Projektteam: Harald Bierbaum M.A. Prof. Dr. Peter Euler M.A., Ing. grad. Prof. Dr. Ludwig A....

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Projektteam:

Harald Bierbaum M.A.Prof. Dr. Peter Euler M.A., Ing. grad.

Prof. Dr. Ludwig A. PongratzBernhard S.T. Wolf

Naturwissenschaft in der Allgemeinen Weiterbildung

Gliederung1: Vorstudien-Ergebnisse/Ausgangslage

2: Kleine Projektgeschichte

3: Arbeitsfelder/Ergebnisse des Projekts

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

3b: Angebots-Ebene (Generierung und Akquise)

3c: Institutionell-organisatorische Ebene

3d: Kommunikation in die Öffentlichkeit

1: Vorstudien-Ergebnisse/Ausgangslage

Fragestellungen der Vorstudie:

• Wie können Angebotsinnovation und Programmentwicklung im Bereich „Naturwissenschaften“ an hessischen Volkshochschulen aussehen und wie wären diese voranzubringen?

– Wie sieht die Angebotssituation real aus?– Wie ist die Arbeits-Situation der

Programmbereichsverantwortlichen?– Welche Impulse, aber auch Defizite, gibt es?

Angebotssituation nach „WISER“

• Rückgänge im ohnehinmarginalen Angebot (2%);Kurse (20%); Stunden (50 %)

• Tendenz hin zuEinzelveranstaltungen (bereichsspezifisch)

• Thematisierungsformen von expliziterhin zu impliziter Auseinandersetzung

• Wegfall der MNT-Stellenbeim DVV und beim HVVin den 1990er Jahren

• Fehlende fachwissenschaftliche Weiterbildung der HPMs und der Kursleiter/-innen

• Keine regelmäßige, vom Verband organisierte Kommunikation der HPMs und Kursleiter/-innen untereinander

Eigene Untersuchungen(Verbandsinterne Ebene/Perspektive)

Eigene Untersuchungen(Verbandsexterne Ebene/Perspektive)

• Grundlegende Veränderungder Weiterbildungslandschaft– Tendenz zur Ökonomisierung

und Privatisierung von Lernorten– Stellen- und Mittelkürzungen– Auswirkung im ‚Subventionsbereich‘ NW

• Veränderte Zusammenarbeitmit den „Wissensanbietern“

• „Nebenvolkshochschulen“ im Spannungsfeld von Kooperation und Konkurrenz

2: Kleine Projektgeschichte

• Mitte 2004 bis Januar 2005: „Vorstudie“• Ab Juni 2005: „Folgeprojekt“• Bestandsaufnahme der Angebote• Generierung neuer Angebote (vhs Darmstadt)• „Popularisierung“ des Projekts

(„Hessen-Tour“, Expertenworkshop DIE)• März 2006: Fach-Konferenz in Frankfurt• Prekäre Finanzsituation; Schwerpunkt Konzept• Mai 2006: Arbeitskreis „Naturwissenschaft“• Etablierung der Internetplattform• November 2006: Abschlusskonferenz• Abschlussbericht/Buchpublikation (Anfang 2007)• Fortsetzung im hessischen „System LBL“?

Arbeitsfelder/Ergebnisse des Projekts

Institutionell-organisatorische Ebene

Konzeptionell-theoretische Ebene

Angebots-Generierungs-Ebene

Erarbeitung einesvhs-spezifischen Profils im

Bereich der „Naturwissenschaften“

(populäre Vermittlung und kritische Beurteilung)

Entwurf eines Fortbildungskonzepts für HPMs und Kursleiter/-innen

(Grundlagenseminar im Rahmen der erwachsenenpädagogischen Qualifizierung)

Aufbau von Supportstrukturen

(Dozent/-innen- und Themen-Pools,

regionale Netzwerkverbünde)

Bestandsaufnahme bestehender

innovativer Angebote

(Angebote, Themen, Dozent/-innen, Wissensträger,

Kooperationspartner)

Erarbeitung, Erprobung und Evaluierung von neuen

„Verstehens“-Angeboten

Kommunikation der Projektergebnisse in die (Fach-) Öffentlichkeit

Dimensionen des Problems „NW“in der Erwachsenen-/Weiterbildung

• Zweifel am Bildungswert der NW

• Die Zerrissenheit der Bildung: „two cultures“

• Negative Schulerfahrungen und -ergebnisse

• „Popularisierungsverdikt“ (Nolda) und Popularisierungen der Naturwissenschaften

• Spezifischer Wissenschaftscharakter der NW• Verhältnis Anschauung und wissenschaftlicher Begriff

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Gründe für das „Scheitern“ naturwissenschaftlicher Bildung

• Der Grund in der Bildung(sinstitution), d.h. der Art, wie Bildung organisiert und was darunter verstanden wird

• Der Grund in der Didaktik, d.h. der Art und Notwendigkeit der Vermittlung der Sache

• Der Grund in der Sache, d.h. der Struktur naturwissenschaftlichen Wissens

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

„Die naturwissenschaftlichen Kenntnisse werden zwar (in der Schule) gelehrt; sie tragen auch

einiges zum Verständnis der Natur, aber wenig zum Verständnis der Kultur bei [...] Und so bedauerlich es manchem erscheinen mag:

Naturwissenschaftliche Kenntnisse müssen zwar nicht versteckt werden, aber zur

Bildung gehören sie nicht.“

(Dietrich Schwanitz 2000)

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Das etablierte bürgerliche Bildungs- und Naturwissenschaftsverständnis:

„Naturwissenschaft wird als Versuch der gesetzmäßigen Klassifizierung und Erklärung von Objekten, Bildung dagegen als Versuch

der Selbstgestaltung des Menschen von innen heraus angesehen, der sich im Medium von Sprache, Kunst und Geschichte abspiele.“

(Werner Kutschmann 1999)

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Die ZERRISSENHEIT von BILDUNG und KULTUR

„TWO CULTURES“ (C. P. Snow), also

geisteswissenschaftlich-literarische Kulturversus

naturwissenschaftlich-technische Kultur,

als POLITISCHES Problem.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Die Naturwissenschaften gehören– angeblich! –

nicht zu den Bildungsgegenständen.

Der Bildungswert, also die gesellschaftliche und

individuelle Bedeutung der Naturwissenschaften

und deren Erkenntnisse ist nicht oder selten

expliziter Gegenstand der Vermittlung,

sondern „nur“ deren Erkenntnisse selbst.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Das in der Schule, in der Lehrerausbildung und in den Medien vermittelte Bild von den

Naturwissenschaften, von den Naturwissenschaftler/-innen und vom

naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozesssowie seinen Triebkräften

ist unzureichend und trägt nicht zu einem Verständnis der gesellschaftlichen Rolle von

Naturwissenschaft und Technik bei.

(Falk Rieß 1997)

„Das Verstehen des zu vermittelnden Gegenstands wird gerade durch den

statthabenden Modus der Vermittlung verhindert. Durch ihn

gerät er aus dem Blickfeld eines möglichen Bildungsinteresses.“

(Andreas Gruschka 2003)

Starke Orientierung der Didaktik an der Fachsystematik der Fächer

oder Tendenz zur spektakulären Veranschaulichung („Events“).

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Naturwissenschaften in der Allgemeinen Weiterbildung

(Alter) Widerstreit:Aufklärungsanspruch vs. Wissenschaftsskepsis

„Popularisierungsverdikt“ (Nolda)in der Erwachsenenbildung

In Konkurrenz zur forcierten Popularisierungkeine aussichtsreiche Perspektive für die/

kein „eigenes Profil“ der Erwachsenenbildung?

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Popularisierungen und PR-Events in pädagogischer Perspektive

zwischenunreflektiertem Scheinwissen

undMotivation, Hilfsmittel und Ansatzpunkt

für eine kritisch reflektierte Zueignung

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Die Wissenschaftlichkeitneuzeitlicher Naturwissenschaften

besteht nichtin der Verallgemeinerung konkreter Anschauungen

sondernin der systematischen Verknüpfungen von Begriffen

zur Begründung von empirischen Sachverhalten

Aufklärung des „verborgenen Prozesses hinter den Erscheinungen“ (Bacon)

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Allgemeine Weiterbildung,begriffen als BILDUNG,

verlangt daher,

„nicht eine Optimierung der Verteilung von Information“ anzustreben, „sondern – ganz im

Gegenteil – wissenschaftlich-technische Entwicklungen in ihren komplexen

Zusammenhängen“ zu erfassen, „um auf diesem Weg Entscheidungs- und

Gestaltungsoptionen für Individuen und Kollektive zu eröffnen.“

(Ulrike Felt 2004)

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

„Naturwissenschaft eröffnet eine erhellende und ermächtigende, zugleich aber auch eine beschränkende Sicht auf die Natur.Im Einzelnen gilt es zu verstehen und zu unterscheiden:

1. was wir mit Hilfe der naturwissenschaftlichen Denkweise erkennen und bewirken können,

2. was wir noch nicht können,3. was wir niemals, das heißt: von vornherein

nicht können werden, insbesondere also,4. dass wir vieles von dem, was wir mit Hilfe der

Naturwissenschaften könnten, nicht allein deshalb schon tun dürfen.“

(Martin Wagenschein 1970)

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Genetisch

weil Verstehen am besten im eigenen Nachvollzug der Genese der

wissenschaftlichen Prinzipien, Begriffe und Theorien, also durch Wiederentdeckung möglich ist, wozu Ausprobieren und die

Erfahrung von Sackgassen genauso gehörtwie die der Bestätigung des Vermuteten.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Genetisch

Exemplarisch

weil bereits an einer wichtigen Thematik des Fachs das für das Fach Spezifische erfahr- und

erkennbar werden kann;die Beschränkung auf wenige Inhalte lässt Raum für Erstaunen, Suchen, Deuten und Befragen.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Genetisch

Exemplarisch Sokratisch

weil nur im Gespräch über die bewegende Sache und zwar sowohl im Sinne des kritischen Befragens

der Geltungsansprüche als auch der beanspruchten gesellschaftlichen Rolle

Verständigung erzielt werden kann.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Genetisch

Exemplarisch

Kulturell

Sokratisch

weil Naturwissenschaft eine spezifische soziale Praxis- und Lebensform (eine Kultur eigenen Typs) darstellt, die oft Bildungsinteressen der

Teilnehmenden provozieret, von denen her Naturwissenschaft daher thematisiert werden sollte.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Genetisch

Exemplarisch

Kulturell

Sokratisch

Kontextuell

weil naturwissenschaftliche Fragestellungen und Erkenntnisse stets in bestimmten

sinnstiftenden (Alltags-)Kontexten entstehen und diese mit bedingen.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Genetisch

Exemplarisch

Kulturell

Sokratisch

Kontextuell

Gesellschafts-theoretisch

weil die Naturwissenschaften eine spezifische, widersprüchliche Funktion im

gesellschaftlichen Gesamtprozess erfüllen, die es zu erkennen und kritisch zu reflektieren gilt.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Theorie und Praxis zeitgemäßerAllgemeiner Weiterbildung

Ausgang:Die Lebenswelt unserer Zivilisation ist von

Naturwissenschaft und Technologie durchdrungen, vermittelt, bestimmt.

Ziel:Das vorhandene und objektivierte Wissen

ist daher durch ein Verstehenskonzeptals Breitenbildungsangebot zu erschließen und einer

kritischen Beurteilung zugänglich zu machen.

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Naturwissenschaftin der Allgemeinen Weiterbildung

erfordert heute in dieser veränderten Lage eine Inhalt, Methode und Organisation

umfassende

Generierung von„Verstehens-Angeboten“

i.S. der Ermöglichung von „wissenschaftlicher Laienbildung“ bzw.

„Wissenschaftsverständigkeit“ (Wagenschein)

3a: Konzeptionell-theoretische Ebene

Arbeitsfelder des Projekts

Institutionell-organisatorische Ebene

Konzeptionell-theoretische Ebene

Angebots-Generierungs-Ebene

Erarbeitung einesvhs-spezifischen Profils im

Bereich der „Naturwissenschaften“

(populäre Vermittlung und kritische Beurteilung)

Entwurf eines Fortbildungskonzepts für HPMs und Kursleiter/-innen

(Grundlagenseminar im Rahmen der erwachsenenpädagogischen Qualifizierung)

Aufbau von Supportstrukturen

(Dozent/-innen- und Themen-Pools,

regionale Netzwerkverbünde)

Bestandsaufnahme bestehender

innovativer Angebote

(Angebote, Themen, Dozent/-innen, Wissensträger,

Kooperationspartner)

Erarbeitung, Erprobung und Evaluierung von neuen

„Verstehens“-Angeboten

Kommunikation der Projektergebnisse in die (Fach-) Öffentlichkeit

„Wissensträger“Firmen, wissenschaftliche,

öffentliche und Bildungseinrichtungen

„Dimensionen des Verstehens“Naturwissenschaftsdidaktische Prinzipien,

Historisch-politische Kontexte,Alltagsdimensionen,

TeilnehmerInnen-Interessen

3b: Angebots-Ebene

Neue Angebote

• Aufgaben: Entwicklung, Begleitung und Evaluierung

• Beispiele:

– „Kinder und Erwachsene verstehen Naturwissenschaft gemeinsam“

– Vortragsreihe für Erwachsene„Chemie hautnah“

– Erweiterung „Naturwissenschaft hautnah“ – Brennpunkte modernen Lebens:

„Naturwissenschaft in der Diskussion“

3b: Angebots-Ebene

KonzeptionelleQuellenerschließung

– Wissensträger ausfindig machen,– Kommunikation über Kompetenzen und

Interessen der Träger,– Didaktische Konzeptionierung (Kriterien)– Organisationsabsprachen,– Arrangements, – weitere Planung

3b: Angebots-Ebene

Arbeitsfelder des Projekts

Institutionell-organisatorische Ebene

Konzeptionell-theoretische Ebene

Angebots-Generierungs-Ebene

Erarbeitung einesvhs-spezifischen Profils im

Bereich der „Naturwissenschaften“

(populäre Vermittlung und kritische Beurteilung)

Entwurf eines Fortbildungskonzepts für HPMs und Kursleiter/-innen

(Grundlagenseminar im Rahmen der erwachsenenpädagogischen Qualifizierung)

Aufbau von Supportstrukturen

(Dozent/-innen- und Themen-Pools,

regionale Netzwerkverbünde)

Bestandsaufnahme bestehender

innovativer Angebote

(Angebote, Themen, Dozent/-innen, Wissensträger,

Kooperationspartner)

Erarbeitung, Erprobung und Evaluierung von neuen

„Verstehens“-Angeboten

Kommunikation der Projektergebnisse in die (Fach-) Öffentlichkeit

Transfer von „good practice“und innovativen Kursen

• 1:1- Übertragung• Übertragung des Kurs-Prinzips• Erarbeitung analoger Kurse

3c: Institutionell-organisatorische Ebene

Aufbau von Support- und Organisationsstrukturen

• Inhaltliche Austausch- und Diskussionsformen zum Themenbereich ‚Naturwissenschaft’ hessenweite Konferenzen der HPMs

Etablierung des Arbeitskreises „NW“ regelmäßiger Newsletter

• Errichtung von internet- und datenbankgestützten Themen-, Ideen- und Dozent/-innen-Pools Ideengebung und leichtere Kontaktaufnahme zu den entsprechenden Kursleiter/-innen und HPMs

3c: Institutionell-organisatorische Ebene

Fortbildung/Handreichungen• Handreichungen:

- Inspirierendes „Kochbuch“ statt Curriculum- Vom zufälligen Angebot zur Systematik

• Erarbeitung eines Grundlagenseminars im Rahmen der erwachsenenpädagogischen Qualifizierung des hvv-Instituts

• Neues Konzept einer Angebote entwickelnden und damit auch qualifizierenden Weiterbildung

3c: Institutionell-organisatorische Ebene

Arbeitsfelder des Projekts

Institutionell-organisatorische Ebene

Konzeptionell-theoretische Ebene

Angebots-Generierungs-Ebene

Erarbeitung einesvhs-spezifischen Profils im

Bereich der „Naturwissenschaften“

(populäre Vermittlung und kritische Beurteilung)

Entwurf eines Fortbildungskonzepts für HPMs und Kursleiter/-innen

(Grundlagenseminar im Rahmen der erwachsenenpädagogischen Qualifizierung)

Aufbau von Supportstrukturen

(Dozent/-innen- und Themen-Pools,

regionale Netzwerkverbünde)

Bestandsaufnahme bestehender

innovativer Angebote

(Angebote, Themen, Dozent/-innen, Wissensträger,

Kooperationspartner)

Erarbeitung, Erprobung und Evaluierung von neuen

„Verstehens“-Angeboten

Kommunikation der Projektergebnisse in die (Fach-) Öffentlichkeit

• Aufsatz in den „Hessischen Blättern für Volksbildung“ (Heft 4/2005)

• Expertentreffen DIE-Projekt „Science talks“• Diverse Vorträge im hessischen vhs-Sektor• Vortrag/Fortbildung an der vhs München• Vortrag in Bern (GDCP)• Abschlusskonferenz• Buchpublikation bei Bertelsmann 2007

Fortbildungen (HPMs, Dozent/-innen) Zeitungsartikel, Aufsätze, Promotion?

3d: Kommunikation in die (Fach-)Öffentlichkeit

Naturwissenschaft in der Allgemeinen Weiterbildung

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