEPPTTDas vorgeschlagene didaktische Konzept wählt einenZugang, der drei Perspektiven miteinander verschränkt:

- eine Perspektive allgemeiner didaktischer Kriterien alsdidaktische Optionen, die gleichermaßen konkurrieren-de oder sich ergänzende didaktische Modelle einbezieht

- eine Perspektive didaktischer Funktionen, die die wich-tigen Aspekte didaktischer Sprechakte, didaktischen Sprachhandelns und Gestaltens umfasst und auf mögli-che didaktische Funktionen abhebt, die sich durch Systematisierung und Realabstraktionen im Kontext IuK-Medienkonstellationen ergeben

- eine Perspektive didaktischer Variablen, die die Materi-alität der Medientechnik und Mediendidaktik iuk-media-ler Umgebungen spiegeln: Technik, Inhalt, Medien, Rollen.

An der Dortmunder Universität sind es vor allem Entwik-klungen von grundständigen Lehr-Lernarrange-ments aufder Basis von Lernplattformen, „Kursarrangements“, sin-guläre szenariobasierte Lernumgebungen vom Typ CBT,WBT, Tutorials oder Experimentierumge-bungen, Add-ons wie soziotechnische Systeme (kooperativeLernumgebungen, kollaboratives Software) oder kogniti-ve Tools (interaktive oder werkzeugbasierteVisualisierungs-Software oder verteilte und vernetzteSyteme) und Kommunikationstools (Chats und Shared-Whiteboard-Systeme).

Diese Unterteilung ist durch weitere Unterscheidungendidaktischer Funktionen zu systematisieren und zu ergän-zen:

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- Design “virtueller” Umgebungendidaktische Designs, die auf IuK-mediale Umgebungenaufbauen und makrodidaktische Artikulationsschematavon Lehr-Lernprozessen mit mikrodidaktischen Arrange-ments kombinieren wie Motivierung, lernstrategischeOrientierungen, Moderationen, Hilfen wie „advancedorganizer“, didaktische Toolbox, Bibliothek, Internet-Referenzen, Tutorials, Anleitungen usw.

- Authoring und PräsentationOrientierung auf Inhalt und Organisation vonLernprozessen (Problemorientiertes Lernen, Fallstudien,Szenario-Methoden, Experimentierumgebungen, For-schen Lernen) Kursgliederung, Gestaltung der Interaktionund Einbinden von interaktiven Elementen wie multipleAktionen, Modifikationen, Manipulationen, Konstruktionusw.)

- ModerationRollenvergabe, Steuerung und Moderation, Coaching,Lesestrategien, Wissenschaftliches Schreiben, Lernen undVerstehen, Präsentation, „warming-up“, Motivierung,Erarbeitung, Kontrollieren und Prüfen, Selbstorgani-sation, Kommunikation, Zusammenarbeit

- Routinierung und kreativer Gebrauch von Anwendung-en und kognitiven ToolsKollaborative Tools, Präsentations-Medien, Annotation,Modellierung, Produktion von Text und Hypertext,Wissensmanagement, Wissenskonstruktion

- Unterstützen von StudierstrategienWahrnehmen, Annotieren, Adaptation des Interface,Lerneradaptation, Abstimmen und Bewerten, Brainstorm-ing, Pfade für Eigensinn, entdeckendes Lernen, Experi-mentieren und Manipulieren

eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE AALLSS AADDRREESSSSAATTEENNOORRIIEENNTTIIEERRTTEESSKKOONNZZEEPPTTSchließlich zeichnet sich – Medien bedingt - eine neueArbeitsteilung für die Beteiligten ab. In der Produktiondifferenzieren sich neue Spezialisierungen aus:Spezialisten für Medienproduktion, Mediendidaktik,Mediendesign, Softwaredesign usw. Lehrende werdenwissenschaftliche Coaches, unterstützt von trainiertenTutorinnen und Tutoren oder Peer-Mentorinnen und -Mentoren. Die Qualifizierung sollte der Rollendifferen-zierung Rechnung tragen und rollenspezifisch differen-ziert ausgerichtet sein.

eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE AALLSS KKOOMMPPEETTEENNZZDDIIFFFFEERREENNZZIIEERRTTEESSKKOONNZZEEPPTTEs macht Sinn, innerhalb dieser funktionalenDifferenzierung verschiedene Niveaus von Anwendung,Verhaltensdispositionen und Kompetenzen zu berük-ksichtigen (vgl. Fassler, Manfred, Mediale Interaktion:Speicher, Individualität, Öffentlichkeit, Fink, München1996):

- Technische und mediale Einstiegskompetenzen, im

Sinne des Wissens um die Möglichkeiten, Verhaltens-dispositionen und handwerkliche Fertigkeiten

- Kompetenzen medialer und didaktischer Routinierung,im Sinne der Übernahme von „best-practice“-Beispie-len, Routinierung im Lehralltag und didaktischer Gestaltung

- Mediale und didaktische Kompetenzen für Entwicklung und Innovation, im Sinne der Gestaltungskompetenz von Eigenentwicklungen und innovativen Arrange-ments.

Rainer Albrecht unterscheidet bezogen auf Lehrerfahr-ungen zwischen Einsteiger- und Interessierten-kenntnis-sen, primär Erfahrenen und elaboriert Reflektierenden.Zum anderen erscheint der Hinweis auf Leitdifferenzen inHinsicht auf Niveaus der Medienintegration in Lehr-Lernarrangements von singulären Add-ons über dieModeration von Lehr-Lern-Veranstaltungen bis zur didak-tischen Medienproduktion hilfreich (vgl. Albrecht, Rainer,Kompetenzentwicklungsstrategien für Hochschulen –Was Lehrende wirklich wissen müssen, in: GMW-Tagungsband 2002, Bachmann, G., Haefeli, O., Kindt, M.(Hrsg.), Campus 2002, Die virtuelle Hochschule in derKonsolidierungsphase, Waxmann, Münster, New York,München, Berlin, 2002).

eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE AALLSS EENNTTWWIICCKKLLUUNNGGSSOORRIIEENNTTIIEERRTTEESSKKOONNZZEEPPTTDas Qualifizierungsprogramm modularisiert Optionen zurProduktion und Entwicklung von Lehr-Lernarrangementsund integriert die Interessierten in dieses Entwicklungs-konzept. Das Programm eCompetence sollte deshalbgestuft werden in

- Einführungsveranstaltungen für Interessierte

- Vermittlung von Basiskompetenzen für Interessierte- Themenzentrierte Workshops als Aufbauveranstaltun-

gen für Innovationsträger mit verbindlichen Umsetz-ungsabsichten

- Coachings und Supervision mit Vereinbarungen fürVeranstaltungen mit der Begleitung von Expertinnen und Experten aus Projekten

eeCCOOMMPPEETTEENNCCEE AALLSS FFOORRSSCCHHUUNNGGSSIINNTTEEGGRRIIEERRTTEESSKKOONNZZEEPPTTSchließlich bietet sich an, die eCompetence - Initiative alsTeil des Forschungsbandes InWiDa zu betrachten: alsinnovatives und integratives Qualifizierungskonzept. DieInitiative schöpft mit der Integration von inhouse -Expertise aus den Forschungsprojekten und „haushaltet“nachhaltig mit ihren Ressourcen. Sie integriert dieForschungsperspektiven in die Kompetenzentwicklungund organisiert vice versa ein Feedback aus derQualifizierungs- und Entwicklungsperspektive der Lehr-und Lernpraxis in die Forschung und Entwicklung.

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„Explizite“ Didaktiken statt black-box- DidaktikenPeter Baumgartner hat aus gegebenem Anlass daraufverwiesen, dass iuk-medialen Environments als black-boxMedientechniken geheime Lehrpläne eingeschriebensind. Adaptive Techniken, Software gesteuerte Studier-und Lernarrangements, Inhaltspräsentation u. a. legenihre didaktische Logiken nicht offen. Wer sich darauf ein-lässt, folgt diesen Logiken – unreflektierbar und deshalbunreflektiert.

Es kommt deshalb darauf an, sie als wahrnehmbareLogiken im Sinne von ausdrücklich benannten Lehr- undStudierstrategien, didaktischen Tools, kognitiven Tools,Heuristiken, Denkzeugen und Werkzeugen explizit zumachen und didaktische Sets weiter auszudifferenzierenoder auszugestalten.

Veranstaltungsformen der eCompetence-QualifizierungDie eCompetence - Initiative zielt auf kollegiale Beratungund den effizienten Support von Medien gestütztemLehren und Lernen. Als mögliche Veranstaltungsformenkommen Experten-Beratungen, kollegiale Beratungen,moderierte Workshops, Entwicklungsprojekte oderVorlesungen mit anschließender Diskussion in Betracht.Die Angebote sollen für den Einstieg, für Erfahrene undfür ausgewählte Projekte differenziert und am Kenntnis-stand angemessen gestuft werden.

Best-practice-Transfer – didaktische ReflexionMit der vorgeschlagenen Methodik des eCompetenceSzenarios lässt sich ein Einstieg über Leitthemen planenund weitergehende Entwicklungskonzepte sowieBeratung und Coaching – unter Umständen auch indivi-duell und Fall bezogen - für den folgenden Zeitraumorganisieren Veranstaltungsformen der eCompetence-Qualifizierung

Die eCompetence - Initiative zielt auf kollegiale Bera-tung und den effizienten Support von mediengestütztemLehren und Lernen. Als mögliche Veranstaltungsformenkommen Experten-Beratungen, kollegiale Beratungen,moderierte Workshops, Entwicklungsprojekte oderVorlesungen mit anschließender Diskussion in Betracht.Die Angebote sollen für den Einstieg, für Erfahrene undfür ausgewählte Projekte differenziert und amKenntnisstand angemessen gestuft werden.

Die Beteiligten werden zu selbständigen Lehr-Experimenten, kollegialer Begleitung und Hospitationermutigt. Weiterbildungsveranstaltungen nach Möglich-keit in der Form von Coaching-Verfahren werden ange-schlossen (z.B. kollegiale Feedback-Organisation,Portfolio, Lehrexperimente). Es wird eine Struktur vorge-geben, die das Projekt rahmt, die aber bedarfs- und nach-fragespezifisch angepasst werden kann. Es sollten flexibelQuereinstiege und Folgeprojekte möglich sein, um demheterogenen Bedarfen gerecht zu werden.

Dies ist als ein Einstieg zu verstehen, der verstetigt odergegebenenfalls in Schleifen wiederholt wird, wenn der

Projektverlauf und eine (wahrscheinlich vorwiegend for-mative) Evaluation dies begründet erscheinen lässt.