Post on 11-Sep-2020
Lehrende als NavigatorenEmpirische Evidenz des Einsatzes eines ICM in einem Unterrichtsszenario der BWL an der HAW Hamburg
Prof. Dr. Christian DeckerHAW Hamburg
Dipl.-Kfm. (FH), M.A. Stephan BeierLehrbeauftragter HAW Hamburg
Fazit und Beantwortung der Forschungsfrage
Auf Basis der empirischen Untersuchung konnte für das an der HAW Hamburg im Som-mersemester 2013 durchgeführte ICM ein besserer Lernerfolg nachgewiesen werden als bei Anwendung traditioneller Unterrichtsformen. Dieses Ergebnis geht mit einer Erhö-hung von lernerzentrierter Selbststeuerung und aktiver Beteiligung und Kooperation in den Lernprozessen einher.
Kritische Würdigung• Wesentliche empirische Daten resultieren aus der Online-Befragung mit
einer Stichprobe von 61 %. 87 % der Teilnehmer waren im ersten Prü-fungsversuch, d. h. Studierende, die in vorherigen Semestern bei relativ hohen Durchfallquoten die Prüfung nicht bestanden haben, sind nicht re-präsentativ in der Online-Befragung reflektiert.
• Verwendete Daten spiegeln Erkenntnisse aus der Erhebung einer Kohorte (145 Studierende) aus dem Sommersemester 2013 wider. Belastbarere Daten müssten regelmäßig wiederkehrend erhoben werden.
Ausblick• Weiterentwicklung des methodisch-didaktischen Konzepts auf der Basis
gewonnener Erkenntnisse• Intensivierung der Methodenvielfalt in den Präsenzphasen• Technische Weiterentwicklung der E-Learning-Module (Mobile Learning)• Weiterentwicklung der Strukturierung („Information Chunking“)• Einführung von Online-Tutorien mit Adobe Connect©• Entwicklung geeigneter Prüfungsformate
Hypothese 1
Empirische Untersuchung theoriegeleitet-aufgestellter Hypothesen„Die Übertragung von Selbststeuerung und Selbstver-antwortlichkeit ..., führt zu einer intensiveren Ausein-
andersetzung mit den Lehrinhalten ...“
Durchschnittlicher Zeitaufwand/Woche Zeitaufwand intensiver als in anderen LV?
Ergebnisse und Fazit
• Intensiverer Lernaufwand als in anderen LV wird zum Teil als inhalt-lich und zeitlich zu aufwendig beurteilt.
• Möglichkeiten der Selbststeuerung (Verfügbarkeit, Stoppen, Zu-rückspulen, Überspringen, Bestimmung des eigenen Tempos) wer-den als wichtige Komponenten der intensiven Auseinandersetzung bewertet.
Hypothese 2 „... Gestaltung der Präsenzphasen führt ... zu ... Erhö-hung von aktiver Beteiligung ... sowie zu mehr Koope-
rationen und gemeinsamen Lernaktivitäten ...“
Bewertung aktiver Beteiligung anderer Studierender
Ergebnisse und Fazit
• Eigene Beteiligung in Präsenzphasen wird als relativ ausgeglichen bewertet, Mehrheit bewertet die Beteiligung anderer Studierender aber als aktiver als in anderen LV.
• Aktives Lernen und Kooperation wird umfangreicher eingeschätzt als in anderen LV.
• Weitere Maßnahmen können Aktivität noch verbessern.
Bewertung eigener Beteiligung in Präsenzphasen
Hypothese 3 „... Studierende, die ihre aktive Beteiligung ... steigern ... oder ein besseres Verständnis der Lehrinhalte er-
reichen konnten, bevorzugen das Konzept ...“
Ergebnisse und Fazit
• Mehrheit von 58 % würde Einführung des Konzepts in anderen LV wünschen.
• Hauptargument gegen eine Einführung ist die intensive zeitliche Belastung.
• Studierende, die eine Einführung wünschen, konnten die aktive Be-teiligung oder das Verständnis verbessern.
Einführung des Konzepts in anderen LV?
Hypothese 4 „... Anwendung eines ICM [führt] zu ... besserem Ler-nerfolg, der ... von besserem Verständnis der Lehrin-halte bis zu durchschnittlich besseren Prüfungsleis-
tungen reichen kann.“
Ergebnisse und Fazit
• 65 % schätzen den Lernerfolg bei Einsatz ICM besser ein• Prüfungsnoten sind deutlich besser bei Einsatz des ICM im SS
2013• Durchschnittsnote im SS 2013 2,8 (vorher 3,6); Median 2,7 (3,7);
Durchfallquote 13 % (34 %) • Anwendung des ICM führt zu besserem Lernerfolg im SS 2013
Konzept besser für Lernerfolg als andere ...? Verteilung der Prüfungsnoten
Empirisches Untersuchungsdesign
Lehrevaluationa
Gruppendiskussionb
• Standardisierter Fragebogen der HAW Hamburg
• Auswertung offener Antworten durch qualitative Inhaltsanalyse (Kategorisie-rung und Auszählen)
• Extern moderiert• Ziel: Erteilung von Feedback am Ende
des Semesters• Teilnehmende Beobachtung und Anferti-
gung von Feldnotizen
Online-Befragungc Auswertung der
Prüfungsergebnisse
d
• Ableitung von Indikatoren und Frage-stellungen zur Beantwortung der For-schungsfrage
• Erstellung eines Fragebogens• Statistische Auswertung mit SPSS©
• Analytische Auswertung von Prüfungs-ergebnissen vor und nach Einsatz des ICM
• Durchschnittsnote, Median und Durch-fallquote
Selbststeuerung Konstruktivistische Lernumgebungen
Lernerzentrierung
Kognition und Informationsverarbeitung
Motivation
Umgang mit Ressourcen(zeitlich und örtlich flexibel)
Online-phase
Aktives Lernen
Problembasiertes Lernen
Kooperatives Lernen
Präsenz-phase
Lerntheoretischer Rahmen ICM an der HAW Hamburg -Teilmodul Finanzierung
Studienanleitung
E-Learning-Module
a
b
Folienskriptec
Übungsaufgabend
Forene
Social Mediaf
Elemente des Konzepts
Präsenzphase: Aktives Plenum
Onlinephase: E-Learning-Module
ICM-Konferenz 2014, Inverted Classroom: Digitale Medien in der Lehre, Philipps-Universität Marburg, 26. Februar 2014
Forschungsfrage
„Kann durch den Einsatz des ICM auf Grund der lernerzentrierten Selbststeue-rung, der Intensivierung von Kooperati-on und damit der aktiven Beteiligung der Lernenden im Lernprozess ein besse-rer Lernerfolg als bei traditionellen Un-terrichtsformen erreicht bzw. empirisch nachgewiesen werden?“