Pr oÞs huldigen Jimi Hendrix - reimund-eberth.de · von Jimi Hendrix vorgenom-men. In seinen...

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Profis huldigen Jimi HendrixHervorragende Musiker – wenig Publikum / Heimspiel für Blues Unlimited

SOEST � „Wir hätten ja fast inunserem Wohnzimmer spielenkönnen“, begrüßt „Ferdi“Eberth die gut drei Dutzend Fansim „Alten Schlachthof“. SeineBand Blues Unlimited und GrandJam „On Hendrix“ waren zwarauf den Plakaten angekündigt.Doch große Namen und hervor-ragende Musiker garantieren inSoest leider nicht immer ein vol-les Haus. Da jedoch alle Musikerechte Profis sind, machen sie dieQualität ihrer Auftritte nicht ander Zahl der Besucher fest.

Blues Unlimited haben sichden großen Teil der Fans zumHeimspiel selber mitge-bracht. „Ferdi“ Eberth, MollySchreiber und Thomas Mid-dendorf spielen als Trio klas-sischen Blues. Ihr Name istProgramm: Sie präsentierenden Sound der amerikani-schen Südstaaten in all sei-nen Facetten mit Stücken le-gendärer Bluesgrößen, zeit-genössischem Blues undKompositionen von „Ferdi“Eberth.

Premiere für „PeopleGet Ready“

Premiere hat an diesemAbend ihre Interpretationvon Curtis Mayfields „PeopleGet Ready“. Die „mitgebrach-ten“ Fans unterstützen ihreBand mit kräftigen Applaus.

Nach einer Stunde machenBlues Unlimited die Bühnefrei für Grand Jam. Die Musi-

ker aus dem Rheinland ha-ben sich den Klangkosmosvon Jimi Hendrix vorgenom-men. In seinen aktiven Jah-ren als Gitarrist imitierte ernicht nur die Musik seinerVorbilder Buddy Guy, B. B.King und Chuck Berry, son-dern entwickelte den Musik-stil weiter.

Hendrix kreierte völligneue psychedelische, sphäri-sche Sounds und Spielweisenauf der E-Gitarre mit Effekt-und Hallgeräten.

Er hob das Spiel auf der E-Gitarre auf ein neues Level.Wo zuvor fast jede Gitarren-band zwei Gitarristen be-schäftigte, spielte Hendriximmer als einziger Gitarristim Trio, lediglich mit einemBassisten und einem Schlag-zeuger. Er spielte Melodieund Akkordbegleitunggleichzeitig.

Seit 30 Jahren spielen dieMusiker von Grand Jam im-mer wieder in verschiedenenBands zusammen. Nicky Geb-

hard an den Drums und RupiSchwarzburger am Bass sinddas rhythmische Fundamentder Band. Jürgen Dahmen alsKeyboarder begeistert auchmit seiner Conga das Publi-kum. Den Gesangspart inter-pretiert Pete Longstockingnah am Sprechgesang desfrüh verstorbenen Amerika-ners.

Axel Heilhecker kennt dieOriginale genau und entlocktseiner Stratcaster detailver-liebt sphärische Klänge. WFür den richtigen Sound sitztals sechster Mann Rainer Ass-mann am Mischpult.

Latte für Coverbandshängt hoch

Der ganze Abend klingtnicht wie ein Greatest Hits Al-bum. Der Sound ist nah amOriginal, aber alle Stücke bie-ten reichlich Raum für eigeneImprovisationen. Nach „HeyJoe“ fällt der Vorhang.

Die wenigen verbliebenenFans trauen sich nicht, eineZugabe zu fordern. Vielleichtauch aus Respekt, weil GrandJam trotz des fast leeren Saa-les ihr Bestes gegeben haben.Ein Abend mit großartigenMusikern, die die Latte fürandere Jimi Hendrix Cover-bands sehr hoch gehängt ha-ben. � jos

25. APRIL 2016MONTAG KULTUR LOKAL

SERVICE

HörenSoestMittwoch, 27. April: Pub MusicNight mit Luke Dylong (20 Uhr, Kul-turhaus „Alter Schlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)Samstag, 30. April: Kapelle Petra,„The Underforgotten Table“ ((20Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht-hof“, Info-Telefon 02921/31101)Sonntag, 1. Mai: BeethovensStreichquartettte mit dem SatieQuartett zur Eröffnung von„SoestArt“ (11 Uhr, City-Center)Sonntag, 1. Mai: Weltklassik amKlavier, „Mondschein“ mit Yu MiLee (17 Uhr, Kulturhaus „AlterSchlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)Mittwoch, 4. Mai: „Piano plus“,Schülerkonzert mit Karin Groß(18.30 Uhr, Musikschule, Info-Tele-fon 02921/4253)Mittwoch, 4. Mai: Wellbad, „Ju-gement Days-Tour 2016“, Blues (20Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht-hof“, Info-Telefon 02921/31101)Freitag, 6. Mai: Schlachthof_neo,KITT, Sir Plain, Octopus Prime, neueReihe für junge Bands (20 Uhr, Kul-turhaus „Alter Schlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)Samstag, 7. Mai: Konzert der DimeDaddies – Esatztermin für 16. Janu-ar (20 Uhr, Kulturhaus „AlterSchlachthof“, Info-Telefon 02921/31101)LippstadtFreitag, 29. April: „Frau Höpkerbittet zum Gesang“ mit Katrin Höp-ker (20 Uhr, ev. Gymnasium – aus-verkauft)Mittwoch, 4.Mai: 30 Minuten Or-gelmusik mit Kantor Roger Brett-hauer (16.30 Uhr, Marienkirche,Info-Telefon 02941/ 2988789)WerlDienstag, 26. April: „Musik ausStudio C“, aus den „wilden Sixtiesder deutschen Fernsehunterhal-tung“ (19.30 Uhr, Stadthalle Telefon02922/ 973210)Bad SassendorfFreitag, 29. April: „Brazilian Tho-roughfare – featuring: PatrickPorsch“ (19.30 Uhr, KulturscheuneHof Haulle)Sonntag, 1. Mai: „Musik-Café“ mitdem Trio Jassiko – darin „Eine Ler-che zwitschert im Kamin“, Litera-turkonzert mit Sängerin CorneliaFisch und Schauspielerin DorotheeLinder (15.30 Uhr, KulturscheuneHof Haulle)

ErlebenSoestDienstag, 26. April: Fred Ape,„Lieder, Lügen & Satire“, 20 JahreTschernobyl, fünf Jahre Fukushima(20 Uhr, Kulturhaus „Alter Schlacht-hof“, Info-Telefon 02921/31101)Mittwoch, 27. April: Sven FelixKellerhoff über Hitlers „MeinKampf“ (20 Uhr, Stadtbücherei,Info-Telefon 02921/4641)LippstadtFreitag, 29. April: „Die wildenKerle – Sei dabei, Du spielst mit!“für Zuschauer ab fünf Jahren (10und 15 Uhr, Stadttheater, Info-Tele-fon 02941/58511)Sonntag, 8. Mai: Wort zum Sonn-tag, Alfred Kornemann liest aus JanSkacel „Das elfte weiße Pferd“ (11Uhr, Stadtmuseum)

KulturredaktionTelefon (02921) 688-143

Fax (02921) 688-148E-Mail:

kultur@soester-anzeiger.de

Mit großem Elan und viel Entdeckerfreude„The Chambers“ stellen sich in der Hohnekirche vor / Kammermusik-Ensemble der Jungen Philharmonie Köln / Weit gefächertes Programm

SOEST � Die Junge Philhar-monie Köln und ihr LeiterVolker Hartung sind in Soestseit Jahrzehnten durch ihreNeujahrskonzerte bekannt.Jetzt stellten sich „The Cham-bers“ in der Hohnekirche vor,eine Kammermusikgruppe,zu dem sich einige Orchester-mitglieder zusammenge-schlossen haben. Die siebenStreicher und die Oboistinkommen aus verschiedenenLändern und genießen als En-semble längst internationaleAnerkennung.

Ihr weit gefächerte Pro-gramm, das sie in der Hohne-kirche unter dem Titel „VonVivaldi bis Morricone“ spiel-ten, umfasste schwerpunkt-mäßig Werke des Hochba-rock, außerdem Stücke ausder Klassik, der Romantikund aus der Filmszene. DenContinuo-Part in den Barock-werken übernahmen Cellound Kontrabass.

Passend zur Jahreszeit be-gann der Abend mit dem Kon-zert für Violine E-Dur „Früh-ling“ Op. 8 aus den „Vier Jah-reszeiten“ von Antonio Vival-

di. Der Streicherklang warwie aus einem Guss. Die Solo-Violine von Pawel Zuzanskiimitierte überzeugend dasVogelgezwitscher.

Der romantische Einschubbrachte „April-Schneeglöck-chen“ aus dem Zyklus „DieJahreszeiten“ und den

„Danse russe“ aus dem Ballett„Schwanensee“, beide vonPjotr Iljitsch Tschaikowski.Hier glänzte der junge ArtemKononov mit virtuosen Passa-gen auf der Solo-Violine.

Im Konzert für Oboe d´amo-re und Orchester BWV 1055von Johann Sebastian Bach

gefiel Lina Luise Bauer mitangenehm warmem, wei-chem Oboenton.

Gleiches gilt für ihr Solobeim viersätzigen Konzertfür Oboe und Streicher op. 48von Domenico Cimarosa undinsbesondere bei der Filmu-sik „Gabriels Oboe“ von En-

nio Morricone. Die Interpre-tin präsentierte die eingängi-ge Kantilene so gefühlvoll alssei sie ein Abendlied

Der Geiger Artem Kononovbegeisterte die Zuhörer einweiteres Mal bei derM„Suitefür Violine“ op.10 a-moll vonChristian Sinding. Bravourös

meisterte er große Kadenzmit zahlreichen Doppelgrif-fen.

Die sieben Streicher erfüll-ten vor allem bei der „Ouver-ture aus der Suite Nr. 2“ a-Moll BWV 1067 von J. S. Bachmit mächtigem Klang denKirchenraum, wobei insbe-sondere das Cello und derKontrabass herausragten.

Das zahlreich erschienenePublikum war begeistert, ein-mal von dem meisterlichenKönnen, aber vor allem vonder Ausstrahlung, demSchwung und der Spielfreudeder Musiker. Nach dem an-haltenden und herzlichenBeifall erklang als Zugabe einTango, � F.-H. K.

„The Chambers“, das Kammermusik-Ensemble der Jungen Philharmonie Köln, präsentierte in der Hohnekirche ein breit gefächertes Pro-gramm und erwies sich als hochprofessionelle Gruppe. � Foto: Kemner Besetzung

Artem Kononov, Alexandre Dim-cevski, Pawel Zuzanski, AnnaFedotova – ViolinenArmen Nazarian – BratscheAlexander Dimitrov – CelloMark Gertsel – KontrabassLina Luise Bauer – Oboe undOboe d‘amore

36 000 Euro fürMuseen im Kreis

Geld soll helfen, attraktiv für Besucher zu bleibenMÜNSTER/KREIS SOEST � Insge-samt knapp 36 000 Euro ha-ben das Wilhelm-Morgner-Haus und die FranzösischeKapelle in Soest sowie dasHeimathaus Welver und dasStadtmuseum in Lippstadtfür Restaurierung, Einrich-tung, Dokumentation und alsFörderung für kleine Samm-lungen vom Landschaftsver-band Westfalen-Lippe (LWL)bekommen.

Das Geld ist ein Teil jener170 000 Euro, mit denen derLWL im vergangenen Jahr hatbesonders kostspieliger Maß-nahmen verschiedene kleine-re Bau- und Einrichtungs-maßnahmen in westfäli-schen Museen und Heimat-stuben gefördert hat.

„Mit diesem Beitrag wollenwir gerade kleineren Museenhelfen, in Zukunft für die Be-sucher attraktiv zu bleiben“,LWL-Kulturdezernentin Dr.Barbara Rüschoff-Thale inMünster und fügte hinzu:„Die Experten unseres LWL-

Museumsamtes unterstützendie Museen und Heimatstu-ben auch, indem sie sie inten-siv beraten.“ Beim MuseumWilhelm Morgner floss dasGeld in die allgemeine Sanie-rung ein. Das Haus soll amWochenende 21. und 22. Maiwiedereröffnet werden. � bs

Das umstrittenste Buchder deutschen Geschichte

Kellerhoff klärt auf über „Mein Kampf“SOEST � Sven Felix Kellerhoffstellt auf Einladung vonStadtbücherei und Ritter-scher Buchhandlung amkommenden Mittwoch, 27.April, um 20 Uhr in der Stadt-bücherei Hintergründe undFakten zu einem der umstrit-tensten Bücher der Geschich-te vor. Es geht um HitlersMachwerk „Mein Kampf“.

Der Journalist hat sich inseinem Buch, das bei Hoff-mann und Campe erschienenist, mit „Mein Kampf“ be-schäftigt und informiert überdie wichtigsten Aspekte vonder Entstehungszeit im Mün-chen der frühen 1920er Jahrebis zu den Verbotsdebattender Gegenwart.

Kellerhoff untersucht Fra-gen wie: Hat Hitler ein Pro-gramm formuliert, das ernach der MachtergreifungStück für Stück in die Tat um-setzte? Wie wirkte diesesBuch auf zeitgenössische Le-ser, und warum? Was sagtedas Ausland? Weshalb er-schien die Fortsetzung, Hit-lers „Zweites Buch“ niemals?

Nebenbei räumt Kellerhoffmit den bekannten Mythenauf und entlarvt Hitler alsVerfälscher seiner eigenenBiographie. Er klärt auf überdie ganze Geschichte der be-

kanntesten Hetzschrift derWelt und des meistverkauf-ten deutschen Autorenbu-ches, dessen verheerendeWirkung das vergangeneJahrhundert maßgeblich ge-prägt hat.

Sven Felix Kellerhoff ist alsJournalist unter anderem tä-tig für die Berliner Zeitung,den Bayrischen Rundfunkund die Berliner Morgenpost.

Derzeit ist er leitender Re-dakteur für Zeit- und Kultur-geschichte bei der WELT.

Karten sechs Euro/Schüler vierEuro: Abendkasse.

Die Französische Kapelle (hierein Teil des Wandgemäldes) hatauch vom LWL Geld bekommen.

Sven Kellerhoff spricht über„Mein Kampf“.

Gitarrist und Bandleader Reimund „Ferdi“ Eberth und Schlagzeuger thomas Middeldorf von Blues Unlimited zeigten sich trotz nur weni-ger Besucher beim Konzert im „Alten Schlachthof“ bestens aufgelegt.

Sänger Pete Longstocking von „Grand Jam“ trat in Jimi-Hendrix-Pose auf und interpretierte die Songs nah am Sprechgesang desfrüh verstorbenen Originals auf. � Fotos: jos

Bildergaleriezum Thema auf

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KURZ NOTIERT

Der Künstler Rosario Buccellatolädt am kommenden Don-nerstag, 28. april, um 16 Uhrzu einer Führung durch seineAusstellung „Notos“ in derGalerie der Volksbank War-stein ein.

Unter dem Titel „Brazilian Tho-roughfare – featuring: PatrickPorsch“ präsentiert das Pader-borner Trio am kommendenFreitag, 29. April, um 19.30auf Hof Haulle in Bad Sassen-dorf südamerikanische Mu-sik von Antonio Carlos Jobimbis Carlos Santana. Es spielenPatrick Porsch, Saxofon, Ste-faan Hollevoet, Gesang, Gitar-re und Percussion sowie Bar-ny Bürger, Schlagzeug.

Abendkasse 12 Euro.