Post on 09-Mar-2016
description
���������������������
������������
����������������������������������������
����
����
���
���
����
�
some velvet morning
plötzlich diese tage
des überflusses
äpfel liegen goldgelb
und faulen im gras
unter den bäumen
die luft ist gereinigt
nach dem kurzen regen
der warmen nacht
alles hat jetzt etwas
von dieser spätsommerlichen
leichtigkeit und fülle
diesem noch einmal
worte spielen verrückt
im geäst der apfelbäume
über alledem schwebt
der schon zarte klang
noch unfertiger melodien
unendlich traurig
zuweilen ist der himmel
hier bedrohlich leer und weit
über das land gezogen
aber an diesen sturmtagen
im frühen september
hängt er schwer
über der jeetzellandschaft
er ist mit seinen schwarzwolken
heute so unendlich traurig
daß man ihn trösten muß
am brombeergesträuch
in schreyahn
in der nähe
des feuerwehrhauses
am brombeergesträuch
nach vielen jahren
wieder einmal
mit der ameisenkönigin
ein langes gespräch geführt
in der sprache
der salamander
nichts hatte sich verändert
bei uns
in all den jahren
alles blieb so
wie ehedem
sempervivum
lüchower gartenträume
die unscheinbare fülle
und stille schönheit
von sempervivum
wie vorausschauend
diese anspruchlosen
und strahlungsresistenten
immer lebenden pflanzen
auch hier anzubauen
denn man weiß ja nie
was in diesem landstrich
noch alles geschieht
kulinarisches
im september
beim dorffrühstück
im rundling von schreyahn
über die beliebte
wendländische hochzeitssuppe
ein kulinarisches
gespräch geführt
rinderbrühe spargel
eierstich und fleischklößchen
sie ist nicht anders
als sonst überall
in niedersachsen
sie heißt hier nur so
und der name gibt ihr
den anschein von etwas
außergewöhnlichem
und dann die
schreyahner lüttje lage
rotwein mit sekt
ganz anders
als auf dem
hannoverschen schützenfest
in erwartung der inspiration
weißes papier
großzügig zurechtgelegt
im kalligraphiefüllfederhalter
braune tinte nachgefüllt
und für die texte danach
neue dateien geöffnet
hoffnungsvoll angelegt
alles in erwartung
der inspiration
aber ausgerechnet jetzt
verabschiedet sich
da draußen
kraftvoll
ein großer sommer
aus dem weg
ein spaziergang
in der feldmark
von schreyahn
an einem septembertag
kurz nach anbruch
des morgens
niemand begegnet mir
zum entrichten
des morgengrußes
über der landschaft
liegt noch der
grauschleier der nacht
die im gras ruhenden
kühe richten sich
schwerfällig auf
gehen mir jetzt noch
aus dem weg
überfluß
sonnenflecken im gras
sie meinen es
noch einmal gut
an diesem nachmittag
im frühen september
ein so fröhlicher
gegensatz
zu den nun länger
gewordenen schatten
überall hier
im wendland dieser
verschwenderische überfluß
wie aus einem füllhorn
ausgeschüttet warten
in den straßengräben
und auf den wiesen
äpfel und birnen
auf keine verwendung
eichen
die eichen sind mächtig
seit jahrhunderten schon
aufwärts in den
meist so wolkenreichen
himmel der deutschen
geschichte strebend
sind sie immer noch
ein zeichen deutscher
bodenständigkeit und treue
nicht tot zu kriegen
ein eichenkranz
auf das stolze haupt
ein dreifaches horrido
und vor dem 3. november
der bruch aus eichenlaub
in den dörfern singen sie
mit stolz in der brust
im gasthof zur
deutschen eiche
im mit eichenholz
getäfelten saal
erklingt dieses alte lied
von der schwarzbraunen haselnuß
was kümmert das alles
die knorrigen eichen
sie tanzen im herbststurm
einen wilden tango
im deutschen mischwald
rundling
im rundling feiern sie
den ein oder anderen anlaß
das sind dann diese
glücklichen tage
einer kleinen dorfgemeinschaft
dann finden sie zueinander
reden übereinander
trinken miteinander
ihre besondere art
einer lüttjen lage
hinterher gehen sie dann
zurück in ihre häuser
durch den jetzt leicht
angeheiterten rundling
alles ist etwas verschoben
und verschroben
aber für eine nacht
ist diese gemeinschaft
wieder hergestellt
���������������������
������������
����������������������������������������
����
����
���
���
����
�