Sichere Fassadengerüste Suva Bereich Bau Schulung - Foliensatz.

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Sichere Fassadengerüste

Suva Bereich Bau

Schulung - Foliensatz

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Zahlen die zu denken geben!

50 Mio. Franken Unfallkosten auf

25 Mio. m2 Fassadengerüst / Jahr entsprechen:

2.- Franken / m2

oder 600 Vollzeitstellen / Jahr

3

Unsere wichtigste Botschaft

Koordination

bringt

Sicherheit!

4

Hauptaufgaben der Beteiligten

Planer und Bauleiter:

"Ich verlange und akzeptiere nur sichere Gerüste"

Gerüstersteller:

"Ich erstelle Gerüste korrekt und sicher"

Gerüstbenutzer:

"Ich arbeite nur auf sicheren Gerüsten"

5

Planer und Bauleiter Verantwortung und Aufgaben

Er kennt die wesentlichen Gerüstkriterien.Er schreibt die erforderlichen Gerüste aus

und sorgt dafür, dass diese Bestandteil des Werkvertrages sind.

Er koordiniert die Montage- und Demontage- arbeiten.

Er übernimmt das Gerüst und regelt die Instandhaltung.

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Gerüstersteller Verantwortung und Aufgaben

Er überprüft die Gerüstvorgaben des Planers und ergänzt diese falls notwendig.

Er erstellt das Gerüst in der erforderlichen Qualität.

Er stellt sicher, dass er die Vorschriften über die Arbeitssicherheit bei der Montage und Demontage der Gerüste einhält.

Nach der Montage überprüft er das Gerüst, dokumentiert dies und übergibt es der Bauleitung zur Nutzung.

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Gerüstbenutzer Verantwortung und Aufgaben

Er stellt sicher, dass die zur Erstellung seiner Leistungen erforderlichen Gerüste im Werkvertrag enthalten sind.

Er kontrolliert die Gerüste bevor er sie benutzt und meldet allfällige Mängel der Bauleitung.

Er benutzt nur sichere Gerüste.Er nimmt selber keine Änderungen am Gerüst

vor.

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Kernelemente der Planung

Rahmenbedingungen / Detailplanung / Kontrolle:

1.Technisches Umfeld

2.Natürliches Umfeld

3.Objektspezifische Gegebenheiten

4.Detailplanung + Aufbau

5.Kontrolle

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1. Technisches Umfeld

Öffentlichkeit Passanten, Strassenverkehr

Freileitungen Fahrleitungen, Transportleitungen,

Telefon

Baustellen Werkverkehr, Zugänglichkeit,

Kraninstallation

Industrieanlagen diverse

Aufzählung nicht abschliessend!

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1. Technisches UmfeldZuständigkeiten

Kanton, Gemeinde, PrivateVertreten durch Polizei / Baupolizei

SuvaVerkehrsbetriebe

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Durchgang / Durchfahrt

1. Technisches Umfeld

min. 1.50m

Fassadenbereich geschlossenBelag für dynamische Belastung ausgelegt

Personen, H 2.50mAuto, H 4.50m

45°

H

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2. Natürliches Umfeld

Jahreszeiten Kälte, Vereisung

Windverhältnisse geographische Lage,

Meereshöhe, Gebäudehöhe

Fundation Baugrund

Terrainverhältnisse Steilheit

Arbeiten am, über Wasser Hochwasser, Geschiebe

Aufzählung nicht abschliessend!

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3. Objektspezifische Gegebenheiten

Neubau, Umbau, Sanierung, Brandobjekt

Arbeitsgattungen Architektur Fassadenaufbau Statik Gebäudeabmessungen

Alle diese Kriterien sind bei der Detailplanung und beim Auf- und Abbauen der Fassadengerüste zu berücksichtigen!

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4. Detailplanung und Aufbau

4.1 Tragfähigkeit und Belagsbreite

4.2 Gebäudeabmessung

4.3 Fundation + Bauablauf

4.4 Fassadenaufbau

4.5 Gerüstzugänge

4.6 Gerüstgang

4.7 Verankerung

4.8 Dachrand

4.9 Podeste + Aufzüge

4.10 Bemessung von Bauteilen (im Anhang)

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4.1 Tragfähigkeit und Belagsbreite

16

4.2 Gebäudeabmessung

Einteilung horizontal

17

Einteilung vertikal

4.2 Gebäudeabmessung

18

Anzahl Gerüstzugänge

4.2 Gebäudeabmessung

19

4.3 Fundation + Bauablauf

1

3

5

2

4

Phase 4 unbedingt vor Phase 5

mind. 80 cm

mind. 80 cm

UG

EG

OG

20

4.3 Fundation + BauablaufKonsole - Ausleger

21

4.3 Fundation (Basis)

22

4.3 Fundation (Lastübertragung)

Ansetzen (Blei, Senkel)

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4.4 Arbeiten an der FassadeFassadenabstand Variante Innengeländer

Doppeltes Innengeländer

Seitenschutz

> 30cm

(im Element- und Skelettbau)

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4.4 Arbeiten an der FassadeVariante Innenrohr Variante Konsolgänge

0 bis 10cm

Innenrohre: Nur wo Konsolgänge nicht möglich sind

25

4.4 Arbeiten an der Fassade

Maurergerüstvorgezogen(z.B. für nachträglichHochgezogenesSichtmauerwerk)

26

4.4 Arbeiten an der Fassade

Maurergerüst vorgezogen

(nachträglich hochgezogenes Putzmauerwerk)

1. Vorgängig müssen 60 cm-Innenkonsolen auf die ganze Höhe montiert werden

2. Isolationsarbeiten von 60 cm-Konsole ausführen

3. Beim Aufmauern di 60er- durch 30er-Konsolen ersetzen

Beispiel mit 25cm Fassadenstärke

min. 60

ma

x.1

00

min

. 8

0

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

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4.5 Gerüstzugang Hinweistafel / Signalisation

28

4.6 Gerüstgang Rahmenverbindung/Steckbolzen

29

4.6 Gerüstgang / GerüstbelägeBelagsöffnungen

30

4.6 GerüstgangSpannweiten von Gerüstbrettern

31

4.6 Gerüstgang / Seitenschutz

32

4.7 VerankerungVerankerung ohne Netz

Herstellerangaben sind zu beachten

(Fau

stre

gel)

33

4.7 VerankerungVerankerung mit Netz

Herstellerangaben sind zu beachten

(Fau

stre

geln

)

34

4.7 VerankerungVerankerung mit Netz – Stirnseite

35

4.7 Verankerung/AussenabstützungAussenabstützungen

Wandschleifer

Fusspunkt verankert

Aussteifung quer

Aussteifung längs

H max. 6.0m

Abstützung min.: jeden 2. Ständer

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

36

4.8 Dachrand / SpenglergangbelagSpenglergangbelag für dynamische Belastung

ausgelegt (Steil- und Flachdach)

37

4.8 DachrandDachneigung bis 25°

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

max. 30

≥ 80

≤ 10

0

≥ 60

≤ 5

05

05

05

0

≥ 80

≤ 10

0

≥ 60

38

4.8 DachrandDachneigung ab 25° bis 60°

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

grösser 25°

Öffn

unge

n m

ax.

100c

m2

≤ 10

0≥

80

25≤

25

2525

≥ 60

max. 30

39

4.8 DachrandTraufrinne wechseln

bis 25°

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

≥ 80

≤ 10

0

50

50

50

50

≥ 60

mind. Bordbrett

40

4.8 DachrandFlachdach bis 10°

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

≥ 80

≥ 60

Doppeltes Innengeländer

≤ 10

0 ≥ 30

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4.8 DachrandGiebelseite

≥ 80

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

≥ 60

Giebelseite

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4.8 DachrandSkelettbau

Belag für dynamische Belastung ausgelegt

Doppeltes Innengeländer

Auffangnetz

Konsole, wenn Dach vor Fassade erstellt wird

≤ 10

0

≥ 80

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4.9 Umschlagpodeste

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5. Kontrolle

A Kontrolle durch den Ersteller

B Kontrolle durch Besteller

C Kontrolle durch Benutzer

D Genehmigung des Werkes

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A Kontrolle durch Ersteller

Verordnung über die Unfallverhütung (VUV) Art. 32a

Verwendung von Arbeitsmitteln1 Arbeitsmittel (dazu gehören u. A. Baugerüste, Rollgerüste,Temporäre Aufzüge) müssen bestimmungsgemässverwendet werden. Vorgaben des Herstellers über dieVerwendung sind zu berücksichtigen.3 Arbeitsmittel, die an verschiedenen Orten zum Einsatzgelangen, sind nach jeder Montage darauf hin zuüberprüfen, ob sie korrekt montiert sind, einwandfreifunktionieren und bestimmungsgemäss verwendet werdenkönnen. Die Überprüfung ist zu dokumentieren.

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B Kontrolle Besteller

SIA Norm 118/222: 2012 Art. 1.3.1Besondere Pflichten der VertragspartnerMit Der Übername des Gerüstes zum Gebrauchgeht die Aufsichtspflicht an den Besteller über.

SIA Norm 118/222: 2012 Art. 4.1 Besondere Pflichten der VertragspartnerÄnderungen am Gerüst dürfen nur mit Zustimmungder Bauleitung (respektive dem Gerüstbesitzer)und durch den Gerüstersteller vorgenommen werden.

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C Kontrolle durch Benutzer

Bauarbeitenverordnung (BauAV) Art. 49

Benützung und Unterhalt1 Das Gerüst ist durch jeden Benützer und jedeBenützerin täglich einer Sichtkontrolle zuunterziehen. Weist es Mängel auf so darf es nichtbenützt werden.2 Auf Gerüstbelägen sowie auf Zugängen mussüberflüssiges Material entfernt werden.

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D Genehmigung des Werkes

Obligationenrecht (OR) Art. 370

Genehmigung des Werkes 1 Wird das abgelieferte Werk vom Bestellerausdrücklich oder stillschweigend genehmigt, soist der Unternehmer von seiner Haftpflicht befreit,soweit es sich um Mängel handelt, die bei derAbnahme und ordnungsgemässen Prüfung nichterkennbar waren oder vom Unternehmerabsichtlich verschwiegen wurden.

49

Anhang:Bemessung von Gerüstbauteilen

Prüfverfahren Gerüstbelag

Prüfverfahren Spenglergangbelag

Prüfverfahren Dachdeckerschutzwand

Bemessung von Seitenschutzbauteilen

Zulässige Gerüsthöhen

50

Prüfverfahren Gerüstbelag

Stand der Technik

51

Prüfverfahren SpenglergangbelagDer Hersteller von Gerüstbelägen muss Beläge für den Spenglergang einem Fallversuch unterziehen.

• Ein Fallkörper (Stahlkugel mit R=50cm) mit einer Masse von 100kg wird aus 2.50m mit einer Klinkvorrichtung fallen gelassen. An der Aufprallstelle wird ein genau definiertes Dämpfungselement auf den Gerüstbelag gelegt (= Simulation der Steifigkeit des menschlichen Körpers)

• Der Fallkörper wird pro Belag nur einmal fallen gelassen. Der Test gilt als bestanden, wenn der Belag eine Resttragfähigkeit von 150kg aufweist (=Bergung sichergestellt)

• Der Versuch wird an drei Belägen in Belagsmitte sowie an drei Belägen am Rand (35cm ab Systemachse) durchgeführt.

• Bleibende Verformungen oder örtliche Beschädigungen sind zulässig:

• Die Tragfähigkeit ist nachgewiesen, wenn die Kugel kein Prüfstück durchbricht und der Belag nach der Prüfung noch 150kg Tragkraft aufweist..

• Jeder Belag wird nur einem Aufprall ausgesetzt! Ein dem Fallversuch ausgesetzter Belag muss entsorgt werden und darf nicht mehr eingesetzt werden.

2.50

m

100kg

Die relevante Norm ist SN-EN12811-1:2003

Wichtig: Der oberste Belag ist immer wie ein Spenglergang zu betrachten! (Auch bei einem Flachdach)

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Prüfverfahren Dachdeckerschutzwand (Spenglergang)

Die relevante Prüfnorm ist SN-EN13374

53

Bemessung von SeitenschutzbauteilenBei Seitenschutzbauteilen, die für die unten stehenden Einwirkungen bemessen werden, ist davon auszugehen, dass sie die Anforderungen bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz erfüllen.

Zusätzlich müssen alle Bauteile einer Vertikallast von 0.3KN (30kg)von unten nach oben widerstehen. Die Lasten sind an der ungünstigsten Stelle aufzubringen.

54

Zulässige Gerüsthöhen

Die Aufbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers sagt

aus, ob Mehrhöhen zugelassen sind. Ist dies nicht der Fall

ist das Gerüst (in der Regel mittig) mittels Konsolen oder

Auslegern abzufangen.

Rahmen-Ständerrohr mit 48,3 mm AussendurchmesserS = Wandstärke in mm

maximale. Bauhöhen in m

Nutzlast - 2,0 kN/m2 Nutzlast - 3,00 kN/m2 Nutzlast - 4,50 kN/m2

Mit Konsolen von 60 cm 30 cm maximal1 Konsole

30 cm maximal 1 Konsole

30 cm maximal1 Konsole

Stahl, S= 3.2 20 30 50 20 30 15 25

Aluminium, S = 4.0 14 20 30 12 20 10 15

Suva Bereich Bau 041 419 50 49 gerueste@suva.ch

Wir danken für Ihre Mithilfe

Kampagne "Sichere Arbeitsgerüste"